Forellenbegonie vermehren: Ableger, Stecklinge & Co.
Gepunktete Blätter und leuchtende Blüten sind die markanten Aushängeschilder von Begonia maculata. Wie Sie die Forellenbegonie vermehren können, erfahren Sie im Folgenden an Hand unserer leicht verständlichen Anleitung.
Auf den Punkt gebracht
- Vermehrung sowohl über Ableger als auch über Stecklinge möglich
- Ziehen neuer Pflanzen aus Samen im privaten Rahmen kaum verbreitet
- im Wasser: abgeschnittene Triebe wurzeln und können eingepflanzt werden
Inhaltsverzeichnis
Ableger und Stecklinge: Unterschied
Wer sich noch nicht umfassend mit dem Thema der vegetativen Pflanzenvermehrung befasst hat, für den werden die Begrifflichkeiten zunächst verwirrend ähnlich klingen. Es lohnt daher ein erster Blick auf die Unterschiede eines Ablegers zum Steckling:
Ableger sind natürlich wachsende Triebe, über die sich Pflanzen wie die Forellenbegonie vermehren, ohne jedoch auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen zu sein. Ein Trieb wächst von der Mutterpflanze ab und bildet bei Erdkontakt Wurzeln aus. Nach dem Anwachsen besteht zwar noch eine Verbindung zur Mutterpflanze, die Eigenständigkeit des Ablegers ist jedoch voll und ganz gegeben.
Ein Steckling dagegen ist ein beliebiger Trieb, der durch den Gärtner bewusst von der Pflanze getrennt und zur Wurzelbildung angeregt wird.
Der Hauptunterschied liegt demnach darin, dass letztlich derselbe Vorgang einmal auf natürlichem, einmal auf künstlich herbeigeführtem Wege abläuft.
Forellenbegonie durch Ableger vermehren
Das Kultivieren eines Ablegers gestaltet sich daher auch besonders einfach. Sobald Sie einen besonders langen Seitentrieb Ihrer Pflanze identifiziert haben, bereiten Sie ein Pflanzgefäß mit Substrat vor, auf das sie den Trieb auflegen. Durch ausreichend Bodenfeuchte wird die Bildung der Erdwurzeln angeregt. Nach einigen Tagen bis zu rund zwei Wochen wächst der Trieb im Boden fest und die verbliebene Verbindung zur Mutterpflanze kann mit einer sauberen Schere getrennt werden.
Hinweis: Orientieren Sie sich hinsichtlich einem geeigneten Bodenmaterial und der sonstigen Pflege an der nachfolgenden Anleitung für Stecklinge, da sich beide Arten, die Forellenbegonie zu vermehren, ab dem Zeitpunkt der Wurzelbildung gleichen.
Stecklinge gewinnen und ziehen
Etwas aufwändiger, jedoch nicht wirklich schwieriger, gestaltet sich dagegen der Einsatz von Stecklingen. Wichtig ist eine entsprechende Vorbereitung, so dass der Erfolg Ihrer Bemühungen aus einer optimalen Basis gedeihen kann:
Die Utensilien
Jeder Schnitt, den Sie Ihrer Pflanze zufügen, stellt eine Verletzung dar. Hier dringen Bakterien, Keime und andere schädliche Erreger besonders leicht ins Pflanzeninnere vor und können sogar bis zum Absterben der ganzen Pflanze führen. Achten Sie daher auf scharfe und zugleich saubere, idealerweise desinfizierte Werkzeuge. Gut geeignet sind:
- Garten- oder Haushaltsscheren
- Küchenmesser
- Cutter oder andere scharfe Schnittwerkzeuge
Darüber hinaus sollten Sie folgende Utensilien bereitstellen:
- Vase (Fassungsvermögen mind. 0,5 bis 1 Liter)
- Pflanztopf mit Drainagelöchern
- Untersetzer
Quelle: Behnam mancini, Cutting of Cracklin Rosie begonia 02, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
Tipp: Richten Sie die Vasengröße nach der Dimension des angedachten Stecklings aus. Dieser soll sicher stehen, ohne dass das Gefäß umfällt. Das genannte Mindestvolumen dient dazu, einem zu raschen Verderben des genutzten Wassers entgegen zu wirken.
Das Substrat
Um die Forellenbegonie zu vermehren, brauchen Stecklinge zunächst ein angemessenes Substrat, bevor auch sie später einen guten Teil ihrer Feuchtigkeit und Nährstoffe über Luftwurzeln aus der Umgebungsluft entnehmen. Die verwendete Pflanzerde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- locker, nicht zu kompakt
- gute Feuchtespeicherfähigkeit
- durchlässig gegen Staunässe
- gute Ausstattung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium, sowie weiteren Mineralien als Grundversorgung
Entweder verwenden Sie spezielle Sukkulenten- oder Kakteenerde aus dem Fachhandel, oder Sie mischen Ihr Substrat einfach selbst:
- 2 Teile Gartenerde, idealerweise vorgedüngt
- 1 Teil Sand oder Blähton
Tipp: Der optimale pH-Wert des Substrats liegt um 5,5 bis 6,5, also im leicht sauren Bereich. Um ihn sicher zu erreichen, können Sie Laub oder Mulch von Eichen oder Nadelgewächsen beifügen. Allerdings sollte die Biomasse gut zerkleinert sein, um rasch aufgeschlossen werden zu können.
Forellenbegonie vermehren: Schritt für Schritt
Nun ist es soweit und Sie machen sich tatsächlich daran, Ihre Forellenbegonie zu vermehren:
- Den Trieb schneiden: Wählen Sie einen jungen Trieb Ihrer Begonia maculata, der idealerweise bereits über einige Luftwurzeln, sowie mindestens 2 oder mehr Laubblätter verfügt. Schneiden Sie den Trieb mit der Schere oder dem Messer unmittelbar oberhalb des nächstunteren Blattpaares ab, so dass ein ausreichend langes Stück des Stiels zur Wurzelbildung zur Verfügung steht.
- Wurzeln ziehen: Stellen Sie den Trieb in die mit lauwarmem Wasser gefüllte Vase. Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht ins Wasser eintauchen, um Fäulnis zu vermeiden. Es ist ausreichend, wenn der Stil rund 2 bis 4 Zentimeter tief im Wasser steht. Bereits nach wenigen Tagen können Sie feststellen, dass aus der Schnittstelle erste feine Wurzeladern erwachsen. Sobald die Wurzeln nach rund einer Woche etwas kräftiger ausgeprägt sind, ist Ihr Steckling bereit zum Umzug in die Erde.
- Einpflanzen: Füllen Sie den Pflanztopf locker mit der vorbereiteten Erde und formen Sie in der Mitte eine Pflanzmulde, die rund 2 Zentimeter tiefer ist, als der bewurzelte Teil des Triebs. Stellen Sie den Trieb in die Mulde ein und drücken Sie die Erde von den Seiten vorsichtig fest. Wenn Sie nun für eine gleichbleibende Feuchte im Boden sorgen, sollte Ihre neue Forellenbegonie nach wenigen Tagen fest im Erdreich verwurzelt sein.
Hinweis: Achten Sie immer auf ausreichend sauberes Wasser in der Vase. Auf Dauer können sich hier Bakterien ansammeln, die den Trieb abtöten können. Spätestens alle zwei bis drei Tage sollten Sie zu frischem Wasser greifen.
Der Zeitpunkt
Da die Forellenbegonie überwiegend im Inneren gehalten wird, kann sie letztlich ganzjährig vermehrt werden. Ein guter Zeitpunkt ist allerdings das Frühjahr, da die intensive Helligkeit das Wachstum fördert, während die Temperaturen noch mäßig genug sind, um den Untergrund nicht allzu rasch auszutrocknen.
Die Pflege
Sobald Ihr Steckling im Boden verwurzelt ist, sollten Sie ihm dieselbe Pflege zukommen lassen, wie der Mutterpflanze. Achten Sie auf eine regelmäßige Nährstoffversorgung und eine gleichmäßige Bewässerung durch häufige Gaben geringer Wassermengen. Außerdem hilft eine hohe Luftfeuchte der Pflanze in ihrer Entwicklung.
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Häufig gestellte Fragen
Sofern ausreichend Wasser vorhanden ist, fehlt dem Steckling vermutlich die nötige Energie. Diese wird vor allem durch Photosynthese gewonnen. Achten Sie unbedingt darauf, dass der genutzte Trieb über Blätter verfügt und ausreichend Helligkeit zur Produktion des Traubenzuckers aus CO2, Wasser und Licht erhält.
Fault der Trieb der Forellenbegonie bereits im Wasser, ist voraussichtlich das Wasser mit Keimen oder Bakterien belastet. Fault er dagegen erst nach dem Einsetzen in den Boden, führt vor allem Staunässe zur einem raschen Faulen der Pflanzensubstanz.
Sind erst einmal Wurzeln gebildet, besteht zwischen beiden Vermehrungsformen kein Unterschied mehr. Im Vorfeld dürfte die Erfolgsaussicht des Ablegers etwas höher sein, da dieser seine Wurzeln ausbildet, während er noch von der Mutterpflanze versorgt wird.