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Himbeeren: wie viel Sonne/Schatten sind ideal?

Himbeeren: wie viel Sonne/Schatten sind ideal?

Himbeerpflanzen sind nicht für einen vollsonnigen Standort geeignet. Ihre natürlichen Verbreitungsgebiete geben indes Aufschlüsse über die Ansprüche der Beerensträucher. Etwas Schatten unterstützt insofern ein gesundes Wachstum und verbessert die Ernte ihrer Himbeeren.

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Natürliches Vorkommen

Himbeeren gelten als anspruchslose Gewächse, die sich durch fehlende Schnittmaßnahmen unkontrolliert im Garten ausbreiten. Sie zählen zu den Pionierpflanzen, die bevorzugt in Wäldern wachsen. Die Sträucher besiedeln Kahlflächen und gehören somit mit zu den ersten Pflanzen, die auf neu entstandenen Waldlichtungen oder an Waldrändern gedeihen. Rubus idaeus ist in den gemäßigten bis borealen Klimazonen Europas weit verbreitet. In der mediterranen Zone verschwindet die Art zunehmend, je weiter es in den Süden geht. Hier beschränkt sich ihr Verbreitungsgebiet auf die Höhenlagen in Gebirgen. Dieses Vorkommen gibt Ihnen wertvolle Informationen über die Standortbedingungen, welche Sie bei der Pflanzung von Himbeeren im Garten beachten sollten.

Himbeeren

Ideale Wuchsorte sind:

  • Westseite eines Nussbaums, der bis zum Mittag schattige Bedingungen gewährleistet
  • Trockenmauern, die vor der Mittagssonne schützen
  • Nordwand eines Gartenhäuschens auf der Freifläche

Probleme durch Sonneneinstrahlung

Einige Gärtner pflanzen ihre Himbeere an einen vollsonnigen Standort. Die Ernte ist nur dann gewährleistet, wenn der Wasserhaushalt während der heißen Sommermonate nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Ideal sind solche Standorte nicht, denn Beerensträucher leiden unter zunehmender Sommerhitze und langanhaltender Trockenheit im Rahmen des Klimawandels. Als Schutz vor übermäßiger Verdunstung werden die Spaltöffnungen der Blätter geschlossen, sodass der Stoffwechsel heruntergefahren wird. Die bereits gebildeten Früchte sind der Sonne ungeschützt ausgeliefert. Sonnenbrände auf den Blättern und Fruchtschäden sind die Folge. Wenn die Lufttemperatur über 30 Grad ansteigt, sind erste Anzeichen für eine Degeneration der Himbeeren erkennbar. Steigt die Temperatur im Fruchtgewebe für mehr als zwei Stunden auf über 40 Grad, folgen irreversible Schäden. Herrschen ansonsten Lufttemperaturen von mehr als 40 Grad, wird das Gewebe der Beerenfrüchte langsam milchig weiß.

Tipp: Erziehen Sie Ihre Strauchbeeren zu einem Busch. Hier hängen die leckeren Früchte im Inneren der Pflanze und sind besser vor zu viel Sonneneinstrahlung geschützt.

Fruchtschäden verhindern

Die Schäden sind am stärksten, wenn die zuvor beschatteten Beerenfrüchte plötzlich der prallen Sonne ausgesetzt sind. Durch Wassermangel bricht die Abdeckung durch Blätter zusammen. In der Frucht steigt nicht nur die Gewebetemperatur sondern auch die Atmungsrate. Es kommt zu Verklumpungen und zum Absterben von Eiweißen und Enzymen, die einen Gewebeabbau zur Folge haben. Der Klimawandel und die zunehmenden Extrembedingungen beeinflussen die Standortwahl zudem immer mehr.

Um Fruchtschäden zu verhindern, sollten Sie auf diese Standortbedingungen achten:

  • Himbeeren brauchen hohe Luftfeuchtigkeit
  • legen großen Wert auf kühle Sommertemperaturen
  • auf ein ausgewogenes Lichtverhältnis achten
  • ideale Standorte bieten Sonne am Morgen und Abend
  • während der Mittagszeit ist ein Sonnenschutz empfehlenswert
Garten-Himbeeren in der Sonne

Tipp: Auslichtungsschnitte sollten bei Himbeerpflanzen an sonnigen Wuchsorten erst nach der Ernte stattfinden, damit die Früchte während der Reife besser beschattet werden.

Sortenabhängige Standortwahl

An welchem Standort sich Ihre Himbeeren besonders wohl fühlen, hängt von der gewählten Sorte ab. Die Mehrzahl der Zuchtformen bevorzugt einen halbschattigen Standort. Dennoch sind wenige Sorten robust genug, um einen ganztägig vollsonnigen Platz zu tolerieren. Lediglich die Ursprungsart kann auch in den lichten Schatten gepflanzt werden. Obwohl der Strauch auch unter lichtarmen Bedingungen gedeiht, ist eine Pflanzung im Vollschatten nicht empfehlenswert. Hier investiert die Himbeerpflanze mehr Energie in die Blattentwicklung, sodass weniger Blüten gebildet werden und die Ernte sehr schwach ausfällt.

Das sind empfehlenswerte Züchtungen für unterschiedliche Standorte:

  • Sonne: ‚Saxa Record‘
  • Halbschatten: ‚Aroma Queen‘, ‚Pokusa‘, ‚Black Jewel‘, ‚Golden Queen‘
  • Schatten: Wildhimbeere

Weitere Informationen zur Pflege für Himbeeren, finden Sie hier:

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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