Hochbeet: kleine Würmer im Salat: was tun?

Kleine, nur mehrere Millimeter lange Würmer sind ein häufig zu beobachtendes Schadbild bei der Aufzucht von Salat in einem Hochbeet. Die effektivsten Methoden zur Behandlung eines Befalles mit Drahtwürmern sind nachstehend zusammengestellt.
Auf den Punkt gebracht
- Drahtwürmer sind die Larven des Schnellkäfers
- verbreiten sich vorwiegend über das Substrat
- fressen vornehmlich die Wurzeln von Pflanzen nahezu jeder Art
- sind mit natürlichen Behandlungsmethoden gut zu behandeln
- vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung eines Befalles sind empfehlenswert
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Die im Garten oder Hochbeet aufzufindenden kleinen Würmer sind gemeinhin als Drahtwürmer (Elateridae Coleoptera) bekannt.
Die lebenden Larven des Schnellkäfer, welche einen wurmförmigen Körperbau aufweisen, sind in der Regel 2 bis 2,5 Millimeter lang. Die Chitinpanzerung, die auch für die gelbliche Färbung verantwortlich ist, dient dem Schutz der Larve und macht sie in ihrer Struktur fest und hart.
Darüber hinaus weisen Drahtwürmer folgende Körpermerkmale auf:
- drei Beinpaare
- kräftiger Beißkiefer
- Punktaugen auf der Kopfseite
Schadbild
Das häufigste Schadbild eines Dratwurmbefalles ist die Pflanzenwelke. Durch das Abfressen der Wurzeln wird die Wasser- und Nährstoffaufnahme des Salats unterbunden, was in der Folge zu verwelkten Blättern und Blüten führt. Unterirdisch ist ein Befall anhand der zerstörten Wurzelbereiche zu erkennen. Weitere eindeutig erkennbare Symptome für kleine Würmer am Salat (im Hochbeet und anderswo) sind:
- rundliche Fraßgänge
- schwaches Gesamtwachstum
- kaum Gegenwehr beim Herausziehen aus dem Boden
- Fäulnisprozesse an den Fraßstellen
Hinweis: Durch das Abfressen der Wurzeln in Verbindung mit der gestörten Eigenversorgungsfähigkeit nimmt die Immunisierung des Salat stetig ab, sodass weitere Folgeerkrankungen und Schädlingsbefälle wahrscheinlicher werden.
Ursachen
Die Würmer sowie die Schnellkäfer sind Teil des natürlichen Biotops von Grünlandflächen. Durch den insgesamt geringeren Feuchtigkeits- und Nährstoffbedarf und die allgemein höhere Robustheit gegenüber Schädlingen ist ein Befall auf reinen Grünflächen oftmals schwer zu erkennen.
Durch die Verwendung dieser Erdmassen oder anderweitig erworbener kontaminierter Substrate kann ein Befall auch ein abseitig gelegenes Hochbeet betreffen.
Bekämpfung
Ein bestehender Drahtwurmbefall lässt sich mithilfe von verschiedenen Methoden bekämpfen. Um gleichzeitig aber die nützlichen Insekten im Biotop nicht zu gefährden, sollten möglichst nur umweltschonende Varianten verwendet werden.
Unser Tipp: Je nach Intensität des Befalles kann auch eine Kombination mehrerer Maßnahmen sinnvoll sein, um die kleinen Würmer im Hochbeet möglichst zügig zu bekämpfen. Die Wirkungsweise der einzelnen Handlung wird dabei nicht geschmälert.
Trockenen Boden auflockern
Insbesondere Trockenheit wird vom Schädling nur schlecht vertragen, weshalb er sich bei anhaltendem Wassermangel in tiefere Erdschichten zurückzieht. Durch das tiefgründige Durchlockern auch dieser Erdschichten werden die Larven nach oben gebracht und können leicht per Hand abgesammelt werden. Als Werkzeug eignet sich insbesondere eine Grabegabel, die aufgrund ihrer Form und der Anzahl an Zinken für eine gleichmäßige Durchdringung des Bodens sorgt.
Natürliche Fressfeinde eisnetzen
Sowohl die Larven des Schnellkäfers als auch diese selbst besitzen unzählige natürliche Fressfeinde, die die ursprünglichste Form der Schädlingsbekämpfung darstellen. Neben einer Vielzahl an Vögeln, zu denen unter anderem Staren, Krähen und Hühner zählen, gehören auch Mäuse, Igel und Spitzmäuse dazu. Um diese im eigenen Garten anzusiedeln, sollten entsprechende Nist- und Rückzugsmöglichkeiten hergerichtet werden.
Darüber hinaus lassen sich auch eine große Anzahl an Insektenarten als Fressfeinde einsetzen, die bei Bedarf in einem Fachgeschäft erworben werden können. Zu diesen zählen:
- Laufkäfer
- Schlupfwespen
- Raubwanzen
- Florfliegen
- Fadenwürmer
Kartoffelfalle
Eine besondere Delikatesse der Würmer stellen Kartoffeln dar, die sich für die Herstellung von schlichten Fressfallen hervorragend eignen. Hierfür spießt man etwa fünf Zentimeter dicke Scheiben auf einen Holzstab, steckt diesen in die Erde und bedeckt ihn mit wenigen Zentimetern Boden. Bei einem entsprechenden Befall sind bereits nach wenigen Tagen unzählige Larven an der Kartoffel festzustellen, die dann mitsamt dem Stab aus dem Beet gezogen werden.
Gute Pflanzpartner wählen
In der heimischen Pflanzenwelt existieren verschiedene Gewächse, die eine giftige Wirkung auf den Schädling haben. Sobald die Würmer beginnen Pflanzenteile abzufressen, setzt die Toxizität der Pflanzen ein, die zu einem raschen Absterben der Larven führt. Für dieses Vorgehen sind speziell Tagetes und Ringelblumen geeignet, die man einfach zwischen den Salat ins Hochbeet pflanzen kann.
Vorbeugende Maßnahmen
Im Idealfall lässt sich ein Befall von Drahtwürmer bereits frühzeitig durch die Ergreifung verschiedener präventiv wirkender Maßnahmen verhindern. Durch eine intensive Vorbereitung des zu verwendenden Bodensubstrats lassen sich die Larven mit geübtem Auge gut erkennen. Hierfür sollte die Erde kräftig durchgelockert und auf etwaige Schädlinge durchsucht werden. Auch nach der Pflanzung sollte die Hochbeeterde regelmäßig gut durchlockert und untersucht werden. Darüber hinaus hat sich auch der Einsatz von Kalkstickstoff bewährt. Gemäß aktueller Untersuchungen wird der Schädlingsbefall durch den Einsatz um bis zu 30 % gemindert. Zudem ist Kalkstickstoff auch als bewährtes Düngemittel bekannt.
Hinweis: Die genannten Methoden zum Bekämpfen eines Befalles eignen sich darüber hinaus auch als vorbeugende Maßnahmen zur generellen Verhinderung einer Plage.
Weitere Informationen zu Hochbeeterde finden Sie hier
Häufig gestellte Fragen
Die Schnellkäferweibchen bevorzugen für die Eiablage von April bis Juni ein feuchtes und gleichzeitig dichtes Bodensubstrat. Die rund 200 Eier werden zum Schutz vor natürlichen Feinden einige Zentimeter unterhalb der Erde abgelegt und schlüpfen nach etwa vier Wochen.
Sowohl Hülsenfrüchtler als auch Kreuzblütler, zu denen unter anderem alle bekannten Kohlsorten, aber auch Steckrüben, Radieschen und Rettich gehören, werden von den Drahtwürmern gemieden. Obendrein werden mit diesen Pflanzen bestückte Beete aufgrund der aus den Gewächsen austretenden Öle nicht von Käferweibchen für die Eiablage heimgesucht.
Da sich der Schädling in Gängen durch das Gemüse frisst, hinterlässt er während dessen Kot in diesen. Außerdem erhöht sich die Gefahr einer Sekundärinfektion mit Pilzen und Bakterien, die sich hauptsächlich an den Eintrittsstellen niederlassen. Von einem Verzehr bereits befallener Arten ist daher abzusehen.
Um das natürliche Immunsystem der Pflanzen zu stärken und damit einen höheren Schutz vor Krankheiten und Schädlingen vorzuhalten, empfiehlt sich der Einsatz von Mitteln mit höheren Anteilen an Phosphor, Kalium und Zink.