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Honigmelonen-Pflanze anbauen: Anleitung und Pflege-Tipps

Honigmelonen anbauen

Egal ob als frischer Snack im Sommer oder in den Salat gemixt über den Winter, Honigmelonen zählen wie Wassermelonen zu den beliebtesten Kürbisgewächsen (bot. Cucurbitaceae) überhaupt. Wenn Sie die Früchte in den zahlreichen Aromen, Farben und Größen selbst anbauen wollen, benötigen Sie nur geeignetes Saatgut, den passenden Standort und eine ausführliche Anleitung, die Ihnen die einzelnen Schritte in Bezug auf Pflege und Anzucht erläutert. Danach steht eine reiche Ernte an.

Video-Tipp

Honigmelone anbauen

Unterschied zwischen Zucker- und Honigmelonen

Bevor Sie mit dem Säen der Melonen und dem Pflanzen ins Beet beginnen, sollten Sie erst einmal den Unterschied zwischen Honig- und Zuckermelonen verstehen. Bei den Honigmelonen handelt es sich um eine Sorte der Zuckermelonen (bot. Cucumis melo), die zur Gattung der Gurken (bot. Cucumis) gehört. Grundlegend werden Melonen zu zwei verschiedenen Gruppen gezählt: den Wassermelonen und den Zuckermelonen. Zu den Zuckermelonen gehören dabei mehr als 500 verschiedene Melonensorten, darunter beispielsweise die Charentais oder die Honigmelone. Das heißt, wenn Sie Honigmelonen anbauen wollen, ist dies eine der zahlreichen Varianten und Sorten der Zuckermelone.

Eingeteilt werden diese in drei Gruppen, die Sie bis zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht für eine eigene Melonenart gehalten haben:

  • Wintermelonen wie die Futuro-Melone oder die Gelbe Kanarische
  • Netzmelonen wie die Galia oder Shipper-Melonen
  • Cantaloupe-Melonen (bot. Cucumis melo var. cantalupensis) wie die Charentais

Die Gelbe Kanarische mit ihrer glatten, gelben Schale ist es, die Sie hauptsächlich im Handel als Honigmelone finden.

verschiedene Melonensorten
verschiedene Melonensorten

Tipp:

Lassen Sie sich nicht verwirren, wenn Sie beim Erwerb des Saatguts anstelle der Namen „Honigmelone“ oder „Gelbe Kanarische“ auf die Bezeichnungen „Gelbe Honigmelone“ oder „Amarillo“ stoßen. Das sind nur weitere Synonyme der gleichen Melonensorte.

Anzucht

Da Melonen nicht so robust wie Kartoffeln oder heimische Obstbäume sind, ist der Zeitpunkt der Anzucht sehr wichtig. Säen Sie die Pflanzen zu spät aus, bleibt diesen keine Zeit mehr zu reifen und Sie können die Ernte vergessen. Um diesen Zeitrahmen nicht zu verpassen ist es notwendig, die Honigmelonen im Haus vorzuziehen, was die Aussaat deutlich vereinfacht. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist von Anfang bis Mitte April. Folgen Sie dieser Anleitung, um die Samen schnell zum Keimen zu bringen, damit diese einige Wochen später ausgepflanzt und ab August bis in den Herbst hinein geerntet werden können:

Anleitung

1. Samen vorbereiten

Füllen Sie eine Thermoskanne mit lauwarmen Wasser und füllen die Samen ein. Für die nächsten 24 bis 48 Stunden müssen diese nun einweichen. Dadurch erhöhen Sie die Keimfähigkeit des Saatguts.

2. Anzuchttöpfe

Während die Melonensamen einweichen, sollten Sie schon einmal die Anzuchttöpfe vorbereiten. Sie benötigen pro Samen einen Topf, da es sich hierbei um Melonen handelt und diese schon als Keimling und Jungpflanze viel Platz benötigen. Gefüllt werden diese mit klassischer Aussaaterde.

3. Aussaat

Nach dem Einweichen werden die Samen direkt in die Aussaaterde gepflanzt. Säen Sie diese zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Nun bedecken Sie die Samen mit etwas Sand und feuchten diese gut mit einer Sprühflasche an.

4. Keimung

Die Töpfe werden nun in ein Zimmergewächshaus gestellt oder mit Klarsichtfolie überzogen. Dadurch bleiben Erde und Samen warm und feucht. Die benötigte Keimtemperatur beträgt 23 °C-25 °C. Stellen Sie die Töpfe direkt auf die Fensterbank, denn die Samen benötigen ausreichend Licht um zu keimen. Vergessen Sie nicht die Klarsichtfolie täglich zu öffnen, damit frische Luft an die Samen gelangt.

5. Keimlinge

Halten Sie die Erde ausreichend feucht, passen Sie aber auf Staunässe auf. Verwenden Sie hierfür nur lauwarmes Wasser, denn Melonen vertragen kein kaltes Wasser. Durchschnittlich benötigen die Samen zwischen acht und zehn Tagen, um zu keimen. Zeigen sich die ersten Keimlinge, müssen Sie die Temperatur auf etwa 20 °C einstellen, denn sonst wird es zu heiß. Jedoch darf die Temperatur niemals darunter fallen. Nehmen Sie zudem die Klarsichtfolie ab.

6. Düngen

Zwei Wochen vor dem Auspflanzen verabreichen Sie den Keimlingen eine Portion Grünpflanzendünger. Dadurch bereiten sich diese gut vor und werden etwas kräftiger.

Tipp:

Sie müssen Honigmelonen nicht vorziehen, wenn eine schnellwachsende Sorte wie die ‚Cezanne F1‘ gewählt wurde. Diese können Sie im Frühjahr direkt ins Gewächshaus nach der gleichen Methode säen.

Melonen Jungpflanzen

Standort und Boden

Der Platz im Gewächshaus oder für die Sorten, die ins Freiland gepflanzt werden können, unterscheidet sich im Endeffekt nicht. Gerade bei der Honigmelone ist es wichtig, geeignetes Substrat zu verwenden, damit diese ausreichend Nährstoffe erhalten und gut ausreifen können. Folgende Eigenschaften sollten der Standort und Boden aufweisen:

  • Lichtbedarf: sonnig
  • windgeschützt
  • pH-Wert: 6,2 – 6,5 (leicht sauer)
  • locker
  • durchlässig
  • feucht
  • keine Staunässe
  • feinkrümelig oder rieselig
  • Bodentemperatur: 23 °C – 25 °C
  • Lufttemperatur: 25 °C – 35 °C

Zu Beginn sollten Sie die Jungpflanzen vor direkter Sonne schützen, damit diese nicht unter Stress geraten. Gewöhnen Sie diese langsam an mehr und mehr Licht.

Tipp:

Niemals dürfen Sie Melonen an Standorte pflanzen, die im vorigen Jahr schon einmal mit Kürbisgewächsen bepflanzt waren. Die dortige Erde wirkt sich negativ auf das Wachstum der Cucumis melo aus und erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten.

Melonen pflanzen: Anleitung

Der Anbau der Jungpflanzen ist nicht schwierig, wenn Sie dieser Anleitung folgen:

1. Nach den Eisheiligen ist die Gefahr auf Spätfröste vorbei und Sie können die Melonen ins Gewächshaus oder das Beet pflanzen, wenn Sie entsprechende Sorten gewählt haben.

2. Arbeiten Sie frischen Kompost am Standort der Honigmelone ein, um die Bodenqualität zu verbessern. Der Abstand zwischen zwei Pflanzen muss zwischen 80 und 100 Zentimetern betragen, damit diese nicht ineinander verwachsen. Bereiten Sie die einzelnen Beete also gut vor. Falls der Boden noch zu dicht ist, können Sie noch etwas Sand dazugeben.

3. Nun entnehmen Sie die Melonenpflanzen den Anzuchttöpfen. Achten Sie unbedingt darauf, die Wurzeln dabei nicht zu beschädigen, da diese sehr fein sind und leicht abbrechen können.

4. Sobald die Pflanze in der Erde sitzt, den Standort mit einem Spalier ausrüsten, an welchem sich Ranken der Melonen festhalten können. Dadurch verbessern Sie das Wachstum und die allgemeine Vitalität der Pflanze.

5. Feuchten Sie die Erde gut an und widmen sich der Pflege der Honigmelone über die nächsten Wochen, um anschließend reife Früchte ernten zu können. Sie erkennen reife Melonen an den verwelkten Blättern und einem hohlen und zugleich dumpfen Geräusch, wenn Sie auf die Schale klopfen.

Mehr müssen Sie bei der Pflanzung der Honigmelone nicht beachten.

Tipp:

Falls Sie einen möglichen Verlust an Trockenheit und Nährstoffen entgegenwirken wollen, sollten Sie vor dem Pflanzen eine Mulchfolie ausbringen. Diese versorgt die Cucumis melo-Sorten effektiv über den gesamten Sommer.

Blüte einer Melone

Pflege-Tipps

Haben die jungen Melonen den Platz im Gewächshaus oder Freiland bezogen, müssen diese bis zur Ernte ausreichend mit allen notwendigen Pflegeschritten behandelt werden. Dazu gehören natürlich das Gießen, Düngen und weitere Maßnahmen, die Sie der folgenden Liste entnehmen:

  • gießen Sie regelmäßig
  • die Erde sollte dabei immer leicht feucht bleiben
  • Staunässe auf alle Fälle vermeiden
  • ausschließlich mit kalkarmen Wasser gießen
  • Regen-, Filter- oder abgestandenes Wasser sind ideal
  • düngen Sie von Mai bis Ende August im zweiwöchigen Rhythmus
  • geeignete Dünger sind reifer Kompost, Hühnermist oder Pferdedung
  • dieser wird gut in die Erde eingearbeitet
  • nach dem Düngen kräftig angießen
  • entspitzen Sie im Juni alle Ranken bis auf vier Blätter
  • im Hochsommer erfolgt zudem das Einkürzen der Seitentriebe
  • gekürzt werden diese ebenfalls auf vier Blätter
  • für diese Schnittmaßnahmen ausschließlich sauberes und scharfes Werkzeug verwenden

Wichtig für die Bestäubung der Melonenpflanzen ist die Verfügbarkeit von Bestäuberinsekten, allen voran den Bienen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihr Gewächshaus täglich lüften. Der Luftaustausch sorgt zudem für eine Verbesserung der Vitalität der Honigmelone. Haben Ihre Gewächse endlich Früchte ausgebildet, sollten Sie diese auf einer Unterlage platzieren. Gut geeignet sind hierfür Styropor und Holz. Die Unterlage schützt Ihre zukünftige Ernte vor zu hoher Feuchtigkeit und somit einer möglichen Schimmelbildung.

Ebenfalls ist es notwendig, die Honigmelone nicht zu viele Früchte ausbilden zu lassen:

  • nur 6 Honigmelonen pro Pflanze
  • restliche Blüten mit Fruchtansatz entfernen
  • diesen Schritt so früh wie möglich ausführen

Dieser Pflegeschritt bewahrt die Honigmelone davor, zu viel Energie für die Fruchtausbildung aufzuwenden. Dadurch werden die angebauten Melonen größer und geschmacklich intensiver.

Krankheiten

Falls Sie Ihre Melonen im Gewächshaus anpflanzen, sollten Sie zudem auf eine Pilzinfektion durch die Fusariumwelke achten. Diese Krankheit, verursacht durch die Fusarium oxysporum-Pilze, kommt in den meisten Fällen ausschließlich im Gewächshaus vor, wenn Sie Ihre Honigmelone an einen Platz pflanzen, der im Vorjahr für Kürbisgewächse verwendet wurde. Die Honigmelone beginnt dadurch zu welken und langsam zu verenden. Dagegen können Sie nichts tun, außer auf resistente Sorten zu setzen und die Standorte für die Melonenpflanzen jährlich zu rotieren.

Tipp:

Neben der Fusariumwelke können Ihre Exemplare zudem von Blattläusen, Roten Spinnen und dem Echten und Falschen Mehltau befallen werden. Durch die richtige Pflege können Sie das aber verhindern und sich über reichhaltige Ernteerträge freuen.

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