Hummelkasten selbst bauen: DIY-Hummelhaus
Mit einem Hummelkasten ist die Ansiedlung der beliebten Bestäuberinsekten im eigenen Garten problemlos möglich. In diesem Artikel wird Ihnen ausführlich erklärt, wie Sie auf eigene Faust ein Hummelhaus bauen.
Auf den Punkt gebracht
- Hummelkästen dienen als Nistmöglichkeit
- unkompliziert selbst zu konstruieren
- bestehen aus einer Holzkiste und einem Karton
- werden mit Nistmaterial gefüllt
Inhaltsverzeichnis
Hummelkasten: Material
Wenn Sie sich für einen klassischen Hummelkasten entscheiden, benötigen Sie das passende Baumaterial. Bei dem Kasten handelt es sich an sich einfach nur um eine Kiste, die Sie je nach Verfügbarkeit bereits fertig kaufen können.
Es sollte sich dabei um eine robuste Kiste mit den folgenden Eigenschaften handeln:
- Abmessungen: 40 x 40 x 40 cm
- Wandstärke: 10 – 20 mm
- Holz muss unbehandelt sein
- optional: wetterfest
- mit Deckel
Natürlich können Sie sich eine Kiste selbst bauen. In diesem Fall benötigen Sie folgenden Materialien:
- 6 x Holzplatte in den Ausmaßen 45 x 45 x 45 cm
- 2 x Scharniere
Die Platten sind etwas größer gewählt, damit die Kiste nach der Montage nicht zu klein wird. Neben der eigentlichen Kiste benötigen Sie noch weitere Materialien für das Hummelhäuschen:
- einen Pappkarton (etwas kleiner als die Kiste)
- ein Papp- oder Kunststoffrohr (30 mm Durchmesser)
- eine Holzlatte in den Abmessungen 50 x 10 mm
- Schrauben
Passendes Werkzeug
Damit Sie den Hummelkasten effektiv umsetzen können, benötigen Sie neben der Anleitung und den Materialien das richtige Werkzeug. Glücklicherweise werden Sie den Großteil davon bereits zu Hause haben, was die Anschaffungskosten deutlich verringert.
Sie benötigen:
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- Forstnerbohrer mit einem Durchmesser von 30 mm
- Schere
- Lineal oder Zollstock
Kiste bauen: Anleitung
Wollen Sie die Kiste selbst bauen, gelingt das ohne Probleme. Wenn Sie das passende Material zur Verfügung haben, lässt sich die Kiste schnell und effektiv umsetzen.
Dafür müssen Sie nur diesen Schritten folgen:
- 2 Holzplatten an Kante miteinander verschrauben
- es sollte ein L entstehen
- weitere Holzplatte anbringen
- ein U sollte erkennbar sein
- Kasten mit einem weiteren Brett verschließen
- Kasten auf eine Platte setzen
- von unten mit der Platte verschrauben
- die Holzplatte dient als Boden
- 2 Scharniere an einer Seite der Kiste innen anbringen
- zum Abschluss Deckel über Scharniere verbinden
Hummelkasten bauen: Anleitung
Haben Sie Ihre Kiste bereit, kann es mit dem Bau des DIY-Hummelhauses beginnen. Wählen Sie sich dafür entweder einen Tag ohne Niederschlag aus oder bauen Sie es in der Garage oder Ihrer Wohnung. Das Haus kann nach der Konstruktion sofort verwendet werden.
Die folgenden Schritte erklären Ihnen den Ablauf so detailliert wie möglich:
- zu Beginn Einflugloch bohren
- wählen Sie eine der Seiten als Vorderseite aus
- setzen Sie mittig eine Markierung für das 30 mm Einflugloch
- nutzen Sie den Holzbohrer für das Loch
- ebenfalls 30 mm Einflugloch in den Karton schneiden
- Einflugloch am Karton etwas niedriger platzieren
- dafür die Schere benutzen
- Pappkarton in die Holzkiste stellen
- Papp- oder Kunststoffröhre in die Einfluglöcher setzen
- Röhre wirkt als Verbindung zwischen der Holzkiste und dem Karton
- Hummeln nutzen sie als Eingang
- unter dem Einflugloch an der Holzkiste die 50 x 10 mm Holzlatte montieren
- sie dient den Hummeln als Lande- und Startbahn
- zum Abschluss füllen und platzieren
Sie können zusätzlich für eine bessere Belüftung sorgen, wenn Sie mit einem dünnen Holzbohrer Luftlöcher in den Kasten bohren. Dadurch staut sich die Hitze nicht so intensiv und Feuchtigkeit zieht besser ab.
Tipp:
Wenn Sie den Deckel mit Dachpappe verkleiden, ist das Hummelhaus besser gegen Spritz- und Regenwasser geschützt. Die Pappe lässt sich einfach an das Holz tackern.
Hummelhaus: Füllmaterial
Nachdem Sie das Hummelhaus gebaut haben, müssen Sie es noch mit Nistmaterial füllen. Ohne geeignetes Nistmaterial wird sich die Königin nicht im Kasten einfinden und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Sie müssen es der Königin gemütlich machen, damit sie einzieht. Zudem schützt das Nistmaterial vor Kälte und Feuchtigkeit, was wichtig für eine gesunde Hummelkolonie ist. Das Nistmaterial ist in zwei Schichten aufgeteilt. Die untere Schicht reicht kurz bis unter das Einflugloch.
Für diese Schicht eignen sich am besten:
- Kleintiereinstreu
- Sägespäne
- trockenes Heu
Ein großer Vorteil an diesen Materialien ist die Möglichkeit, sie selbst zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie zum Beispiel Ihren Rasen gemäht haben, lassen Sie den Grünschnitt trocknen und nutzen das Heu für das Hummelhäuschen. Sobald Sie das Nistmaterial eingefüllt haben, bilden Sie eine Faust und drücken Sie eine flache Mulde in die Mitte des Materials. Nun geht es an eine zweite Schicht, die die Hummeln für den Nestbau verwenden.
Sie wird aus einem oder mehreren der folgenden Materialien über der unteren Schicht angelegt:
- Polsterwolle
- Moos
- Schurwolle
- Tierhaare (zum Beispiel Hundehaar)
Hinweis:
Achten Sie darauf, dass alle Nistmaterialien unbehandelt und frei von Schad- oder synthetischen Stoffen sind. Selbst kleinste Mengen an Kunstfasern oder Giftstoffen im Füllmaterial kann zum Tod der Insekten führen.
Weitere Tipps zur Unterstützung von Insekten
Häufig gestellte Fragen
Hummeln gehören zu den ersten Bestäubern im Jahr. Aus diesem Grund müssen Sie das Haus bereits zum Winterende aufstellen. Der ideale Zeitpunkt, abhängig von Ihrem Wohnort, reicht von Mitte bis Ende Februar. Je milder der Winter in Ihrer Region ist, desto früher wird das Hummelhotel platziert.
Das Hummelhäuschen sollte idealerweise an einem Platz im Halbschatten oder Schatten aufgestellt werden, damit es sich nicht über den Sommer aufheizt. Auf jeden Fall darf nicht die pralle Mittagssonne auf den Kasten scheinen. Gegen etwas Sonnenschein am Morgen ist nichts einzuwenden. Weiterhin sollte es ein ungestörtes Plätzchen sein, damit sich die Insekten nicht dauerhaft bedroht fühlen. Kleine Kinder und Haustiere sollten keinen leichten Zugriff auf den Kasten.
Ja. Die Hummeln verlassen vor dem Winter das Nest und nur die Königinnen überleben. Ende November oder Dezember bieten sich dafür am besten an. Entnehmen Sie alle Nistmaterialien und entsorgen Sie diese. Danach können Sie den gesamten gründlich mit heißem Wasser ausspülen und mit einer weichen Bürste abreiben. Das heiße Wasser zerstört überwinternde Krankheitserreger. Es wird über den Winter an einem trockenen Platz gelagert.
Das ist nicht empfehlenswert. Die Feuchtigkeit im Inneren des Kastens lässt sich unter der Erde kaum regulieren und starke Regenfälle können zu Überschwemmungen führen. Zudem müssten Sie den Kasten jeden Winter für die Reinigung ausgraben. Aus diesem Grund ist die oberirdische Variante für das Hummelhäuschen deutlich besser geeignet.