Blauregen-Alternativen: 9 ungiftige Kletterpflanzen
Blauregen ist eine beliebte und faszinierende Kletterpflanze. Allerdings ist sie in ihren Pflanzenteilen giftig und birgt so einige Gefahren. In diesem Beitrag stellen wir 9 ungiftige Kletterpflanzen als Blauregen-Alternativen vor.
Auf den Punkt gebracht
- Blauregen verzaubert mit violett-blauen Blütentrauben
- alle seine Pflanzenteile, besonders der Samen, sind giftig
- besser zu ungiftigen Alternativen greifen
- B. Bougainvillea, Glockenrebe oder Schokoladenwein
- auch verschiedene Kletter- und Ramblerrosen geeignet
Inhaltsverzeichnis
Blauregen ist giftig
Blauregen (Wisteria) ist eine sehr schnell wachsende Kletterpflanze mit wunderschönen violett- blauen Blütentrauben, die in den Monaten März bis Juni erscheinen. Sehr schnell kann, diese zu der Familie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) gehörende Pflanze eine Höhe zwischen 800 und 1500 Zentimetern erreichen. Trotz ihrer Schönheit kann diese Art besonders für Kleinkinder und Haustiere gefährlich werden. Der Blauregen ist giftig. In allen Pflanzenteilen, besonders hochkonzentriert in den Samen, ist das Glykosid Wistarin enthalten. Es hat eine ähnliche Wirkung wie das Gift des Goldregens (Labumum), allerdings etwas schwächer. Beim Verzehr der Pflanzenteile kann es zu
- Magenbeschwerden
- Erbrechen und Durchfall
- Gesichtsblässe
- Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zum
- Kreislaufkollaps
kommen. Bei einer Pflanzung sollte dies berücksichtigt werden.
Schöne Blauregen-Alternativen
Aufgrund seiner Giftigkeit sollte auf eine Pflanzung von Blauregen verzichtet werden, wenn Haustiere und Kleinkinder Zugang zu der Pflanze haben. Daneben gibt es sehr schöne Blauregen-Alternativen. Nachfolgend listen wir einige ungiftige Kletterpflanzen mit blauen bis violetten Blütenständen auf.
Hinweis:
Viele Clematis- und Prunkwinden-Sorten böten sich hinsichtlich Blütenfarbe und Wuchsform als Alternative zum Blauregen an. Da beide Pflanzen in Teilen jedoch giftig sind, finden Sie sie nicht in unserer Liste.
Blaue Schmetterlingserbse
Die Blaue Schmetterlingserbse (Clitoria ternatea) ist eine ursprünglich aus Ostafrika und Asien stammende Kletterpflanze, die häufig auch als Blaue Klitorie bezeichnet wird. Im Freien gepflanzt ist sie einjährig und bei Kübelhaltung kann sie mehrere Jahre überwintert werden. Die Clitoria braucht eine Rankhilfe, im Garten windet sie sich an Gehölzen nach oben.
- Wuchs: schnellwüchsig, immergrün
- Wuchshöhe: 300 bis 400 cm
- Blütezeit: Juli bis August
- Blüten: dunkelblau bis blauviolett, gefüllt mit creme-gelber Mitte, 5 cm groß, in Blattachseln stehend
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Hinweis: Aus den getrockneten Blütenblättern kann Tee zubereitet werden. Daneben dienen sie als Färbemittel für Getränke und Speisen.
Bougainvillea
Die herrlichen, aus Südamerika stammenden und ungiftigen Kletterpflanzen sind auch als Drillingsblumen bekannt. In ihrer Heimat erreichen sie Höhen bis zu 10 Metern. Da sie nicht frosthart sind, werden sie in Mitteleuropa im Kübel kultiviert. Im Sommer auf Balkon, Terrasse oder im Garten verzaubern sie mit einem spektakulärem Blütenmeer und sind zugleich ein guter Sichtschutz.
- Wuchs: aufrecht, Spreizklimmer, leicht bedornte Triebe, schnellwachsend
- Wuchshöhe: im Kübel bis 300 cm
- Blütezeit: März bis Oktober
- Blüten: eigentliche Blüte klein und weiß oder gelb, von drei Hochblättern umgeben in leuchtenden Farben wie violett, weiß, pink, rot
- Standort: Sonne
Glockenrebe
Ebenfalls ungiftige Kletterpflanzen sind Glockenreben (Cobaea scandens). Die Glockenrebengewächse (Cobaeaceae) stammen ursprünglich aus Mexiko. Sie sind auch unter den Namen Glockenwinde oder Krallenwinde bekannt. In ihrer Heimat ist das Gewächs ein ausdauernder Strauch. Hierzulande erfolgt aufgrund der mangelnden Frosthärte die Kultur einjährig. Die Kletterpflanze wächst sehr schnell zu einem blickdichten Sichtschutz oder Wandbegrünung heran.
- Wuchs: dicht rankend, stark verzweigt, große Kletterhilfe notwendig
- Wuchshöhe: 400 bis 600 cm
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blüten: Einzelblüten, glockenförmig, zart duftend, anfangs grünlich-weiß, später blauviolett, sichtbar helle Staubgefäße
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Tipp:
Bei einer Kultur im Topf können Sie die Glockenrebe hell im Haus bei 12 bis 15 °C überwintern. Während dieser Zeit muss sie sparsam, aber regelmäßig gegossen werden. Im Mai nach den Eisheiligen kann die Pflanze wieder ins Freie.
Großblütige Thunbergia
Die Großblütige Thunbergia (Thunbergia grandiflora) ist eine hübsche Kletterpflanze, die auch als Blauer Trompetenwein bekannt ist und ursprünglich aus Bengalen stammt. Sie wird hierzulande als Kübelpflanze, aber zur Begrünung von Fassaden und als Sichtschutz eingesetzt. Das Akanthusgewächs (Acanthaceae) ist allerdings nicht winterhart. Eine Überwinterung muss bei Temperaturen zwischen 10 und 20 °C erfolgen. Ab Mai kann der Trompetenwein ins Freie.
- Wuchs: krautig, dichtwachsend, Basis verholzend
- Wuchshöhe: bis 20 Meter
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Blüten: an langen Stielen einzeln oder paarig, Trichterblüten, hellblau bis lavendelblau
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Kap-Bleiwurz
Dieser immergrüne, aus Südafrika stammende Bleiwurz (Plumbago auriculata) kann als kleiner Baum oder Kletterpflanze gezogen werden. Er verträgt lediglich leichte Fröste bis -5 °C. Überwintert wird hell im Haus bei 10 °C. Im Kübel kultiviert sorgt er für einen guten Sichtschutz auf Balkon und Terrasse.
- Wuchs: dicht, aufrecht, leicht überhängend, Rankhilfe angebracht
- Wuchshöhe: 100 bis 200 cm
- Blütezeit: Mai bis September
- Blüten: himmelblaue Blüten in schirmartigen Trauben stehend
- Standort: Sonne
Kletterrose ‚Perennial Blue‘
Auch Rosen eignen sich als Alternativen zum Blauregen. Diese robuste und remontierende Kletterrose ist ADR (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung) prämiert. Sie ist besonders insektenfreundlich und auch Vögel lieben im Herbst ihre Hagebutten. Die Rose kann mit einer Wuchsbreite zwischen 100 und 250 cm schnell große Flächen abdecken. Die Blüten erscheinen bereits an kurzen, neuen und auch an den älteren und seitlichen Trieben. Die Zweige lassen sich leicht biegen und Form bringen.
- Wuchs: gut verzweigt, breit
- Wuchshöhe: 350 bis 450 cm
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Blüten: klein, gefüllt, in dichten Büscheln stehend, anfangs rosaviolett, später blauviolett
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Ramblerrose ‚Bleu Magenta‘
Diese Rose ist absolut winterhart und robust. In nur wenigen Monaten verwandelt sie Mauern, Garagen, Zäune oder alte Obstbäume in ein Blütenmeer. Mit ihren dicht gefüllten Blüten ist sie die dunkelste Rose der violetten Sorten. Sie verströmt einen angenehmen Duft und besitzt kaum Stacheln.
- Wuchs: mehrtriebig, breit
- Wuchshöhe: 300 bis 500 cm
- Blütezeit: Juli bis August
- Blüten: dichtgefüllt, bis zu 30 Einzelblüten in Dolden stehend, anfangs purpurrot, später kräftiges blauviolett
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Ramblerrose ‚Veilchenblau‘
Sie eignet sich hervorragend als Sichtschutz und ebenso zur Fassadenbegrünung. Die Rose ist regenfest und daneben sehr pflegeleicht. Schnittmaßnahmen sind nicht notwendig. Sie liebt einen tiefgründigen, durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Besonders gut ziert sie Mauern, Zäune, Rosenbögen und Spaliere.
- Wuchs: stark rankend, fast keine Stacheln, peitschenförmige Triebe
- Wuchshöhe: 350 bis 500 cm
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Blüten: halbgefüllt, schalenförmig, klein, Durchmesser 3 bis 4 cm, blauviolett, leicht duftend
- Standort: Sonne
Schokoladenwein
Der Schokoladenwein (Akebia quinata) ist eine schöne Alternative zum Blauregen und auch als Fingerblättrige Klettergurke bekannt. Diese Rarität stammt aus den Bergwäldern im Osten Asiens. In milden Wintern bleibt die ungiftige Kletterpflanze immergrün. Bei einem jährlichen Zuwachs bis zu 150 Zentimetern erklimmt die Pflanze schnell hohe Hauswände, Pergolen oder Bäume. Auf einer Pflanze befinden sich männliche und auch weibliche Blüten.
- Wuchs: dicht, linkswindend, schnellwüchsig, Triebe verholzend, regelmäßige Neubildung von Bodentrieben
- Wuchshöhe: 600 bis 700 cm
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüten: schalenförmig, in Trauben zusammenstehend, männliche Blüten kleiner und rosafarben, weibliche Blüten bräunlich-violett, süßlicher Duft nach Vanille und Kakao
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Tipp: Die in den Monaten September/Oktober reifenden 10 bis 15 cm langen, purpurvioletten Früchte sind essbar. Sie haben einen leicht süßlichen Geschmack.
Häufig gestellte Fragen
Eine Kultivierung im Kübel ist möglich. Hier wächst der Blauregen allerdings wesentlich langsamer, was kein Nachteil ist. Der Kübel muss robust sein und ein Mindestvolumen von 200 Litern, sowie eine Höhe von 40 Zentimetern und ein Abzugsloch besitzen. Das Substrat sollte aus Kübelpflanzenerde oder einer Mischung aus je einem Drittel Sand, Rindenhumus und Komposterde bestehen. Wichtig ist eine Drainage aus Kies oder Blähton. Wöchentliche Gaben von Flüssigdünger und ausreichend Wasser, sowie ein Winterschutz sind notwendig.
Um den Blauregen aus dem Garten zu entfernen, müssen zuerst alle oberirdischen Pflanzenteile radikal bis zum Boden zurückgeschnitten werden. Dazu kann für dünnere Zweige eine Schere und für dicke Äste eine Säge verwendet werden. Anschließend wird die Wurzel sorgfältig ausgegraben. Es dürfen keine Wurzelteile im Boden verbleiben, da die Kletterpflanze sonst im nächsten Jahr wieder austreibt. Es kann zusätzlich eine dunkle Abdeckung der Pflanzstelle erfolgen. Bei den Arbeiten müssen eine lange Hose, Jacke und Handschuhe getragen werden.
Die Blüten des Blauregens enthalten viel Nektar. Trotz seiner Giftigkeit ist er bei Bienen und Hummeln sehr beliebt. Er gilt als ein wichtiges Bienennährgehölz. Daneben bietet er auch verschiedenen Vögeln ausreichend Futter. So fressen im Frühjahr Spatzen gern die Knospen dieser Pflanze.