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Baum mit Dornen: 11 Laubbäume mit Stacheln

Baum mit Dornen - Amerikanische Gleditschie (Gleditschia triacanthos)

Laubbäume mit Stacheln/Dornen gehören zu den bewehrten Pflanzen. Denn die spitzen Triebe dienen der Abwehr von Feinden. Vögeln nutzen die Bäume gern als Nistplätze, da sie auf natürliche Weise Nesträuber fernhalten. Welcher Baum Dornen hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Bäume bilden Dornen/Stacheln als Schutz vor potenziellen Fressfeinden
  • Laubbäume tragen Dornen/Stacheln am Stamm und/oder Ästen und Zweigen
  • bilden einzelne Dornen oder Dornenbüschel aus
  • Ausnahme: Stechpalme trägt Stacheln an Blättern
  • Länge der scharfen Dornen variiert zwischen den verschiedenen Laubbaum-Arten

Gleditschien

Gleditschien (Gleditsia), auch Lederhülsenbäume genannt, gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die meisten Bäume dieser Art tragen einfache oder verzweigte Dornen am Stamm und den Ästen.

Amerikanische Gleditschie

Amerikanische Gleditschie (Gleditsia triacanthos)
Stamm der Amerikanischen Gleditschie (Gleditsia triacanthos) mit Dornenbüscheln
Quelle: Agnieszka Kwiecień, Nova, Gleditsia triacanthos Iglicznia trójcierniowa 2023-04-23 01, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Amerikanische Gleditschie (Gleditsia triacanthos) trägt einfache Dornen an jungen Zweigen. Stamm und ältere Äste der Laubbäume sind mit verzweigten Dornenbüscheln besetzt, die zwischen acht und zwanzig Zentimeter groß sind.

  • Wuchshöhe: 800 bis 2.000 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 500 bis 2.000 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 20 bis 40 Zentimeter
  • Standort: Sonne

Hinweis: Seltene bedornte Arten der Gleditschie sind beispielsweise Kaspische, Japanische und Chinesische Gleditschie. Im Fachhandel werden Sie, wenn überhaupt, als Raritäten geführt.

Robinien

Robinien (Robinia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Von den vier anerkannten Arten wachsen die Gewöhnliche und die Klebrige Robinie als Laubbäume.

Gewöhnliche Robinie

Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia)
Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia)

Die schnell wachsende Gewöhnliche Robinie wird aufgrund ihrer botanischen Bezeichnung „Robinia pseudoacacia“ oft auch Falsche Akazie genannt. Bei den bis zu drei Zentimeter langen Dornen handelt es sich um umgebildete Nebenblätter an den Schösslingen (Triebdornen) der Bäume. Krone und Blütenstandsbereich sind meist dornenlos.

  • Wuchshöhe: 1.200 bis 3.000 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 1.200 bis 2.000 Zentimeter
  • Standort: Sonne
  • Sorten: „Frisia“ (bedornt), „Umbraculifera“ (dornenlos)

Hinweis: Die nicht unumstrittene Robinie – sie steht im Verdacht einheimische Arten insbesondere an mageren Standorten zu verdrängen – stammt ursprünglich aus Nordamerika, wird hierzulande aber bereits seit fast 400 Jahren kultiviert. Ihre Blütentrauben sind äußerst nektarreich und werden von Bienen und Hummeln in Massen angeflogen.

Gold-Robinie „Frisia“

Gold-Robinie (Robinia pseudoacacia 'Frisia')
Gold-Robinie (Robinia pseudoacacia ‚Frisia‘)
Quelle: Wouter Hagens, Robinia pseudoacacia B, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Die sommergrüne Gold-Robinie (Robinia pseudoacacia ‚Frisia‘) besticht durch das grüngelbe Farbenspiel der Blätter. Im Herbst färbt sich das Laub orangegelb. Von Mai bis Juni zeigen sich kleine weiße Blüten.

  • Wuchshöhe: 700 bis 1.000 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 500 bis 800 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 15 bis 25 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten, windgeschützt

Klebrige Robinie

Klebrige Robinie (Robinia viscosa)
Klebrige Robinie (Robinia viscosa)
Quelle: Ayotte, Gilles, 1948-, Robinia viscosa 15-p.bot-robi.visc-022, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Klebrige Robinie (Robinia viscosa) wächst als kleiner bis mittelgroßer Baum mit einer runden bis breit eiförmigen Krone. Ihre Dornen sind klein. Oft wird sie auch als nahezu dornenlos beschrieben. Die dichten Trauben mit hellrosa Blüten zeigen sich im Juni/Juli.

  • Wuchshöhe: 600 bis 1.200 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 500 bis 600 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten, windgeschützt

Stechpalme

Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium)
Bei der Gewöhnlichen Stechpalme (Ilex aquifolium) sind es die Blätter, die über „Stacheln“ verfügen.

Die immergrüne Gewöhnliche Stechpalme (Ilex aquifolium) wächst meist als mehrstämmiger Großstrauch, kann aber auch als Baum stattliche Ausmaße annehmen. Sie ist bei Vögeln sehr beliebt. Auffallend sind hier die ledrigen Blätter, die mit stacheligen Zähnen versehen sind.

  • Wuchshöhe: 200 bis 800 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 60 bis 300 Zentimeter
  • Standort: Halbschatten bis Schatten

Hinweis: Bei hochgewachsenen, älteren bzw. schattig stehenden Exemplaren werden weniger Stacheln an den Blättern gebildet.

Weißdorne

Weißdorne (Crataegus) sind beliebte Heckenpflanzen, die aber auch als kleine Bäume wachsen können. Vögel fühlen sich in ihnen besonders sicher und wohl.

Eingriffeliger Weißdorn

Eingriffeliger Weißdorn (Crateagus monogyna)
Über 30 Vogelarten finden im Eingriffeligen Weißdorn (Crataegus monogyna) Nahrung.

Der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna) ist in Mitteleuropa die am häufigsten vorkommende Weißdornart. An seinen Ästen wachsen zahlreiche kräftige Sprossdornen. Die einfachen weißen Blüten zeigen sich von Mai bis Juni.

  • Wuchshöhe: 600 bis 1.200 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 100 bis 300 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 20 bis 25 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten, windgeschützt
  • Sorten: „Karmesina Plena“ (gefüllte, rote Blüten), „Stricta“ (säulenförmiger, schmaler Wuchs; einfache weiße Blüten)

Lederblättriger Weißdorn

Lederblättriger Weißdorn (Crataegus x lavallei 'Carrierei')
Der Lederblättrige Weißdorn, oft auch ‚Apfeldorn‘ genannt, ziert als attraktiver Straßenbaum viele Innenstädte.
Quelle: VoDeTan2, Crataegus lavalei Carrierei Frucht, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Der Apfel- oder Lederblättrige Weißdorn (Crataegus x lavallei ‚Carrierei‘) ist eine Züchtung aus Frankreich. Die braunroten Dornen des sommergrünen Kleinbaums können bis zu fünf Zentimeter lang werden. Seine kleinen weißen Blüten mit rosa Staubgefäßen entwickeln sich im Mai zu einem prächtigen Blütenmeer. Von Sommer bis Januar tragen die Laubbäume kleine orangerote Apfelfrüchte.

  • Wuchshöhe: 400 bis 700 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 300 bis 400 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 20 bis 40 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten

Rotdorn

Echter Rotdorn (Crataegus laevigata 'Paul's Scarlet')
Echter Rotdorn (Crataegus laevigata ‚Paul’s Scarlet‘)

Der Echte Rotdorn (Crataegus laevigata ‚Paul’s Scarlet‘) ist eine Kulturform des Zweigriffeligen Weißdorns (Crataegus laevigata). Seinen Namen verdankt er den gefüllten roten Blüten, die sich von Mai bis Juni zeigen.

  • Wuchshöhe: 400 bis 800 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 300 bis 400 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 20 bis 25 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten

Zweigriffeliger Weißdorn „Plena“

Der Zweigriffelige Weißdorn „Plena“ (Crataegus laevigata ‚Plena‘) wächst als Kleinbaum mit einer dichten, rundlichen Krone. Die scharfen Dornen der Laubbäume sind ungefähr 2,5 Zentimeter lang. Von Mai bis Juni trägt „Plena“ gefüllte weiße Blüten.

  • Wuchshöhe: bis 1.000 Zentimeter
  • Wuchsbreite: bis 600 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten, windgeschützt

Wildapfel

Wildapfel (Malus sylvestris)
Wildapfel (Malus sylvestris)

Der Wildapfel (Malus sylvetris) wächst als Kleinbaum mit flacher Krone. Die Blütezeit ist von April bis Mai. Seine Äpfel sind erst nach Frosteinwirkung genießbar.

  • Wuchshöhe: 300 bis 600 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 200 bis 400 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 25 bis 60 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten

Wildbirne

Wildbirne (Pyrus pyraster)
Wildbirne (Pyrus pyraster)
Quelle: T. Kebert, Pyrus pyraster TK 2023-05-01 9, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Wild- oder Holzbirne (Pyrus pyraster) ist die Wildart der Kulturbirne. Die Äste der Wildbirnbäume sind mit Dornen besetzt. Die weißen Blüten zeigen sich von April bis Mai. Im Herbst beginnt die Ernte der Birnen.

  • Wuchshöhe: 1.000 bis 2.000 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 300 bis 600 Zentimeter
  • Wuchsgeschwindigkeit pro Jahr: 20 bis 50 Zentimeter
  • Standort: Sonne bis Halbschatten

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Stacheln und Dornen?

Bei Stacheln handelt es sich um Auswüchse, die von der Baumepidermis bzw. dem Rindengewebe gebildet werden. Dornen bei Laubbäumen sind meist umgewandelte Sprossachsen oder Triebe, die von Leitbündeln durchzogen werden.

Sind die Dornen von Laubbäumen giftig?

Ob es sich um giftige oder ungiftige Dornen handelt, hängt von der Baumart ab. Ist der Laubbaum in allen Pflanzenteilen giftig, gilt das auch für seine Triebdornen. Vorsicht ist beim Umgang mit bedornten Bäumen auf jeden Fall geboten, da die Dornen äußerst spitz sind.

Kann ich die Dornenbüschel an der Gleditschie abschneiden?

Dornenbüschel am Stamm der Gleditschie können im Zuge des Baumschnitts entfernt werden. Der ideale Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen an der Gleditschie ist nach dem Laubabfall. Im Frühjahr darf der Baum nicht geschnitten werden, da er zu sehr blutet.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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