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Japanisches Blutgras richtig schneiden | Ist es winterhart?

Japanisches Blutgras, Imperata cylindrica
Japanisches Blutgras, Imperata cylindrica

Das Japanische Blutgras ist eine Zuchtform vom wesentlich größeren Silberhaargras. Beliebt ist es vor allem wegen seiner kontrastreichen, blutroten Laubblätter, denen es auch seinen Namen verdankt. Beim Austrieb sind die Blätter noch grün und färben sich in Richtung Sommer zunehmend leuchtend rot. Im Herbst wird diese Färbung noch mal intensiver. Um Jahr für Jahr diese Pracht genießen zu können, sollte dieses Ziergras möglichst regelmäßig zurückgeschnitten und richtig überwintert werden.

Video-Tipp

Japanisches Blutgras schneiden

Das Japanische Blutgras gehört zu den mehrjährigen Stauden. Im Gegensatz zum Silberhaargras, der Stammform, erreicht es je nach Standort und Bodenbeschaffenheit nur Wuchshöhen zwischen 30 und 40 cm. Die äußerst dekorative blutrote Färbung der Blätter, die die Staude übrigens nur an vollsonnigen Standorten zeigt, kann bei milder Witterung und an geschützten Standorten bis in den Winter hinein halten. Das setzt natürlich voraus, dass man sie nicht bereits im Herbst zurückschneidet.

Japanisches Blutgras, Imperata cylindrica
Japanisches Blutgras, Imperata cylindrica

Bester Zeitpunkt für einen Rückschnitt

Damit das Japanische Blutgras auch im Winter noch mit seiner prächtigen Färbung beeindrucken kann, ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt abzuwarten.

  • Mit dem Rückschnitt bei Ziergräsern grundsätzlich bis zum Frühjahr warten
  • Schnitt im Herbst nicht empfehlenswert
  • Wunderschöne Optik dabei eher zweitrangig
  • Hauptgrund für den Schnitt im Frühjahr, ist Schutz der Gräser vor Frost
  • Blätter bzw. Halme dienen dem Ziergras als natürlicher Winterschutz
  • Schützt das Pflanzeninnere vor Frost, Nässe und Fäulnis
  • Schmale Grashalme leiten Regenwasser seitlich von der Pflanze weg
  • Schnitt im Herbst, würde Wurzelbereich freilegen
  • Nässe könnte ungehindert eindringen
  • Folge wäre Fäulnis im Wurzelbereich

Ein weiterer, nicht minder wichtiger Grund für einen Schnitt im Frühjahr ist der, dass die Blätter zahlreichen Insekten während der kalten Jahreszeit als Unterschlupf und Winterquartier dienen.

All das sind gute und wichtige Gründe, Schnittmaßnahmen auf das Frühjahr zu verlegen, im Idealfall auf Mitte Februar oder Anfang März. In der Regel sollten Sie schneiden, bevor der neue Austrieb zu sehen ist, spätestens aber mit dem Austrieb.

Den richtigen Schnittzeitpunkt verpasst?

Wartet man beim Blutgras mit dem Rückschnitt zu lange und der Neuaustrieb ist bereits im vollen Gange, vielleicht weil der Neuaustrieb ungewöhnlich früh eingesetzt hat, besteht die Gefahr, dass genau diese neuen Triebe beim Rückschnitt beschädigt bzw. abgeschnitten werden. Das wiederum hat einen schwächeren Wuchs und unschöne braune Ränder an den Schnittstellen zur Folge. Ansonsten beeinflusst ein ausbleibender Schnitt die Pflanze aber nicht.

Anleitung zum Schneiden

Wer diese Pflanzen verjüngen möchte, kann das nicht mit einem entsprechenden Schnitt erreichen. Dazu muss sie ausgegraben und auf herkömmliche Weise geteilt werden. Hat man nun den richtigen Zeitpunkt für den Rückschnitt abgepasst, gibt es eigentlich nicht viel zu beachten.

  • Blutgras ‚Imperata cylindrica‘ bis zwei Handbreiten über dem Boden zurückschneiden
  • Etwa 10-15 cm sollten stehen bleiben
  • Blätter büschelweise zusammenraffen und abschneiden
  • Unbedingt Handschuhe beim Schneiden tragen
  • Blätter dieses Ziergrases sind sehr scharfkantig
  • Den Schnitt auf keinen Fall zu tief ansetzen
  • Das könnte neuen Austrieb und den grünen Kern verletzen
  • Ist neuer Austrieb sichtbar, knapp oberhalb dessen schneiden
  • Schnitte sollten möglichst glatt sein
  • Halme des Blutgrases teilweise sehr fest
  • Sehr scharfe Schnittwerkzeuge unverzichtbar

Sollte der Neuaustrieb schon zu weit sein, ist es ratsam, in diesem Jahr auf den Rückschnitt zu verzichten und die Staude nur auszukämmen und braune Halme auszuzupfen. So lassen sich zumindest abgestorbene und unansehnliche Pflanzenteile entfernen. Dabei fährt man mit den Fingern, natürlich nicht ohne Handschuhe, oder einem Harken mehrfach durch das Gras. Das Auskämmen hat nicht nur optische Vorteile, es sorgt auch dafür, dass wieder ausreichend Licht ins Pflanzeninnere gelangt und das Ganze rundum gut belüftet ist.

Tipp:

Unmittelbar nach dem Rückschnitt ist der beste Zeitpunkt diese Staude mit Kompost oder einem Langzeitdünger zu düngen. Die im Dünger enthaltenen Nährstoffe werden für den Neuaustrieb, sowie für einen gesunden und üppigen Wuchs benötigt.

Vorsicht: messerscharfe Blattränder

Beim Umgang mit dieser Pflanze kann es aufgrund der messerscharfen Halme schnell zu Schnittverletzungen kommen. Diese scharfen Halme resultieren aus Einlagerungen scharfkantiger Silikat-Kristalle, weshalb Gräser der Art Imperata cylindrica im Englischen auch als Schwertgras (Sword Grass) bezeichnet werden. Um sich vor Verletzungen zu schützen, sollten Sie bei jeglichen Arbeiten an und mit dieser Pflanze Schutzhandschuhe und langärmelige Oberkleidung tragen. Gegebenenfalls kann auch ein Augenschutz in Form einer Schutzbrille sinnvoll sein.

Wie winterhart ist das Japanische Blutgras?

An gut geschützten Standorten und in sehr milden Wintern behält ‚Imperata cylindrica‘ seine blutroten Halme bis in den Winter, in Ausnahmefällen sogar bis zum Frühjahr. Blüten bildet das Japanische Blutgras in unseren Breitengraden jedoch nicht aus. In den meisten Regionen Deutschlands ist diese, zu den Süßgräsern zählende Pflanze nur bedingt winterhart. Besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist sie dankbar für einen entsprechenden Frostschutz, insbesondere in Regionen mit sehr rauen Wintern. In welchem Umfang hängt davon ab, ob das Blutgras im Garten oder im Kübel kultiviert wird.

Überwintern im Garten

Japanisches Blutgras, Imperata cylindrica

Der wichtigste Schutz vor winterlicher Kälte und Nässe sind die Blätter dieses Ziergrases selbst. Genau aus diesem Grund sollte man sie auch erst im Frühjahr zurückschneiden. Zum Schutz des Herzens bindet man die Halme mit einer Schnur aus Naturfaser, beispielsweise aus Sisal, locker zusammen. Auch Regenwasser kann so gut ablaufen und keine Fäulnis im Pflanzeninneren verursachen. Als Abdeckung für den Wurzelbereich reicht in der Regel eine Schicht trockenes Laub, Stroh oder Tannenreisig aus.

Droht ein sehr kalter Winter, kann man, sobald die Temperaturen dauerhaft unter dem Gefrierpunkt bleiben, das Ziergras auch mit trockener Pinienrinde anhäufeln bzw. abdecken. Das sollte man allerdings nicht zu früh tun, denn dann könnten sich die Gräser braun verfärben und verfaulen. Das wiederum erschwert die Überwinterung und kann das Überleben der Pflanze gefährden. Was die Pflege während des Winters angeht, wird auf Dünger komplett verzichtet und an frostfreien Tagen mäßig gegossen. Im Frühjahr muss der Schutz rechtzeitig wieder entfernt werden.

Tipp:

Von einer Verpflanzung im Herbst, vom Beet in einen Topf ist eher abzuraten, dann ist eine schadlose Überwinterung nicht garantiert. Anders sieht es bei Exemplaren aus, die von Anfang an in Pflanzkübel gepflanzt und dort dauerhaft kultiviert werden.

Im Kübel

Im Kübel ist dieses Ziergras generell frostempfindlicher und demzufolge nicht winterhart. Kübelpflanzen sind grundsätzlich empfindlicher und müssen noch besser geschützt werden. Die Gefahr, dass der Wurzelballen aufgrund des geringen Erdvolumens komplett durchfriert, ist hier besonders hoch. Davon würde sich selbst die stärkste und gesündeste Pflanze nicht wieder erholen. Umso wichtiger ist ein guter Frostschutz. Auch wenn das Blutgras im Pflanzkübel nicht ausreichend winterhart ist, ist unter gewissen Umständen auch eine Überwinterung im Freien möglich.

  • Sichere Überwinterung von ‚Imperata cylindrica‘, geschützt und frostfrei
  • In weniger kalten Lagen auch im Freien
  • Den Pflanzkübel an einen geschützten Standort stellen
  • Idealerweise vor eine nach Süden gerichtete Hauswand
  • Zum Schutz vor Bodenfrost, auf Holzpalette oder Styroporplatte stellen
  • Anschließend Pflanzkübel mit wärme-isolierenden Materialien umwickeln
  • Beispielsweise Luftpolsterfolie, Jute oder Vlies
  • Den Wurzelbereich zusätzlich mit Laub oder Reisig abdecken
  • Auch Exemplare im Pflanzkübel nicht düngen
  • Nur an frostfreien Tagen wenig gießen

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