Jasmin überwintern – so bringen Sie Jasmin solanum durch die Kälte
Ursprünglich stammt der dekorative Blütenstrauch aus Brasilien, daher ist er in den hiesigen Breitengraden auch nicht winterhart und so vor Kälte und Frost zu schützen. So verträgt gerade der beliebte Sommerjasmin nur eine Temperatur von bis zu – 3 Grad Celsius, besser ist es daher, der Jasmin zieht vor den ersten kalten Tagen in ein warmes Quartier zum überwintern.
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt
Der Jasmin (Jasminum officinale) ist mehrjährig, wenn er im Winter vor Frost und kühlen Temperaturen geschützt wird. So kann er viele Jahre überleben und im Sommer seine volle Pracht zeigen, wenn er vor den ersten zu erwartenden Minusgraden an einen frostfreien Ort verbracht wird. Bereits wenn im Herbst die ersten Nachtfröste erwartet werden, muss mit dem Winterschutz begonnen werden.
Dies ist natürlich von Region zu Region unterschiedlich und daher nicht mit einem bestimmten Datum zu bemessen. Doch spätestens, wenn im Herbst die 10 Grad Celsius Marke dauerhaft nicht mehr überschritten wird, sollte gehandelt werden. Zwar kann der Jasmin Temperaturen bis zu -3 Grad Celsius durchaus noch vertragen, doch hierdurch kann der Strauch vor der Überwinterung geschwächt werden, die ebenfalls durch die Temperaturunterschiede und Standortwechsel Stress für die Pflanze bedeutet.
Der richtige Standort
Es gibt viele Standorte, an denen der Jasmin überwintern kann. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass es im Winter nicht zu warm für die Pflanze wird, denn Winterruhe benötigt sie dennoch, um sich im nächsten Sommer wieder voll entfalten zu können. Ob der kühle Standort jedoch dunkel oder hell gewählt wird, ist der Pflanze relativ egal, sie kann mit beiden Verhältnissen gut umgehen.
So sind die folgenden Standorte für den Winter zu wählen:
- im Keller, gerne auch dunkel
- Temperaturen im Dunkeln sollten bei etwa 5 Grad Celsius liegen
- in kühlen Wohnräumen, wie zum Beispiel Schlafzimmer
- ein warmes Wohnzimmer sollte hingegen nicht gewählt werden
- in einem Treppenhaus
- in einem unbeheizten, frostfreien Wintergarten
- bei einem hellen Standort Temperaturen zwischen 10 Grad und 12 Grad Celsius
- unter einem Überwinterungszelt
- wenn die Pflanze im Gartenbeet kultiviert wurde
- in einem frostfreien Gewächshaus
Ideal ist es natürlich, wenn der Jasmin Solanum in einem Kübel kultiviert wurde, denn so kann der Standort jederzeit verändert werden. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass kühle Räume einem warmen Platz vorzuziehen sind. Denn gerade, wenn der Jasmin sehr warm überwintert, kann es zu einem erheblichen Schädlingsbefall kommen. Wurde die Pflanze hingegen in einem Beet eingepflanzt, dann sollte hier der Standort bereits so gewählt werden, dass der Strauch auch im Winter gut geschützt werden kann, obwohl er im Freien verbleibt.
Maßnahmen vor der Überwinterung
Es ist unerheblich, an welchem Standort der Jasmin überwintern wird, verschiedene Maßnahmen sollten vor dem Überwintern immer durchgeführt werden. So ist es wichtig, den Strauch im Herbst, bevor er ins Winterquartier umgeräumt wird, zurück zu schneiden. Nicht nur aus platzsparenden Gründen ist dies erforderlich denn wurde der Jasmin verkleinert, benötigt er im Winter weniger Kraft und kann sich ganz der Winterruhe widmen, die ihn für das nächste Jahr wieder stärken wird. Zudem sollten Düngergaben nun eingestellt werden.
Überwinterung dunkler Standort
Wird der Jasmin Solanum an einem dunklen Standort überwintert, wie zum Beispiel in einem Keller oder einer frostfreien Garage, dann dürfen hier Temperaturen um die 5° Celsius herrschen. Ein Heizungskeller ist daher keine gute Wahl, hier wird es der Pflanze im Winter zu warm. Wurde der Jasmin daher zum Überwintern vorbereitet, zieht er in eine geschützte Ecke. Hier sollte regelmäßig nachgeprüft werden, ob die Erde nicht ganz austrocknet.
Da es jedoch relativ kühl ist, muss nur sehr sparsam ab und zu gegossen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Erde nicht zu nass gemacht wird und vor allem auch keine Staunässe entsteht. Frühzeitig sollte bei den Pflanzen, die an einem dunklen Standort überwintert werden, wieder mit der Auswinterung begonnen werden, damit sie sich an Helligkeit, Wärme und Sonne langsam wieder gewöhnen können. Bei der Überwinterung an einem dunklen Standort passiert mit der Pflanze das Folgende.
- sie verfällt in absolute Winterruhe
- um dies zu erreichen, werden auch die Blätter abgeworfen
- dies ist dann kein Grund zur Besorgnis
- daher benötigt sie auch kaum Wasser
Überwinterung heller Standort
Wird der dekorative Strauch an einem hellen Ort überwintert, dürfen die Temperaturen zwischen 10 Grad und 12 Grad Celsius liegen, wärmer sollte es jedoch auch hier nicht sein. Ideal sind hier ein unbeheizter Wintergarten, ein helles Treppenhaus, ein kühler Raum, wie zum Beispiel das Schlafzimmer in der Wohnung, aber auch ein vor Frost geschütztes Gewächshaus kann hier als Standort dienen. Der Vorteil, die Pflanze an einem hellen Ort zu überwintern ist vor allem der, dass die Auswinterung im Frühjahr wieder einfacher wird, da der dekorative Strauch bereits an Helligkeit und ein wenig mehr Wärme gewöhnt ist. Bei der Pflege an einem hellen Standort sollte wie folgt vorgegangen werden.
- ebenfalls vor der Winterruhe zurückschneiden
- Jasmin behält in der Regel seine Blätter
- daher auf genügend Wasserzufuhr achten
- regelmäßig auf eventuellen Schädlingsbefall untersuchen
Da der Jasmin mehrjährig ist, behält er an einem hellen Standort seine Blätter und oft auch seine Blüten. So ist er auch in einem Schlafzimmer, Treppenhaus oder anderem kühlen Ort, wie einem Wintergarten sehr dekorativ anzuschauen. Daher ist ein heller, kühler Standort ideal, den Jasmin zu überwintern, da er dann auch im Winter seine volle Pracht zeigt und nicht nur in den Sommermonaten.
Überwinterung im Freien
Da Jasmin nicht winterhart ist, wird er Idealerweise in einem Kübel kultiviert. Wurde er dennoch in einem Gartenbeet angepflanzt, dann muss er hier entsprechend sehr gut geschützt werden. Nur die Erde mit Mulch abzudecken, um die Wurzeln vor Frost zu schützen, reicht hier leider nicht aus. Daher sollte, um den im Freien stehenden Jasmin zu überwintern wie folgt vorgegangen werden.
- ein Überwinterungszelt nutzen
- dieses kann einfach auch selbst gebaut werden
- hierzu Pflanzenvlies oder durchsichtige dicke Folie nutzen
- an Holzstreben zu einem Viereck in passender Größe nageln
- insgesamt über die Pflanze stellen
- diese wird vorab durch einen Schnitt vorbereitet
- die Erde rundherum mulchen
- gegossen wird nur, wenn es sehr trocken ist
- ansonsten erreicht in einem Beet das Regenwasser auch hier an die Wurzeln
Wird durchsichtige Folie genutzt, kann es bei sehr hohen Minusgraden trotz dem Schutz noch erheblich kalt für den dekorativen Jasmin werden. Daher sollte an solchen Tagen und vor allem auch in sehr frostigen Nächten noch ein wärmendes Pflanzenvlies über den Aufbau gezogen werden. So entsteht ein zusätzlicher Schutz vor extremer Kälte. Doch um den Jasmin zu überwintern, ist es angeraten, diesen nicht in einem sehr offenen Gartenbeet anzupflanzen. Soll der Jasmin trotz allem im Winter Draußen verbleiben, ist ein Standort vor einer schützenden Mauer oder in einer Gartenecke vor einem hohen, schützenden Zaun die bessere Wahl.
Nach Winterruhe
So früh wie möglich sollte der Jasmin bereits an einen helleren Standort mit leicht erhöhten Temperaturen gewöhnt werden. Das ist nicht immer im Freien möglich, denn solange noch Minustemperaturen zu erwarten sind, sollte er nicht ungeschützt nach Draußen verbracht werden. Jetzt werden auch die Zweige oder Äste entfernt, die abgestorben sind. Denn dadurch, dass der Strauch im Winter seine Blätter teilweise verliert, werden auch diese Schäden sichtbar. So kann er sich auf das neue Austreiben konzentrieren und seine Kraft nicht unnötig in abgestorbene Pflanzenteile stecken.
Weiter sollte bei der Auswinterung das Folgende beachtet werden:
- wird der Jasmin wieder heller und wärmer gestellt, benötigt er mehr Wasser
- auch mit der ersten Düngung kann nun begonnen werden
- ebenfalls ist für das Umtopfen nun die richtige Zeit
- die Pflanze ist noch recht klein
- neue Austriebe stören nicht bei der Arbeit
Erst wenn die letzten Nachtfröste vorbei sind, kommt der Strauch an seinen endgültigen Standort im Sommer. In der Regel ist dies nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall. Wer jedoch die Möglichkeit hat, zum Beispiel mit einem geschützten Platz auf Terrasse oder Balkon, stellt den Jasmin über Tag nach Draußen und holt den Kübel dann für kalte Nächte wieder nach Innen. Hierbei ist vor allem darauf zu achten, dass die jungen Triebe und Blätter nicht der ständigen, direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Ein lichter Schatten und ein wenig Morgen- und Abendsonne sind direkt nach der Überwinterung ideal.