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Mangold überwintern: Winterschutz im Garten

Mangold überwintern: Winterschutz im Garten

Mangold ist ein wertvolles, zu Unrecht in Vergessenheit geratenes Gemüse, aber sind Stielmangold und Blattmangold in unseren Breiten überhaupt winterhart und wie überwintern sie?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Blattmangold gute Winterhärte
  • Bei Stielmangold sortenbedingt
  • Überwinterung im Freien mit Schutz
  • Kübelpflanzen besonders schützen

Anleitung zum Überwintern

Mangold ist eine zweijährige, bedingt winterharte Pflanze. Bereits im ersten Jahr können Stiele und/oder Blätter bis in den Spätherbst geerntet werden. Es gibt jedoch Unterschiede in Bezug auf die Winterhärte. Beim Stielmangold sind die grün- und weißstieligen Sorten am frosttolerantesten, die gelb- und rotstieligen Sorten sind nur mäßig winterhart. Eine gute Frosttoleranz hat dagegen der Blattmangold, der in milden Lagen auch ungeschützt im Freien überwintern kann. Ohne entsprechenden Schutz ist dies in besonders kalten Lagen und vor allem bei Stielmangold nicht möglich.

Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) im Hochbeet
Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris)

Im Beet

  • Pflanzen auf fünf Zentimeter über dem Boden zurückschneiden
  • Herz und Knospen dabei unberührt lassen
  • verbleibende Reste der Pflanze (Stock) abdecken
  • geeignet dafür: Reisig, Laub, Stroh, Vlies oder einer Mulchschicht
  • bei Gefahr von Kahlfrösten Stiele und Blätter mit sandiger Erde anhäufeln
  • zusätzlich mit Reisig, Stroh oder Laub abdecken
Mangold abschneiden

Setzt man Blattmangold im Herbst in ein Gewächshaus um, falls vorhanden, kann man mit etwas Glück den ganzen Winter lang Mangold ernten. Auch Stielmangold im Freien kann so lange die Erde nicht gefroren ist, geerntet werden.

Hinweis: Austrocknende Kälte kann auch für Blattmangold problematisch werden. Deshalb ist es oft sinnvoll, ihn in sehr kalten Nächten mit Vlies abzudecken.

Im Kübel

Kübelpflanzen sind generell frostempfindlicher als im Beet Ausgepflanzte. Auch Mangold bildet da keine Ausnahme, denn die Erde im Topf oder Kübel kann bei andauerndem Frost schnell komplett durchfrieren und die Pflanzen schlimmstenfalls absterben lassen. Um das zu verhindern, müssen sie entsprechend geschützt werden.

Mangold kultiviert im Topf

Der Schutz kann folgendermaßen aussehen:

  • Kübel an einen geschützten, möglichst zugfreien Platz stellen
  • Pflanzen vor dem Winter stark zurückschneiden
  • Kübel mit isolierenden Materialien umhüllen
  • mit Vlies, Jute oder Blasenfolie
  • auch verbliebene oberirdische Teile der Pflanze abdecken
  • mit Reisig oder Vlies
  • Kübel vom Boden weg auf Unterlage stellen
  • schützt Wurzeln vor Bodenfrost

Nach erfolgreicher Überwinterung

Hat der Mangold das Überwintern gut überstanden, kann auch im zweiten Jahr wieder geerntet werden, wenn die Pflanzen die nötige Unterstützung erhalten:

  • Abdeckung je nach Wetterlage ab Anfang März wieder entfernen
  • Pflanzen mit Nährstoffen versorgen
  • beispielsweise Hornspäne einarbeiten
  • Exemplare im Topf in frische Gemüseerde umsetzen
  • anschließend geeigneten Flüssigdünger verabreichen

Entsprechend gut versorgt, treibt der Mangold schnell wieder aus und kann von März bis Juni frisch geerntet werden. Im Sommer des zweiten Jahres beginnt er allerdings bald zu schießen bzw. zu blühen, dann wird er ungenießbar und sollte nicht mehr gegessen werden. Nun können die Samen für die nächste Saison geerntet werden.

Hinweis: Mangold sollte frühestens nach drei Jahren wieder am selben Standort gepflanzt werden. Selbst während einer Saison sollte er nicht zweimal am selben Ort stehen.

Mangold überwintern zur Saatgewinnung

Eine erfolgreiche Überwinterung ist Voraussetzung, um die erbsengroßen, knäuelartigen Mangoldsamen ernten zu können. Die werden nach der Blüte gebildet, danach stirbt die Pflanze ab. In der Regel samt sich Mangold selbst aus. Da er im nächsten Jahr aber an einem anderen Platz stehen sollte, ist es besser, die Samen zu ernten und sie zu gegebener Zeit an einem geeigneteren Platz auszusäen.

Mangoldblüte mit Samen

Mangoldsamen ernten ist kinderleicht, man sollte aber einige grundlegende Dinge beachten:

  • Samen sitzen direkt an den Stielen
  • gut zu erkennen, wenn Stiele komplett vertrocknet sind
  • Samen erst jetzt ausgereift
  • lassen sich leicht mit der Hand abstreifen
  • fallen teilweise von selbst ab
  • noch zwei bis drei Tage an der Luft trocknen lassen
  • anschließend in luftdicht verschließbares Gefäß legen
  • bis zur Aussaat an dunklem Ort aufbewahren
Mangoldsamen

Man sollte unbedingt darauf achten, dass es sich bei den Pflanzen bzw. Samen nicht um sogenannte F1-Hybriden handelt, denn diese Pflanzen sind nicht samenfest, d. h. ihre Nachkommen können völlig andere Eigenschaften aufweisen als die Eltern von denen sie stammen. Leider werden im Handel vorwiegend F1-Hybriden angeboten, was aber auf den Samentütchen dementsprechend gekennzeichnet sein muss.

Tipp: Für eine frühere Ernte kann man die Mangoldsamen auch im Haus vorziehen.

Häufig gestellte Fragen

Worauf sollte man beim Ernten achten?

Beim Ernten ist es am wichtigsten, das Herz der Pflanzen nicht mit abzuschneiden oder zu verletzen, sondern immer von außen her zu ernten. Ansonsten können keine neuen Blätter nachkommen. Zudem sollte man immer nur so viel ernten, wie man zeitnah verwerten kann, denn frischer Mangold hält sich nicht.

Wann ist Mangold erntereif?

Der auch als Schnittmangold bekannte Blattmangold ist in der Regel nach etwa zehn Wochen und Stielmangold, auch bekannt als Rippenmangold nach ungefähr acht Wochen erntereif.

Wie lange kann man frisch geernteten Mangold lagern?

Frisch geernteter Mangold ist nur sehr kurz haltbar. Am besten wickelt man ihn direkt nach der Ernte in ein feuchtes Tuch und legt ihn in den Kühlschrank. So bleibt er wenige Tage frisch.

Kann man frostempfindliche Sorten von Mangold auch frostfrei überwintern?

Das ist zwar nicht zwingend notwendig, aber grundsätzlich möglich. Man schneidet die Pflanze wie bereits beschrieben herunter und überwintert praktisch den Stock. Dazu setzt man ihn in einen Topf oder eine Kiste mit leicht feuchtem Substrat, beispielsweise aus Kokosfasern oder Holzspänen. Das Ganze stellt man dann an einen kühlen, aber frostfreien und dunklen Ort beispielsweise einen unbeheizten Keller oder eine Garage.

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