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Petunien-Blätter werden gelb: was tun?

Petunien-Blätter gelb - Titel

Wenn sich die Blätter von Petunien gelb verfärben, zeigt sich am häufigsten die sogenannte Chlorose verantwortlich. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich dem Problem jedoch vorbeugen und die Pflanze retten.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Chlorose ist eine der häufigsten Ursachen für gelbe Petunien-Blätter
  • vorbeugen durch gute Pflege ist möglich
  • weitere Mangelzustände können sich ebenfalls verantwortlich zeigen
  • Pflanzen können bei rechtzeitigem eingreifen meist gerettet werden

Mögliche Ursachen

Verfärben sich die Petunien Blätter gelb oder verblassen sie, ist eine der häufigsten Möglichkeiten die sogenannte Chlorose. Es können sich jedoch auch andere Faktoren dafür verantwortlich zeigen.

Petunien sollten im Winterquartier überwintert werden

Zu diesen gehören:

  • falscher Standort
  • unzureichender Lichteinfall
  • ungeeignete Pflege
  • Fehler bei der Überwinterung von Petunien

Bevor die richtigen Maßnahmen ergriffen werden können, um die Pflanze zu retten und weiteren Schäden vorzubeugen, sollten daher die Kulturbedingungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Chlorose

Bei der Chlorose handelt es sich um einen Eisenmangel der Pflanze. Dieser kann auch dann vorliegen, wenn sie regelmäßig gedüngt wird. Verantwortlich zeigt sich dann ein zu hoher Kalkgehalt im Substrat oder im Gießwasser. Die Petunie kann bei dem dadurch entstehenden pH-Wert bestimmte Nährstoffe nur in unzureichenden Mengen oder gar nicht mehr aufnehmen.
Gerade Eisen wird aber benötigt, um bestimmte Enzyme und Hormone zu bilden. Diese sind wiederum entscheidend für die Atmung der Petunie und den Ablauf der Photosynthese zur Gewinnung von Energie.

Die Chlorose lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen:

  • gelbe Blätter aber grüne Blattadern
  • vor allem junge Blätter betroffen
  • Wachstumsstörungen

Um ihr vorzubeugen oder die betroffene Pflanze entsprechend zu behandeln, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden.

Chlorose
Beispiel für von Chlorose verfärbten Blättern; Quelle: Dacnoh, Capsicum annuum clorosis, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

pH-Wert

Den pH-Wert des Substrats zu messen ist wichtig, um gegebenenfalls einen Erdwechsel durchzuführen. Ideal für die Petunie sind Werte zwischen 5,5 und 6,5. Hierbei handelt es sich um den neutralen bis schwach sauren Bereich.

Ist die Erde aufgrund von zu viel Kalk oder durch andere Einflüsse zu stark angesäuert oder zu basisch, wird die Nährstoffaufnahme gestört. In diesem Fall muss das Substrat gewechselt und sowohl das Düngeverhalten als auch das Gießen angepasst erfolgen.

Tipp: Entsprechende Testungen können entweder mit Teststreifen aus der Apotheke oder dem Fachhandel erfolgen oder aber es kann eine Probe des Substrats zur Kontrolle im Fachhandel abgegeben werden.

Substrat

Optimales Substrat für Petunien ist:

  • locker
  • frisch
  • humusreich
  • nährstoffreich
  • neutral bis leicht sauer
  • neigt nicht zur Verdichtung
  • weist einen geringen Kalkgehalt auf

Da es sich bei der Petunie um einen Starkzehrer handelt, benötigt sie große Mengen an Nährstoffen. Diese können wiederum aus der Erde nur aufgenommen werden, wenn es sich um ein passendes Substrat handelt. Komposterde oder Blumenerde sind geeignet.

Gießen

Neben dem Substrat spielt auch das Gießen beziehungsweise das dazu verwendete Wasser eine entscheidende Rolle für die Versorgung der Petunie und für das Vorbeugen von Chlorose oder anderen Mangelzuständen. Ist das genutzte Wasser sehr hart – weist also einen hohen Kalkgehalt auf – lagert sich der Kalk nach und nach in dem Substrat und an den Wurzeln ab. Die Wurzeln können die Nährstoffe aus der Erde nur in verringertem Maße oder aber gar nicht mehr aufnehmen und das Gewächs wird unterversorgt. Das ist häufig der Fall, wenn Leitungswasser verwendet wird. Denn vor allem in Deutschland ist dieses Vielerorts sehr hart.

Als Alternativen bieten sich die folgenden Quellen an:

  • gesammeltes Regenwasser
  • Wasser aus Aquarium oder Teich
  • gefiltertes Leitungswasser
  • abgestandenes Leitungswasser

Da Petunien sehr viel Wasser benötigen, ist abgestandenes Leitungswasser oftmals die praktikabelste Lösung. Das gilt vor allem dann, wenn sie auf dem Balkon kultiviert wird und keine Möglichkeit besteht Regenwasser oder Teichwasser zu nutzen. Vor dem Gießen wird das Leitungswasser in einer Gießkanne oder einem Eimer für sieben Tage stehen gelassen. Der Kalk sammelt sich am Boden des Gefäßes ab. Beim Wässern verwenden Sie daher nur etwa zwei Drittel des Wassers für die Petunien. Der Rest kann für Pflanzen eingesetzt werden, die eine hohe Kalktoleranz aufweisen.

Hinweis: Petunien-Blätter können sich auch durch Wassermangel oder Staunässe gelb verfärben. Die Feuchtigkeit des Substrats sollten Sie daher wenigstens einmal wöchentlich kontrollieren.

Umtopfen

Aufgrund des hohen Nährstoffbedarfs und dem häufigen Gießen ist das Substrat schnell verbraucht. Die Nährstoffe werden zum einen von der Pflanze aufgenommen und zum anderen durch das Wasser ausgespült. Ein regelmäßiger Erdwechsel kann daher verhindern, dass sich die Petunien-Blätter gelb verfärben. Ein idealer Zeitpunkt ist das Ende der Überwinterung, wenn Sie die Pflanze wieder nach draußen bringen. Durch den neuen Austrieb steigt der Nährstoffbedarf an und dieser wird direkt durch die frische Erde gedeckt.

Mangelzustände

Nicht nur die Chlorose und damit ein Eisenmangel, sondern auch andere Mangelzustände können für gelbe Petunien-Blätter verantwortlich sein. Um die Blätter und das Gewächs insgesamt gesund zu erhalten, ist daher eine ausreichende Nährstoffversorgung erforderlich. Geeignete Mittel sind:

  • Guano
  • Blühpflanzendünger
  • ab Juni Eisendünger
  • spezieller Petunien-, Geranien- oder Surfiniendünger

Tipp: Etwa vier Wochen nach dem Umtopfen kann das Düngen im Abstand von jeweils einer Woche erfolgen. Flüssigdünger lässt sich besonders einfach dosieren und kann direkt dem Gießwasser beigegeben werden, wodurch er sehr einfach und praktisch in der Anwendung ist.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind Petunien in Kübelkultur häufiger betroffen?

Wird die Petunie in einem Kübel kultiviert, steht ihr weniger Substrat als im Freiland zur Verfügung. Die Erde ist schneller trocken und auch Nährstoffe sind nur in begrenztem Maße vorhanden. Krankheiten, Schädlinge und Mangelzustände treten daher häufiger auf, wenn die Pflege nicht entsprechend angepasst wird. Auch das Verkalken des Substrats erfolgt bei der Verwendung von hartem Wasser in kleineren Pflanzgefäßen in kürzerer Zeit.

Wie oft sollten Petunien umgetopft werden?

Optimal ist ein jährlicher Erdwechsel in der Kübelkultur. Dabei sollte das alte Substrat vollständig von den Wurzeln abgespült werden, um eventuell vorhandene Ablagerungen, Krankheitskeime oder Schädlinge zu entfernen. Wichtig ist auch eine Drainageschicht, um Staunässe zu vermeiden.

Welcher Dünger kann gelbe Blätter vermeiden?

Guano oder flüssiger Blühpflanzendünger reichen in der Regel vollkommen aus, wenn sie wöchentlich verabreicht werden. Bei einer bereits beginnenden oder vorhandenen Chlorose sollte neben einem Wechsel des Substrats, dem Verwenden von kalkarmem Wasser und dem Entfernen abgestorbener Blätter zudem ein Eisendünger zum Einsatz kommen. Dieser kann ebenso vorbeugend von Juni bis September verabreicht werden, da die Petunie einen hohen Bedarf an dem Mineralstoff aufweist.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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