Wasserdruck messen mit 10-Liter Eimertest inkl. Tabelle
Mit dem 10-Liter Eimertest kann man den Wasserdurchfluss an einer ausgewählten Stelle des Bewässerungssystems ermitteln. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, wie Sie aus diesem Wert den anliegenden Wasserdruck berechnen messen können.
Auf den Punkt gebracht
- 10 L- Gefäß füllen
- Zeit stoppen
- 4 Bar für Regner
- regelmäßig durchführen
Inhaltsverzeichnis
Nutzen des 10-Liter Eimertests
Der anliegende Wasserdruck ist auf dem Datenblatt der verwendeten Pumpe beziehungsweise am Manometer am Haupthahn eines Wasseranschlusses abzulesen. Durch Verschleiß und Verschmutzungen kann dieser Arbeitsdruck jedoch mit der Zeit absinken. Daher ist es ratsam, den 10-Liter Eimertest beim Kauf einer Pumpe und anschließend ca. jährlich durchzuführen. Sinkt der errechnet Durchfluss, bedeutet dies, dass die Leistung der Pumpe nachgelassen hat und sie einer Reinigung oder Reparatur bedarf.
Tipp: Frost, Verschmutzungen und Trockenlaufen erhöhen das Verschleißrisiko. Daher sollten Sie die Pumpe im Winter frostfrei lagern, vorm Einlagern reinigen und vor Inbetriebnahme manuell mit Wasser füllen.
Ein weiterer Grund ist der Druckabfall in langen Leitungen. Ist der Weg von der Wasserquelle zum abnehmenden Gerät relativ lang, so ist der am Gerät ankommende Druck geringer als der an der Wasserquelle. Damit das Gerät z. B. ein Regner wie gewünscht funktioniert, muss ein in der Beschreibung angegebener Mindestdurchfluss und Mindestdruck anliegen. Diese lassen sich mit dem 10-Liter Eimertest schnell und leicht prüfen.
Durchführung
Um den Durchfluss an der gewünschten Stelle zu ermitteln, misst man die Zeit, die die Wasserquelle benötigt, um 10 Liter Wasser abzugeben. Hierfür dreht man den entsprechenden Wasserhahn voll auf beziehungsweise lässt die Pumpe bei voller Leistung laufen. Nach einigen Sekunden hat sich der Arbeitsdruck vollständig aufgebaut und stabilisiert. Nun füllt man ein Gefäß mit 10 Liter Fassungsvermögen, z. B. einen Eimer und stoppt die hierfür benötigte Zeit (t). Mit den folgenden Formeln errechnet man daraus den Durchfluss.
Hinweis: Für Wasserleitungen erfolgt die Messung an dem Hahn, der dem Haupthahn am nächsten ist. Bei Pumpen entnimmt man das Wasser am Ende eines 1 Meter langen ¾ Zoll Schlauches, der an die Pumpe angeschlossen wird.
Richtwerte und Tabelle
Ein Regner zur Gartenbewässerung sollte von einer Pumpe mit mindestens 3 bis 4 Bar versorgt werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass der ankommende Druck pro 10 Meter Förderhöhe um ca. 1 Bar abnimmt. Eine Pumpe, die mit 4 Bar aus einem 5 Meter tiefen Brunnen fördert, gibt das Wasser also mit ca. 3,5 Bar ab. Diesen Druck kann man mittels 10-Liter Eimertest anhand folgender Richtwerte überprüfen.
| Zeitdauer | Wasserdurchlaufmenge | Wasserdruck |
|---|---|---|
| 25 Sekunden | 24 Liter/Minute 1.440 Liter/Stunde 1,44 Kubikmeter/Stunde | 5 Bar |
| 30 Sekunden | 20 Liter/Minute 1.200 Liter/Stunde 1,2 Kubikmeter/Stunde | 4 Bar |
| 40 Sekunden | 15 Liter/Minute 900 Liter/Stunde 0,9 Kubikmeter/Stunde | 3,5 Bar |
Zudem ist die Funktion einer Bewässerungsanlage nicht nur vom ankommenden Druck, sondern auch vom Durchfluss abhängig. Sind an den Schlauch z. B. 2 Regner mit einem Verbrauch von je 800 Liter pro Stunde angeschlossen, so muss bei der Durchflussberechnung an dieser Stelle mindestens 1600 Liter pro Stunde herauskommen.
Möglichkeiten zur Druckanpassung
Der Druck hängt von der Leistung der Pumpe ab und ist daher nicht direkt beeinflussbar. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, den ankommenden Druck zu erhöhen.
- möglichst wenige Einbauten im Schlauch
- kurze Förderstrecke
- größerer Schlauchdurchmesser
- geringe Förderhöhe durch erhöhtes Wasserreservoir
- regelmäßige Reinigung der Pumpe
Ein zu hoher Druck ist normalerweise kein Problem, da die meisten Geräte für deutlich höhere Drücke als benötigt ausgelegt sind. In der Regel liegt die Schmerzgrenze bei etwa 6 Bar. Sollte eine Druckminderung dennoch nötig sein, kann eine Verlängerung des Schlauches oder ein Druckregler Abhilfe schaffen.
Häufig gestellte Fragen
Nein, man kann auch ein anderes Volumen abmessen. Dieses sollte jedoch nicht zu klein sein, um Schwankungen auszugleichen und Messfehler zu vermeiden.
Sollten Sie kein Gefäß mit Volumenmarkierungen haben, nutzen Sie einen Messbecher und füllen Sie damit 10 Liter in ein großes Gefäß. Markieren Sie die Füllhöhe mit einem wasserfesten Stift. Sie können auch 2 Gefäße mit je 5 Liter Fassungsvermögen nutzen. Die zusätzliche Zeit, die Sie benötigen, um von einem in den anderen Kanister zu wechseln, ist vernachlässigbar und bedeutet nur, dass der wirkliche Durchfluss etwas höher ist als der errechnete.
Wohnhäuser sind an das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossen und verfügen am Haupthahn über ein Manometer, welches den Wasserdruck anzeigt. Der Haupthahn befindet sich meist im Keller. Gesetzlich sind 2 Bar für das Erdgeschoss und weitere 0,35 Bar pro weitere Etage vorgeschrieben. Bewohnt man eine Wohnung im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses, ist der 10-Liter Eimertest sinnvoll, um den ankommenden Wasserdruck zu überprüfen. Dieser sollte etwa bei 2 Bar liegen.
