Zinkwanne als Miniteich anlegen | Teichfolie, Pflanzen & Co
Der Miniteich gehört zu den beliebtesten Formen selbst angelegter Stillgewässer. Er zeichnet sich durch den geringen Kosten- und Arbeitsaufwand aus, da der eigentliche Behälter für den Teich nicht extra angelegt werden muss. Aus diesem Grund werden Zinkwannen gerne für Miniteiche verwendet, da sich diese problemlos auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten platzieren lassen, rostfrei sind und ausreichend Platz für Pflanzen bieten, die sogar die Ansiedlung wilder Teichbewohner unterstützen.
Materialien
Wenn Sie nur einen Balkon, eine Terrasse oder einen kleinen Garten zur Verfügung haben, bietet sich eine Zinkwanne als ansprechende Alternative zum klassischen Teich an. Der Miniteich ist besonders leicht anzulegen und verzichtet auf eine Vielzahl notwendiger Utensilien, ohne die ein normaler Gartenteich nicht mehr funktionieren würde. Da in einer Zinkwanne aufgrund von Platzmangel, Hitzeentwicklung und Problemen beim Überwintern keine Fische gehalten werden können, kann auf Geräte wie eine Pumpe und selbst einen Filter verzichtet werden. Wichtiger ist hier die Wanne, die folgende Eigenschaften aufweisen sollte:
- Mindesttiefe: 40 Zentimeter
- Mindestvolumen: 40 Liter
- ideal wären 60 Liter oder mehr
Keine Sorge, die Wanne selbst kann rund, quadratisch oder ähnlich wie eine Badewanne aussehen, denn die Form bestimmt nicht den Erfolg des Projekts. Neben der Wanne selbst benötigen Sie noch weitere Materialien und Utensilien, um den Miniteich anlegen zu können:
- Ziegelsteine
- Pflanzkörbe
- Kies (gewaschen)
- Teicherde
- Dekorelemente
Die Anzahl der Ziegelsteine ist abhängig davon, wie Sie Ihren Miniteich gestalten wollen. Mit diesen kreieren Sie Stufen innerhalb der Zinkwanne, auf denen Sie die Pflanzkörbe platzieren können. Beim Kies können Sie entspannt eine Farbe wählen, die Ihnen gefällt. Da dieser zur Abdeckung der Teicherde genutzt wird, bekommen Sie diesen häufig zu Gesicht und daher ist es empfehlenswert, eine Ihrer gewünschten Farbtöne auszuwählen. Unter den Dekorelementen finden sich zahlreiche Gegenstände:
- Steine
- Figuren
- Springbrunnen
- wasserfeste Leuchtmittel
Natürlich ist das nur kleiner Überblick über die dekorativen Möglichkeiten. Sie können sich hier wirklich austoben, da Sie nicht auf Fische Acht geben müssen. Gerne gesehen sind große Steine oder andere Erhöhungen, denn diese werden gerne von Vögeln besucht, die trinken und sich entspannen wollen. Falls Sie gerne Vögel beobachten, sollten Sie einen großen Stein verwenden und diesen passend platzieren.
Tipp:
Das ideale Wasser für den Miniteich ist gesammeltes Regenwasser. Falls Ihnen das nicht zur Verfügung steht, können Sie ebenfalls Wasser aus größeren Teichen verwenden, da dieses gute Eigenschaften für den kleinen Teich aufweist.
Teichfolie
Wenn Sie den Miniteich in der Zinkwanne in den Boden setzen wollen, geht das natürlich auch. In diesem Fall sollten Sie aber nicht auf Teichfolie verzichten, da diese mehrere Funktionen hat:
1. Schutz
Die Teichfolie schützt die verwendete Zinkwanne vor Beschädigungen durch die Aufbewahrung im Boden. Vor allem Steine und Wurzeln können die Oberfläche zerkratzen und sogar Bodenbewohner können ein Problem darstellen. Schon kleine Kratzer können dazu führen, dass das Metall anfängt zu rosten. Sogar Haarrisse können entstehen, die die Stabilität stark einschränken.
2. Uferbereich
Über die Teichfolie lässt sich wie bei einem klassischen Gartenteich ein Uferbereich erstellen, der ebenfalls bepflanzt werden kann. Sogar große Arten sind hierbei möglich, da diese mehr Platz als die Gewächse in der Wanne selbst haben. Falls Sie sich für einen Uferbereich interessieren, sollten Sie darüber nachdenken, den Miniteich in den Boden zu setzen.
3. Überwintern
Das Überwintern der Zinkwanne wird einfach, wenn diese in der Teichfolie sitzt. Dadurch können Sie Wanne nach dem Entleeren einfach aus der Grube heben und ins Winterquartier befördern. Der Arbeitsaufwand hierfür ist äußerst gering.
Die Teichfolie wird auf die gleiche Weise wie bei einem Gartenteich verwendet. Das heißt, Sie benötigen ein Fundament, ein Vlies und Materialien zur Befestigung des Uferbereichs. Danach können Sie die Folie verlegen und die Wanne hineinsetzen. Mehr wird hierfür an sich nicht benötigt, doch ist die Umsetzung eines Zinkwannenteichs im Boden deutlich aufwendiger in Bezug auf Zeit und Kosten. Dafür ermöglicht diese Variante deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, wenn Sie kleine Teiche ohne die Notwendigkeit einer Pumpe anlegen wollen. Alternativ können Sie Folie zum Auskleiden verwenden, wenn Sie Angst vor Zinkablagerungen haben, die über das Wasser in die Pflanzen gelangen könnten.
Pflanzen
Eine Zinkwanne als Miniteich wäre ohne Pflanzen nur ein Behälter voller Wasser, der nicht wirklich dekorativ wirkt. Der Charme kommt erst durch die Gewächse, die zusammen mit ansprechender Dekoration in die Wanne gesetzt werden. Da es sich bei diesem Projekt um ein im Platz stark begrenztes Becken handelt, müssen Sie entsprechende Pflanzen auswählen, die nicht zu hoch oder breit wachsen. Folgende Punkte sollten bei der Bepflanzung beachtet werden:
- maximal drei Pflanzen pro Quadratmeter oder Kübel
- maximal 100 bis 150 Zentimeter hoch
- wärmebeständig
Da wie oben bereits erwähnt Zinkwannenteiche schnell heiß werden können, sollten Sie sich für Gewächse entscheiden, die warme Temperaturen bevorzugen. Das ist ein großer Vorteil an den Miniteichen für Tropenpflanzen-Begeisterte. Sie können selbst Arten beim Anlegen des Teichs einsetzen, denen im klassischen Gartenteich einfach zu kalt wäre. Im Durchschnitt bevorzugen die Gewächse Temperaturen von 15 °C bis 28 °C, wobei Sie die endgültigen Pflanzenkombinationen im Teich entsprechend der Außentemperatur auswählen können. Folgend finden Sie eine Liste möglicher Pflanzen, die Sie in den Teich setzen können:
- Zyperngras (bot. Cyperus alternifolius)
- Wurzellose Zwergwasserlinse (bot. Wollfia arrhiza)
- Froschbiss (bot. Hydrocharis morsus-ranae)
- Wasserhyazinthen (bot. Eichhornia)
- Großes Fettblatt (bot. Basopa caroliniana)
- Liebeslocke (bot. Juncus effusus)
- Sumpfschrauben (bot. Vallisneria spiralis)
- Schwimmfarn (bot. Salvinia natans)
- Lotusblume (bot. Nelumbo nucifera)
- Kleiner Algenfarn (bot. Azolla cristata)
- Sumpfdotterblume (bot. Caltha palustris)
- Zwerg-Seerose (bot. Nymphaea pygmaea)
- Gauklerblume (bot. Mimulus luteus)
- Japanische Sumpfiris (bot. Iris kaempferi)
- Sumpfcalla (bot. Calla palustris)
Trotz dieser Vielfalt sollten Sie immer darauf achten, nicht zu viele Gewächse in den Teich zu setzen. Mehr ist weniger. Dieses Sprichwort sollten Sie sich hier zu Herzen nehmen.
Tipp:
Wenn Sie ein Fan des Rohrkolbens sind, müssen Sie trotz dessen gewaltiger Größe nicht auf das beliebte Teichgewächs verzichten. Der Zwergrohrkolben (bot. Typha minima) ähnelt den großen Varianten stark, nur sind die Kolben fast kugelrund, was sich sehr gut für den Einsatz in der Zinkwanne anbietet.
Standort
Sobald Sie sich für die Wasserpflanzen, die Wannengröße und mögliche Dekorationselemente entschieden haben, ist es vor dem Anlegen an der Zeit, den Standort für den Teich zu bestimmen. Da Sie bei diesem komplett auf eine Pumpe verzichten und das Metall sehr schnell aufheizt, sollte dieser die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- 6 Sonnenstunden pro Tag
- Halbschatten ideal
- keine kühle Nordseite
Halbschatten lohnt sich sehr gut für einen Miniteich aus Zink, da sich das Material schnell aufheizt. Die Folge ist der schnelle Verlust an Teichwasser durch Verdunstung, was sich negativ auf die Pflanzen im Miniteich auswirkt. Ebenso wird die Algenbildung gefördert, was ebenfalls vermieden werden sollte. Kann das Wasser über den Tag wieder abkühlen, ist der Standort ideal.
Tipp:
Sie können den Standort noch genaue anpassen, indem Sie die Wanne an einen leicht erhöhten Ort platzieren. Für diesen Fall bieten sich zum Beispiel Bänke oder Holzblöcke an, die robust und standhaft genug für die gefüllte Wanne sind.
Zinkwanne als Miniteich anlegen: Anleitung
Sobald Sie alle Materialien und den Standort für die Zinkwanne vorbereitet haben, können Sie endlich Ihren neuen Miniteich anlegen. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei:
1. Beginnen Sie damit, die Wanne kurz zu reinigen und danach die Ziegelsteine in gewünschter Höhe anzuordnen. Achten Sie hierbei darauf, dass die Steine miteinander anecken, damit diese sich nicht durch das Wasser oder die Pflanzen verschieben können.
2. Füllen Sie die einzelnen Pflanzkörbe mit ausreichend Teicherde, lassen Sie aber noch etwas Platz für die Kiesschicht. Wurden alle Pflanzgefäße gefüllt, werden die Pflanzen in diese gesetzt. Schließen Sie diesen Arbeitsschritt durch eine Kiesschicht ab, die ausreichend die Erde bedecken sollte.
3. Füllen Sie die Wanne nun zu zwei Dritteln mit Wasser.
4. Platzieren Sie die Körbe in der Wanne. Um einen ansprechenden, visuellen Aspekt zu schaffen, sollten Sie größere oder weit aufrecht stehende Gewächse in den Hintergrund platzieren, während klein bleibende oder langsam wachsende nach vorne gestellt werden sollten.
5. Zum Abschluss füllen Sie den Miniteich komplett auf. Achten Sie aber darauf, drei bis vier Zentimeter unter dem Rand aufzuhören, um ein mögliches Überschwemmen durch Regen zu verhindern. Geben Sie das Wasser nicht zu schnell hinzu. Sie wollen ja nicht die Gewächse beschädigen.
Tipp:
Falls Sie sich für eine eingepflanzte Wanne aus Zink interessieren, können Sie in dieser sogar Fische halten. Diese dürfen natürlich kein Problem mit dem geringen Platzaufwand haben und sollten über den Winter ins Haus umziehen, da die geringe Tiefe der Wanne schnell zum Gefrieren des gesamten Teichwassers führen kann.