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Ist Ginster winterhart? | Das ist bei Frost zu beachten

alle Ginstersorten enthalten Alkaloide

Ginster, aus der Familie der Hülsenfrüchtler, ist vor allem wegen der Form seiner Blüten und deren Farbenvielfalt beliebt. Er ist sehr robust und pflegeleicht, blüht wunderschön und macht kaum Arbeit. Dabei werden neben dem Echten Ginster (Genista) auch ‚unechte‘ Arten anderer Gattungen (Geißklee, Ulex, Spartium)) unter dem Trivialnamen ‚Ginster‘ angeboten, die jedoch nur sehr entfernt mit dem Echten Ginster verwandt sind. Dementsprechend stellt sich die Frage, wie winterhart Ginster ist.

Video-Tipp

Wie winterhart ist Ginster?

Zum Echten Ginster (Genista) gehören zahlreiche Wildformen sowie eine Vielzahl attraktiver Zuchtformen. Sie alle sind sehr gut frostverträglich. Die anderen sogenannten ‚unechten‘ Ginster Arten sind in der Regel nur bedingt winterhart. Zu ihnen gehören neben Besenginster (Cytisus scoparius) und Stechginster (Ulex europaeus) auch der Binsen- oder Spanische (Spartium junceum)- sowie der Dornginster (Calicotome spinosa). Die jeweilige Winterhärte bzw. Kältetoleranz ist abhängig von der Herkunft. Dementsprechend sind ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende ‚unechte‘ Ginsterarten wesentlich kälteempfindlicher als die, nördlicher Herkunft.

Tipp:

Sowohl die Sorten des Echten Ginsters als auch die ‚unechten‘ Arten gelten als stark giftig, auch wenn sie sich in der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe voneinander unterscheiden. Unterschiedlich hoch ist auch die Giftstoffkonzentration.

Frostschutz für Echten Ginster

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Syrischer Ginster, Genista lydia

Das Verbreitungsgebiet des Echten Ginsters (Genista) erstreckt sich von Polen bis nach Skandinavien. Da verwundert es nicht, dass Sorten dieser Gattung komplett winterhart sind und die heimischen Winter meist problemlos überstehen. In der Regel benötigen insbesondere ältere, ausgepflanzte Exemplare keinen besonderen Winterschutz. Lediglich junge oder frisch gepflanzte sollte man mit einem Winterschutz in Form einer leichten Abdeckung aus Laub oder Tannenreisig versehen.

‚Unechte‘ Arten vor Frost schützen

Besenginster, Cytisus scoparius
Besenginster, Cytisus scoparius

Besenginster

Wie bereits erwähnt, besitzen nicht alle Ginsterarten die gleiche Winterhärte. Besenginster (Cytisus scoparius), der wie der vielblütige- und der Elfenbeinginster zur Gattung Geißklee gehört, stammt aus dem Mittelmeerraum und ist dementsprechend nur bedingt winterhart. Dennoch liegt er in der Winterhärtezone 6b, das bedeutet, dass er mit entsprechendem Schutz bis -20,5 °C winterhart ist. Bei länger anhaltenden, starken Frösten kann es jedoch vorkommen, dass besonders junge Pflanzen zurückfrieren. Nach dem Entfernen der zurückgefrorenen Triebteile im Frühjahr treibt die Pflanze meist problemlos wieder aus.

Binsenginster

  • Spartium junceum
  • Auch bekannt als Pfriemenginster
  • Reagiert empfindlicher auf Nässe und Kälte
  • In Deutschland nicht uneingeschränkt winterhart
  • Bewegt sich in Winterhärtezone Z8
  • Toleriert Temperaturen von -6,7 °C bis -12,3 °C
  • Am besten nur in milden Lagen im Freien auspflanzen
  • Zum Schutz vor Frost mit Laub bzw. Reisig abdecken
  • In rauen Lagen mit strengeren Wintern möglichst nur im Kübel halten
  • Hell und kühl bzw. frostfrei überwintern

Stechginster

Binsenginster, Spartium junceum
Binsenginster, Spartium junceum

Auch die Winterhärte vom Stechginster (Ulex europaeus) ist eingeschränkt. In der Regel verträgt er Temperaturen von bis zu -15 °C. Dennoch ist bei stärkeren Frösten bzw. in den Winterhärtezonen 6-9 ein Winterschutz empfehlenswert. Stechginster sollte vor allem vor Kahlfrösten geschützt werden. Auch hierfür eignet sich eine Abdeckung mit trockenem Laub, welches die Triebe an der Basis optimal schützt. Eine zusätzliche Abdeckung mit Reisig kann sinnvoll sein. Es kann durchaus vorkommen, dass der eine oder andere junge Trieb im Winter erfriert, besonders dann, wenn die Pflanze zu spät im Jahr, beispielsweise im Spätherbst, radikal zurückgeschnitten wurde. Genau diese Triebe können dann im Frühjahr bodennah entfernt werden.

Tipp:

Speziell Stechginster weist eine Besonderheit auf. Seine grünen Zweige enthalten Öle, die sich in heißen Sommermonaten leicht entzünden können.

Dornginster

Dornenginster, Calicotome spinosa
Quelle: PiolAtif, Calicotome spinosa (yellow flower) ooty nilgiris, india, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Mit seinen herrlich duftenden, gelben Blüten gehört der sommergrüne, dornig verzweigte Dornginster (Calicotome) zu einer kleinen Gattung mit nur drei Arten. In wintermilden Regionen der Winterhärtezone Z8, mit Temperaturen von -6,7 °C bis -12,3 °C, kommt diese Art mit einem Winterschutz aus Laub oder Reisig gut durch die kalte Jahreszeit. In kälteren Lagen bietet sich eine Haltung im Kübel und eine helle und kühle Überwinterung an. Die kann sowohl im Haus als auch mit entsprechendem Schutz im Freien erfolgen.

Winterschutz für Exemplare im Kübel

  • Junge Pflanzen und Exemplare im Kübel generell vor Frost schützen
  • Schutz benötigen vor allem die Wurzeln
  • Können ohne Winterschutz schnell erfrieren
  • Besonders empfindliche Pflanzen frostfrei überwintern
  • Idealerweise bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad
  • Überwinterung weniger empfindlicher Exemplare, mit Schutz auch im Freien
  • Kübel zunächst vom Boden weg, an geschützten Platz stellen
  • Vorzugsweise vor eine wärmende Hauswand
  • Zusätzlich mit Vlies oder anderen isolierenden Materialien umwickeln
  • Substrat auch im Winter nicht völlig austrocknen lassen

Tipp:

Im Gegensatz zu Pflanzen im Beet können die im Kübel problemlos im Spätherbst verschnitten werden. Dann sollten sie aber frostfrei überwintern.

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