25 winterharte bienenfreundliche Sträucher
In vielen Gärten finden Bienen und andere Insekten nur noch wenig Nahrung. Um die emsigen Honigsammlerinnen zu unterstützen, stellen wir Ihnen 25 attraktive Sträucher für den Garten vor, die bienenfreundlich und winterhart sind.
Auf den Punkt gebracht
- heimische Blütengehölze besonders empfehlenswert
- robust, anpassungsfähig, pflegeleicht und winterhart
- für sonnige bis schattige Standorte
- gelbe, rosafarbene oder violette Blütenfarben bevorzugen
- viele Wildsträucher mit essbaren Früchten
Inhaltsverzeichnis
Heimische Wildgehölze
Färberginster (Genista tinctoria)
- Blütezeit: Juni bis August
- Blüte: goldgelb
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 100 Zentimeter
- Standort: sonnig bis leicht schattig
- Boden: eher mager, durchlässig
- Besonderheiten: Nachblüte im Herbst
Faulbaum (Rhamnus frangula)
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüte: gelblichweiß, unscheinbar
- Früchte: rote oder schwarze Beeren, giftig
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 400 Zentimeter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: anspruchslos, wächst fast überall
- Besonderheiten: extrem anpassungsfähig, wächst in der prallen Sonne ebenso wie im Schatten
Hinweis: Der heimische Faulbaum passt sich nicht nur jedem beliebigen Standort an, er ist zudem ökologisch sehr wertvoll. Nicht nur, dass er bienenfreundlich ist – seine für uns giftigen Beeren sind bei Vögeln beliebt.
Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus)
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüte: einfach, weiß
- Früchte: schwarze, bittere Früchte, nicht essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis zehn Meter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: anspruchslos
- Besonderheiten: wertvolles Vogelnährgehölz
Hinweis: Wer auf der Suche nach Sträuchern ist, die sowohl winterhart als auch bienenfreundlich sind, sollte sich vor allem unter den heimischen Wildgehölzen umschauen. Diese sind oft robust, anspruchslos an Standort und Pflege und obendrein ökologisch höchst wertvoll.
Hundsrose (Rosa canina)
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Blüte: weißrosa Schalenblüten
- Früchte: Hagebutten, essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 300 Zentimeter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: nährstoffreich
- Besonderheiten: auch für Blütenhecken
Tipp: Auch andere Wildrosen, beispielsweise die Essig-Rose (Rosa gallica) oder die Zimt-Rose (Rosa majalis), sind wahre Bienenmagneten – im Gegensatz zu den schönen Edelrosen, die meist weder bienenfreundlich noch wirklich winterhart sind.
Kornelkirsche (Cornus mas)
- Blütezeit: März bis April
- Blüte: goldgelb
- Früchte: rote Steinfrüchte, essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis fünf Meter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: anspruchslos, wächst fast überall
- Besonderheiten: wertvolles Vogelnährgehölz
Kupferfelsenbirne (Amelanchier lamarckii)
- Blütezeit: April
- Blüte: weiß
- Früchte: apfelförmig, essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 600 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: wertvolles Vogelnährgehölz, schöne Herbstfärbung
Tipp: Neben diesen Sträuchern gibt es noch eng verwandte Felsenbirnen, die ebenso winterhart und bienenfreundlich sind, aber kleiner bleiben (Amelanchier rotundifolia, Amelanchier alnifolia oder Amelanchier laevis) oder auch als Baum wachsen (Amelanchier arborea).
Sal-Weide (Salix caprea)
- Blütezeit: März bis April
- Blüte: gelbe bis silbrige Kätzchen
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 500 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: anspruchslos
- Besonderheiten: gut auch für Hecken
Hinweis: Grundsätzlich sind alle Weidenarten wertvolle Nährgehölze für Bienen und andere Insekten. So können Sie auch jede andere Weide wie z. B. Rosmarinweide (Salix rosmarinifolia), Lockenweide (Salix erythroflexuosa), Korbweide (Salix viminalis) oder Korkenzieherweide (Salix matsudana) pflanzen.
Schlehe/ Schwarzdorn (Prunus spinosa)
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüte: weiß
- Früchte: schwarzblaue Beerenfrüchte
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 400 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: anspruchslos, aber nährstoffreich
- Besonderheiten: Früchte sind nach dem ersten Frost essbar
Weißdorn (Crataegus monogyna)
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüte: weiß, stark duftend
- Früchte: rote Früchte, nicht essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 500 Zentimeter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: nährstoffreich, kalkhaltig
- Besonderheiten: extrem anpassungsfähig an Hitze wie Kälte, winterhart bis minus 24 °C
Heckensträucher
Berberitze (Berberis vulgaris)
- Blütezeit: Anfang Mai bis Juni
- Blüte: leuchtend gelb
- Früchte scharlachrot, sauer
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 250 Zentimeter
- Standort: halbschattig
- Boden: anspruchslos
- Besonderheiten: schöne Herbstfärbung
Tipp: Von dem schönen, auch als Sauerdorn bezeichneten Strauch gibt es weitere Arten sowie zahlreiche interessante Zuchtsorten, die ebenso bienenfreundlich, aber nicht immer wirklich winterhart sind.
Feuerdorn (Pyracantha coccinea)
- Blütezeit: Ende Mai bis Juni
- Blüte: weiß
- Früchte: viele Früchte in leuchtendem Orange oder Rot, nicht essbar
- Laub: immergrün
- Wuchshöhe: bis 350 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: durchlässig, normaler Gartenboden
- Besonderheiten: wertvolles Vogelnährgehölz
Tipp: Vom Strauch Feuerdorn, der bienenfreundlich und sehr winterhart ist, gibt es viele schöne Zuchtsorten für den Garten. Empfehlenswert sind etwa ‚Orange Glow‘ mit orangefarbenen Früchten oder ‚Red Column‘ mit roten Früchten.
Fingerstrauch (Potentilla fruticosa)
- Blütezeit: Juni bis Anfang Oktober
- Blüte: leuchtend gelb
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: sortenabhängig, meist bis ca. 100 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: kommt am besten in Gruppenpflanzungen zur Geltung
Tipp: Auch von diesem beliebten Strauch gibt es zahlreiche schöne, bienenfreundliche Sorten, die auch in Rosa (‚Pink Lady‘), Orange (‚Red Ace‘) oder Weiß (‚Manchu‘) blühen.
Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüte: gelblich-weiß
- Früchte: rote Beerenfrüchte, nicht essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 300 Zentimeter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: anspruchslos
- Besonderheiten: wertvolles Vogelnährgehölz, ebenso hitzeverträglich wie winterhart
Ziersträucher
Blauraute/Silberstrauch (Perovskia atriplicifolia)
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blüte: violettblaue Ährenblüten
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 120 Zentimeter
- Standort: sonnig, geschützt
- Boden: normaler Gartenboden, trocken, kalkhaltig
- Besonderheiten: viele lavendelartige Blüten, sehr insekten- und bienenfreundlich
Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum)
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüte: dunkelrot, traubenförmig
- Früchte: schwarze Johannisbeeren
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 200 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: frisch, humos
- Besonderheiten: attraktive Blütentrauben, essbare Früchte
Tipp: Viele weitere Zierobstgehölze (z. B. auch Zierapfel, Zierpflaume, Zierkirsche etc.) wachsen eher strauchartig und sind bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebt. Ihre Früchte werden gern von Vögeln gefressen.
Judasbaum (Cercis siliquastrum)
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüte: purpurrosa
- Früchte: bräunliche Hülsenfrüchte, nicht essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 600 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: sehr trockenheitsverträglich
Kolkwitzie/Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis)
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüte: rosafarbene Doldenblüten
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 350 Zentimeter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: wird sehr stark von Hummeln und Bienen angeflogen
Mahonie (Mahonia aquifolium)
- Blütezeit: April bis Mai
- Blüte: goldgelb, traubenförmig
- Früchte: purpurschwarze Beerenfrüchte, nicht essbar
- Laub: immergrün
- Wuchshöhe: bis 120 Zentimeter
- Standort: sonnig bis schattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: besonders gut für schattige Gartenbereiche geeignet
Tipp: Der Strauch ist nicht nur winterhart und bienenfreundlich, er ist zudem bezüglich seines Standorts sehr anpassungsfähig und verträgt zudem den Wurzeldruck beispielsweise von Bäumen sehr gut. Daher eignet sie sich als Unterpflanzung von höher wachsenden Gehölzen.
Schneeball (Viburnum)
- Blütezeit: sortenabhängig, meist April bis Mai
- Blüte: große, weiße Blütenbälle
- Früchte: nicht essbare Beeren
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 200 Zentimeter
- Standort: sonnig
- Boden: nährstoffreich, durchlässig
- Besonderheiten: große Auswahl an verschiedenen Arten und Sorten
Tipp: Besonders bienenfreundlich ist der Strauch Großblumige Duft-Schneeball (Viburnum carlcephalum), der zudem sehr winterhart, zudem pflegeleicht und anspruchslos im Hinblick auf seinen Standort ist.
Sommerflieder (Buddleja davidii)
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blüte: große Rispenblüten in Rosa, Violett oder Weiß
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 250 Zentimeter
- Standort: sonnig
- Boden: humos, durchlässig
- Besonderheiten: im zeitigen Frühjahr bodennah zurückschneiden
Hinweis: Der Sommerflieder, auch als Schmetterlingsflieder bezeichnet, zieht neben Schmetterlingen auch Bienen und Hummeln an wie ein Magnet. Der schnellwüchsige Strauch friert im Winter oberirdisch zurück, treibt jedoch im Frühjahr neu aus.
Weigelie (Weigela)
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüte: rosafarbene bis rote Glöckchenblüten
- Früchte: keine
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: sortenabhängig, oft bis 200 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: besonders reich blühend, gut auch für Blütenhecken
Obstgehölze
Brombeere (Rubus fruticosus)
- Blütezeit: Juni bis August
- Blüte: weiße oder rosafarbene Schalenblüten
- Früchte: essbare schwarze Beeren
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis 300 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: humos
- Besonderheiten: insekten- und bienenfreundlich, wertvolles Vogelnährgehölz
Himbeere (Rubus idaeus)
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Blüte: weiße Schalenblüten
- Früchte: rote oder gelbe Beeren, essbar
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis ca. 180 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: humos, nährstoffreich
- Besonderheiten: große Sortenvielfalt
Tipp: Himbeeren reifen nicht nur im Sommer, sondern, je nach Sorte, auch im Herbst. Zudem gibt es nicht nur Varietäten mit roten, sondern auch welche mit aromatischen gelben Früchten.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Blüte: rahmweiße Doldenblüten
- Früchte: schwarze Beeren, essbar (für Saft etc.)
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis zehn Meter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: nährstoffreich
- Besonderheiten: sehr bienenfreundlich, wertvoll für Vögel
Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
- Blütezeit: sortenabhängig, April bis Mai
- Blüte: weiß
- Früchte: schwarze, essbare Beeren
- Laub: sommergrün
- Wuchshöhe: bis ca. 150 Zentimeter
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: normaler Gartenboden
- Besonderheiten: sehr beliebt bei Bienen und anderen Insekten
Tipp: Auch bei den Schwarzen Johannisbeeren unterscheidet man früh, mittelfrüh bzw. -spät und spät reifende Sorten. Mit der richtigen Auswahl ernten Sie den ganzen Sommer hindurch.
Häufig gestellte Fragen
Bienenfreundlich und damit ökologisch wertvoll sind insbesondere heimische Blumen-, Stauden- und Gehölzarten mit ungefüllten Blüten. Wildstauden und Wildblumen (z. B. eine bunte Blumenwiese anstelle eines Rasens) sollten daher nicht fehlen. Legen Sie doch beispielsweise ein Staudenbeet aus Akelei, Storchschnabel, Wiesensalbei, Walderdbeere, Taubenskabiose, Hornklee, Natternkopf und Glockenblume an – das sieht nicht nur hübsch aus, sondern nährt zahlreiche Insekten.
Bei so genannten „gefüllten“ Blüten wurden die Staubblätter züchterisch zu Blütenblättern umgeformt, wodurch diese Blühpflanzen besonders verschwenderisch zu blühen scheinen. Leider finden Bienen und andere Insekten in ihnen keinen Nektar und keine Pollen mehr, sodass diese Sorten nicht bienenfreundlich sind – und deshalb im Garten nur vereinzelt angepflanzt werden sollten.
Im Gegensatz zur Honigbiene leben die meisten Wildbienen solitär (d. h. einzeln) und nisten vornehmlich in Totholz. Legen Sie deshalb einen kleinen Totholzstapel an oder richten Sie ein geeignetes Insektenhotel ein, indem Sie schmale Rohre (z. B. Schilf oder Bambus) einfüllen, angebohrte Hölzer und Lochziegel. Außerdem sollte in einem Garten, der bienenfreundlich ist, kein Gift versprüht werden (d. h. keine Pestizide, Herbizide und andere Pflanzenschutzmittel bzw. künstliche Düngemittel).