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Grillen im Haus: was tun? | Heimchen in der Wohnung loswerden

Grillen und Heimchen in der Wohnung
Grillen und Heimchen in der Wohnung

Das Zirpen der Grillen erinnert uns an Sonne und Urlaub. Kommt es aus den eigenen vier Wänden, ist es eine lästige Plage. Und man will die unerwünschten Mittbewohner schnell loswerden. Leider ist dies gar nicht so einfach, denn die Hausgrille ist ein schlaues Insekt. Da sie sich tagsüber nicht blicken lassen, wird das Bekämpfen bzw. Vertreiben der Plagegeister zusätzlich erschwert. Trotzdem gibt es Hausmittel, die Ihnen im Kampf gegen Plage helfen.

Video-Tipp

Heimchen

Heimchen, auch Hausgrillen genannt, gehören zur Familie der Echten Grillen (Gryllidae). Von den über 100 verschiedenen Arten siedelt sich vor allem das Heimchen (Acheta domesticus) gern in der Nähe von menschlichen Siedlungen an. Da die Insekten maximal 20 Millimeter groß werden, wird ihr Eindringen in Haus und Wohnung oft erst bemerkt, wenn die geschlechtsreifen Männchen ihren Gesang, das berühmte Zirpen, starten. Die harmlosen Hausgrillen sind zwar keine Schädlinge im eigentlichen Sinn, sondern eher Lästlinge, da ihr nächtlicher Gesang uns Menschen den Schlaf rauben kann. Fallen die Insekten auch noch über Lebensmittel her, dann hört für Viele der Spaß endgültig auf.

Aussehen

Der Körper der geflügelten Heimchen ist in seiner Grundfarbe strohgelb bis gelbbraun. Halsschild und Kopf sind dunkelbraun bis schwarz gezeichnet. Zwar unterscheiden sich Männchen und Weibchen in Bezug auf die Zeichnung der Vorderflügel, davon abgesehen, ist jedoch mit bloßem Auge kein Unterschied zu erkennen.

Lebenszyklus

Ohne Schutz überlebt die Hausgrille den deutschen Winter im Freien nicht. Deshalb sind menschliche Behausungen für die Insekten auch beliebte Wohnräume, denn dort ist es warm und Futter finden die Tiere dort auch. Wurden die Weibchen durch das Zirpen angelockt, dann legen sie zwei bis drei Tage nach der Paarung 1.100 bis 2.600 Eier, je nachdem, wie sich das Weibchen vorher ernährt hat, wobei nach tierischer Kost die Anzahl der abgelegten Eier weitaus größer ist als bei pflanzlicher. Die Eier selbst sind 0,3 mal 2,3 Millimeter lang und werden bevorzugt in feuchter Erde, Gemüseresten (Biomüll!), Sägespänen, aber auch in Teppichen (flauschig) oder in Holzritzen (Böden und Wände) abgelegt. Je nach Temperatur schlüpft die neue Generation nach ungefähr 8,5 bis 54 Tagen. Danach wachsen die Larven, je nach Temperatur und Nahrungsangebot, in 87 bis 126 Tagen zu erwachsenen Tieren heran.

Fressverhalten und Lebensräume

Küche und Backofen

Hausgrillen sind Allesfresser, bevorzugen jedoch tierische Nahrung. Deshalb stehen auch Lebensmittel und Abfälle auf ihrem Speiseplan. Bevorzugte Lebensräume in den menschlichen vier Wänden sind warme Räume, die den Insekten auch Nahrung, wie beispielsweise Kartons oder Textilien, bieten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Heizungsräume
  • Vorratskammern
  • Wohnräume

Tipp:

Im Garten finden Sie neben ihren natürlichen Lebensräumen Gefallen an Abfalltonnen oder Komposthaufen.

Grillen loswerden

Feldgrille (Gryllus campestris), Weibchen
Feldgrillen Weibchen

Reinigen

Bevor Sie mit dem Aufstellen der Fallen beginnen, sollten Sie die betroffenen Räume gründlich mit heißem Wasser und entsprechenden Putzmitteln reinigen, um den Heimchen die Nahrungsgrundlage zu entziehen. So gehen die „hungrigen“ Insekten leichter in die Falle. Außerdem werden durch die gründliche Reinigung auch bereits abgelegte Eier entfernt. Damit Sie die Eier gut erwischen, sollten Sie zu einem Staubsauger mit hoher Leistung greifen, denn dieser saugt den Nachwuchs nicht nur aus Teppichen, sondern auch aus Ritzen und Fugen.

Tipp:

Staubsaugerbeutel nach dem Saugen aus dem Staubsauger nehmen und in einem Plastikbeutel umhüllt entsorgen.

Maßnahmen und Hausmittel

Da Grillen nachtaktive Insekten sind, bekommen wir sie selten zu Gesicht. Deshalb müssen Maßnahmen gegen die Lästlinge ergriffen werden, die sie aus ihrem Versteck locken, so dass sie in die Falle gehen. Das eigentliche Bekämpfen findet also während der Nacht statt.

Honig und Melasse

Auch wenn Hausgrillen tierische Nahrung bevorzugen, haben sie eine Leidenschaft für Süßes. Diesen Umstand können Sie sich bei der Bekämpfung zu Nutze machen.

Melasse oder Honig mit Wasser in eine flache Schüssel geben und diese in der Nähe des vermuteten Schlupfwinkels der Grillen aufstellen. Nehmen sie den Duft der Mischung war, springen sie in die Schüssel, um an die Melasse ranzukommen. Das Wasser nimmt ihnen die Fluchtmöglichkeit, und die Tiere ertrinken.

Tipp:

Mixtur regelmäßig erneuern und tote Insekten entfernen.

Klebefallen

Um eine Klebefallen selbst zu basteln, brauchen Sie ein doppelseitiges Klebeband und Honig oder Zucker als Lockstoff. Bringen Sie das Klebeband großzügig vor den vermeintlichen Verstecken der Heimchen an. Anschließend Zucker oder Honig, letzterer klebt besser, auf das Band auftragen. Insekten, die in Falle gegangen sind, sofort zusammen mit dem Klebeband entfernen, damit Artgenossen nicht durch die toten Tiere „gewarnt“ werden.

Speisevorräte sichern

Obwohl Hausgrillen bei der Nahrung nicht wählerisch sind, mögen Sie Lebensmittel lieber als Kartons. Deshalb sollten Sie den Vorratsraum gut reinigen, und die Vorräte in gut verschließbare Behältnisse füllen. Eine natürliche Barriere hilft Ihnen, die Tiere von den Lebensmitteln fernzuhalten:

  • Essig um die Lebensmittel aufpinseln
  • mit scharfem Pfeffer bestreuen

Da sie diese natürliche Barriere nicht überwinden, wird ihnen die Nahrungsquelle entzogen. So können Sie die Insekten vertreiben, denn über kurz oder lang werden sie sich ein „besseres“ Quartier suchen.

Vorbeugen

Haben sich die unerwünschten Gäste erst einmal eingenistet, ist das Loswerden der Tiere oft gar nicht so einfach. Daher sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, damit es sich die Insekten bei Ihnen erst gar nicht bequem machen.

Haus und Garten

Heimchen schlüpfen durch die kleinsten Risse ins Innere. Daher sollten alle Löcher, Rissen und Spalten an Hauswänden, Türen und Fenstern dicht verschlossen werden. Holzstapel und Komposthaufen sollten Sie, wenn möglich, in einer größeren Entfernung vom Haus platzieren. Das regelmäßige Reinigen von Dach- und Regenrinnen nimmt den Insekten beliebte Brutplätze.

Da Grillen sich im hohen Gras sehr wohl fühlen, sollten Sie den Rasen regelmäßig mähen. Werden Sträucher und Büsche regelmäßig ausgelichtet, sind Sie für die Grillen weniger attraktiv. Mülltonnen sollten drinnen wie draußen immer gut verschlossen sein.

Lichtquellen

Grillen werden vom Licht angezogen. Daher sollten Sie in Hausnähe auf eine Dauerbeleuchtung verzichten. Bei abendlichen Stunden auf dem Balkon empfehlen sich gedämpfte Lichtquellen, wie zum Beispiel spezielle Lampen gegen Insekten. Werden Wohnräume im Sommer erst abends oder während der Nacht gelüftet, dann sollten Sie das Licht abschalten oder zumindest die Vorhänge zuziehen, denn vollbeleuchtete Wohnräume verstehen Heimchen fälschlicherweise als Einladung bei Ihnen einzuziehen.

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