Hängeerdbeeren pflanzen | Pflege und Überwintern in der Erdbeerampel
Wer Erdbeeren selbst anbauen möchte, benötigt keinesfalls einen großen Garten. Denn die roten Früchte lassen sich auch problemlos auf einem kleinen Balkon kultivieren: In Blumenampeln kommen die roten Früchte nicht nur besonders gut zur Geltung, sondern sind zugleich aufgrund des fehlenden Bodenkontaktes vor Fäulnis geschützt. Netter Nebeneffekt: Die erhöhte Lage der Ampel gestaltet sowohl die Pflege als auch die Ernte der Erdbeeren wesentlich angenehmer. Lesen Sie hier, alles über das Pflanzen und die Pflege der beliebten Früchte!
Inhaltsverzeichnis
Standort
Erdbeeren haben es gerne sonnig, weshalb sie im Idealfall an einem vollsonnigen Standort kultiviert werden. Sie gedeihen zwar auch im Halbschatten, allerdings wirkt sich das fehlende Sonnenlicht merklich auf die Ernte aus. Denn die Blütenfülle als auch der Fruchtbehang fallen bei Pflanzen an einem schattigen Standort wesentlich geringer aus. Wer eine möglichst ertragreiche Ernte anstrebt, sollte die roten Früchte daher an einem möglichst passenden Standort anpassen. Am besten eignet sich ein Plätzchen mit folgenden Eigenschaften:
- vollsonnig
- luftig beschaffen
- geschützt vor Wind und Regen
Hinweis: In der Hängeampel ist das Einhalten eines Pflanzabstandes hinfällig, allerdings sollten in einer Ampel maximal zwei bis vier Pflanzen Platz finden.
Substrat
Die Wahl der passenden Erde ist nicht nur für das Wachstum und die der Hängeerdbeeren wichtig, denn es kann auch den Geschmack beeinflussen. Das beste Geschmackserlebnis erziehlen Sie mit humosen, schweren Böden. Für Erdbeeren bietet sich beispielsweise Hortensienerde sowie ein Gemisch aus normaler Pflanzenerde mit Kompost und Gartentorf an. Wichtig ist, dass das Substrat letztendlich folgende Eigenschaften hat:
- humos
- nährstoffreich
- leicht feucht
- leicht sauer
- pH-Wert: 5,5-6,5
Tipp: Wenn der Boden zu sandig ist, können Sie ihn mit der Zugabe von etwas Humus verbessern.
Hängeampel
Mittlerweile gibt es Hängeampeln in etlichen Ausführungen, sodass sowohl das Material sowie die Form und Farbe der Ampel stets an den eigenen Geschmack angepasst werden kann. Wichtig ist, dass die Ampel einen Mindestdurchmesser von rund 25 Zentimetern hat. Denn dadurch ist sichergestellt, dass die Hängeerdbeeren ausreichend Platz haben. Noch besser ist es, wenn die Ampel einen Durchmesser von 28 bis 30 Zentimeter hat.
Aussaat
Erdbeeren können problemlos selbst ausgesät werden. Hierfür wird entsprechendes Saatgut benötigt, welches im Fachhandel erworben werden kann. Alternativ hierzu besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Saatgut selbst zu gewinnen. Die Samen werden hierfür von vollreifen Früchten gesammelt und anschließend bis zur Aussaat im Februar/ März dunkel, kühl und trocken gelagert. Ehe die Samen jedoch ausgesät werden, sollten sie für rund vier bis sechs Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Die Aussaat selbst gestaltet sich anschließend wie folgt:
- Saatschale mit Anzuchterde befüllen
- Substrat mit weichem Wasser besprühen
- Saatgut verteilen und Erde gut andrücken
- Gefäß mit Klarsichtfolie abdecken
- bewässern, wenn Substrat austrocknet
- Gefäß an halbschattigen Fensterplatz stellen
- Keimtemperatur: 16-20 °C
- Dauer: 2-6 Wochen
Hinweis: Sobald sich die Keimlinge im 5-Blatt-Stadium befinden, können Sie diese in die Hängeampel setzen.
Einpflanzen
Für das Einpflanzen bieten sich unterschiedliche Termine an: In der Regel werden die Pflanzen im Juli/August eingepflanzt. Allerdings werden sie im Handel meist schon wesentlich früher angeboten, sodass das Einpflanzen auch im Frühjahr möglich ist. Unabhängig vom Zeitpunkt ist es jedoch wichtig, dass die Pflanze vor dem Einpflanzen für rund eine Stunde in einen Eimer mit Wasser gestellt wird. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Blätter nicht benässt werden! Nachdem die Pflanze ausreichend Wasser aufgenommen hat, kann sie wie folgt in die Hängeampel gesetzt werden:
- Drainage einarbeiten
- aus Kieselsteinen, Splitt oder Tonscherben
- darüber atmungsaktives Gartenvlies legen
- Substrat einfüllen und Pflanzen einsetzen
- Herd der Erdbeere soll frei von Erde bleiben
- Substrat nachfüllen und andrücken
- Gießrand freilassen
- gründlich wässern
Düngen
Auch Hängeerdbeeren freuen sich über eine ausreichende Nährstoffversorgung, weshalb das regelmäßige Düngen ein fixer Bestandteil der Pflege ist. Hierfür eignet sich in erster Linie Kompost, welcher in die Erde miteingearbeitet wird. Alternativ hierzu bietet sich jedoch auch ein organischer Dünger, wie beispielsweise Hornspäne, an. Das Düngen selbst findet schon früh statt, denn bereits im ersten Monat nach der Pflanzung erfreuen sich die Gewächse an einer Nährstoffzufuhr. Anschließend wird regelmäßig bis Ende Juni gedüngt, wobei auf folgendes zu achten ist:
- 2x pro Monat organischer Dünger
- Flüssigdünger in das Gießwasser mischen
- zu viel Stickstoff vermeiden
- im August mit Patentkali düngen
- Kali stärkt die Pflanze für den Winter
Gießen
Auch das regelmäßige Bewässern der Hängeerdbeeren ist essenziell für deren Wachstum, denn die roten Früchte vertragen weder Trockenheit noch Staunässe. Es ist daher ratsam, das Substrat morgens und abends auf Trockenheit zu überprüfen. Ob die Pflanze Wasser benötigt, lässt sich schnell und einfach mittels Daumenprobe feststellen. Wenn das Substrat trocken ist, sollte gegossen werden. Bei der Bewässerung selbst ist zudem folgendes zu berücksichtigen:
- regelmäßig gießen
- in Hitzeperioden öfter gießen
- am besten morgens, bevor Sonne auf Blätter trifft
- vor und nach der Blüte mehr gießen
- während Fruchtbildung weniger bewässern
- Mulchschicht hält Feuchtigkeit besser im Boden
Hinweis: Eine zu gut gemeinte Wasserversorgung kann sich negativ auf den Geschmack auswirken, denn dieser wird dadurch wässrig.
Schneiden
Neben dem regelmäßigen Düngen und Gießen benötigen die roten Früchte nicht wirklich viel Zuwendung, denn das Schneiden ist nicht zwingend erforderlich. Allerdings lässt sich ihre Entwicklung wesentlich fördern, wenn folgende Pflegeschritte durchgeführt werden:
- ersten Blüten und Ausläufer entfernen
- nach der letzten Ernte fruchttragenden Triebe abschneiden
- kranke Pflanzteile entfernen
- braune und trockene Blätter beseitigen
Überwintern
Hängeerdbeeren gelten grundsätzlich als winterhart und kommen mit den hiesigen Wintern gut zurecht. Um sicherzustellen, dass die Gewächse die kalte Jahreszeit bestmöglich überstehen, sollten jedoch gewisse Vorkehrungen getroffen werden. Zum einen ist es ratsam, die Erdbeeren bereits im Herbst für das Überwintern vorzubereiten. Hierfür werden zunächst die Ausläufer abgeschnitten und der Boden etwas aufgelockert. Ebenso hat sich eine Kalidüngung im Herbst zur Stärkung für den Winter bewährt. Außerdem ist zu beachten, dass ausschließlich folgende Exemplare überwintern sollten:
- gesunde, kräftige Pflanzen
- gut ausgebildetes Wurzelwerk
- Gewächse müssen fest eingewurzelt sein
Die Erdbeeren können Sie zum Überwintern in den geschützten Innenbereich bringen. Am besten stellen Sie sie an einen möglichst hellen, jedoch nicht zu warmen Ort. Alternativ kann die Hängeampel jedoch auch auf dem Balkon belassen werden. Hierbei ist jedoch auf Folgendes zu achten:
- Gefäß vor Frost schützen
- mit Vlies, Strohmatten oder Noppenfolie
- bei Kahlfrost Pflanze mit Reisig abdecken
- Vorsicht vor Spätfrost!
Hinweis: Nach der Überwinterung ist es ratsam, das gesamte Substrat auszutauschen.
Ernte und Lagerung
Erdbeeren lassen sich in der Regel ab Juni bis in den Oktober hinein ernten. Im Idealfall bilden sich bis zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl süßer Früchte, sodass eine Ernte rund zwei bis drei Mal pro Woche möglich ist. Die Erdbeeren können direkt nach dem Pflücken verzehrt oder zu Soßen oder Konfitüre weiterverarbeitet werden. Denn eine Lagerung ist aufgrund ihrer Druckempfindlichkeit leider nur bedingt möglich:
- Erdbeeren können nur kurz gelagert werden
- besser ist es, die Früchte einzufrieren
- Früchte sind nach dem Auftauen etwas matschig
- lassen sich jedoch hervorragend weiterverarbeiten
- Konfitüre schmeckt sogar noch aromatischer