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Erdbeerzeit: Wann haben Erdbeeren Saison?

Erdbeerzeit, Erdbeersaison - Körbchen voller frisch geernteter Erdbeeren

Man könnte meinen, die Erdbeerzeit dauert mittlerweile das ganze Jahr, kann man frische Erdbeeren doch fast ganzjährig im Supermarkt kaufen. Aber es sind besonders die süßen Früchte während der heimischen Saison, die am besten schmecken. Wann die Erdbeersaison beginnt und wann sie endet, lesen Sie hier.

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Auf den Punkt gebracht

  • Hauptsaison für Erdbeeren zwischen Juni und August
  • Saisonbeginn häufig schon Mitte Mai
  • wird durch frühe Sorten und Folientunnel ermöglicht
  • Verlängerung der Saison bis Oktober / November möglich
  • insbesondere durch Wahl später Sorten und Monatserdbeeren

Wann ist Erdbeersaison?

Leckere Erdbeeren werden in Deutschland hauptsächlich von Juni bis August geerntet, weshalb diese Monate auch als Erdbeerzeit bezeichnet werden. Bei milden Temperaturen und viel Sonne reifen die ersten Früchte allerdings schon zwischen Mitte und Ende Mai auf heimischen Feldern. Je nach Sorte und vorherrschender Witterung lässt sich die Erntesaison zudem bis in den September oder sogar Oktober hinein verlängern.

Tipps für den gelungenen Erdbeer-Anbau

Wie kann man möglichst früh Erdbeeren ernten?

Hände voller frisch geernteter Erdbeeren

Wer möglichst früh Erdbeeren ernten möchte, braucht einen warmen, sonnigen Platz im Garten sowie früh tragende Erdbeersorten. Hierzu zählen vor allem diese erprobten, wohlschmeckenden Exemplare:

  • ‚Clery‘: sehr frühe Sorte mit leuchtend roten, aromatischen Früchten
  • ‚Daroyal‘: französische Sorte mit großen, aromatischen Früchten
  • ‚Elvira‘: alte, sehr saftige und süße Sorte, jedoch nicht für spätfrostgefährdete Standorte geeignet
  • ‚Fraroma‘: ist sehr robust gegen verschiedene Erdbeerkrankheiten, z. B. Welkekrankheit
  • ‚Honeoye‘: ertragreiche, wohlschmeckende Sorte, gut für frostgefährdete Lagen geeignet
  • ‚Königin Luise‘: alte, frühe Sorte mit süßen, zarten Früchten, benötigt als Bestäubersorte ‚Ostara‘
  • ‚Lambada‘: sehr frühe Reife, süße Früchte, robuste Pflanzen
  • ‚Reuraths Allerfrühste‘: sehr alte Sorte mit besonders intensivem Aroma

Die aufgeführten Sorten reifen je nach Pflanzung und Witterung oft schon zwischen Mitte und Ende Mai. Wer die Erdbeerzeit noch früher einläuten und schon ab ca. Ende April frische Erdbeeren ernten möchte, pflanzt diese im zeitigen Frühjahr unter Folientunnel. Allerdings sind diese frühreifen Früchtchen durch die fehlende Sonne meist nicht so aromatisch wie die in Freilandkultur gezogenen Exemplare.

Erdbeeren 'Mara de Bois'
Erdbeersorte ‚Mara de Bois‘
Quelle: Marianne Casamance, Fraisier Marat des Bois, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Hinweis: Bei den genannten frühen Sorten handelt es sich um einmaltragende Erdbeeren. Wer mehrmals ernten möchte, setzt auf immertragende Sorten wie ‚Mara des Bois‘ oder zweimal tragende Sorten wie ‚Ostara‘ und kann so ununterbrochen von Juni bis August / September ernten.

Lässt sich die Erdbeersaison verlängern?

Tatsächlich lässt sich die Erdbeerzeit mit einigen Tricks verlängern. Dazu gehört etwa, dass neben frühen und mittelfrühen (z. B. ‚Korona‘, ‚Polka‘ oder ‚Sonata‘) späte Erdbeersorten gepflanzt werden. Diese reifen erst im Hochsommer, wenn die anderen Sorten bereits abgeerntet sind. Das bedeutet nicht nur, dass Sie länger frische Erdbeeren aus dem eigenen Garten genießen können – diese späten Sorten sind zudem durch die intensive Sonneneinstrahlung besonders süß und aromatisch. Empfehlenswerte späte Erdbeeren sind etwa:

  • ‚Florence‘: robust mit großen, dunkelroten Früchten
  • ‚Pandora‘: besonders spät reifend, mit aromatischen Früchten
  • ‚Sweet Mary XXL‘: sehr große Früchte

So genannte Monatserdbeeren bringen kontinuierlich von Juni bis in den Oktober hinein Früchte hervor. Diese sind zwar häufig klein, dafür aber besonders aromatisch. Empfehlenswerte Sorten sind etwa ‚Amandine‘, ‚Mara de Bois‘, ‚Ostara‘, ‚Rügen‘ oder die besonders früh tragende ‚Wädenswil‘.

Walderdbeere (Fragaria vesca)
Walderdbeere (Fragaria vesca)

Hinweis: Monatserdbeeren sind Kulturformen der wilden, besonders aromatischen Walderdbeere. Übrigens lassen sich neben dieser auch andere wilde Erdbeeren wie etwa die Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) oder die Knack-Erdbeere (Fragaria viridis) im Garten anbauen.

Häufig gestellte Fragen

Woher stammen die Erdbeeren im Supermarkt?

Supermarkt-Erdbeeren stammen außerhalb der Saison häufig aus den Mittelmeeranrainern wie Spanien, Italien, Griechenland etc. Ab ungefähr Mai gibt es aber oft auch deutsche Ware zu kaufen: In Deutschland wurden 2022 allein aus dem Freilandanbau rund 98.512 Tonnen Erdbeeren geerntet. Davon wird ein großer Anteil in Niedersachsen angebaut und schließlich auch im Supermarkt angeboten.

Warum sollte man einheimische Erdbeeren statt Importe kaufen?

Auch wenn es noch so verlockend ist: Kaufen Sie möglichst keine importierten Erdbeeren außerhalb der heimischen Erdbeerzeit! Diese Früchte stammen oft aus Spanien oder anderen Regionen mit Wassermangel, müssen dort aufwändig künstlich bewässert werden (was zulasten der dortigen Ökosysteme geht, in Südspanien trocknet der Erdbeer- und Gemüseanbau etwa Europas größtes Feuchtgebiet, die Doñana, aus) und zudem klimaschädlich zu uns in den Supermarkt transportiert werden. Außerdem sind diese Erdbeeren häufig stark durch Pestizide belastet.

Kann man Erdbeeren auch auf dem Balkon anbauen?

Tatsächlich lassen sich Erdbeeren hervorragend in Töpfen, Ampeln, Kästen und anderen Gefäßen auf dem Balkon anbauen, sofern es dort sonnig und warm ist. Am besten eignen sich für diesen Zweck mehrmals tragende Sorten wie etwa die leckeren Monatserdbeeren. Achten Sie bei der Kultur darauf, möglichst nährstoffreiche Erde zu verwenden (z. B. Tomaten- oder Gemüseerde bzw. eine gute Komposterde) und die Pflanzen regelmäßig zu gießen und zu düngen. Die Erdbeeren dürfen nicht austrocken, sollten aber auch keine Staunässe erfahren.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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