L-Steine setzen ohne Fundament/Beton: so geht’s
L-Steine sollten im Normalfall nicht ohne ein Fundament gesetzt werden. Es gibt allerdings zwei Ausnahmen, bei denen das durchaus möglich ist. Diese Anleitung zeigt, wie es geht.
Auf den Punkt gebracht
- Beton-Fundament ist immer empfehlenswert
- Kunststoff L-Steine stellen leichtere Alternative dar
- Mini L-Steine kommen ohne Fundament aus
- Verkehrslast berücksichtigen
- Hinterfüllung richtig wählen
Inhaltsverzeichnis
Grundregel für L-Steine
Beim Setzen der praktischen L-Steine ist ein Betonfundament in jedem Fall angeraten. Es verleiht den Steinen Stabilität und verhindert, dass sie absinken oder sich verschieben können. Bei Steinen, die Verkehrslast aushalten müssen, darf darauf nicht verzichtet werden. Das gilt ebenso bei sehr schweren Ausführungen, die eine Tonne und mehr wiegen können.
Für den Garten sind solche Varianten in der Regel nicht erforderlich. Dennoch sollte auch hier nur dann auf das Fundament verzichtet werden, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind:
- für das Setzen der L-Steine kein Bagger erforderlich
- Boden entsprechend vorbereitet
- Drainage eingebracht
- kein Gefälle vorhanden
- keine Verkehrslast gegeben
Alternativen zu L-Steinen
Ein Bagger ist nur dann nicht nötig, wenn die Steine ein geringes Gewicht aufweisen. Das ist bei L-Steinen aus Kunststoff und bei sogenannten Mini L-Steinen der Fall. Ihr Gewicht ist so gering, dass sie mit reiner Körperkraft gesetzt werden können. Bei längeren Abschnitten ist der Einsatz eines Minibaggers dennoch empfehlenswert, da der Arbeitsaufwand hoch ausfällt.
Vorbereitung und Utensilien
Für die Vorbereitung zum Setzen von L-Steinen ohne Fundament benötigt werden:
- Stäbe
- Richt-/Lotschnur
- Messwerkzeug
- Minibagger
- Spaten
- Rüttelplatte
Liegen diese Werkzeuge und Hilfsmittel bereit, wird wie folgt vorgegangen:
- Abstecken des Verlaufs: Mehrmaliges Abmessen der Fläche ist empfehlenswert. Im Anschluss wird mit den Stäben und der Richtschnur markiert, wo Erde ausgehoben werden muss.
- Graben ausheben: Mit dem Minibagger wird der notwendige Graben angelegt. Dieser sollte so tief sein, dass die L-Steine wenigstens zu einem Drittel ihrer Höhe eingesetzt werden können. Eine Zugabe von 15 bis 20 Zentimetern bei der Tiefe ist für die Drainage sinnvoll.
- Verdichten: Mit der Rüttelplatte wird der Boden des Grabens verdichtet. Das verleiht ihm größere Stabilität.
- Korrekturen vornehmen: Bei Abweichungen in der Tiefe und Unebenheiten ist es empfehlenswert, vor weiteren Schritten notwendige Korrekturen durchzuführen. Das vermeidet Probleme im weiteren Verlauf.
Drainage einbringen
Um den Wasserablauf zu verbessern und den L-Steinen einen besseren Halt zu geben, wird nach den Vorbereitungen eine Drainageschicht eingefüllt. Geeignet sind dafür:
- Kies
- Schotter
- Rollsplitt
- Sand
Die Schicht sollte 15 bis 20 Zentimeter dick und gleichmäßig verteilt sein. Das lässt sich nach dem Einfüllen durch Glatthaken und den erneuten Einsatz der Rüttelplatte erzielen.
Verlauf festlegen
Um das exakte Einsetzen und Ausrichten der L-Steine zu ermöglichen, wird erneut der Verlauf abgesteckt und eine Lotschnur gespannt. Diese zeigt an, wie hoch die Steine stehen sollen und ob sie gerade ausgerichtet sind. Auf das Augenmaß sollte sich dabei niemand verlassen.
Tipp: Der Einsatz einer Wasserwaage kann beim folgenden Einbringen der Steine eine weitere sinnvolle Hilfe darstellen.
L-Steine setzen
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, beginnt das Setzen der L-Steine ohne Fundament. Die beiden schwierigsten Punkte hierbei sind das Hineinheben der einzelnen Elemente und das korrekte Ausrichten. Auch bei Steinen aus Kunststoff oder bei Mini L-Steinen ist das Gewicht so hoch, dass wenigstens zwei Personen dafür benötigt werden.
Wichtig ist dabei, dass jeder Stein sofort nach dem Einsetzen in Verlauf und Höhe korrekt ausgerichtet wird. Als Orientierung dienen die Lotschnur sowie das Auflegen der Wasserwaage.
Erst wenn alles stimmt, wird der nächste Stein angefügt. Bei Mini L-Steinen sollte eine Fuge zwischen den einzelnen Elementen belassen werden. Bei den Varianten aus Kunststoff ist das Einsetzen auf Stoß möglich.
Tipp: Ein wiederholtes Kontrollieren der Höhe und des Verlaufs beugt Fehlern vor, deren Korrektur später erheblichen Aufwand erzeugen würde.
Hinterfüllung
Stehen alle L-Steine wie gewünscht, wird der Graben aufgefüllt. Hierzu kann die zuvor ausgehobene Erde oder aber wiederum Kies Anwendung finden. Ebenso ist beides möglich, wenn die Steine als Eingrenzung eines Beetes dienen, optisch auf der Außenseite jedoch ein Kontrast eingebracht werden soll.
Die Hinterfüllung darf maximal bis zur Oberkante des L-Steins reichen. Ein deutlicher Abstand zwischen Füllung und Oberkante beziehungsweise ein Überstand ist allerdings besser für die Stabilität und Statik. Zudem eignen sich weder Mini L-Steine noch L-Steine aus Kunststoff für Bereiche, in denen sie Verkehrslast ausgesetzt sind. Gehwege und Auffahrten dürfen sich also nicht in ihrer unmittelbaren Nähe befinden.
Das bedeutet zudem auch, dass die Verdichtung des Bodens oder Kieses nicht mit einer Rüttelplatte durchgeführt werden darf. Diese kann maximal in einem Abstand von einem Meter zum Einsatz kommen. Stattdessen bietet es sich direkt an den Steinen an, die Hinterfüllung einzuschwemmen.
Häufig gestellte Fragen
Es stellt zwar etwas mehr Aufwand dar, ist in Hinblick auf die Statik und Belastbarkeit jedoch eindeutig von Vorteil. Bei Verkehrslast oder dem Abstützen eines Gefälles beziehungsweise Abhangs, ist das unerlässlich. Neben Wegen oder Auffahrten wird ebenfalls ein Fundament benötigt.
Das Einsetzen der L-Steine von fachkundigem Personal durchführen zu lassen ist zwar kostspieliger, stellt aber eine verlässliche Struktur sicher und kann späteren Problemen vorbeugen. Wer das Ausheben und Gießen des Fundaments selbst übernimmt, kann zumindest an dieser Stelle sparen.
Varianten aus Kunststoff finden sich in zahlreichen verschiedenen Ausführungen, was optisch von Vorteil ist. Zudem weisen sie ein vergleichsweise geringes Gewicht auf, sind in unterschiedlichen Maßen erhältlich und zeigen sich beständig. Ausführungen aus Stein sind dennoch langlebiger und werden ebenfalls in verschiedenen Maßen angeboten.
Die Auswahl an möglichen alternativen Lösungen ist sehr groß, wenn es um die Abgrenzung von Beeten oder Wegen geht. Rasenkantensteine, Schalungssteine und Gabionen sind nur einige davon.