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Morgenstern-Segge, Carex grayi: Pflege-Anleitung von A-Z

Morgenstern-Segge (Carex grayi)
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Blütenfarbe
gelb, unscheinbar, grün, braun
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, buschig, horstbildend
Höhe
bis zu 80 cm hoch
Bodenart
lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, sehr feucht, frisch, nass
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Sauergrasgewächse, Cyperaceae
Pflanzenarten
Ziergräser
Gartenstil
Naturgarten, Waldgarten, Wassergarten

Die Morgenstern-Segge ist eine robuste Pflanze. Aber dies ist nicht die einzige Eigenschaft, die die Pflege der Pflanze einfach macht. Denn auch in puncto Boden und Standort gilt die Morgenstern-Segge als äußerst flexibel und anpassungsfähig. Allerdings muss ein kleiner „Nachteil“ erwähnt werden: Sie wächst im Vergleich zu anderen Seggen langsamer. Der Name „Morgenstern“ geht übrigens auf das Aussehen der Früchte zurück.

Video-Tipp

Standort

Die Morgenstern-Segge (Carex grayi) wächst auf Freiflächen und am Wasserrand, weshalb sie oft zur Begrünung des Gartenteichs verwendet wird. Sie kann aber auch in Beete, Rabatte sowie Sumpf- oder Steingärten gepflanzt werden. Optimal ist für die Pflanze ein sonniger bis halbschattiger Standort. Im Schatten soll sie auch gedeihen, allerdings bildet sie an schattigen Standorten nur selten die dekorativen Früchte aus.

Boden

Morgenstern-Segge im Beet
An den Boden stellt die Morgenstern-Segge relativ geringe Ansprüche.
Quelle: Daderot, Carex grayi – Copenhagen Botanical Garden – DSC07933, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Als Pflanze, die ans Teichufer gesetzt werden kann, verträgt die Morgenstern-Segge feuchte bis nasse Böden. Allerdings verträgt sie keine Überflutung des Standortes. Des Weiteren bevorzugt die Pflanze

  • lehmige Böden
  • einen pH-Wert von 5,7 bis 7,2
  • durchlässig
  • frisch
  • eine Oberbodendicke von mindestens 20 Zentimetern

Sie kommt jedoch auch mit normalen Gartenböden zurecht. Salzhaltige Böden verträgt die Morgenstern-Segge nicht. Ihre Toleranz gegenüber Kalk wird mit mittel bis empfindlich eingestuft. Kein Problem hat sie dagegen mit sauerstoffarmen Böden.

Für die Kübelkultur hat sich folgendes Substrat bewährt:

  • Mix aus Pflanzenerde und Torf oder Humus
  • durchlässig
  • feucht

Pflanznachbarn

Im Freiland bzw. am Ufer von Gewässern verträgt sich die Morgenstern-Segge mit allen Pflanzen, die dieselben Ansprüche an Boden, Standort und Pflege stellen. Reizvolle Kombinationen ergeben sich zum Beispiel mit einem horstbildenden Bambus, Lampenputzergras oder Chinaschilf.

Pflanzen

Morgenstern-Seggen können in der Gruppe oder als Solitär gepflanzt werden. Am besten kommen sie jedoch in Gruppen von drei bis fünf Exemplaren zur Geltung. Für das Pflanzen in Gruppen gelten folgende Richtwerte:

  • Pflanzabstand: 30 bis 35 Zentimeter
  • entspricht etwa: 7 bis 9 bzw. 10 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter

Auspflanzen im Freiland

Der ideale Zeitpunkt zum Auspflanzen der Segge ist das Frühjahr. Bevor Sie die Pflanze im Freiland, unabhängig von Standort, auspflanzen, sollten sie diesen von Unkraut befreien.

Frucht der Morgenstern-Segge
Das Aussehen der dekorativen Stachelfrüchte erinnert tatsächlich an die mittelalterliche Streitwaffe.

Im Anschluss gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

  • Pflanzloch ausheben (etwa doppelt so groß wie Wurzelballen der Pflanze)
  • ggf. Drainage-Schicht anlegen
  • ggf. gut verrotteten Laubkompost in das Pflanzloch geben (Nährstoffversorgung)
  • Morgenstern-Segge vor dem Einpflanzen wässern
    • Wurzelballen in Eimer mit lauwarmem Wasser stellen
    • nach ungefähr zehn bis zwanzig Minuten herausheben
    • überschüssiges Wasser abrinnen lassen
  • Segge in das Pflanzloch setzen
  • Pflanztiefe: wie zuvor im Topf, keinesfalls tiefer
  • Pflanzloch mit Gartenerde auffüllen
  • leicht andrücken und gut angießen

Kübelkultur

Für die Kübelkultur sollten nur Pflanzgefäße mit mindestens einem Abzugsloch verwenden werden, damit überschüssiges Gieß- oder Regenwasser abfließen kann. Die Größe des Pflanzgefäßes sollte ungefähr doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Wichtig ist, dass der Abstand zum Rand des Kübels ungefähr zwei bis drei Zentimeter beträgt. So haben die Wurzeln genügend Platz zum Wachsen.

Verschiedene Blumenkübel
Bei der Wahl des richtigen Pflanzgefäßes für die Kübelkultur gilt es einiges zu beachten.

Beim Einpflanzen gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

  • Segge wässern (siehe Anleitung „Auspflanzen im Freiland“)
  • am Boden des Pflanzgefäßes Drainageschicht aus Kies und/oder Tonscherben anlegen (unbedingt notwendig)
  • dünne Schicht Substrat darüber geben
  • Segge in Pflanzgefäß setzen
  • Pflanztiefe wie im Topf zuvor
  • mit Substrat auffüllen
  • leicht andrücken und leicht angießen

Pflege

Morgenstern-Seggen sind äußerst pflegeleichte, robuste und anpassungsfähige Pflanzen. Ihre Hauptwachstumszeit ist im Frühjahr und Sommer. Stehen sie im am richtigen Standort, dann brauchen sie fast keine Pflege. Nur in der Kübelkultur brauchen die Pflanzen regelmäßige Wasser- und Düngergaben, da sich die Pflanzen in diesem Fall nicht selbst versorgen können.

Tipp: Entfernen Sie Unkraut sehr vorsichtig, damit die feinen Wurzeln der Morgenstern-Segge nicht verletzt werden.

Gießen

Gegenüber trockenen Böden weist die Morgenstern-Segge nur eine geringe Toleranz auf. Deshalb braucht Sie im Freiland während trockener Perioden zusätzliche Wassergaben. In der Kübelkultur sollten Sie das Substrat stets feucht halten. Staunässe vertragen die Pflanzen jedoch nicht. An sumpfigen Wasserrändern kommen sie ohne zusätzliche Wassergaben aus. Der ideale Zeitpunkt zum Gießen der Segge ist in den frühen Morgen- und Abendstunden, also vor bzw. nach der Sonneneinstrahlung.

Tipp: Bei ausgepflanzten Morgenstern-Seggen sollte Sie besonders im ersten Pflanzjahr auf eine ausreichende Wasserversorgung achten.

Düngen

Hornspäne
Eine Handvoll Hornspäne liefert der Morgenstern-Segge benötigte Nährstoffe.

Ob die Morgenstern-Segge gedüngt werden muss, hängt vom Standort und der Kultivierungsform ab. An naturbelassenen Teichrändern, Bachläufen oder natürlichen Gehölzrändern braucht sie in der Regel keine Düngergaben. Hingegen freut sie sich an anderen Standorten und in der Kübelkultur über zusätzliche Nährstoffe. In der Kübelkultur düngen Sie die Segge alle zwei bis vier Wochen. Hier gilt: Weniger ist mehr. An anderen Standorten im Garten düngen Sie die Pflanze im Frühjahr mit einem normalen Gartendünger oder verteilen Hornspäne über den Boden.

Schneiden

Bevor Sie mit dem Schneiden beginnen, sollten Sie Hände und Arme vor den scharfkantigen Blättern der Morgenstern-Segge schützen. Als Werkzeug eignet sich ein Messer, eine Heckenschere oder eine Gartenschere. Wichtig ist, dass das Schneidewerkzeug scharf und sauber ist. So gelingt ein glatter Schnitt. Außerdem wird die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch das Werkzeug vermindert.

Tipp: Wurde das Schneidewerkzeug zuvor zum Schneiden von kranken Pflanzen verwendet, dann sollten Sie es vor dem Schnitt desinfizieren, auch wenn das Werkzeug mehrere Wochen oder Monate nicht in Gebrauch war.

Rückschnitt

Da die Pflanze den Winter über Nährstoffe aus Blättern und Früchten zieht, findet der Rückschnitt erst im darauf folgenden Frühjahr statt.

  • Zeitpunkt: Februar bis März
  • an einem frostfreien Tag

Bei einem Rückschnitt werden alle toten Blätter der Segge auf 5 Zentimeter über den Boden eingekürzt. Dazu müssen Sie Blätter nicht einzeln, sondern können diese auch in Bündeln abschneiden. Wichtig ist, dass Sie keine grünen Pflanzenteile abschneiden.

Auslichten

Vollkommen vertrocknete Blätter können Sie von Frühjahr bis Herbst auslichten, vor allem wenn der Rückschnitt ausfällt. Im Winter sollten Sie nicht auslichten, da die vertrockneten Blätter ein Schutz für die Pflanze sind. Zum Auslichten brauchen Sie in der Regel kein Schneidewerkzeug, denn die einzelnen Blätter können Sie einfach mit der Hand herausziehen. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Hände mit Gartenhandschuhen zu schützen.

Überwintern

Reisig
Zum Überwintern im Freiland empfiehlt sich die Verwendung von Reisig.

Ausgepflanzt verträgt die Morgenstern-Segge Temperaturen bis minus ca. 18 °C (= Winterhärtezone, WHZ, 7). In schneearmen Wintern bzw. Regionen sowie bei Kahlfrost sollten Sie die Pflanzen trotzdem schützen. Dazu empfiehlt sich eine Laubschicht und/oder das Abdecken des Bodens mit (Tannen-)Reisig.

Kübelkultur: Winterschutz und Pflege

In der Kübelkultur verträgt die Morgenstern-Segge Kälte und Frost nicht so gut. Dies liegt daran, dass die Kälte durch Boden und Wände des Pflanzgefäßes leicht eindringt, und die Wurzeln erfrieren. Daher müssen Sie den Kübel wie folgt einpacken:

  • Wände mit Kälteschutz für Pflanzen ummanteln
  • gegen Kälte „von unten“ Pflanze auf dickes Holzbrett oder Styroporplatte stellen
  • ggf. Erdreich mit Kälteschutz für Pflanzen gegen Regen und Schnee abdecken
  • alternativ: Pflanze unter (windgeschütztes) Vordach stellen

Tipp: Wenn Sie die Segge an einer Hauswand platzieren können, erhält sie zusätzliche Wärme.

Im Unterschied zu ausgepflanzten Morgenstern-Seggen brauchen Pflanzen in der Kübelkultur auch im Winter ein bisschen Pflege, insbesondere wenn sie gut eingepackt sind. Gedüngt wird in der kalten Jahreszeit nicht, aber die Pflanzen brauchen Wasser. Deshalb sollten Sie die Seggen an frostfreien Tagen gießen, damit sie nicht austrocknen, denn das mögen die Pflanzen auch im Winter nicht.

Vermehren

Morgenstern-Segge (Carex grayi)
Um Carex grayi zu vermehren, stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung.

Selbstvermehrung

Die einfachste Form der Vermehrung ist die Selbstaussaat, allerdings können Sie diese nicht steuern. Deshalb sollten Sie diese ggf. unerwünschte Vermehrung bereits beim Aufkeimen entfernen oder die halbreifen Früchte ernten. Diese müssen Sie nicht gleich entsorgen, da Sie sich gut als Dekoration eignen.

Da die Morgenstern-Segge horstig wächst, also nicht zu den rhizombildenden Gräsern gehört, entwickelt die Pflanze keine Ausläufer. Deshalb ist in dieser Hinsicht keine unkontrollierte Vermehrung zu befürchten.

Kontrollierte Vermehrung

Gezielt können Sie Morgenstern-Seggen durch Teilung oder Aussaat vermehren.

Teilung

Eine Teilung der Pflanze dient nicht nur der Vermehrung, sondern kann auch helfen, wenn die Morgenstern-Segge in der Mitte verkahlt. Zum Teilen der Pflanze gehen Sie nach folgender Anleitung vor:

  • Segge mit Grabegabel ausgraben
  • Wurzelstock mit Beil oder Spaten teilen
  • Mindestgröße: faustgroße Stücke

Idealerweise wird die Pflanze im Frühjahr geteilt, dann können Sie die einzelnen Stücke sogleich an ihrem neuen Standort in die Erde setzen. Findet die Teilung zwischen Juli und Oktober statt, dann setzen Sie die Stücke erst einmal in Töpfe, damit sie frostfrei überwintern können. Im darauf folgenden Frühjahr können Sie dann ausgepflanzt werden.

Aussaat

Die Morgenstern-Segge gehört zu den sogenannten Kaltkeimern, d.h., dass sie nur keimt, wenn Frost oder Kälte auf die Samen einwirkt. Daher sind der Spätherbst bzw. der Frühwinter die ideale Zeit, um die Segge auszusäen. Für die Kübelkultur wird empfohlen, die Samen in einer speziellen Pflanzschale auszusäen, und die Kälteeinwirkung im Kühlschrank zu simulieren. Unabhängig davon, muss die Aussaat regelmäßig mit Wasser versorgt werden, damit sie nicht austrocknet.

Krankheiten und Schädlinge

Braun gefärbte Morgenstern-Segge
Obwohl sehr robust, reagiert die Morgenstern-Segge auch sehr empfindlich auf Fehler in der Pflege.
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Carex grayi kz1, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Da die Pflanze sehr widerstandsfähig ist, sind Krankheiten ziemlich selten, wenn Standort und Pflege stimmen. Steht sie beispielsweise zu eng, dann können Rost und Schimmelpilze die Morgenstern-Segge befallen. Da Unkraut die Pflanzen schwächt, sollten Sie dieses regelmäßig entfernen, weil geschwächte Exemplare anfälliger für Krankheiten sind. Auf dem Speiseplan von Schnecken steht die Pflanze nicht.

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