Zwergweide, Salix arbuscula: Bäumchenweide Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- gelb, unscheinbar
- Standort
- Schatten, Halbschatten
- Blütezeit
- Juli
- Wuchsform
- Zwergstrauch, Überhängend
- Höhe
- bis zu 40 cm hoch
- Bodenart
- steinig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Weidengewächse, Salicaceae
- Pflanzenarten
- Kübelpflanzen, Steingartenpflanzen
- Gartenstil
- Steingarten, Topfgarten
Bei der Zwergweide handelt es sich um einen kleinen Baum, der nicht höher als 30 bis 40 Zentimeter wird. Das Gewächs ist sowohl für die Kübelhaltung als auch aufgrund der Winterhärte für ein Gartenbeet geeignet und sehr einfach in der Pflege.
Inhaltsverzeichnis
Boden und Standort
Die Zwergweide (Salix arbuscula) findet aufgrund ihrer geringen Größe in jedem Garten und auch im Topf einen Platz. Aufgrund ihrer ursprünglichen Heimat in den Bergen bevorzugt sie in den hiesigen Breitengraden ebenfalls einen eher steinigen Boden. Der Standort sollte nicht zu dunkel gewählt werden. Gerade wegen der geringen Größe kann es schnell zu Schattenbildung durch größere Gewächse kommen, die vermieden werden sollte:
- Standort gerne vollsonnig
- auch Halbschatten möglich
- Steingarten im Vorgarten
- Kübel auf Südbalkon oder sonniger Terrasse
- durchlässiger und mineralischer Boden
- normalen Gartenboden mit Kies anreichern
- Blumenerde mit Kies für Kübel nutzen
- keinen Kompost oder sonstige Nährstoffe zufügen
- kalkliebend
- daher auf genügend Kalkzufuhr achten
Tipp:
Wenn Ihre Bäumchenweide mindestens drei Stunden Sonne am Tag erhält, dann ist dies der optimale Standort.
Blüte und Blütezeit
Die unscheinbare Blüte in silbergrau mit gelben oder grünen Pollen erscheint meist im Juni. Danach werden zweiklappige Kapselfrüchte gebildet.
Düngen und Gießen
Aufgrund der kargen Böden, auf denen die Bäumchenweide in der Natur wächst, benötigt diese Weidenart wenig Nährstoffe und somit auch wenig Pflege. Es sollten jedoch mit dem Düngen regelmäßig verschiedene Mineralstoffe zu geführt werden. So mag es das Gewächs vor allem auch kalkig:
- mit Leitungswasser wässern
- regelmäßig gießen
- kurze Trockenheit wird vertragen
- in heißen Perioden möglichst täglich gießen
- in frühen Morgen- oder späten Abendstunden
- Mineraldünger für Steingärten nutzen
- während Vegetationszeit regelmäßig düngen
- Herstellerangaben bei Dosierung beachten
Hinweis:
Da die Zwergweide nicht viele Nährstoffe benötigt, ist es nicht sinnvoll, hier Kompost unterzuheben, wie dies bei vielen Pflanzen üblich ist, Das Gewächs könnte ansonsten überdüngt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Auch wenn die Pflege der Zwergweide sehr einfach ist, können dennoch vermehrt Krankheiten auftreten oder das Gewächs von Schädlingen befallen werden. Gerade Krankheiten, wie verschiedene Pilze sind ein großes Thema bei allen Weidenarten. Hier sind vor allem das Triebsterben sowie der Weidenrost zu nennen. Jedoch sind nach einem Rückschnitt der befallenen Stellen und der Behandlung mit Fungiziden beide Pilzkrankheiten der Bäumchenweide ganz gut in den Griff zu bekommen:
- alles Befallene abschneiden
- herabgefallene Blätter aufsammeln
- nicht im Kompost, sondern im Restmüll entsorgen
Außerdem werden Weiden oftmals von Spinnmilben heimgesucht:
- Blätter werden braun und rollen sich zusammen
- fallen danach ab
- mit speziellem Insektizid gegen Spinnmilben vorgehen
- Hausmittel reichen in der Regel nicht aus
- Pflanze treibt im nächsten Frühjahr erneut aus
Hinweis:
War es die letzten Wochen sehr warm und trocken, können die Pflanzen auch hierunter leiden und Triebe vertrocknen und sterben ab. In einem soll Fall heißt die Regel in der Pflege sofort einschlämmen und danach regelmäßig und immer genug Wasser geben.
Pflanzen
Ein Steingarten ist optimal für die Pflege der Zwergweide. Allerdings kann das Gewächs auch in einem normalen Gartenbeet oder auf einer Wiese als Solitär einen Platz finden. Hierfür wird die normale Gartenerde einfach mit Kies gemischt, damit sie weniger Nährstoffe und mehr Mineralien an das Bäumchen abgibt. Beim Einpflanzen sollte noch das Folgende beachtet werden:
- Frühjahr passender Zeitpunkt
- Boden sollte nicht mehr gefroren sein
- breites und flaches Pflanzloch ausheben
- Erde entsprechend mischen
- auf Boden Drainage aus Kies oder Steinen
- Gewächs dem mitgelieferten Topf entnehmen
- aufsetzen und leicht mit Erde bedecken
- Wurzeln sollten jedoch nicht mehr zu sehen sein
- danach gut angießen
Hinweis:
Die nordische Bäumchenweide kann das ganze Jahr über eingepflanzt werden. Allerdings ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt, weil das Gewächs dann über den Vegetationszeitraum gut anwachsen kann und so auch einen ersten Winter gut übersteht.
Pflanznachbarn
Da es sich bei der Zwergweide um eine Pflanze handelt, die wenig Nährstoffe benötigt, ist es wichtig, dass die Pflanzen, mit denen sie kultiviert werden soll, ebenfalls für einen Steingarten geeignet sind. Ansonsten könnte der Dünger, der für die Nachbarpflanzen gedacht ist, die Bäumchenweide durch eine zu große Nährstoffzufuhr schädigen. Geeignet sind hier:
- Aloe Vera
- Blaukissen (Aubrieta)
- Blauschwingel (Festuca glauca)
- Duftsteinrich (Lobularia maritima)
- Grasnelke (Armeria maritima)
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Wollziest (Stachys byzantina)
- Zwergkiefer (Pinus mugo var. pumilio)
Schneiden
Da es sich bei der Bäumchenweide um einen sehr kleinwüchsigen Strauch handelt, muss dieser in der Regel nicht geschnitten werden. Die Gewächse werden im Handel aber oft auch als kleines Hochstämmchen gezüchtet angeboten:
- Schnitt wenn nötig im Frühjahr vor Austrieb
- alle erfrorenen oder vertrockneten Zweige abschneiden
- von unten wachsende Triebe direkt an Basis kappen
- sonst wird Hochstamm wieder zum Strauch
- weiterer Rückschnitt nur bei Pilzkrankheiten
- dann bis ins frische Holz zurückschneiden
- saubere, desinfizierte und scharfe Gartenschere nutzen
Tipp:
Wenn Sie aufgrund vertrockneter Zweige oder durch einen Pilzbefall Ihre Bäumchenweide ein wenig mehr zurückschneiden müssen, ist dies nicht weiter schlimm, denn alle Weidenarten, so auch die Salix arbuscula sind gut schnittverträglich.
Überwintern
Wurde das Gewächs in einem Steingarten kultiviert, dann sind hier keine Maßnahmen notwendig. Denn die Zwergweide verträgt aufgrund ihrer Herkunft durchaus Temperaturen von bis zu -12 °C. In einem Kübel kultiviert sollten jedoch ein paar wenige Maßnahmen getroffen werden:
- Kübel auf Holzpalette stellen
- Styroporplatte Alternative
- Topf mit Reisigmatten, Pflanzenvlies oder Jutesack ummanteln
- weder im Beet noch im Kübel mulchen
- Freisetzung zu vieler Nährstoffe
- werden von Pflanze nicht vertragen
Umtopfen
Die ersten Jahre ist ein Umtopfen empfehlenswert, damit sich die flachen Wurzeln nach und nach ausbreiten können. Ist das Gewächs etwa zehn Jahre alt ist es jedoch ausgewachsen und benötigt keinen breiteren Topf mehr. Da auch eine Nährstoffversorgung mit frischem Substrat nicht notwendig wird, kann Salis arbuscula dann im Kübel ohne weiteres umtopfen verbleiben:
- junge Pflanzen etwa alle zwei Jahre umtopfen
- breiten, aber flachen Kübel wählen
- gegen Staunässe Drainage über Abflussloch anlegen
- etwa 3/4 der vorbereiteten Erde mit Kies einfüllen
- Bäumchenweide nicht zu tief einsetzen
- restliche Erde einfüllen
- gut angießen
Vermehren
Sie können eine Zwergweide, wie die meisten anderen Weidenarten auch, ganz einfach über Stecklinge vermehren. Auf diese Weise wird auch die Originalpflanze weitervermehrt, die die gleichen Eigenschaften besitzt wie die Mutterpflanze. Dies ist in der Regel bei einer Aussaat mit gesammelten Samen nicht gegeben:
- Stecklinge im Frühjahr schneiden
- neue, nicht harte Triebe nutzen
- untere Blätter entfernen
- in Topf mit Anzuchterde stecken
- an warmen, hellen Platz stellen
- direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- feucht halten
- bilden sich erste Wurzeln in geeignete Erde in Topf setzen
Erst wenn die Pflanze groß genug geworden ist, an den gewünschten Standort im Gartenbeet setzen. Wird das Gewächs vorher ausgepflanzt kann es passieren, dass die kleine Pflanze von herumlaufenden Tieren wie Igeln oder auch Vögeln im Garten zerstört wird.
Häufig gestellte Fragen
Da es sich bei Salix arbuscula um einen Flachwurzler handelt, ist es sinnvoll, einen breiten und nicht zu tiefen Kübel zu wählen. Hierin kann das kleine Bäumchen die Wurzeln zu allen Seiten ausbreiten und wird so nicht eingeengt. Nach unten hingegen wird wenig Platz benötigt. Da der Baum sehr klein bleibt, richten die Wurzeln aber auch in einem Gartenbeet gepflanzt keinen Schaden an umliegenden Wegen oder einer Terrasse Schaden an.
Gerade, wenn Sie das Gewächs mit anderen Pflanzen zusammen im Gartenbeet kultivieren, kann es schnell zu einer Überdüngung kommen. Reichern Sie daher den Boden um die Pflanze mit Kies und Steinen an und verschlechtern Sie so einen guten Gartenboden ein wenig. Dieses Abmagern des Bodens im Bereich der Bäumchenweide verringert eine zu hohe Nährstoffaufnahme.
Werden im Herbst die Blätter gelb und fallen ab, dann ist dies ein natürlicher Vorgang bei dem laubabwerfenden Gewächs. Geschieht dies allerdings bereits im Sommer, dann könnte es an Trockenheit liegen oder aber den dem gefürchteten Weidenrost, einem Pilzbefall der gerne die Weidenarten befällt. Ist dies der Fall, müssen Sie die befallenen Blätter im Restmüll entsorgen und die gesamte Pflanze sowie auch den Boden mit einem Fungizid behandeln.
Das Gewächs können Sie im gut sortierten Gartenfachhandel bereits als fertiges Hochstämmchen erwerben. Normal wächst die Zwergweide allerdings als kleinwüchsiger, überhängender Strauch. Sie ist hierbei kompakt und rundlich und muss auch nicht in diese Form geschnitten werden.