Perlschlauch, Sprühschlauch oder Tropfschlauch? Vor- und Nachteile
Die Bewässerung des Gartens ist oft ein viel diskutiertes Thema. Denn Gartenbewässerung soll nicht nur einfach und bequem sein, sondern auch umweltfreundlich, wasser- und damit kostensparend sein. Dabei sind Gießkanne und Gartenschlauch nicht immer die besten Lösungen. Eine alternative Form der Bewässerung sind Perl-, Tropf- oder Sprühschlauch. Aber auch hier gilt es, die Vor- und Nachteile abzuwiegen.
Inhaltsverzeichnis
Perlschlauch, Tropfschlauch und Sprühschlauch
Da die Namen dieser Bewässerungssysteme sehr ähnlich klingen, stellt sich die Frage, ob es einen Unterschied zwischen diesen Schläuchen gibt. Diese lässt sich gar nicht so einfach beantworten, wie es zunächst scheint, da die Unterschiede, wie so oft, im Detail liegen.
Perlschlauch und Tropfschlauch
Ein Perlschlauch bewässert den Garten, wie der Tropfschlauch auch, mit kleinen Wassertropfen, die kontinuierlich abgegeben werden. Der Unterschied besteht, wenn überhaupt, darin, dass beim Tropfschlauch die Wassertropfen einzeln, in größeren Abständen, abgegeben werden, und beim Perlschlauch mehrere Tropfen auf einmal, wenn man so will, also nicht einzeln, abgegeben werden. Der Perlschlauch wirkt vom Aussehen fast wie ein maroder Gartenschlauch. Das liegt daran, dass der Perlschlauch viele kleine „Poren“ besitzt, aus denen das Wasser austritt. Er tropft also wesentlich feiner als der Tropfschlauch. Da es etwas mühsam ist, zwischen einzelnen Tropfen und mehreren Tropfen zu unterscheiden, werden dieses beiden Bewässerungsformen im Handel für mehr oder weniger identische Produkte angeboten. Da manche Hersteller diesen Unterschied erst gar nicht machen, finden die Begriffe oft auch synonym Verwendung.
Vor- und Nachteile
Der größte Vorteil dieser Form der Bewässerung ist, dass sich das Wasser in kleinen Portionen und kontinuierlich ausbringen lässt. Und dies tut den Pflanzen gut, denn sie können kleine Dosen besser als einen Wasserschwall aus der Gießkanne aufnehmen. Die Vorteile im Überblick:
- junge Pflanzen brechen nicht, wie unter einem harten Wasserstrahl, ab
- spart Wasser, da kontinuierliche Bewässerung den Boden gleichmäßig feucht hält und Boden nicht austrocknen kann
- Wasser fließt nicht zuerst in tiefe Erdschichten ab, besonders bei trockenen Böden der Fall
So lässt sich mit einem Tropf- bzw. Perlschlauch bis zu 70 Prozent an Gießwasser sparen, wenn der Schlauch richtig verlegt ist und zu den richtigen Zeiten „gegossen“ wird.
Verlegen und Gießzeiten
Die erwähnten Vorteile für Pflanzen und Geldbörse lassen sich jedoch nur erzielen, wenn Sie zur richtigen Zeit gießen, also die Wasserverdunstung so gering wie möglich halten. Daher sollten Sie den Wasserhahn möglichst nur dann aufdrehen, wenn die Sonne nicht scheint bzw. die Temperaturen, gerade im Sommer, tagsüber noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben. Dies ist in der Abend- und Morgendämmerung der Fall, wenn der Boden noch kalt ist. Hat sich der Boden bereits aufgewärmt müssen Sie damit rechnen, dass ein Teil des Wassers auf dem warmen Boden verdampft, was wiederum zu einem erhöhten Wasserverbrauch führt.
Tipp: Mit einer Zeitschaltuhr können Sie die entsprechenden Zeiten einstellen.
Der zweite Punkt, der für die Nutzung der Vorteile eines Perlschlauchs unerlässlich ist, ist die richtige Verlegung des Schlauchs. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer ober- und unterirdischen Verlegung, die jeweils mit Vor- bzw. Nachteilen verbunden ist.
Oberirdische Verlegung
Die oberirdische Verlegung der Schläuche ist vor allem eine optische Frage, denn viele Hobbygärtner finden die verlegten Schläuche schlicht und einfach nicht gerade hübsch. Dem können Sie Abhilfe schaffen, indem Sie den Tropfschlauch unter einer Mulchschicht verlegen. Werden für das Gartenbeet dunkle, also braune bis schwarze Schläuche verwendet, dann verschwinden sie beinahe vollständig aus dem Blickfeld. Im Gartenbeet „verschwinden“ die Schläuche auch, wenn die Pflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, also den Schlauch verdecken.
Tipp: Grüne Schläuche haben auf Grünflächen den gleichen Effekt.
Unterirdische Verlegung
Wird der Tropfschlauch unterirdisch verlegt, dann sieht man ihn logischerweise nicht. Dieser optische Vorteil kann aber auch einen großen Nachteil verbergen, nämlich die Verstopfung des Schlauchs. Deshalb sollten Sie einen Perlschlauch bei
- Böden mit sehr feiner Struktur
- kalkhaltigen Böden
nicht unterirdisch verlegen, denn Kalk und feine Erde verstopft den Tropfschlauch und zum Reinigen müssen Sie ihn wieder aus der 10 bis 40 Zentimeter tiefen Furche ausgraben.
Sprühschlauch
Beim Sprühschlauch lässt sich ein größerer Unterschied zu Tropf- bzw. Perlschlauch feststellen. Zum einem wird er von vielen Herstellern unter dem Oberbegriff „Rasensprenger“ bzw. „Rasensprenkler“ angeboten, zu anderen wird das Wasser auch in anderer Form abgegeben. Es wird nämlich aus den Öffnungen im Schlauch mehrere Zentimeter in die Luft gesprüht, während beim Tropf- und Perlschlauch das Wasser direkt in den Boden abgegeben wird.
Vor- und Nachteile
Ein Sprühlauch eignet sich besonders gut für Rasenflächen und niedrige Bepflanzungen. Sie können aber auch für größere Stauden oder Sträucher verwendet werden. Für großblättrige Pflanzen ist der Einsatz eines Sprühschlauches nicht empfehlenswert, da die gesprühten Tröpfchen Kalkränder auf den Blättern hinterlassen können. Auch werden Sprühschläuche oberirdisch verlegt, was zu optischen Beeinträchtigungen im Garten führen kann.
Die Vorteile von einem Sprühschlauch zeigen sich besonders an Stellen im Garten, die schwer zugänglich sind. Denn so werden auch diese Pflanzen mit ausreichend Wasser versorgt. Außerdem sind sie ein wertvoller Wasserspender für Steingärten oder Randbeete. Für den Rasen gilt, dass eine „Sprüheinheit“ mindestens eine halbe Stunde dauern sollte. Wie bei Perl- und Tropfschlauch sollten Sie den Wasserhahn nur in den Morgen- bzw. Abendstunden aufdrehen, da sonst zu viel Wasser verdunstet bzw. verdampft.