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Rollrasen verlegen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Rollrasen verlegen

Rollrasen bietet eine optimale und mittlerweile sehr beliebte Möglichkeit, schnell Rasenflächen anzulegen. Er eignet sich ideal für kleine und große Gärten und ist unproblematisch zu verlegen. Neben der Bodenbeschaffenheit ist es wichtig zu wissen, wann der beste Zeitpunkt zum Verlegen von Rollrasen gekommen ist. Die Jahreszeit bestimmt darüber, ob die Rasenfläche gut angeht, wie hoch der zusätzliche Aufwand sein wird und worauf geachtet werden sollte. Plantopedia klärt auf.

Video-Tipp

Rollrasen verlegen: beste Jahreszeit

Theoretisch können Sie Rollrasen das ganze Jahr über verlegen. Egal zu welchem Zeitpunkt die Verlegung vorgenommen wird, in der Regel übersteht der „vorgezogene“ Rasen selbst eisige Temperaturen, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Doch jede Jahreszeit bringt positive oder negative Eigenschaften für den Rollrasen mit sich. Aus diesem Grund sind manche Monate weniger und andere besser geeignet, um die gerollten Rasenflächen auszubringen.

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Frühjahr

Das Frühjahr bietet mit zunehmender Sonnenkraft und meist regelmäßigen Regenschauern, ab Mitte Mai/nach den Eisheiligen optimale Witterungsbedingungen, um Rollrasen zu verlegen. Ideal ist es, wenn kein Frost herrscht. denn dieser hemmt das Wachstum und unterbindet das schnelle Verwurzeln. Ohne Frost setzt sich die Grasnarbe zügig in den Boden, lässt die einzelnen Rollrasenkanten schnell verdichten und die gesamte Rasenfläche als ein Ganzes erscheinen. Zudem erhält der Rollrasen zu dieser Jahreszeit ausreichend Zeit bis zum kommenden frostigen Winter, damit er sich widerstandsfähig entwickeln kann.

Rollrasen im Garten verlegen
Das Frühjahr bietet beste Voraussetzungen zur Rollrasenverlegung.

Sommer

In der Regel ist ab Juni mit heißen Temperaturen und längeren regenfreien Zeiten zu rechnen. Sie können Rollrasen kann zwar bei derartigen Wetterverhältnissen verlegen, aber dies bedeutet gleichzeitig mehr Arbeitsaufwand. Die Sonne lässt die Bodenfeuchte schnell austrocknen. Ohne gleichmäßigen Feuchtgehalt können sich die Rasenwurzeln nicht ausreichend in der Erde festsetzen/verankern. Das Wachstum wird ebenfalls eingeschränkt. Wenn es also nicht regelmäßig und ausreichend regnet, müssen Sie die Rasenfläche im schlimmsten Fall täglich wässern. Wird dies vergessen, zögert sich der Zeitpunkt heraus, bis die einzelnen Rollbahnen miteinander verwachsen sind und sich als ganze Rasenfläche präsentieren.

Herbst

Der Herbst bringt vor allem zu Beginn meist noch angenehme Temperaturen und in der Regel ausreichend Regen für auszurollende Rasenflächen. Allerdings ist die Zeit bis zum ersten Bodenfrost nicht mehr lange hin. Das reicht meist nicht dazu aus, dass sich die Wurzeln im Boden verankern. Ein dichtes Wachstum lässt zudem bis zum folgenden Frühjahr auf sich warten. Aus diesem Grund sollten Sie im Herbst keinen Rollrasen verlegen. Lässt es sich nicht vermeiden, weil zum Beispiel der Hausbau erst im späten Sommer beendet wurde, bietet der Herbst allerdings die Möglichkeit, bereits am nächstem Frühjahr die Grünfläche nutzen zu können. Würden Sie sich für die Aussaat von Rasensamen entscheiden, zieht sich die Dauer bis zu einer dichten Rasenfläche bis weit in den Sommer hinein, zumal vor dem Frühjahr nicht ausgesät werden kann.

Winter

Wer im Winter Rasen verlegen möchte, sollte nach Möglichkeit davon Abstand nehmen. Das Risiko ist hoch, dass durch Frost keine Verwurzelung stattfindet. Manche Unternehmen aus dem Garten-Landschaftsbau bieten dennoch unter bestimmten Bedingungen eine Rollrasenverlegung an. Gartenbesitzern ist es natürlich freigestellt, es diesen nachzumachen, wobei eine große Portion Glück dazugehört, damit Frost nicht die ungeschützten Graswurzeln schädigt.

Voraussetzungen für das Verlegen sind:

  • milde Wintertemperaturen
  • optimal: mindestens zwei Wochen lang kein länger anhaltender Bodenfrost nach der Verlegung
  • dick abgeschälten Rollrasen verwenden (zwischen sieben und zehn Zentimeter), damit Wurzeln mehr Schutz haben
  • keine Staunässe
  • optimale Bodenvorbereitung
  • Starterdünger verabreichen, weil der Boden im Winter recht nährstoffarm ist
Rollrasen fertig ausgelegt im Gartenbeet
Fertig ausgelegter Rollrasen im Garten

Bodenbearbeitung

Neben dem besten Zeitpunkt spielen auch die Bodenverhältnisse eine wesentliche Rolle, wann und wie sich der neue Rasen eingewöhnt. Auch die optimalste Jahreszeit garantiert kein perfektes Wachstum, wenn der Boden keine idealen Bedingungen bietet. Deshalb ist eine Bodenbearbeitung zwingend erforderlich. Mit diesen Vorbereitungen machen Sie den Boden fit, um anschließend Rollrasen verlegen zu können:

  • Boden von groben Dingen wie alten Pflanzenresten, Steinen und Unrat sowie Unkraut befreien
  • mit Spaten oder Bodenfräse auf mindestens zehn Zentimeter Tiefe umgraben
  • bei saurem pH-Wert Kalk in den Boden einmischen
  • bei lehmhaltigen Böden Sand untermengen
  • Erdoberfläche harken, sodass feine, lockere Schicht entsteht (auf gleichmäßige Ebene achten)
  • im Anschluss Erdfläche planieren oder walzen
  • Fläche nochmals circa einen Zentimeter tief harken und letzte Unebenheiten entfernen
  • Starterdünger begünstigt Wachstum und optimiert weniger gute Bodenverhältnisse
  • Rollbahnen so gut wie möglich nahtlos aneinanderreihen
Bodenvorbereitung und Rollrasenverlegung
Bodenvorbereitung und Rollrasenverlegung

Tipp:

Achten Sie darauf, dass zwischen planiertem Untergrund und Steinplatten von Wegen oder Terrassen mindestens zwei Zentimeter Abstand bestehen, damit ein bündiges Ergebnis entsteht.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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