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Schädlinge an Rosen: 9 Rosenschädlinge erkennen | 8 Hausmittel

Rosenschädlinge erkennen

Wenn Sie stolzer Besitzer von Rosen sind, möchten Sie sich auf jeden Fall lange an den hübschen Gewächsen erfreuen. Jedoch können zahlreiche Schädlinge für eine unangenehme Überraschung sorgen, wenn Blätter vertrocknen, Blüten fleckig werden und die Wurzeln anfangen zu faulen. Rosenschädlinge sind zahlreich und es ist wichtig, diese zu erkennen und bekämpfen, damit Sie sich nicht umsonst um Ihre Rosengewächse gekümmert haben. Passende Hausmittel helfen, den Befall einzudämmen.

Video-Tipp

Rosenschädlinge

Schädlinge suchen Arten der Gattung Rosa aufgrund der zahlreichen Pflanzensäfte als Nahrungsquelle und Brutstätte für die Larven und Raupen aus. Die Anzahl an Rosenschädlingen ist nicht klein und jede Spezies kann an bestimmten Schadbildern erkannt werden. Gerade die Schadbilder sind besonders wichtig bei der Analyse des möglichen Schädlings, da hauptsächlich die Wurzeln, Blätter und Blüten befallen werden. Das heißt, ohne eindeutige Symptome finden Sie nicht heraus, um welchen Schädling es sich handeln würde. Die weiter unten folgenden Abschnitte helfen Ihnen dabei, die Schädlinge zu erkennen.

Spinnmilben

Spinnmilben gehören zu den Plagegeistern, die nicht nur Besitzern von Rosen im Garten auffallen. Die kleinen spinnenartigen Geschöpfe saugen den Rosen den wertvollen Pflanzensaft über die Blätter aus und ziehen auf deren Unterseite ein. Zu erkennen
sind sie an folgenden Symptomen:

  • „Spinnweben“ an den Blättern
  • Blätter gelb gesprenkelt
  • Blätter trocknen aus
  • Pflanze schwächelt
Spinnmilben-Befall
Spinnmilben-Befall

Zudem erkennen Sie kleine Spinnentiere, die die Netze bevölkern. Spinnmilben tauchen in den meisten Fällen auf, wenn folgende Standortbedingungen vorliegen:

  • stehende Luft
  • trocken
  • warm bis heiß
  • überdacht

Die Tetranychidae lassen sich gut feststellen, wenn Sie etwas Wasser auf die Rosen sprühen. Es bilden sich anschließend Wassertropfen auf den Gespinsten. Entsprechend sind Kübelrosen ein häufiges Ziel der Milben. Vorbeugen können Sie diesem Problem, wenn Sie Ihre Gewächse an einen luftigen oder feuchteren Standort umziehen lassen, der zudem nicht überdacht ist. Das gilt selbst für Exemplare auf dem Balkon oder der Terrasse. Mehr können Sie eigentlich nicht zur Vorbeugung gegen Spinnmilben tun.

Blattläuse

Ebenso schädlich für die Rosa sind Blattläuse, die Sie unbedingt bekämpfen müssen. Wie bei anderen Pflanzen sind diese an ihrer Lebensweise zu erkennen:

  • Pflanzenteile verkümmern: Blätter, Knospen, Triebe
  • Saugspuren: gepunktet oder fleckig
  • Blätter und Knospen fallen ab
  • Blätter und Knospen sind missgestaltet
  • Honigtau

Selbst ein kleiner Befall durch Blattläuse ist sofort erkennbar, da die Tiere mit dem bloßen Auge zu sehen sind. Hier ist ebenfalls der Standort für einen Befall schuld. Trockene, warme Standorte über den Sommer sind besonders betroffen. Sind Ihre Rosen dazu geschwächt, kommt es schnell zu einer wahren Plage.

Blattlaus-Befall
Blattlaus-Befall an einer Rose

Tipp:

Falls Sie viele Ameisen in der Nähe haben, sollten Sie etwas gegen diese unternehmen. Ameisen kümmern sich um Blattläuse und sorgen für einen Erhalt des Bestandes, selbst wenn Sie geeignete Hausmittel anwenden.

Rosenblattwespe

Von Mai bis Juni kann es zum Befall mit Caliroa aethiops kommen. Bei dieser handelt es sich um einen der größten Blattschädlinge der Gattung Rosa und ist zu erkennen an Rosenblättern, die immer mehr abgefressen werden, bis nur noch die Blattadern als Gerippe übrig bleiben. Die Triebe und Blüten werden meist verschont. Vorgebeugt werden kann diesen nicht. Während die Wespen selbst schwarz und glänzend sind, verfügen die Larven über andere Merkmale:

  • grüne Oberseite mit gelbem Bauch
  • ähneln Schnecken in der Form
  • Länge: 1 cm

Tipp:

Falls Sie angeschwollene Gebilde mit Wucherungen an Ihren Rosen erkennen, wird es sich hier um die Rosengallwespe handeln, die in diesen Gebilden ihre Larve ablegt. Die Gallen sind nicht wirklich schädlich für Ihre Rosengewächse und können leicht entfernt und entsorgt werden.

Rosenblattrollwespe

Die Blennocampa pusilla befällt ähnlich wie die Rosenblattwespe die Rosenblätter, nur rollen sich diese ein und bilden somit einen sicheren Rückzugsort für die Wespenlarven. Diese verbleiben dort von Mai bis Anfang oder Mitte Juni, bis sie aus den Boden fallen. An sich schaden die Larven den Rosen nicht, nur kann ein großer Befall die Pflanze etwas schwächen.

Tipp:

Neben der Rosenblattrollwespe finden sich weitere Wespenarten der Tenthredinidae, die Ihre Rosen als Brutstätte für die Raupen verwenden. Diese sind in den meisten Fällen von Mai bis Juni unter den Rosenblättern zu finden und lassen sich einfach absammeln, was den Befall deutlich verringert.

Rosenwickler

Bei diesem Falter handelt es sich um einen gefährlichen Schädling, da dieser seine Eier direkt in die jungen Triebe der Rose legt. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven fressen sich anschließen durch das Rosenholz und schwächen diese stark. Das geschieht Ende Sommer von August bis Mitte September. Wenn Sie in dieser Zeit Raupen auf Ihren Rosen entdecken, müssen Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Ebenfalls könnten kleine Löcher an den Trieben zu sehen sein. Die adulten, braunen Tiere dagegen fressen die folgenden Pflanzenteile der Rose an:

  • Knospen
  • Blüten
  • Blätter
  • Triebspitzen
Rosenwickler, Acleris bergmanniana

Rosentriebbohrer

Der Rosentriebbohrer ist ähnlich wie der Rosenwickler gefährlich für die Pflanzen, da sich die Larven vom Mark in den Trieben ernähren. Rosentriebbohrer kann ebenfalls nur durch Absammeln möglicher Raupen vorgebeugt werden, da die befallenen Triebe mit der Zeit absterben. Auch hier sind „Bohrlöcher“ zu erkennen. Der Befall erfolgt hauptsächlich im Mai.

Rosentriebbohrer, Ardis brunniventris
Bohrloch des Rosentriebbohrers

Gemeiner Rosenkäfer

Ebenfalls als Goldkäfer aufgrund des goldgelben Flecks auf dem Rücken bekannt, hält sich dieser in den Blüten oder auf den jungen Trieben auf und frisst das Pflanzenmaterial an. Die Schäden durch das Fressverhalten sind an sich nicht schlimm für die Rosen, wenn nur geringe Zahlen an Goldkäfern auftauchen. In besonders heißen Sommern können sich die Käfer aber in Scharen um Ihre Gewächse hermachen. Dann müssen Sie diese auf jeden Fall bekämpfen. Töten dürfen Sie den Goldkäfer allerdings nicht. Er steht unter Naturschutz und darf deshalb lediglich umgesiedelt werden. Sie beugen dem Befall durch das Absammeln der Tiere in den frühen Morgenstunden vor. Über den Mittag und Abend fliegen sie sehr schnell umher, was das Einfangen unmöglich macht.

Tipp:

Manchmal kann es bei Rosen durch einen Befall durch einen anderen Käfer kommen, dem Gefurchtem Dickmaulrüssler, der für seinen großen Appetit für Zier- und Nutzpflanzen bekannt ist. Bei Rosen tritt dieser jedoch recht selten auf und der Grund hierfür ist meist eine andere Pflanze in der Nähe, die befallen ist.

Rosenblattminiermotte

Die Rosenblattminiermotte müssen Sie an sich nicht behandeln, da ein normaler Befall recht klein ausfällt. Zu erkennen sind die Schädlinge an Linien auf den Blättern. Dabei handelt es sich um Tunnel, die die Larven der Motten durch das Blatt gefressen haben. Ist ein extremer Befall zu bemerken, sollten Sie so viele Raupen zusammen mit den Rosenblättern entfernen. Dadurch lässt sich eine Schwächung der Pflanzen vorbeugen.

Gänge der Larve einer Miniermotte
Gänge der Larve einer Miniermotte

Rosenlaubzikade

Einer der bekanntesten Rosenschädlinge ist Edwardsiana rosae. Die Rosenlaubzikade zeichnet sich durch ein ähnliches Fressverhalten aus, bildet aber keine Gespinste und bei Gefahr hüpfen die Insekten davon. Zu erkennen sind sie an den folgenden Merkmalen:

  • Farbe: hellgrün, gelbgrün
  • große Flügel
  • nur selten in Gruppen

Die Zikaden treten vor allem auf, wenn der Standort heiß ist. Zwei Zeiten im Jahr sind hier besonders zu nennen:

  • Ende Mai bis Mitte Juli
  • Mitte August bis Mitte September

Am zweiten Termin legen die Insekten ihre Eier in die Rosentriebe ab und vermehren sich auf diese Weise. Verscheuchen Sie die Zikaden aus diesem Grund so gut es geht, damit Sie diese im nächsten Jahr nicht bekämpfen müssen.

Rosenzikade, Edwardsiana rosae

Hausmittel gegen Rosenschädlinge

Rosenschädlinge müssen Sie nicht sofort mit Pflanzenschutzmittel bekämpfen. Diese wirken sich häufig sogar negativ auf die Gewächse aus und sollten nur im absoluten Extremfall zum Einsatz kommen. Ein Beispiel ist der Befall durch die Rosenblattwespe. Diese kann nur mit entsprechenden Mitteln bekämpft werden. Für alle anderen Schädlinge sollten Sie von den folgenden Hausmitteln Gebrauch machen. Diese sind nicht einmal schädlich für Ihre Rosen:

Hausmittel von A – D

Absammeln

Eines der effektivsten Hausmittel, um die Schädlinge loszuwerden, ist das Absammeln der Raupen und Larven. Natürlich ist das bei Blattläusen nicht möglich, bei den anderen sichtbaren Schädlingen aber äußerst effizient. Sobald Sie die Raupen und Larven abgesammelt haben, sollten Sie diese im Restmüll entsorgen oder entsprechend weit weg von Ihrem Garten umsetzen, falls Sie diese nicht sofort töten wollen.

Befallene Pflanzenteile entfernen

Eine anfangende Plage durch Insekten wie Rosenblattrollwespen lässt sich gut durch das Entfernen der befallenen Pflanzenteile entfernen. Sind Triebe, Blätter und Blüten von den Schädlingen bevölkert, greifen Sie zur Schere und entsorgen das Schnittgut anschließend im Restmüll. Auf dem Kompost können die Larven vieler Schädlinge überleben.

Brennnesselsud

Stellen Sie einen Brennnesselsud aus einem Kilogramm Brennnesseln und fünf Litern Wasser her. Füllen Sie all diese Zutaten in eine Tonne oder einen Behälter und lassen Sie die Mischung für drei Tage ziehen. Dann spritzen Sie den Sud unverdünnt direkt auf die Plagegeister. Da es sich hier nicht um Brennnesseljauche handelt, ist es nicht notwendig, sie zu verdünnen. Besonders effektiv gegen Rosenblattläuse.

Brennnesselsud ansetzen

Dusche

Rosen sind unempfindlich gegen hohen Wasserdruck und aus diesem Grund können Sie bei Schädlingen wie Spinnmilben eine Dusche als Hausmittel verwenden. Spritzen Sie dafür die Blattunterseiten und die befallenen Triebe mit dem Gartenschlauch ab, um so die Schädlinge zu entfernen.

Hausmittel von K – S

Kräuter

Pflanzen Sie Kräuter zwischen die Rosen. Kräuter wie Salbei (bot. Salvia), Minzen (bot. Mentha) und Basilikum wirken effektiv als Barriere gegen eine Vielzahl der Rosenschädlinge und verhindern aufgrund des größeren Abstands zwischen den Exemplaren eine schnelle Ausbreitung bei einem Befall. Ebenso können Sie Knoblauch (bot. Allium sativum) und andere Lauchgewächse pflanzen.

Niemöl

Niemöl hat sich als gutes Hausmittel gegen viele schädliche Insekten etabliert und kann ebenfalls gegen einen Großteil der Rosaschädlinge verwendet werden. Dafür mischen Sie einen Teil des Öls ins Wasser zum Gießen. Auf diese Weise halten sich Schädlinge wie Dickmaulrüssler und Rosenblattrollwespen fern. Wenn Sie ein Spritzmittel aus Niemöl und Wasser herstellen, können Sie damit zum Beispiel die Blattläuse bekämpfen.

Seifenlösung

Vermischen Sie zwei Liter Wasser, 100 Gramm Kernseife und 150 Milliliter Spiritus zu einem Spritzmittel. Dieses tragen Sie anschließend auf die befallenen Pflanzenteile auf, allen voran den Blättern. Blüten sollten Sie nicht mit diesem Mittel besprühen, da diese zu empfindlich auf die Inhaltsstoffe reagieren. Es wirkt hierbei ähnlich wie das Niemöl.

Natürliche Fressfeinde

Gegen eine Vielzahl der Schädlinge können Sie entsprechende Fressfeinde einsetzen. Zwar handelt es sich hier nicht wirklich um ein Hausmittel, dafür müssen Sie nicht auf Chemie setzen. Viele der Raupen lassen sich zum Beispiel erledigen, wenn Sie Vögel oder Igel ansiedeln. Ebenso sind Marienkäfer, Raubmilben, Florfliegen, Raubwanzen, Gallmücken und Ohrenkneifer zu nennen, die selbst adulte Exemplare der Rosenschädlinge verzehren.

Ebenfalls empfiehlt sich, widerstandsfähige Rosensorten zu wählen. Diese werden nur in Ausnahmefällen von Schädlingen aufgesucht und bieten sich aus diesem Grund hervorragend für Ihren Garten an. Vor allem sind gesunde ADR-Sorten zu nennen.

Tipp:

Besonders effektiv sind zudem regelmäßige Schnittleistungen, denn werden Rosen vernachlässigt, sind sie der ideale Lebensraum für zahlreiche schädliche Insekten. Vor allem ein starker Rückschnitt im Frühjahr und Herbst ist zu beachten, da die Vitalität und somit die Resistenz vor Schädlingen erhalten bleibt.

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