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Rosentriebbohrer: Schadbild & Bekämpfung

Rosentriebbohrer

Wenn Rosentriebe ohne erkennbaren Grund welken oder absterben, kann der Triebbohrer am Werk sein. Die Larven fressen im Inneren der Stängel, sichtbar ist oft nur ein kleines Bohrloch. So erkennen und bekämpfen Sie den Rosenschädling.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Rosentriebbohrer gehören zu den Blattwespen
  • zwei verschiedene Arten, bei denen sich das Schadbild geringfügig unterscheidet
  • Rosentriebe können welken oder brechen ab
  • zur Bekämpfung befallene Stellen ausschneiden
  • andere Bekämpfungsmaßnahmen weisen mäßigen Erfolg auf

Rosentriebbohrer erkennen

An Rosen fressen zwei verschiedene Triebbohrer:

  • Aufwärtssteigenden Rosentriebbohrer (Cladardis elongatula)
  • Abwärtssteigenden Rosentriebbohrer (Ardis brunniventris)

Beide Insekten lassen sich an äußerlichen Merkmalen nur schwer unterscheiden, weil sie sehr klein sind. Ausgewachsen werden sie nur einige Millimeter groß, haben eine dunkle Färbung und gelbliche Beine.

Die Larven werden fast doppelt so groß und sind hell gefärbt. Aufgrund ihrer Lebensweise werden sie auch Röhrenwurm genannt.

Lebenszyklus

Rosentriebbohrer und ihre Fraßgänge - Aufwärtssteigender Rosentriebbohrer (rechts) und Abwärtssteigender Rosentriebbohrer (links)
Fraßgang des Abwärtssteigenden Rosentriebbohrers (links) und der des Aufwärtssteigenden (rechts)

Die Weibchen legen im Frühling ihre Eier an den Rosentrieben. Die Larven fressen sich ins Innere und bilden dort je nach Art ganz spezifische Fraßgänge:

  • Aufwärtssteigender Triebbohrer: Beginn an einer Verzweigung, Larve frisst sich nach oben, Länge des Fraßganges bis zu 10 cm
  • Abwärtssteigender Triebbohrer: Eier an der Triebspitze, Larve frisst sich nach unten, Fraßgang etwa 4 cm lang

Nachdem sie ausgewachsen sind, verlassen sie im Frühsommer die Rose und überwintern im Boden rund um die Pflanze. Im anschließenden Frühjahr verpuppen sie sich dort. Das fertige Insekt schlüpft aus, vermehrt sich und kann sofort neue Eier an die Rose legen.

Schadbild

Egal, um welche Art es sich handelt, da sie das Innere der Triebe fressen, sorgen sie dafür, dass diese mit der Zeit welken und schließlich absterben. Im Anfangsstadium ist äußerlich kaum etwas zu erkennen, lediglich winzige Löcher können an den Rosen zu sehen sein, manchmal finden sich an dieser Stelle auch kleine Kotkrümel der Larven.

Schadbild des Absteigenden Rosentriebbohrers (Ardis brunniventris)
Ardis brunniventris

Die ausgewachsenen Insekten schaden den Rosen nicht. Nur die jeweiligen Larven fressen das Mark der Triebe. Ein Hinweis auf den Abwärtssteigenden Triebbohrer können plötzlich abbrechende Zweige sein. Diese sind dann innen hohl gefressen.

Hinweis: Nicht immer reagieren Rosen auf den Triebbohrer. Zuweilen merkt man ihnen nichts an und das einzige Schadbild sind die kleinen Löcher im Trieb.

Rosentriebbohrer bekämpfen

1. Rosen zurückschneiden

Dies ist die wichtigste und erfolgversprechendste Maßnahme überhaupt. Sobald der Befall erkennbar ist, sollten die betreffenden Triebe großzügig aus der Pflanze geschnitten werden. Dabei bis ins gesunde Holz schneiden. Damit die Tiere ihren Entwicklungszyklus nicht abschließen können, nicht erst bis nach der Blüte warten, sondern sofort handeln.

Rosen Rückschnitt
Ein großzügiger Rückschnitt hat sich bei Befall durch Rosentriebbohrer bewährt.

2. Befallene Pflanzenteile entsorgen

Alle Pflanzenteile, in denen sich die Larven befinden könnten, sollten nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Sie gehören in den Hausmüll oder werden verbrannt.

3. Larven im Trieb bekämpfen

Je nachdem wie groß das Loch im Trieb ist, kann mit Hilfe eines dünnen Drahtes die Larve, die im Inneren sitzt, vertrieben werden. Dafür ist jedoch neben viel Geduld auch Fingerspitzengefühl notwendig.

4. Bekämpfung der ausgewachsenen Insekten

Damit es erst gar nicht zu einem Befall mit den Larven der Triebbohrer kommen kann, können im Frühjahr die ausgewachsenen Insekten mit den passenden Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.

5. Larven stören

Da die Larven im Boden überwintern, ist es sinnvoll, den Bereich rund um die Rosenpflanzen regelmäßig zu hacken und aufzulockern. Damit werden nicht nur die Larven gestört, auch die Puppen geraten an die Erdoberfläche und werden dort unter Umständen von Nützlingen gefunden und gefressen.

Boden um Rosen herum lockern

Hinweis: Es gibt kaum ein Schädlingsbekämpfungsmittel, welches die Schädlinge in der Rose erreicht. Deshalb ist es nicht sinnvoll, chemische Bekämpfungsmittel zu verwenden.

Vorbeugen

Es ist nicht einfach, dem Rosentriebbohrer vorzubeugen. Das Wichtigste ist, nur Jungpflanzen auszuwählen, die kräftig und gesund sind. Diese können Schädlingen von Natur aus besser widerstehen. Weitere Möglichkeiten:

  • Stärkungsmittel auf Pflanzenbasis, zum Beispiel aus Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe
  • regelmäßiger, nicht zu knapper Rückschnitt hält die Rosen jung und vital
  • häufige Kontrolle auf Schädlingsbefall
Frisch angesetzte Brennnesseljauche
Frisch angesetzte Brennnesseljauche

Häufig gestellte Fragen

Hat der Rosentriebbohrer natürliche Feinde?

Für die meisten Nützlinge ist es schwierig, an den Triebbohrer heranzukommen, wenn er seine Fraßtätigkeit erst einmal angefangen hat. Trotzdem ist es sinnvoll, Nützlinge im Garten zu fördern, da sie die Rosen vor anderen Schädlingen schützen können.

Kann der Rosentriebbohrer die Rosen zum Absterben bringen?

Da das Insekt junge, weiche Triebe bevorzugt, kann er im Normalfall die Rose nicht zum Absterben bringen. Es sei denn es handelt sich um sehr junge Exemplare oder Pflanzen, die aus anderen Gründen zusätzlich geschwächt sind.

Wie hält man Rosen gesund?

Neben der Wahl robuster Sorten und des passenden Standortes, spielt die richtige Pflege eine große Rolle. Rosen müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden. Sie benötigen Dünger, in Trockenperioden Wasser und gegebenenfalls einen Winterschutz. Mit all diesen Maßnahmen kann man sowohl Schädlingen, als auch Krankheiten vorbeugen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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