Rosenschädlinge: 9 häufige Schädlinge und Schadbilder mit Foto
Die Rose mag zwar die Königin unter den Blumen sein, vor Feinden ist sie dennoch nicht sicher. Tatsächlich gibt es jede Menge Rosenschädlinge, die ihr ganz erheblich zusetzen können. Dann ist meist schnelles Handeln gefordert. Um Schädlinge bekämpfen zu können, muss man sie als Gartenbesitzer und Rosenfreund aber erst einmal erkennen. Dabei helfen die Schadbilder, die sich an den Rosen zeigen, weiter. Hier die wichtigsten und am häufigsten auftretenden Schädlinge.
Inhaltsverzeichnis
Blattläuse
Blattläuse können im Garten eine wahre Plage sein. Meist treten sie vermehrt im Frühjahr auf und bevölkern dabei vor allem die Blätter von Pflanzen. Um welche Pflanzenart es sich handelt, ist den Tieren normalerweise egal. So geraten selbstverständlich auch Rosen in ihr Visier.
Schadbild
Ein Blattlausbefall an Rosen lässt sich relativ leicht erkennen. Wenn sich auf den Rosenblättern oder an den Stielen viele kleine Tierchen tummeln, kann man davon ausgehen, dass es sich dabei um Blattläuse handelt. Sie haben in etwa die Größe eines Stecknadelkopfs und sind grün, rot, schwarz oder gelb. Wenn sich dann auch noch einzelne Blätter einrollen oder verdorren, hat man zumeist Gewissheit. Ob die Blattläuse eine Gefahr für die Rosen darstellen, hängt von der Intensität des Befalls ab. Wenige Tiere stellen kein Problem dar. Dichte Kolonien, die vor allem bei einer warmen, trockenen Witterung auftreten können, sind eine ernsthafte Gefahr für die Rose.
Bekämpfung
Ein größerer Blattlausbefall muss unbedingt bekämpft werden. Die Tiere stechen vor allem die Triebe und Knospen an, aus denen sie dann Pflanzensaft saugen. Das kann für die Pflanze tödlich enden. Es empfiehlt sich, die Blattläuse mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen und auf chemische Produkte zu verzichten. Als sehr effektiv haben sich dabei ein selbst angesetzter Brennnesselsud und Seifenlauge mit Spiritus erwiesen. Beides wird unverdünnt auf die Pflanze gespritzt.
Rosenblattrollwespe
Die Rosenblattrollwespe nutzt die Rosenblätter als Kinderstube für ihren Nachwuchs. Sie sticht dazu das Blatt an, was die Pflanze natürlich schädigt. Die Tiere selbst bekommt man in der Regel nicht zu sehen.
Schadbild
Ein Befall mit Rosenblattrollwespen lässt sich in der Regel nur indirekt erkennen. Wie eine Zigarre eingerollte Blätter weisen relativ eindeutig darauf hin, dass Wespen ihre Larven dort hinterlassen haben. Sie sind ein geradezu untrügliches Zeichen für einen Befall.
Bekämpfung
Die Blattrollwespe ist einer der Rosenschädlinge, die sich ausgesprochen leicht bekämpfen lassen. Man entfernt dazu einfach die eingerollten Blätter. Damit entfernt man automatisch auch die Larve, die darin nistet.
Hinweis: Wichtig ist, die Blätter nicht einfach auf den Boden oder den Kompost zu werfen. Sie gehören in die Mülltonne oder sollten verbrannt werden.
Rosenblattwespe
Quelle: Slimguy, 2019 03 25 Endelomyia aethiops2, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0
Im Gegensatz zur Rosenblattrollwespe lassen sich Rosenblattwespen und ihre Larven gut erkennen. Die Tiere sind vor allem in der Zeit von Mai bis Juni aktiv und treten nicht jedes Jahr auf.
Schadbild
Rosenblattwespen haben eine glänzende schwarze Einfärbung. Sie legen ihre Eier auf den Blattunterseiten ab. Aus diesen Eiern entwickeln sich dann rund ein Zentimeter große Larven, die etwas an Nacktschnecken erinnern und einen gelblichen Unterkörper haben. Die Tiere fressen die Rosenblätter, indem sie sie an der Oberseite förmlich abschaben. Zurück bleibt in aller Regel nur ein transparentes, zerbrechliches Blattskelett, das sich gut ausmachen lässt. Bei diesem Schädling treten also gleich zwei Schadbilder auf – nämlich die Larven und die zerstörten Blätter.
Bekämpfung
Rosenblattwespen lassen sich nur mit Insektiziden aus dem Fachhandel wirklich wirkungsvoll bekämpfen. Dabei ist es wichtig, nur Mittel zu kaufen, die sich speziell gegen stechende, beißende und saugende Insekten richten. Das jeweilige Insektizid wird dann an der Pflanze versprüht.
Rosengallwespe
Quelle: Holger Krisp, Gemeine Rosengallwespe Diplolepis rosae, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0
Auch die Rosengallwespe nutzt Rosen, um ihre Eier abzulegen. Sie bevorzugt dabei vor allem die Triebe der Pflanze, die von ihr angestochen und dadurch geschädigt werden.
Schadbild
Ein Befall mit der Rosengallwespe ist ausgesprochen leicht zu erkennen. Durch das Anstechen des Triebes bildet sich nämlich innerhalb relativ kurzer Zeit dort eine moosartige Kugel bzw. Wucherung aus, in der die Larven heranwachsen. Diese Kugel wird gerne als Rosenkugel bezeichnet und ist in der Regel nicht zu übersehen.
Bekämpfung
Die Bekämpfung bei einem Befall der Rosen mit der Gallwespe ist denkbar einfach. Man schneidet schlicht die Kugel ab und entsorgt sie in der verschlossenen Mülltonne. Mehr ist nicht nötig.
Rosenzikade
Quelle: AfroBrazilian, Edwardsiana rosae 04, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Ein Befall mit Rosenzikaden ist für die Pflanze höchst gefährlich. Auch bei ihnen dienen Rosen zur Eiablage. Wird dagegen nicht vorgegangen, führen diese Schädlinge meist zum Tod der Pflanze.
Schadbild
Die Insekten sind ausgesprochen klein und haben entweder eine hellgrüne oder eher gelbliche Körperfärbung. Meist befinden sie sich auf der Blattunterseite. Sie lassen sich dadurch erkennen, weil sich auf der Blattoberseite dann weiße Sprenkel ausbilden.
Bekämpfung
Um gegen einen Befall mit Rosenzikaden vorzugehen, reicht es in der Regel aus, die betroffenen Blätter abzuschneiden und zu entsorgen. Ist der Befall besonders stark sollte man zur Sicherheit auf geeignete Insektizide aus dem Fachhandel zurückgreifen. Keinesfalls sollte man den Befall ignorieren.
Spinnmilben
Auch die Spinnmilben finden Gefallen an Rosen. Da die winzig kleinen Insekten normalerweise nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen sind, spielen hier die Schadbilder, die sie verursachen, eine besonders große Rolle.
Schadbild
Gelbe und braune Sprenkel auf der Oberseite eines Rosenblattes sind ein erstes Zeichen für einen Befall der Pflanze mit Spinnmilben. Die Tiere selbst sitzen auf der Blattunterseite und saugen dort Pflanzensaft ab. Sie bilden dabei ein weißes Gespinst aus, das mehr und mehr das gesamte Blatt überzieht. Spinnmilben schädigen Rosen in der Regel nicht nachhaltig. Allerdings stören die Gespinste die Optik erheblich.
Bekämpfung
Um die Spinnmilben wieder loszuwerden, empfiehlt sich das Besprühen mit Brennnesselsud oder mit einer selbst angesetzten Jauche aus Ackerschachtelhalmen. Beides wirkt relativ effektiv.
Tipp: Alternativ können Sie den Spinnmilben auch mit sogenannten Raubmilben an den Kragen gehen. Diese können im Gartenfachhandel gekauft werden. Sie sind für die Rosen selbst absolut ungefährlich.
Rosenwickler
Quelle: Donald Hobern from Copenhagen, Denmark, Acleris bergmanniana (14441983354), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
Beim Rosenwickler handelt es sich um einen Falter, der eine sehr große Vorliebe für Rosen hat. Er frisst Triebe und Blätter an und legt seine Eier an den Zweigen ab.
Schadbild
Da der Rosenwickler ausgesprochen gefräßig ist, hinterlässt er an Blättern, Trieben und Knospen jede Menge Spuren. Finden sich viele kleine Fresslöcher an einem Blatt ist das ein deutlicher Hinweis auf einen Befall mit diesen Insekten. Außerdem sind an den Spitzen der Triebe die Nester für die Raupen meist gut zu erkennen. So ein Nest besteht aus mehreren Blättern, die förmlich zusammenkleben.
Bekämpfung
Die Bekämpfung des Rosenwicklers ist sehr einfach. Es reicht meist vollkommen aus, die Larven mit der Hand einzusammeln und in der Mülltonne zu entsorgen. Betroffene Triebe sollten außerdem gut zurückgeschnitten werden.
Rosentriebbohrer
Die Rosentriebbohrer sind nichts anderes als die Larven der Blattwespe. Sie können ganz erhebliche Schäden an den Rosen anrichten und sogar zum Absterben der Pflanze führen.
Schadbild
Ein Befall mit Rosentriebbohrern lässt sich relativ einfach an Bohrlöchern im Stiel erkennen. Die Larven bohren sich auf diese Weise ins Innere des Stiels, fressen dort das Mark und arbeiten sich so weiter nach oben vor. Neben den Löchern ist auch das Auftreten von Bohrmehl auf Blättern oder am Boden unter der Pflanze ein Hinweis auf einen Befall mit diesem Schädling.
Bekämpfung
Rosenschädlinge wie der Rosentriebbohrer lassen sich nur radikal bekämpfen. Am besten funktioniert dabei, befallene Triebe sehr großzügig abzuschneiden und zu entsorgen. Die befallenen Stellen müssen konsequent entfernt werden.
Dickmaulrüssler
Quelle: User:SB_Johnny, Damage on rhododendron by O sulcatus, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Der Dickmaulrüssler ist ein in der Nacht aktiver Käfer, der mit einer gewissen Vorliebe die Blätter der Rosen frisst. Dabei handelt es sich eigentlich um zwei Schädlinge – nämlich um die erwachsenen Tiere und deren Larven.
Schadbild
Fraßstellen an den Blättern, die die Form einer Bucht haben, sind ein eindeutiges Indiz dafür, dass sich der Dickmaulrüssler an ihnen vergangenen hat. Angefressene Blätter bedeuten in der Regel auch, dass sich mindestens einer der Käfer stets in der Nähe der Rosen aufhält. Tagsüber versteckt er sich allerdings im Erdreich, wo er auch in unmittelbarer Nähe der Wurzeln der Rosen seine Eier ablegt. Die Larven, die sich daraus entwickeln, ernähren sich dann von den Wurzeln. Sie führen nicht zu einem konkreten Schadbild. Finden sich Fraßstellen, kann man allerdings auch davon ausgehen, dass sich Eier im Boden befinden.
Bekämpfung
Um den Dickmaulrüssler selbst zu bekämpfen, hilft meist schon ein kräftiges Abklopfen der Pflanzen. Dieses sollte allerdings unbedingt während der Dämmerung erfolgen. Die Larven lassen sich am besten mit Fadenwürmern bekämpfen, die man im Fachhandel erhält und im Wurzelbereich in den Boden gibt. Bei ihnen handelt es sich gewissermaßen um Schädlinge, die nur für die Larven gefährlich sind.