Bettwanzen bekämpfen: 6 sinnvolle Mittel
Ein Befall mit Bettwanzen hat verschiedene Ursachen. Fest steht jedoch, dass mangelnde Hygiene kein Grund dafür ist. Wie auch immer, haben sich die Wanzen eingenistet, sind sie kaum wieder loszuwerden.
Auf den Punkt gebracht
- Bettwanzen übertragen keine Krankheiten
- Bettwanzen breiten sich schnell über die ganze Wohnung aus
- Bettwanzen sind mit Hitze oder Kälte zu bekämpfen
Inhaltsverzeichnis
Bettwanzen
Die Bettwanze, auch Hauswanze genannt, ernährt sich vom Blut warmblütiger Lebewesen. So hat sie sich darauf spezialisiert in deren bzw. in der Nähe der Schlafplätze zu leben. Tagsüber verstecken sich die nachtaktiven Wanzen, die nur wenige Millimeter groß werden, in Ritzen oder Löchern, wie zum Beispiel in der Matratze oder unter der Teppichkante. Die Verstecke von Cimex lectularius, so der wissenschaftliche Name der Bettwanze, sind vielfältig. Neben dem Kleiderschrank leben die Tiere auch in der Couch, im Computer oder an der Rückseite von Bildern, Hauptsache das Versteck ist dunkel.
Wie sie in die eigenen vier Wände kommen, ist oft nicht erklärbar. So können Sie im Koffer nach dem Urlaub mitreisen, oder von Übernachtungsgästen unbemerkt eingeschleppt werden. Oft sind aber auch gebrauchte Möbel oder Kleidungsstücke die Ursache für einen Befall. Zu erkennen ist der Befall nur schwer. In der Regel finden Sie nicht die Wanzen, sondern ihren Kot in Form von kleinen roten oder schwarzen Punkten. Wanzenbisse bleiben oft unbemerkt oder werden erst nach Tagen entdeckt. Daher sollten Sie schon bei Verdacht mit der Suche anfangen und beginnen, die Tiere zu bekämpfen.
Der Lebenszyklus der Bettwanze ist von der Temperatur abgängig. Unter 13 Grad Celsius ruht die Entwicklung. Steigt die Temperatur an, entwickeln sich auch die Wanzen weiter. Bei 15 Grad Celsius liegt die Entwicklungsdauer bei 237 Tagen, bei 28 Grad Celsius bei 34 Tagen. Fällt die Temperatur unter neun Grad Celsius, wird die Nahrungsaufnahme eingestellt. Die Lebensdauer erwachsener Tiere ist ebenfalls von der Temperatur abhängig. Bei 18 bis 20 Grad Celsius leben die Tiere 9 bis 18 Monate, bei 34 Grad Celsius 34 Tage. Während dieser Zeit legen die Weibchen pro Tag ein bis zwölf Eier. Im Schnitt werden einem Weibchen insgesamt 200 bis 300 Eier zugerechnet.
Maßnahmen gegen Bettwanzen
Um die Tiere zu bekämpfen, gibt es im Prinzip drei Mittel bzw. Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
- Kälte
- Hitze
- heißer Dampf
Denn nur diese drei Mittel töten Tiere und Eier ab. Daher kommt es bei der gewählten Maßnahme darauf an, wo sich die Tiere verstecken und ihre Eier abgelegt haben. Denn nicht alle Verstecke überstehen diesen Einsatz ohne Schaden zu nehmen. So führt die Behandlung von elektrischen Geräten mit Hitze oder Dampf zwar zur Vernichtung von Wanzen und Eiern, allerdings auch zur Vernichtung des Gerätes.
Hinweis: Damit sich Hauswanzen nicht in der ganzen Wohnung ausbreiten, sollten Sie schon bei Verdacht keine Gegenstände oder Kleidungsstücke von einem Raum in den anderen tragen. Denn auf diesem Weg können Sie selbst zum Verteiler der Insekten werden.
Einlagern
Eine Alternative zu Hitze, Kälte und heißem Dampf ist das Einlagern von Gegenständen, v.a., wenn sie bereits als Versteck für die Wanzen dienen. Denn bei richtiger Verpackung verhungern die Wanzen nach einigen Monaten und die Gegenstände in der Plastiktüte nehmen keinen Schaden.
Gehen Sie zum Verpacken folgendermaßen vor:
- Gegenstände in eine oder mehrere Plastiktüten oder -folien geben
- Plastiktüten luftdicht und ausbruchssicher verschließen
- außerhalb der Wohnräume lagern (z.B. im Keller)
Wie lange sie die befallenen Gegenstände einlagern sollten, ist unterschiedlich. Im Zweifelsfall sollten Sie Bücher, CDs oder elektrische Geräte jedoch lieber länger als kürzer in der Verpackung lassen. Nachstehend finden Sie ein paar Beispiele zur Orientierung:
- Bilder: fünf Monate
- Bücher: sechs Monate
- CDs: acht Monate
- Computer: sechs Monate
- Schallplatten: sechs Monate
Tipp: Für Matratzen gibt es einen speziellen Schutz gegen Hauswanzen, dieser lässt keine Wanze in die Matratze und auch keine raus.
Waschen und/oder Trocknen
Das Waschen von Kopfkissen und Betten sowie der Bettwäsche ist ein probates Mittel, um Hauswanzen zu bekämpfen. Denn hohe Temperaturen in der Waschmaschine töten Wanzen und Eier ab. Damit das Ungeziefer samt Nachwuchs wirklich abgetötet wird, muss die Temperatur des gewählten Waschprogramms für mindestens 30 Minuten mindestens 60 Grad Celsius betragen. Alternativ kann ein Wäschetrockner verwendet werden. In diesem sollte die Wäsche mindestens 30 Minuten bei 40 bis 45 Grad Celsius trocknen.
Tipp: Damit sich die Bettwanzen beim Transport der Wäsche nicht auf andere Räume verteilen, sollten Sie sie in einem Beutel zur Waschmaschine tragen.
Da oft nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob sich Hauswanzen nicht schon in allen Kleiderschränken breit gemacht haben, sollten Sie die gesamte Wäsche, die diese Temperaturen verträgt, waschen oder in den Trockner geben. Als Vorsichtsmaßnahme bietet sich hier an, die Wäsche bis zum Waschen in Plastiktüten aufzubewahren. Sie dämmen so die Gefahr einer Verbreitung ein.
Hitze
Um die Matratze bzw. Kissen und Decken, die nicht in der Waschmaschine gewaschen werden dürfen, von Hauswanzen zu befreien, können sie in die Sonne gelegt werden. Allerdings braucht es für diese Hitzebehandlung einen heißen Sommertag. Denn die Sommersonne wirkt nur, wenn eine Temperatur von mehr als 50 Grad über einige Stunden erzielt werden kann.
Spielt die Jahreszeit oder das Wetter nicht mit, kann die Temperatur auch an anderen Orten erzeugt werden, wie zum Beispiel:
- ein in der Sonne stehendes Auto
- eine Infrarotlichtkabine
- eine Sauna
- ein leerstehendes Gewächshaus
Dampf
Eine Reinigung mit Dampf eignet sich für befallene Dinge, wie zum Beispiel Matratzen oder Teppiche, die nicht in die Waschmaschine oder in die Tiefkühltruhe passen. Dazu wird der Dampfreiniger auf mindestens 65 Grad Celsius eingestellt. Denn diese Temperatur überleben weder Bettwanzen noch ihre Eier.
Tipp: Damit die Feuchtigkeit, die bei einer Dampfreinigung entsteht, nicht zu Schimmelbildung führt, sollten die behandelten Gegenstände gut abgetrocknet und das Zimmer gut gelüftet werden.
Kälteschock
Wie Hitze vertragen Bettwanzen und ihre Eier auch kalte Temperaturen nicht. Deshalb können Sie, wenn die Möglichkeit besteht, Kopfkissen, Betten und Bezüge für ein bis drei Tage bei minus 18 Grad tiefkühlen. Denn diese Temperatur überleben weder Wanzen noch Eier.
Hinweis: Befinden sich Bettwanzen in Kuscheltieren, sollten Sie diese für eine Woche tiefkühlen.
Staubsaugen
Staubsaugen gilt als mögliche Alternative zur Dampfreinigung, da mit dem Staubsauger auch Ritzen, Kanten und Nähte der Matratze gereinigt werden können. Allerdings beseitigt der Staubsauger nur adulte Tiere und keine Eier. Nach dem Saugen muss der Staubsaugerbeutel ausgewechselt werden. Damit sich beim Entsorgen des Beutels die Wanzen nicht ausbreiten können, kommt er in einer gut verschlossenen Plastiktüte sogleich in die Mülltonne im Garten.
Häufig gestellte Fragen
Als sicher gilt, wenn zwei bis drei Monate keine Stiche mehr auftreten.
Bei älteren Matratzen wird empfohlen, diese durch eine neue zu ersetzen. Allerdings sollten Sie die neue Matratze mit einer entsprechenden Schutzhülle überziehen. Damit können Sie einem Befall auch vorbeugen.
Hauswanzen suchen Sie zwar in der Nacht auf, müssen ihr Versteck jedoch nicht im Bett haben. So wurden Wanzen auch schon in Büchern, Papieren oder im Smartphone gefunden.
Ein probates Mittel einem Befall zu entgehen, gibt es nicht. Sie können jedoch vorbeugen, indem Sie Urlaubskleidung sofort heiß waschen. Außerdem sollten Sie beim Kauf von gebrauchten Möbeln, Antiquitäten oder gebrauchter Kleidung vorsichtig sein, denn in diesen können sich Eier oder adulte Tiere verstecken.