Bodenhülsen einbetonieren: Anleitung in 4 Schritten
Ob Carport, Terrassenüberdachung oder Sichtschutz – Einschlaghülsen sorgen für sicheren Halt im Untergrund und gleichzeitig Abstand zu Bodenfeuchte und Schmutz. Mit unserer Anleitung können auch Sie die Bodenhülsen einbetonieren.
Auf den Punkt gebracht
- justieren Sie für eine höhere Genauigkeit mehrere Bodenhülsten über eine gemeinsame Hilfskonstruktion
- die Fundamente sollten mindestens 30, besser 40 Zentimeter breit sein
- achten Sie beim Ausbetonieren darauf, die Lage der Hülsen nicht zu verändern
Inhaltsverzeichnis
Das Material
Legen Sie vor der eigentlichen Arbeit alle erforderlichen Dinge bereit, so dass Sie ohne weitere Unterbrechungen zügig vorankommen:
- Bodenhülsen in erforderlicher Dimension und Anzahl
- Trockenbeton als Fertigmischung zum Anmischen mit Wasser ohne weitere Zuschläge
- Wasser (Eimer oder Gartenschlauch)
Werkzeug und Hilfsmittel
Außerdem sollten Sie sich vergewissern, dass Sie über alle erforderlichen Werkzeuge verfügen:
- Spaten und Schaufel
- Ggf. Spitzhacke
- Eimer oder Betonwanne für Beton
- Kelle
- Metall- oder Holzstab zum Verdichten
- Wasserwaage
- Meterstab bzw. Maßband
Neben den zwingend erforderlichen Werkzeugen sollten Sie jedoch auch die Hilfsmittel nicht vergessen, die Ihnen die Arbeit ganz einfach erleichtern:
- Richtschnur mit Erdnadeln
- gerades Holzbrett oder Holzdiele in Länge des geplanten Bauwerks
- Holz zum Unterbauen
- Hammer und Nägel
Die Anleitung – Schritt für Schritt
Nachdem alles vorbereitet ist, können Sie die Bodenhülsen einbetonieren:
Schritt 1 – die Lage bestimmen
Als erstes legen Sie fest, wo genau die Bodenhülsen einbetoniert werden sollen. Ausschlaggebend hierfür ist natürlich sowohl die Dimension des geplanten Objekts, als auch seine Lage in Ihrem Grundstück.
- Lage im Grundstück grob definieren
- Lage Bodenhülse an einem Ausgangspunkt, z.B. Ecke oder Endpunkt des Objekts, mit Stab, Erdnagel oder anderer Markierung fixieren
- gemäß Planung weitere Lagen vom Fixpunkt aus einmessen
- bei Carports, Überdachungen etc. mit zweidimensionaler Ausrichtung Rechtwinkligkeit über Diagonalmaße prüfen (beide Diagonalen gleich lang = rechtwinklig)
- alle weiteren Bodenhülsen ebenfalls markieren
Hinweis:
Denken Sie sich über dem Mittelpunkt der Hülse ein Kreuz und stecken Sie seine Enden außerhalb des Fundamentbereichs ab. So können Sie über die Endpunkte wieder den Mittelpunkt und damit die exakte Lage bestimmen. Andernfalls verlieren Sie mit dem Aushub das am Boden markierte Zentrum der Hülse.
Schritt 2 – Der Aushub
Nun legen Sie mit dem Aushub der Fundamente die Grundlage für den dauerhaften Halt Ihrer Bodenhülse. Über den Fundamentbeton werden einerseits die Lasten des Aufbaus in den Boden abgeleitet, andererseits erfolgt eine Lagesicherung gegen Kippen oder sogar abheben, was beispielsweise bei Dächern bei Starkwind nicht unterschätzt werden darf.
- um jede Hülsenposition Fundamentumriss mit mind. 40 x 40 Zentimeter bzw. rund mit 40 Zentimeter Durchmesser festlegen
- Grasnarbe (falls vorhanden) mit Spaten abstechen und beiseitelegen
- Erdreich senkrecht abstechen und ausheben
- Aushubtiefe mindestens 60, besser 80 Zentimeter
- loses Erdreich aus Fundamentlöchern entfernen
Hinweis:
Auch bei einer kleinen Bodenhülse mit geringem Aufbau sollte das Fundament nicht kleiner als 40, minimal aber 30 Zentimeter breit gewählt werden. Bei zu geringer Größe bricht der Beton um die Hülse aus und die gesamte Konstruktion kippt.
Schritt 3 – die Hülsen einmessen
Nun gilt es, jede Bodenhülse genauso zu positionieren, dass der spätere Aufbau funktioniert. Da die Hülsen nicht einfach in der Luft stehenbleiben, bis Sie die Fundamente ausbetonieren, müssen Sie sich einer geeigneten Hilfskonstruktion bedienen.
- genauen Mittelpunkt der bodenhülsen nochmals kontrollieren
- Holzbrett oder -latte über Fundamentloch legen und mit Brettern, Keilen oder sonstigen Holzstücken unterbauen
- Unterkante Brett auf Oberkante Bodenhülse ausrichten
- Bodenhülse von unten an Brett mit Nägeln fixieren
Hinweis:
Richten Sie in einer Reihe liegende Bodenhülsen entweder an einer Richtschnur aus für eine tatsächlich lineare Ausrichtung. Oder verwenden Sie an Stelle einzelner Bretter eine lange Diele, um mehrere Hülsen zu positionieren. So können Sie alle Hülsen gemeinsam sowohl Horizontal aus auch vertikal ausrichten.
Schritt 4 – Bodenhülsen einbetonieren
Der augenscheinlich zentrale Schritt – das Einbetonieren, ist letztlich die einfachste Angelegenheit des gesamten Vorhabens.
- Beton nach Herstellerangaben anmischen
- Fundamentlöcher schichtweise in 20- bis 30-Zentimeter-Schritten auffüllen
- jede Lage mit Stab oder Holzlatte feststampfen, um eingeschlossene Luft zu beseitigen
- Beton bis Oberkante Erdreich anfüllen
- Lage der Bodenhülsen nach dem Einbetonieren kontrollieren und ggf. anpassen
Fertig. Nachdem Sie die zur Aushärtung notwendige Zeit nach Angabe des Betonherstellers abgewartet haben, können Sie mit dem weiteren Aufbau Ihres Vorhabens fortfahren. Halten Sie den Beton bei warmem Wetter und Sonne an seiner Oberfläche immer gut nass, um ein vorzeitiges Austrocknen vor Eintreten der vollständigen Aushärtung zu verhindern.
Weitere Bauanleitungen
Häufig gestellte Fragen
Immer wieder liest man davon, als Begrenzung der Fundamente Abwasserrohre aus Kunststoff zu verwenden. Vermeiden Sie dieses Vorgehen unbedingt. Die glatten Rohrwandungen führen dazu, dass das Fundament einfach nach oben herausgezogen werden kann. Eine echte Verzahnung mit dem Erdreich wird dagegen verhindert.
Beton härtet aus, indem Inhalte des Zements mit Wasser reagieren. Er trocknet also im chemischen Sinne nicht, obwohl der Prozess häufig so bezeichnet wird. Fehlt Feuchtigkeit, kommt die Aushärtung zum Erliegen und die gewünschte Festigkeit wird nicht erreicht.
Theoretisch ist es möglich, zuerst die Fundamente zu erstellen und dann die Hülsen in die noch weiche Beschaffenheit des Betons einzudrücken. Allerdings muss hierzu genau die richtige Aushärtungsphase erreicht werden, so dass das Material sich wieder dicht um das Metall der Hülse anschließt, die Hülse selbst jedoch nicht einsinkt und ihre Lage verändert. In der Praxis ist das kaum umsetzbar, so dass üblicherweise auf die Ausrichtung und Fixierung das Einbetonieren folgt.