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Fuchsien überwintern: Anleitung | Vorher zurückschneiden?

Fuchsien überwintern

Fuchsien gelten zu den beliebtesten Topf- und Kübelpflanzen, die sich auch im Gartenbeet dekorativ machen. Die meisten Sorten sind nicht winterhart und benötigen eine besondere Vorbereitung zum Überwintern. Einige wenige zeichnen sich durch Frostfestigkeit aus, wenngleich nur wenige von diesen extreme Minusgrade draußen überleben können. Im Pflanzen-Magazin Plantopedia.de wird eine Anleitung zur Verfügung gestellt und detailliert erklärt, wann Fuchsien wo überwintern sollten und wie es sich mit dem Zurückschneiden verhält.

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Winterquartier für Fuchsien

Grundsätzlich gilt für Fuchsien: je länger sie im Freien verbleiben, desto positiver wirkt sich das auf eine Verholzung aus. Aus diesem Grund sollten frostempfindliche Fuchsien mit wenigen Ausnahmen, bis kurz vor Frostbeginn noch draußen bleiben. Wer nicht täglich die Wettervorschau sieht, kann in der Regel ab Ende Oktober mit plötzlichem Frost rechnen. Vorsichtshalber ist der beste Zeitpunkt zum Umziehen in ein frostfreies Winterquartier Mitte bis Ende Oktober.

Viele Sorten unter den winterharten Exemplaren sind lediglich bis zu geringen Minustemperaturen (um -5 bis -7 °C) frostfest. Da die mitteleuropäischen Winter immer kälter werden, sollten Sie überlegen, diese ebenfalls rechtzeitig an einen wärmeren Ort umzustellen oder zumindest einige kälteschützenden Maßnahmen spätestens Mitte Dezember vorzunehmen. Werden sie von eisigen Minustemperaturen überrascht, droht ansonsten der rasche Erfrierungstod.

Fuchsien, Fuchsia
Fuchsien, Fuchsia

Tipp: Achten Sie beim Kauf stets auf die minimale Temperatur, die eine Fuchsie im Winter ertragen kann, denn „winterhart“ ist ein dehnbarer Begriff und nicht jede frostfeste Sorte eignet sich für harte Wintermonate.

Jungpflanzen überwintern

Bei der Überwinterung von Jungpflanzen spielt es keine Rolle, ob sie winterhart sind oder nicht. Sie sollten in jedem Fall im ersten Lebensjahr bereits frühzeitig in ein frostfreies Winterquartier umziehen. Hier ist es angeraten, die Jungpflanzen spätestens Mitte Oktober umzusiedeln, denn schon Temperaturen knapp über 0 °C können Schäden anrichten. Die Temperatur im Winterquartier sollte zwischen zehn und zwölf °C betragen. Ab dem zweiten Lebensjahr könnten winterharte Fuchsien im Blumenbeet, Kübel oder Balkonkasten draußen überwintern.

Fuchsien zurückschneiden

Beim Rückschnitt der Fuchsien ist zwischen denen zu unterscheiden, die im Freien überwintern und denen, die in ein frostfreies Winterquartier umziehen müssen.

Nicht-frostfeste Fuchsien schneiden

Am optimalsten ist es, wenn Sie die Fuchsia kurz vor dem Umzug ins Winterquartier kürzen.

Ausnahme: Der Herbst ist sehr feucht und regnerisch. Dann ist es ratsam, mit dem Rückschnitt bis nach dem Umzug ins Winterquartier zu warten. Die hohe Feuchtigkeit könnte die Schnittstellen länger als gut ist, offen halten. Vor allem dickere Triebe sind dann sehr anfällig für einen Pilzbefall.

scharfes Schneidwerkzeug für den Rückschnitt
Werkzeuge zum Rückschnitt sollten immer sauber und scharf sein. Gerade im Herbst ist das Risiko einer Pilzerkrankung hoch.

Rückschnitt-Anleitung:

  • starker Rückschnitt um circa ein Drittel fördert kräftiges Wachstum im folgenden Jahr
  • schwache und abgeknickte Triebe in Bodennähe beziehungsweise am Austrieb abschneiden
  • keine verwelkten Blüten stehen lassen
  • bei dunkler Überwinterung alle Blätter abschneiden
  • bei Überwinterung an hellem Standort Blätter an Pflanze belassen

Winterharte Fuchsien schneiden

Frostresistente Fuchsien sollten Sie im Herbst nicht zurückschneiden. Da die meisten Exemplare bis spät in den September oder Oktober blühen, sind hier lediglich die verwelkten Blüten abzuschneiden. Mit einigen Ausnahmen friert die winterharte Fuchsie am Gehölz bis zum Boden zurück. Hier erübrigt sich ein Rückschnitt in jedem Fall. Muss beispielsweise aufgrund einer Erkrankung dennoch vor Wintereinbruch geschnitten werden, sollten Sie nach folgender Anleitung vorgehen:

  • nach Möglichkeit keine dickeren Triebe/Zweige abschneiden
  • größere Schnittwunden mit Holzkohlenasche oder speziellem Wachs aus Fachhandel verschließen
  • grundsätzlich Stiele nur schräg schneiden, damit Regenwasser ablaufen kann

Hinweis: Fuchsien wird häufig nachgesagt, sie seien giftig. Das stimmt nicht. So sind die Blüten und Beeren der Zierpflanzen essbar.

Optimaler Zeitpunkt für den Rückschnitt

Der perfekte Moment für den Rückschnitt der Fuchsie ist das Frühjahr, wenn der letzte Frost vorüber ist und die Vegetationsperiode kurz bevor steht. Die Eisheiligen sollten in der Regel abgewartet werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass erneuter Frost einen Austrieb erfrieren lässt, was die gesamte Pflanze schwächt und unter Umständen einen negativen Einfluss auf das Wachstum und die Blütenbildung nimmt. Beim Rückschnitt einer frostresistenten Fuchsia im Frühjahr, sollte folgendes beachtet werden:

Fuchsien, Fuchsia
Fuchsien, Fuchsia
  • alle zurückgefrorenen Pflanzenteile um einige Zentimeter kürzen (unterstützt Wachstumskraft)
  • nicht-zurück gefrorene Exemplare um ein Drittel kürzen und alle erfrorenen Pflanzenteile in Bodennähe abtrennen

Rückschnitt nach dem ersten Frost

Wer seine Freilandfuchsien in der kommenden Blühsaison frühzeitig in die Wachstumsphase schicken möchte, kann die Sorten bereits nach dem ersten Frost noch während der Überwinterung zurückschneiden, welche nicht zurückfrieren. Dazu zählt zum Beispiel eine der winterhärtesten Sorte, die „Fuchsia regia ssp. reitzii“. Je nach Frostbeginn kann sie im November oder Anfang Dezember um ein Drittel gekürzt werden.

Jungpflanzen schneiden

Junge Fuchsien im ersten Lebensjahr werden in der Regel nicht vor der Winterperiode geschnitten. Jedes Schneiden bedeutet eine Zusatzbelastung. Die Jungpflanzen besitzen noch keinen festen, kräftigen Wurzelstamm, sodass ein Rückschnitt zu sehr schwächen könnte. Im schlimmsten Fall ist es möglich, dass sie nach einem starken Rückschnitt eingehen. Empfohlen wird deshalb, maximal die Triebspitzen Ende August oder spätestens Anfang September minimal zu kürzen. Das fördert das Wurzelwachstum beziehungsweise kräftigt die Wurzeln bis zum Umzug in das Winterquartier.

Überwinterung beenden

Fuchsien, die dunkel und kühl überwintern

Während Fuchsien, die im Freiland überwintern, allein aus der Winterruhe finden, können Sie die anderen Nachtkerzengewächse aus einem dunkeln, kühlen Winterquartier bereits vor den Eisheiligen im April aus ihrem Winterquartier ins Freie setzen. Starke Nachtfröste sollten allerdings vorüber sein. In der Regel können auch nicht-winterharte Pflanzen mit Temperaturen um die 0 °C-Marke gut umgehen, ohne dass Erfrierungsschäden zu erwarten sind. Voraussetzung ist aber, dass bis nach den Eisheiligen ein Kälteschutz vorhanden ist.

Folgende Maßnahmen sollten entsprechend getroffen werden:

  • Wind- und Zugluft geschützter Standort
  • Beetpflanzen mindestens 20 Zentimeter tief einpflanzen
  • Erdoberfläche im Wurzelbereich mit Laub, Reisig oder Stroh abdecken
  • Kübelpflanzen auf isolierende Unterlage, z. B. Styropor- oder Holzplatte, stellen
Fuchsien, Fuchsia
Fuchsien, Fuchsia

Tipp: Wer die Fuchsie erst ab Mitte Mai ins Freie bringen möchte, sollte sie zuvor aus dem Dunkeln an einen helleren Standort mit leicht wärmeren Temperaturen versetzen. Auf diese Weise wird ihr der Umzug in den Frühling mit Sonnenlicht und frühlingshaften Außentemperaturen erleichtert.

Fuchsien, die hell und wärmer überwintern

Soll eine Fuchsie aus einem hellen, warmen Winterquartier ist Freie gesetzt werden, kann dies direkt und ohne Umwege nach den Eisheiligen Mitte Mai geschehen. Zeit für eine Umgewöhnung ist nicht erforderlich.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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