Fugensand einschlämmen: so wird’s gemacht
Lagesicher, wasserdurchlässig und unanfällig gegen Unkraut – diese Anforderungen erfüllt ein Pflasterbelag, wenn die Fugen mit Sand verfüllt werden. Unsere Anleitung erklärt, wie das Einschlämmen mit Fugensand gelingt und worauf Sie dabei achten sollten.
Auf den Punkt gebracht
- Fugensand gerne genutztes Mittel, um Pflasterfugen, z.B. auf Terrassen oder Gartenwegen, unkrautfrei zu halten
- durch Einsatz von Wasser gelingt Einschlämmen von Sand in Zwischenräume
- eignet sich überall dort, wo Einfegen und mechanisches Verdichten nicht möglich sind
- Achtung: zu viel Wasser bei Gefälle oder zu hoher Druck schwemmen Sand wieder aus Fugen aus
Inhaltsverzeichnis
Was ist Fugensand?
Vor der eigentlichen Anleitung klären wir, welche Art Sand sich besonders gut eignet, um die Fugen Ihres Pflasterbelags zu verfüllen. Fugensand sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- gute Verdichtbarkeit
- Wasserdurchlässigkeit
- gute Verzahnung gegen Herausspülen oder -rütteln (z.B. durch Befahrung)
Optimal geeignet ist daher Kalk- oder Brechsand, der durch den Brechvorgang unregelmäßig und scharfkantig geformt ist.
Hinweis: Rundkornsand, also vor allem Sande aus natürlichen Quellen, eigenen sich zur Verdichtung und Drainage ebenfalls sehr gut. Allerdings ist die Verzahnung und damit die Dauerhaftigkeit hier deutlich geringer, da Ecken und Kanten für einen sicheren Verbund der Körner weitgehend fehlen.
Mehr über die Anwendung von Fugensand
Was bedeutet einschlämmen?
Eine Schlämme ist ganz allgemein eine Mischung aus Wasser und kleinteiligen Feststoffen. Das Wasser dient dabei als Transportmedium, um die Feststoffe an den gewünschten Ort zu transportieren. Beim Fugenverschluss von Pflasterbelägen handelt es sich ganz konkret um Sand, der mittels Wasser in die Pflasterfugen befördert wird. Durch die Schwemm- und Sogwirkung des Wassers tritt im Gegensatz zu anderen Schlämmverfahren sogar ein weiterer Effekt auf: die Verdichtung. Die einzelnen Sandkörner werden ineinander verkeilt und bilden somit einen lagesicheren Verbund, der auch unter üblichen Belastungen durch die allgemeine Nutzung der Pflasterfläche stand hält.
Hinweis: Bekannt sind technische Schlämmen vor allem von organischen Wand- oder Bodenbeschichtungen, z.B. Kalkschlämmen.
Wo eignet sich das Einschlämmen?
Die Methode, Fugensand mittels Wasser zwischen die Steine des Belags zu befördern und dort zu verdichten, weist einige wesentliche Vorzüge auf:
- keine mechanische Beanspruchung auf Oberfläche durch Besen o.ä.
- keine Anforderung an Ebenheit der Oberfläche
- auch für kleine Spaltmaße geeignet
- für „Störungen“ der Fläche durch Einbauten, aufgehende Bauteile oder Absätze sehr gut geeignet
- in Bereichen, wo die mechanische Verdichtung mittels Rüttelplatte nicht möglich ist (Beengte Platzverhältnisse, empfindliche Objekte / Bauteile angrenzend etc.)
Tipp: Eine Mischung aus Einfegen und Einschlämmen des Fugensands hat sich als effektivste Maßnahme erwiesen.
Fugensand einschlämmen: Anleitung
- Sand in dünner Schicht (max. 0,5 Zentimeter) gleichmäßig über Belag verteilen
- Fläche gleichmäßig mit Sprühstrahl be- und durchfeuchten, bis Sand in Fugen geschwemmt wird
- auf Steinen verbliebenen Sand mit fokussiertem Strahl in Richtung Fugen schwemmen
- Fläche abschließend zur Verdichtung mehrfach intensiv wässern
- Wasser absickern lassen
- bei Bedarf Vorgang wiederholen
- nach Füllung der Fugen verbliebenen Sand trocknen lassen und abkehren
Achtung: Beschränken Sie den Wassereinsatz auf das Nötigste. Je stärker die Fläche geneigt ist, umso weniger Wasser reicht aus, um den Sand über die Fugen hinweg fortzuspülen.
Häufig gestellte Fragen
Immer wieder kommt beim Thema einsanden von Fugen auch Polymersand zur Sprache. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Sand und einem speziellen Bindemittel auf Polymer-(Kunststoff-)Basis. Dadurch wird ein dauerhafter Fugenverschluss erzielt, wobei das Ergebnis nur noch wenig mit echten Sandfugen zu tun hat.
Wenn Sie zu viel Sand auf Ihrem Pflasterbelag aufbringen, wird das verwendete Wasser einen großen Teil davon fortspülen, bevor er in die Fugen gelangen kann. Arbeiten Sie stattdessen in mehreren Schritten mit jeweils nur wenig Sand, um die Verluste ungenützten Materials zu reduzieren.
An Stelle von Sand lässt sich auch sehr feiner Split als Fugenmaterial einsetzen. Letztlich entspricht Split bei gleicher Korngröße Brechsand, da beide Stoffe polygone und scharfkantige Körneraufweisen. Meist wird mit Fugensplit aber ein im Vergleich zu Sand gröberes Material gemeint, das sich besser verdichten lässt, jedoch auch nur bei breiteren Fugen sinnvoll eingesetzt werden kann.