Kellerasseln im Haus und im Blumentopf: sind sie schädlich?
Obwohl Kellerasseln nicht zu den Insekten gehören, teilen sie viele Verhaltensweisen mit ihnen. Dazu gehört auch, dass Kellerasseln im Sommer im Hochbeet sich gerne aufhalten und im Herbst und Winter vermehrt im Haus, unter dem Blumentopf und in allerlei anderen Ritzen und Ecken anzutreffen sind. Zu Recht stellt sich nun die Frage, Porcellio scaber, so der wissenschaftliche Name, schädlich ist, oder ob es sich dabei um lästige, aber letztlich harmlose Besucher handelt.
Inhaltsverzeichnis
Kellerasseln im Haus & Blumentopf
Für die Entscheidung, ob die unerwünschten Besucher lediglich lästig, oder wirklich schädlich sind, hilft ein genauerer Blick, wer denn da überhaupt krabbelt:
Für viele Menschen unerwartet gehören Kellerasseln, wie Asseln im Allgemeinen, zu den Krebstieren. Als solche stellen Sie an ihre ideale Lebensumgebung sehr spezifische Anforderungen:
- Feuchtigkeit
- Nahrung
- Dunkelheit
Feuchtigkeit
Ohne Feuchtigkeit können Kellerasseln nicht überleben. Sowohl für den eigenen Organismus, als auch für die Aufzucht des Nachwuchses ist Wasser für die Tiere unerlässlich. Das kiemenähnliche Atmungssystem muss permanent mit einem Wasserfilm feuchtgehalten werden, so dass die Tiere in sehr trockener Umgebung nur zeitlich begrenzt überlebensfähig sind.
Hinweis:
Besonders gut wird der Feuchtebedarf in der Art und Weise der Nachwuchsaufzucht ersichtlich. Eier und später Jungtiere werden von den weiblichen Tieren in einer flüssigkeitsgefüllten Tasche am Bauch transportiert. In Trockener Umgebung können sich die Kellerasseln daher nicht vermehren und suchen gezielt feuchte bis sogar nasse Milieus auf, wie sie beispielsweise im Blumentopf oder dem Untersetzer, sowie im Haus zu finden sind.
Nahrung
Besonders gerne ernähren sich Kellerasseln von verrottenden Pflanzenbestandteilen. So leisten sie als Humuserzeuger einen wertvollen Beitrag zum Nährstoffkreislauf der Natur. Nut schlecht verwerten können sie dagegen frische Nahrungsmittel, wie Obst, Gemüse oder auch bereits verarbeitete Produkte. Daher sind die Tiere im Freien vor allem im Komposthaufen in großen Zahlen zu finden. Gelangen sie dagegen ins Haus, bevorzugen sie an Stelle der menschlichen Nahrung lieber den Biomüll, oder die Nähe der Zimmerpflanzen. An diesen lässt sich letztlich immer das eine oder andere in Verrottung b
Hinweis:
Halten sich die Asseln in der Küche auf, sind sie dort meist wegen der hohen Feuchtigkeit und weit seltener nur wegen dem Nahrungsangebot. Die Einstufung als Nahrungsschädling wird meist auf der haltlosen Grundlage von Ekel in Verbindung mit der räumlichen Nähe zu einem besonders schützenswerten Gut – den Nahrungsmitteln – vorgenommen.
Dunkelheit
Als Nachtaktive Tiere lieben Kellerasseln die Dunkelheit. Während des Tages verbergen sie sich häufig in dunklen Ritzen und Spalten, oder unter Blättern und anderen abschirmenden Objekten. Erst in der Nacht verlassen sie ihre Verstecke auf der Suche nach Nahrung. Im Haus greifen die Kellerasseln diese Gewohnheiten auf und suchen gezielt vergleichbare Aufenthaltsorte auf. Deshalb sind sie häufig unter lockeren Sockelleisten, in Boden- und Wandritzen, oder eben auf der dunklen Unterseite des Blumentopfes zu finden.
Schädlich oder nicht?
Fasst man die Eigenheiten der Kellerasseln einmal zusammen, ist es gut nachvollziehbar, dass sie durchaus auch im Haus Bereiche finden, die ihnen zusagen. Andererseits wird auch deutlich, dass sie keinesfalls gezielt das Haus aufsuchen, um dort die Lebensmittel zu befallen. Stattdessen suchen sie sich lediglich innerhalb des Gebäudes Orte, die ihren natürlichen Lebensräumen weitestgehend entsprechen. Vor allem die sinkenden Temperaturen im Herbst und Winter treiben sie dabei in die Häuser. Ähnlich vielen anderen Tieren suchen sie über den Winter möglichst wenig lebensfeindliche Orte auf.
Somit lässt sich eindeutig feststellen, dass die Kellerasseln zwar lästig sein mögen, aber ganz klar als nicht schädlich einzustufen sind. Lediglich in sehr großer Zahl mag es einmal vorkommen, dass sie bei Fehlen anderer Nahrung einmal nicht verrottete Nahrung angreifen. Da die Krankheitsübertragung durch Asseln aber bis heute nicht belegt ist, geht auch davon aller Voraussicht nach keine echte schädliche Wirkung aus.