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Sind Maikäfer / Junikäfer gefährlich? Was tun gegen Larven?

sind Maikäfer und Junikäfer gefährlich

Maikäfer und Junikäfer gehören zu den bekanntesten Fluginsekten, die sich von Mai bis Juli gerne in den deutschen Gärten aufhalten. Kinder fangen sie gerne ein, Katzen jagen sie und Gärtner und Landwirte verzweifeln, wenn ihre Pflanzen als Nahrungsgrundlage von den Käfern genutzt werden, da diese äußerst hungrig sind. Werden sie zu einer Sommerplage, ist es wichtig, sie zu bekämpfen. Doch wie gefährlich sind sie und schaden sie Menschen und Tieren?

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Entwarnung: ungefährlich für Mensch und Tier

Sie müssen sich keine Sorgen machen, wenn Sie Juni- oder Maikäfer in die Hand nehmen oder Ihre Katze einen der Käfer verspeist. Giftig, stechend oder blutsaugend sind sie nicht. Für Hauskatzen stellen sie sogar einen Snack dar, den sie aus eigener Kraft jagen, was dem Instinkt des Stubentigers gut tut. Zwar können die Füße, die mit Krallen ausgestattet sind, sich festhalten, was ein wenig schmerzt, doch sind Mai- und Junikäfer nicht für Mensch und Tier gefährlich. Die adulten Tiere und die Engerlinge, die Larven der Käfer, jedoch können aufgrund ihres großen Appetits gefährlich für Ihre Gartenpflanzen und Ihren Rasen werden.

Hinweis

Viele Menschen haben vor Junikäfern Angst, wenn diese schnell auf sie zufliegen. Das ist jedoch kein Angriff seitens des Käfers, sondern die torkelnde Flugweise, da sie nicht so gut im Fliegen wie andere Insekten sind.

Wie gefährlich sind adulte Tiere?

Juni- und Maikäfer können aufgrund ihres Fressverhaltens schnell zu einer Plage werden, die sich jedoch noch eindämmen lässt. Die beiden Käfer unterscheiden sich in Bezug auf die bevorzugten Pflanzenteile und die Saison, in der sie Nahrung aufnehmen, um sich für die Fortpflanzung vorzubereiten. Die Unterschiede folgen im Detail.

Maikäfer

Melolontha-Arten ernähren sich hauptsächlich von Blättern zahlreicher Baumarten. Sie bevorzugen freistehende Laubbäume und Gehölze, die sie zusammen in größeren Gruppen innerhalb weniger Wochen komplett kahl fressen. Sie ernähren sich ausschließlich im Mai von den Blättern, was den Bäumen noch ausreichend Zeit im Sommer gibt, diese nachwachsen zu lassen. Aus diesem Grund stellen Maikäfer an sich keine Gefahr für die Pflanzen dar, da sich die Pflanzen problemlos erholen können.

Maikäfer
Maikäfer

Junikäfer

Der Junikäfer dagegen kann zu einer Plage ab Juli werden, da er bis in die Herbstzeit hinein Blüten und Blätter typischer Gartenpflanzen verspeist. Er ist weniger an Bäumen interessiert, frisst dafür sogar an Rosenstöcken oder anderen Zierpflanzen. Dabei können die Pflanzen massive Verluste an Pflanzenmaterial erleiden und einige verlieren ihren eigentlichen Winterschutz. Das ist der Grund, warum viele Gärtner die Käfer loswerden wollen. Zudem naschen sie gerne am Rasen, was zu einer unansehnlichen Rasenfläche führen kann.

Junikäfer
Junikäfer

Zwar nutzen die erwachsenen Tiere der Käfer das Pflanzenmaterial, jedoch zählen sie nicht als Schädling. Zwar kommt es alle Jahre mal wieder vor, dass eine besonderes große Population entsteht, was natürlich dazu führt, dass mehr Blätter und Blüten verspeist werden. Wirklich problematisch wird es jedoch erst, wenn sich viele Käferlarven im Boden befinden, die zu einer schädlichen Plage anwachsen können.

Warum sind Engerlinge gefährlich?

Die Larven der Mai- und Junikäfer werden als Engerlinge bezeichnet, die nach dem Schlüpfen für Jahre im Erdboden verbleiben.

Je nach Käferart ist die Dauer dieser Periode unterschiedlich:

  • Maikäfer: 3 – 5 Jahre, meist 4 Jahre
  • Junikäfer: 2 – 3 Jahre maximal

In dieser Zeit ernähren sich die Larven von unterirdischen Pflanzenmaterialien, hauptsächlich Wurzeln, aber auch von Zwiebeln und Knollen, alles was sie zwischen die Mundwerkzeuge bekommen. Und hier drin liegt das Problem. Viele Larven fressen an Wurzeln, doch Engerlinge tun dies über Jahre hinweg und mit jedem Jahr werden sie größer und fressen mehr. Das kann die Gesundheit der Pflanzen stark gefährden, vor allem wenn es sich um empfindliche Pflanzen handelt. Dabei ist es egal, ob Sie Mai- oder Junikäfer im Garten haben, die Jungtiere können über einen langen Zeitraum Nahrung aufnehmen, bis sie sich verpuppen und danach auf Partnersuche gehen.

Juni- und Maikäferlarven bekämpfen

Wenn Sie die Tiere loswerden wollen, müssen Sie erst nach einigen Symptomen Ausschau halten. Da sich die Larven vor allem von den Wurzeln ernähren, leiden die Pflanzen sichtlich darunter, da die Nährstoff- und Wasserzufuhr unterbunden wird.

Typische Symptome eines Befalls sind:

  • schwache und junge Bäume sterben ab
  • Rosenstöcke gehen ein
  • Rasenflächen präsentieren trockene und gelbe Stellen
  • Rasenflächen vertrocknen und sterben schließlich ab

Die Symptome sind vor allem bei einer guten Pflege der Pflanzen zu bemerken. Selbst wenn Sie sich auf ideale Weise um Ihren Rasen kümmern und dieser trotzdem eingeht, kann das an den Engerlingen liegen. Falls Sie über den Frühling und Sommer bemerken, dass sich viele Juni- und Maikäfer in Ihrem Garten befinden, wird der Verdacht noch verstärkt. Um sie loswerden zu können, ist vor allem eine gute Vorbeugung notwendig.

Maikäfer-Larven
Maikäferlarven (Melolontha spec.)

Diese wird wie folgt umgesetzt, um die Engerlinge zu bekämpfen:

  • lassen Sie große Bereiche des Gartens austrocknen
  • die Käferlarven benötigen feuchte Böden und sterben, sobald es zu trocken ist oder die UV-Strahlung zu hoch
  • gießen Sie nur einzelne Pflanzen, die viel Wasser benötigen
  • die Weibchen werden nun anderswo nach Plätzen zur Brutablage suchen
  • graben Sie den Boden mit einem Kultivator um, dessen Material Zink enthält
  • das wirkt gegen die Käferlarven

Sie können die Ansiedlung der Larven ebenfalls verhindern, wenn Sie natürliche Fressfeinde in Ihren Garten holen.

Dazu gehören:

  • Maulwürfe
  • Vögel aller Art
  • Spitzmäuse
  • Katzen
  • Fledermäuse

Diese Tiere ernähren sich herrlich von den Engerlingen der Maikäfer und Junikäfer, da diese viel Energie und Nährstoffe bieten. Ist die Käferplage schon voll im Gange, müssen Sie diese gezielt bekämpfen. Dafür bieten sich eine Vielzahl von Mitteln und Methoden an, die dem Garten nicht schaden und immer angewandt werden können.

Maulwurfshügel im Garten
Maulwurfshügel im Garten

Duftfallen

Duftfallen eignen sich hervorragend, um die adulten Männchen einzufangen, damit diese nicht mehr zu den Weibchen gelangen, um diese zu befruchten. Diese locken die Männchen über Pheromone in die Falle, der von innen nicht mehr entflohen werden kann. Das Männchen sitzt also fest und kommt nicht mehr aus der Falle. Diese Fallen sind leicht aufzustellen und im Fachhandel erhältlich. Je nach Hersteller variieren die Kosten für die Duftfallen zwischen 20 und 50 Euro.

Fräsen

Fräsen Sie den Garten einfach von Ende Mai bis Anfang August regelmäßig. Die Fräsmaschine sorgt dafür, dass der Boden umgegraben wird, was die Käferlarven freilegt. Diese sind nun ungeschützt der Sonne und Fressfeinden ausgesetzt. Häufig sterben viele der Jungtiere beim Fräsen und viele der anderen werden anschließend von anderen Tieren verspeist oder verenden in der warmen Sonne. Falls Sie keine Fräse haben, können Sie diese In Baumärkten für etwa 65 Euro pro Tag leihen.

Parasitäre Pilze (Beauveria brongniartii)

Der Einsatz von Beauveria brongniartii ist eine gute Methode, um die Maikäfer und Junikäfer zu bekämpfen. Diese werden einfach in den Boden gegeben und kümmern sich von da an selbst um die lästigen Plagegeister. Diese werden im Sommer direkt auf den Rasen oder die Erdoberfläche verteilt. Die Pilze beginnen nun, sich in der Erde breit zu machen und die Käferlarven von innen heraus zu töten, nachdem sie sich in den Engerlingen gefestigt haben. Das Beste: die Pilze haben eine Langzeitwirkung von bis zu 15 Jahren. Kosten belaufen sich auf etwa 50 Euro für zwei Kilogramm.

Nematoden

Sie sind die letzte Waffe im Kampf gegen Maikäfer und Junikäfer, die gefährlich im Garten sind. Nematoden sind Fadenpilze, die über Wasser verteilt werden. Hier befallen sie die Engerlinge und beginnen, diese von innen heraus abzutöten. Dies geschieht mit den Fadenwürmern besonders schnell und effektiv. Die Kosten hierfür werden mit etwa 1,1 Euro pro m² Rasenfläche berechnet.

Hinweis

Bitte benutzen Sie keine chemischen Insektenschutzmittel, um die Käferlarven loszuwerden. Diese wirken sich negativ auf die Böden in Ihrem Garten aus und können sich auf Ihre Gesundheit auswirken, vor allem wenn Sie Gemüse oder Obst anbauen.

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