Zum Inhalt springen
Startseite » Pflanzenlexikon » Stauden » Eierbaum, Solanum melongena: Pflege und Überwintern

Eierbaum, Solanum melongena: Pflege und Überwintern

Eierbaum (Solanum melongena)
Steckbrief und Pflege-Infos öffnen +schließen -
Blütenfarbe
rot, violett, blau
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
August, September, Oktober, November
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, einjährig, mehrjährig, Staude
Höhe
30 bis 80 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Pflanzenarten
Kübelpflanzen, Balkonpflanzen, Zierpflanzen
Gartenstil
Wohngarten, Wintergarten, Terrassengarten, Ziergarten

Der aus Südamerika stammende Eierbaum ist eine Wildart der Aubergine. Hierzulande wird er meist einjährig angebaut. Das Auffallendste an dieser skurrilen Pflanze sind zweifellos ihre Früchte. Sie entwickeln sich aus den violettblauen Blüten, die sich fortlaufend bilden. Zunächst sind es kleine weiße Bälle, die mehr und mehr die Form eines Hühnereies annehmen. Die weißen Früchte färben sich mit zunehmender Reife goldgelb und sind dann sogar essbar.

Video-Tipp

Standort

Die Pflege des Eierbaums (Solanum melongena) beginnt schon mit der Wahl des richtigen Standortes, denn er ist eigentlich eine Gemüsepflanze und wesentlich empfindlicher als andere, was den Standort angeht. Entsprechend seiner ursprünglichen Heimat bevorzugt er ein warmes und helles bis sonniges Plätzchen.

Diese Pflanze kann dauerhaft bei Temperaturen von 20 bis 25 °C als Zimmerpflanze gehalten werden. Den Sommer über sollte sie aber dennoch im Freien stehen, idealerweise vor einer wärmenden und schützenden Hauswand. Steht der Eierbaum zu kühl und/oder zu dunkel, bildet er in der Regel keine Blüten und demzufolge auch keine Früchte aus. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und gleichmäßig feucht sein, bestenfalls mit einem kleinen Sandanteil.

Pflanzen

Im Garten

Eierbaum im Gartenbeet
Eierbaum im Gartenbeet

Der Eierbaum kann sowohl im Garten ausgepflanzt, als auch im Topf oder Kübel kultiviert werden. Allerdings wächst er bei einer Pflanzung im Garten nur einjährig. Grund hierfür ist die fehlende Winterhärte. Man müsste ihn praktisch jedes Jahr neu aussäen oder Jungpflanzen im Gartenfachhandel kaufen. So pflanzen Sie den Eierbaum richtig:

  • Boden im Pflanzbereich gründlich auflockern und Wurzelreste, Steine und Unkräuter entfernen
  • ca. 60 x 60 cm großes Pflanzloch ausheben
  • Erdaushub mit Kompost oder Hornspänen mischen
  • beide Dünger nicht direkt in Pflanzgrube geben
  • je nach Beschaffenheit des Bodens, Drainage einbringen
  • beispielsweise in Form von Kies, Bims oder Perlite
  • anschließend mittig einsetzen
  • mit Erdaushub auffüllen und diesen festtreten
  • im letzten Schritt den Pflanzbereich gründlich wässern

Mit einem Gießrand um den Wurzelbereich herum kann man verhindern, dass das Gießwasser wegläuft, zumal der Wasserbedarf des Eierbaums vergleichsweise hoch ist. Soll Solanum melongena in besonders kalten Lagen im Garten gepflanzt werden, bietet sich die Pflanzung in einer Mulchfolie an, die die Wärme länger im Boden hält bzw. diese erhöhen kann. Dazu breitet man sie auf dem aufgelockerten und unkrautfreien Pflanzbereich aus und setzt an der Pflanzstelle zwei sich kreuzende Einschnitte. Dort hinein wird dann der Eierbaum gepflanzt. Anschließend muss nur noch gewässert werden.

Tipp:

Für einen besseren Halt ist es ratsam, neben der Pflanze eine entsprechende Stütze mit einzusetzen, an der man sie mittels eines Strickes locker befestigt. Sobald der Eierbaum angewachsen ist bzw. gut im Boden eingewurzelt ist, kann die Stütze vorsichtig entfernt werden.

Solanum melongena ist eine Wildart der Aubergine
Solanum melongena ist eine Wildart der Aubergine

Im Topf oder Kübel

Bei einer Pflanzung im Topf oder Kübel ist u.a. auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß und eine gute Drainage zu achten. Bestenfalls verfügt der Kübel über ein Fassungsvermögen von mindestens 10 Litern. Als Substrat eignet sich beispielsweise handelsübliche Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis.

Der Kübel wird zunächst mit einer entsprechenden Drainage ausgestattet, um die Bildung von Staunässe zu verhindern. Dann gibt man einen Teil des Substrats hinein und setzt den Eierbaum ein. Sofern er zuvor bereits in einem Topf stand, setzt man ihn in derselben Tiefe wieder ein. Anschließend wird bis auf wenige Zentimeter unter den Rand mit Erde aufgefüllt und die Pflanze gut gewässert.

Pflege

Diese Pflanze wird in unseren Breitengraden überwiegend einjährig kultiviert, kann aber problemlos auch mehrjährig gehalten werden, vorausgesetzt, sie wird im Kübel gepflanzt und frostfrei überwintert. Diese pflegeleichte, strauchartige Pflanze wächst relativ schnell auf ihre endgültige Größe heran. Mit ihren violettblauen Blüten und den weißen oder goldgelben Früchten ist sie äußerst dekorativ und erfreut sich wegen ihres hohen Zierwertes großer Beliebtheit.

Sie schiebt immer wieder neue Blüten nach, sodass sie zeitweise sowohl Blüten als auch Früchte trägt, die zudem noch essbar sind. Damit diese selbstbestäubenden Pflanzen aber überhaupt Früchte ausbilden, sollte man sie zur besseren Befruchtung öfter leicht schütteln. Stehen sie im Freien, übernehmen das in der Regel Insekten. Ansonsten ist die Pflege des Eierbaumes eher unkompliziert und beschränkt sich überwiegend aufs Gießen und Düngen.

Eierbaum mit geöffneter Blüte
Eierbaum mit geöffneter Blüte

Gießen

  • auf regelmäßige Wasserversorgung achten
  • regelmäßige Bewässerung besonders während der Wachstums- und Blühphase erforderlich
  • so gießen, dass der Boden immer leicht feucht ist
  • Erdreich nicht komplett austrocknen lassen

Düngen

  • für schöne große Früchte, Pflanzen bedarfsgerecht mit Dünger versorgen
  • Eierbaum im Kübel von Mai bis einschließlich Juli alle drei Wochen düngen
  • am besten flüssigen Kübelpflanzendünger verabreichen
  • ausgepflanzte Exemplare mit organischen Düngern versorgen
  • Kompost, gut abgelagerter Stallmist und andere organische Dünger geeignet

Überwintern

Wie bereits erwähnt, sind im Garten ausgepflanzte Exemplare des Eierbaumes nicht winterhart und demzufolge nur einjährig. Sie müssen jedes Jahr neu gesät werden. Oder man holt sich jedes Jahr Jungpflanzen aus dem Gartenfachhandel und setzt sie dann in den Garten. Dennoch ist auch eine mehrjährige Kultur möglich, sofern er frostfrei überwintert wird und die Bedingungen im Winterquartier in Bezug auf Wärme und Lichtausbeute optimal sind. Zum Überwintern sollte man diese Pflanze ins Haus holen, sobald die Temperaturen nachts unter 10 °C fallen.

Während der Überwinterung sollten die Temperaturen zwischen 10 und 17 °C liegen, wobei sie möglichst nicht unter die 10°C-Marke fallen sollten. Was die Helligkeit betrifft, sollte es so hell wie möglich sein, ohne dass die Pflanze direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Bestens als Winterquartier geeignet sind beispielsweise Wintergärten, Gewächshäuser aber auch andere sehr helle und nicht zu kalte Räumlichkeiten. Auch wenn im Winter weniger gegossen wird, sollte das Substrat nicht vollständig austrocknen. Auf Dünger wird während dieser Zeit komplett verzichtet.

Eierbaum mit weißen Früchten
Eierbaum mit weißen Früchten

Vermehrung

Die Anzucht von Solanum melongena ist das ganze Jahr über möglich, vorzugsweise jedoch von Februar bis Mai auf der Fensterbank. Eine Aussaat ist auch im Freien möglich, dann aber nicht vor Mitte Mai. Entsprechendes Saatgut zum Vermehren kann man im Gartenfachhandel erwerben oder man gewinnt es aus den frischen Früchten. Die Früchte, von denen man die Samen ernten möchte, sollten voll ausgereift sein. Entsprechendes Saatgut wird auch im Gartenfachhandel angeboten, wobei gekaufte Samen möglichst innerhalb der nächsten 6 Wochen gesät werden sollten, da ansonsten die Keimfähigkeit nachlässt.

Zubehör für die Aussaat

  • keimfähiges Saatgut, Aussaatgefäß und Anzuchterde
  • nur hochwertige, nährstoffarme Anzuchtsubstrate verwenden
  • Durchlässigkeit handelsüblicher Anzuchterde gegebenenfalls durch Zugabe von Sand verbessern
  • auch Torfquelltöpfe für Aussaat geeignet
  • Pflänzchen können später mitsamt dem Torfquelltopf umgepflanzt werden
  • gute Alternative zu herkömmlicher Aussaaterde ist Kokohum

Bei Kokohum handelt es sich um ein besonders hochwertiges, torffreies Kultursubstrat, dass aus den feinen, getrockneten Fasern der Kokosnuss gewonnen wird. Die Vorteile dieses Substrats bestehen in seiner ausgezeichneten Wasserspeicherfähigkeit und einem hohen Luftanteil, der ein kräftiges Wurzelwachstum fördert.

Aussaat-Anleitung

Bevor man nun mit der Anzucht beginnt, sollten insbesondere gekaufte Samen vorbehandelt werden, indem man sie für 24 bis 48 Stunden in lauwarmem Wasser einweicht bzw. vorquellen lässt. Bei Samen von frischen Früchten kann man darauf in der Regel verzichten. Nun befüllt man das  Anzuchtgefäß mit Substrat. Die Samen werden dann gleichmäßig darauf verteilt und etwa 0,5 bis 1 cm dick mit Substrat bedeckt und das Substrat befeuchtet.

Wer Torfquelltöpfe zum Säen verwenden möchte, muss diese zuvor in eine Anzuchtschale mit Wasser legen, bis sie sich komplett vollgesogen und auf eine Höhe von ca. 50 cm angewachsen sind. Überschüssiges Wasser wird entfernt. Mit einem Bleistift oder kleinem Stab bohrt man dann in jeden Torfquelltopf zwei bis drei ca. 1 cm tiefe Löcher, in die man jeweils einen Samen steckt und mit wenig Erde wieder verschließt.

Eierbaum ist ein Nachtschattengewächs
Eierbaum ist ein Nachtschattengewächs

Optimale Keimbedingungen

  • Substrat während kompletter Keimdauer gleichmäßig feucht halten
  • zu viel Nässe unbedingt vermeiden
  • regelmäßig mit Sprühflasche befeuchten
  • dazu möglichst Regenwasser oder destilliertes Wasser verwenden
  • Anzuchtgefäß nach Angießen mit lichtdurchlässiger Folie abdecken
  • Folie zum Belüften des Substrats täglich kurzzeitig entfernen
  • gelegentliches Belüften kann Schimmelbildung vermeiden

Um bestmögliche Keimbedingungen zu schaffen, stellt man nun das Ganze an einen hellen und warmen Platz mit konstanten Temperaturen zwischen 20 und 28 °C. Unter diesen Bedingungen dauert es in der Regel 2 bis 3 Wochen bis zur Keimung.

Nach erfolgter Keimung

Nach weiteren 4 bis 5 Wochen, wenn die jungen Pflänzchen ca. 10 bis 15 cm hoch sind, können sie vereinzelt werden. Dazu werden sie einzeln in Töpfe oder mit Pflanzabständen von etwa 40 cm in den Garten ausgepflanzt. Bei einer Pflanzung in Töpfe ist es ratsam, eine hochwertige Kübelpflanzenerde zu verwenden, die man mit grobkörnigen Anteilen beispielsweise mit Kies, Splitt, Lavagrus oder Blähton mischt.

Diese Anteile verbessern die Struktur des Substrats, sodass die Wurzel besser belüftet und Staunässe vermieden wird. Sobald die Töpfe gut durchwurzelt sind und die Wurzeln unten aus dem Abzugsloch wachsen, werden sie in größere Töpfe oder Kübel umgepflanzt.

Tipp:

Um zu verhindern, dass die feinen Wurzeln beschädigt oder abgerissen werden, ist es ratsam, die Pflänzchen beim Pikieren mitsamt der alten Erde umzutopfen.

Krankheiten

Pilzerkrankungen wie Grauschimmel oder Stängelfäule am Eierbaum sind meist die Folge von ständiger Blattfeuchte, zu dichtem Stand, wenig Luftaustausch oder Mangelerscheinungen. Er zeigt sich an einem grauen, stäubenden Belag auf den Blättern. Stellt man einen Befall fest, sollten alle betroffenen Pflanzenteile, auch bereits auf dem Boden liegende, entfernt und entsorgt werden. Gegebenenfalls können chemische Bekämpfungsmittel entsprechend der Herstellerangaben eingesetzt werden, und zwar ausschließlich von Blühbeginn bis kurz vor der Ernte, nur bei feuchter Witterung und nur wenn die Früchte nicht verzehrt werden sollen. Bei fortgeschrittenem Befall lohnt sich eine Bekämpfung nicht, dann sollten betroffene Pflanzen komplett entfernt werden.

Schädlinge

Blattlaus-Befall
Blattlaus-Befall

Zu einem Blattlausbefall am Eierbaum kommt es vorwiegend im Freien. Meist handelt es sich um kleine grüne oder schwarze Läuse. Bei einem offensichtlichen Befall kann das Abspritzen mit einem etwas stärkeren Wasserstrahl meist schon einen Großteil dieser Pflanzenschädlinge beseitigen. Anschließend empfiehlt sich das mehrmalige Einsprühen mit Brennnesselsud oder einer Schmierseifenlösung. Zusätzlich bietet sich der Einsatz natürlicher Fressfeinde wie z.B. Schlupfwespen, Florfliegen, Ohrwürmern oder Marienkäfern an.

Spinnmilben

Spinnmilben treten vor allem in Innenräumen, beispielsweise während der Überwinterung oder in Gewächshäusern auf. Erste Anzeichen sind ihre typischen, feinen weißen Gespinste an den Blattachseln. Ursachen sind auch hier in der Regel zu trockene Luft bzw. eine zu geringe Luftfeuchtigkeit.

Als natürliche Fressfeine können Raubmilben sehr hilfreich sein. Sofern die Früchte nur als Zierde und nicht zum Verzehr gedacht sind, können auch geeignete, systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Um einem Befall künftig vorzubeugen, kann es sinnvoll sein, Duftkräuter wie Lavendel oder Thymian als Unterpflanzung zu nutzen.

Kartoffelkäfer

Kartoffelkäfer sind die am häufigsten an Auberginengewächsen auftretenden Schädlinge und zeigen sich ausschließlich an ausgepflanzten Exemplaren. Zum Schutz der Pflanze sollten die beige-braun gestreiften Käfer regelmäßig abgelesen werden. Eine Behandlung mit chemischen Mitteln ist nicht empfehlenswert.

Kartoffelkäfer an einer Pflanze
Kartoffelkäfer an Pflanze
Scroll Up