Immergrüne Magnolie, Magnolia grandiflora: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Mai, Juni, Juli, August
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend
- Höhe
- bis zu 8 m hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Magnoliengewächse, Magnoliaceae
- Pflanzenarten
- Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Zierbäume
- Gartenstil
- Parkanlage, Topfgarten, Wintergarten
Magnolia grandiflora! Dieses wohlklingende Gewächs würde wohl jeder gern im heimischen Garten haben. Und das Bäumchen liefert tatsächlich ab, was sein schöner Name verspricht. Groß wird nicht nur seine Statur mit der fortschreitenden Zeit, sondern alljährlich auch seine Blüten. Die weiße Pracht duftet zart nach Zitrone, während das grüne Blätterkleid auch im Winter präsent bleibt. Doch dann lauert Eiseskälte, die dieses Tropengehölz gar nicht so mag. Eine Herausforderung, aber lösbar.
Inhaltsverzeichnis
Wuchs
Die Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) strebt mit ihren Zweigen nur sehr gemächlich in die Höhe. In ihrer Heimat, den Südstaaten der USA, wo sie alle Zeit der Welt bekommt, wächst sie so Stück für Stück zu einem stattlichen Baum von bis zu 25 m Höhe heran. In unseren Breitengraden sind eher bescheidene acht Meter ihre Obergrenze, worüber ein Gartenbesitzer gar nicht so unglücklich ist.
Die Äste sind nur wenig verzweigt und bilden folglich eine lockere, luftige, allerdings auch recht ausladende Krone. Das verleiht der Pflanze insbesondere zu Beginn ihres Lebens ein strauchartiges Aussehen. Bis zu drei Meter in die Breite können sich die Äste der Magnolie strecken.
Blätter, Blüten und Früchte
Die Immergrüne Magnolie gibt sich redlich Mühe bei allem, was sie unseren Augen zur Ansicht bietet. Die schlicht geformten Blätter, die weißen Blüten und schließlich die Früchte, bieten jede für sich ein paar dekorative Highlights:
- ovale Blätter werden bis zu 20 cm lang und 10 cm breit
- glänzen dunkelgrün und ledrig
- Blattunterseiten sind filzig und rötlich gefärbt
- Blüten werden mit bis zu 25 cm Durchmesser riesig
- zählen zu größten Baumblüten der Welt
- schimmern seidig und verbreiten fruchtigen Duft
- nach Hauptblüte im Mai und Juni erscheinen weiterhin Blüten
- auffällige, 7 bis 10 cm lange und rötlich schimmernde Samenbalgfrüchte
Tipp: Keine Panik, wenn Ihre jüngst gepflanzte Magnolia grandiflora ihre Blüten nicht hervorholt. Es ist durchaus normal, dass sie sich mit dem Erblühen zwei bis drei Jahre Zeit lässt.
Standort
Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für die Immergrüne Magnolie spielt ihre Vorliebe für Wärme eine wichtige Rolle. Ein optimaler Standort ist daher vor allem ein solcher, der ihr in hiesigen Wintern ausreichend Schutz vor eisiger Kälte bietet:
- in südlichen Weinbaugebieten sind die Winter milder
- hier gedeiht Immergrüne Magnolie überall im Garten
- Gebiete mit rauen Wintern weniger geeignet
- hier geschützten Ort wählen
- ggf. in großem Kübel kultivieren
- Magnolia grandiflora mag es generell sonnig und windgeschützt
- auch Halbschatten wird toleriert
Tipp: Bedenken Sie bei der Standortwahl den ausladenden Wuchs der Magnolie und die zu erwartende Blütenpracht. Diese sollte am besten von allen Seiten bewundert werden können, was für eine Dasein als Solitärpflanze spricht.
Bodenbeschaffenheit
Während es die Krone der Immergrünen Magnolie besonders sonnig mag, wollen ihre Wurzeln in einem kühlen Erdreich stecken. Dieses sollte zudem noch durchgehend feucht gehalten werden. Als weitere wichtige Merkmale eines idealen Bodens sind zu nennen:
- schwach saurer pH-Wert
- humose, durchlässige Struktur
- nährstoffreich
Substrat für Kübelpflanzen
Da die Immergrüne Magnolie sehr langsam wächst, lässt sie sich in ihren jungen Jahren auch einen großen Kübel als Behausung gefallen. Diese Art der Kultivierung bietet sich gerade in rauen Klimalagen an. So kann sie im Spätherbst leicht in ein schützendes Winterquartier umziehen. Die Erde im Kübel sollte nicht aus dem Garten stammen, hier muss ein hochwertiges Produkt verwendet werden.
- mit hohem Humusanteil
- und etwas Lehm
- Blähton, Lavagranulat oder Split
Die grobkörnigen Bestandteile sind unverzichtbar, da sie für eine gute Durchlässigkeit sorgen und so Staunässe verhindern.
Tipp: Befreien Sie die Immergrüne Magnolie spätestens nach 10 Jahren aus ihrem Kübeldasein, wenn sie zu einem Baum herangewachsen ist. Ihre zahlreichen Wurzeln vertragen die Enge dann nicht mehr so gut.
Pflanzen
Die kälteempfindliche Magnolie dürfen Sie nur im warmen Frühling pflanzen. So bringen Sie eine junge Pflanze in die Gartenerde:
- Heben Sie an einem geeigneten Standort eine Grube aus. Diese sollte etwa 1 m breit und 60-70 cm tief sein.
- Vermischen Sie den Erdaushub mit etwa 60 l Rhododendronerde.
- Befüllen Sie die Grube mit der Mischung, lassen dabei noch etwas Platz für den Wurzelballen der Magnolie.
- Setzen Sie die junge Pflanze mittig in das Pflanzloch und füllen Sie den Freiraum mit dem Aushub auf.
- Drücken Sie die Erde um die Pflanze leicht an.
- Stecken Sie einen stabilen Stab in die Erde und binden Sie die Immergrüne Magnolie daran an.
- Gießen Sie die Erde gut an und verstreuen Sie noch eine Handvoll Hornspäne dazu.
- Schützen Sie die Magnolie vor trockener Erde, indem Sie eine etwa 10 cm dicke Schicht Rindenmulch rund um den Wurzelballen aufbringen.
Tipp: Setzen Sie den Magnolienballen nicht zu tief in das Pflanzloch ein. Darauf reagiert die Immergrüne Magnolie empfindlich.
Umtopfen
Haben Sie sich bei der Kultivierung Ihrer Magnolie für einen Kübel entschieden, so müssen Sie ihr alle paar Jahre das verbrauchte Substrat austauschen. Auch der Ausbreitungsdrang der Wurzeln wird hin und wieder nach mehr Raum verlangen.
- alle 3 bis 4 Jahre im Frühling umtopfen
- dabei einen größeren Topf mit Abflusslöchern wählen
- qualitativ hochwertige, nährstoffreiche Erde verwenden
Auch die Erde im Kübel ist von Austrocknung bedroht. Pflanzen Sie daher bodendeckende Pflanzen als Schattenspender oder sorgen Sie anderweitig für einen beschatteten Fuß.
Gießen
In den USA wächst die Grandiflora gern an Flussniederung oder in Sümpfen, wo sie an feuchte Wurzeln gewöhnt ist. Eine Gartenerde, die Feuchtigkeit speichern kann, ist daher optimal für dieses Gewächs. Doch jedes Wasserdepot wird irgendwann aufgebraucht sein und so muss es von Zeit zu Zeit aufgefüllt werden. An Tagen, an denen die Natur mit Niederschlägen geizt, muss ihr Besitzer die Pflege selbst in die Hand nehmen:
- im Hochsommer regelmäßig gießen
- Boden nie ganz austrocknen lassen
Achtung: Sie dürfen die Wurzeln der Magnolie beim Gießen gern unter Wasser setzen, doch sollte das Wurzelbad nicht zum Dauerzustand werden.
Da die Immergrüne Magnolie ihre Blätter ganzjährig behält, dunstet sie darüber auch im Winter Feuchtigkeit aus. Die Gefahr der Vertrocknung droht, wenn sie nicht gleichzeitig genügend neues Wasser aufnehmen kann:
- auch in der kalten Jahreszeit feucht halten
Tipp: Wenn es Ihrem Exemplar in der Erde zu trocken wird, werden Sie bald seine Blätter vom Boden aufsammeln müssen. Greifen Sie schnell zur Gießkanne, um weiteren Blattabwurf zu vermeiden.
Düngen
Für die Blütenfülle ist die natürliche Zusammensetzung der Gartenerde auf Dauer nicht ausreichend. In jeder Vegetationsperiode muss gedüngt werden.
- dreimal pro Jahr (im März, Mai und Juli) düngen
- mit Volldünger für Blütensträucher auf organisch-mineralischer Basis
- alternativ auch Kompost
- Kübelpflanzen in der Vegetationszeit alle zwei Wochen düngen
- mit flüssigem Dünger für Kübelpflanzen
Diese Pflege darf nicht vernachlässigt werden, denn einen Mangel an Nährstoffen quittiert die Grandiflora mit dem Verlust einiger Blätter.
Schneiden
Die Immergrüne Magnolie wächst sehr langsam und bildet dabei eine schöne, luftige Krone, die kaum der Auslichtung oder Formgebung bedarf. Dennoch kann es im Laufe ihres langen Lebens notwendig sein, ihr einige Äste mit der Gartenschere bzw. Gartensäge zu nehmen.
- abgestorbene Äste entfernen
- bei Bedarf hin und wieder etwas auslichten
- kranke Äste wegnehmen
- nach innen wachsende oder sick kreuzende Zweige schneiden
- Einkürzen der Äste auf 2/3 Länge bewirkt eine dichtere Krone
Beim Schneiden der Magnolie spielt nicht nur die Schärfe und Sauberkeit des verwendeten Werkzeugs eine gewichtige Rolle, sondern auch die Wahl des optimalen Zeitpunkts.
- Spätwinter ist schnittfreundlich
- alternative Zeit: nach der Blüte
- stets an bewölktem, aber regenfreiem Tag
Die großblütige Magnolie bildet ihre Blütenansätze im Vorjahr und treibt somit aus dem alten Holz aus. Diesen Umstand sollte man bei der Wahl des Zeitpunkts unbedingt im Auge behalten. Je mehr im Winter von ihren Zweigen entfernt wird, umso stärker kann sich das auf die Blütenfülle des Folgejahres auswirken. Der Schnitt unmittelbar nach der Blüte hat dahin gehend keine Folgen.
Vermehren
Vielleicht hat der beeindruckende Anblick der Magnolie bei Ihnen, Ihren Nachbarn oder Bekannten den Wunsch nach einem weiteren Bäumchen geweckt. Und mit der Zeit fragen Sie sich: Kann ich meinem alten Baum junge Pflänzchen abringen? Und wenn ja, wie geht das? In der Tat bietet sich jeder Magnolienbaum für das Vermehren an, und das gleich auf vier verschiedenen Wegen:
- mit Samen
- mit Stecklingen
- durch Absenker
- durch Abmoosen
Über Samen
Die Vermehrung aus Samen ist recht aufwendig, da sie viele Einzelschritte erfordert.
- vom keimhemmenden Samenmantel befreien
- für 3 bis 4 Monate in Gefriertruhe legen
- im Frühjahr in Blumentöpfe aussäen und mit Erde bedecken
- schattig stellen und feucht halten
- ideale Temperatur von 15 bis 20 °C bieten
Tipp: Die Samen keimen sehr unterschiedlich. Es ist keine Seltenheit, dass sich einige von ihnen damit Monate Zeit lassen können. Entsorgen Sie sie nicht voreilig als Fehlversuche.
Über Stecklinge
Von der Immergrünen Variante der Magnolia werden erst im Spätsommer oder Frühherbst die benötigten Stecklinge geschnitten.
- nur halb verholzte, gesunde und kräftige Triebe von 10 bis 15 cm Länge schneiden
- im unteren Teil Blattpaare entfernen und Rinde abschaben
- in Töpfen mit feuchtem Erde-Sand-Gemisch einpflanzen
- alternativ in Kakteenerde oder Anzuchterde
- in hellen und frostfreien Raum stellen
- durchgehend feucht halten
- nach Bewurzelung einpflanzen
Mithilfe von Absenkern
Wenn Ihr Magnolienbaum biegsame Zweige in der Nähe des Bodens hat, ist diese Vermehrungsmethode gut geeignet.
- Vermehrung im August beginnen
- langen Trieb zum Boden biegen und mit Hacken befestigen
- locker mit Gartenerde anhäufeln
- es werden sich Wurzeln bilden
- im Frühjahr von Mutterpflanze abtrennen
- am Bestimmungsort einpflanzen
Abmoosen
Für diese Methode eignet sich ein Zweig, der nicht mehr als 1 cm dick ist.
- 30 cm unterhalb der Spitze Rinde schräg einschneiden
- ein Stück Folie dazwischen klemmen
- das verhindert das Schließen
- Schnittstelle mit reichlich feuchtem Moss umhüllen
- Plastiktüte drüber stülpen und an Enden zubinden
- Moos stets feucht halten
Nach ca. drei Monaten werden die ersten Wurzeln sichtbar. Der Trieb wird vom Mutterbaum abgetrennt und separat eingepflanzt.
Krankheiten und Schädlinge
Quelle: Forest & Kim Starr, Starr 070320-5758 Magnolia grandiflora, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
Magnolienbäume sind widerstandsfähig, Krankheiten sind für sie bei guter Pflege eher ein Fremdwort. Wenn im Frühjahr ein Haufen Blätter zu Boden rieselt, ist das kein Grund zur Besorgnis. Der Baum möchte einfach sein Blattkleid ein wenig erneuern und wirft dafür ein paar der alten Blätter ab. Nimmt der Blattfall größere Ausmaße an, könnte das auch ein Hinweis sein, dass dem Baum Nährstoffe fehlen. Es ist höchste Zeit für eine Düngergabe.
In einem Winterquartier kann ein Kübelexemplar gelegentlich den üblichen Schädlingen zum Opfer fallen. Das sind vorneweg die Spinnmilben und Weiße Fliegen. Auch Mehltau kann sich an den Immergrünen Blättern zeigen.
Wenn unverzüglich die Bekämpfung aufgenommen wird, bleiben ernsthafte Schäden aus. Der Baum benötigt zwar etwas Zeit für die Erholung, wird aber letztendlich vollständig gesunden.
Überwintern
Bei den zum Überwintern zu treffenden Maßnahmen ist es maßgeblich, ob es sich um eine Freiland- oder ein Kübelexemplar handelt.
Überwintern im Freien
In milden Regionen können Magnolienbäume ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen im Freien überwintern. In rauen Regionen dagegen sollte schon beim Pflanzen auf eine besonders winterharte Sorte zurückgegriffen werden. Darüber hinaus muss der Magnolienbaum, der seine Wurzeln flach und damit oberflächennah ausbreitet, zeitig vor dem ersten Frost mit geeigneten Maßnahmen geschützt werden:
- Wurzelbereich mit dicker Schicht aus Rindenmulch, Laub oder Reisig abdecken
- bei Hochstämmen eine Kombination aus allen drei Materialien
- in obiger Reihenfolge geschichtet
- Stämme junger Bäume mit Jute oder Vlies umwickeln
- bei starkem Frost kann temporär auch die Krone eingehüllt werden
Die Umhüllung der Krone sollte nur bei starkem Frost und nur solange wie nötig erfolgen.
Überwintern von Kübelexemplaren
Immergrüne Magnolien, die im Kübel gedeihen, sollten in einem Raum überwintern, der folgende Voraussetzungen bietet:
- Licht und kühle Temperaturen
- je wärmer der Raum, desto mehr Helligkeit sollte herrschen
- ideale Quartiere: kühler Wintergarten, frostfreies Gewächshaus
- auch frostfreie Garagen und Kellerräume, jeweils mit Fenster
Beim Überwintern darf die Pflege nicht ganz ruhen. Die Immergrüne Magnolie bleibt durstig, wobei sich ihr Durst auf einem niedrigen Niveau bewegt. Das Düngen muss dagegen ganz eingestellt werden. Wann die Pflanze ihr Winterquartier beziehen und wie lange sie darin bleiben muss, hängt auch von den Wettergegebenheiten ab. Ein milder Jahresstart kann ihr zu einem schnelleren Auszug verhelfen.