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Laufende Kosten für einen Pool | Betriebskosten im Jahr

Sie sind interessiert an einem Pool und wundern sich über die Betriebskosten, die im Jahr auf Sie zukommen? Egal ob Sie ein Haus beziehen, das bereits über einen Pool verfügt oder diesen selber bauen möchten, laufende Kosten müssen immer beachtet werden. Pools können je nach Größe, Ausstattung und Betriebszeit zu einem recht hohen Kostenaufwand über das Jahr führen. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die jährlichen Betriebskosten.

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Die laufende Kosten für den Pool

Bevor Sie mit dem Bau eines Pools beginnen, sollten Sie sich unbedingt darüber im Klaren sein, was auf Sie in Bezug auf die laufenden Kosten zukommen wird. Bei einem Swimmingpool handelt es sich nicht einfach nur um eine große Badewanne, sondern ein dauerhaft gefülltes Becken, das über Filter, Heizungen, Pumpen und weitere Ausstattungen verfügt. Diese verursachen Kosten, die je nach Größe des Schwimmbeckens für manche Menschen nicht mehr tragbar sind. Das macht die vorausgehende Planung so wichtig, da Sie nur dadurch wissen, ob Sie den Pool in Zukunft betreiben können. Laufende Kosten für den Pool setzen sich dabei aus mehreren Kostenpunkten zusammen und manche sind abhängig von der Lage des Pools. Das heißt, ob es ein Innen- oder Außenpool ist. Die Kostenpunkte erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Laufzeit

Pool

Viele Menschen vergessen, die Nebenkosten für den Swimmingpool entsprechend der Laufzeit zu berechnen. Damit ist die Länge der Saison gemeint, in der das Becken betrieben wird. Da der Großteil der Poolbesitzer über einen Außenpool verfügt, werden diese nicht das ganze Jahr betrieben, was natürlich Kosten in Bezug auf die Erwärmung und den Geräteeinsatz spart. Die typische Saison für den Außenpool beginnt Anfang Mai und reicht bis Ende September oder die erste Oktoberwoche. Danach wird es für viele Menschen zu kühl zum Schwimmen. Zudem würde die Erwärmung von Poolwasser über den Winter im Freien deutlich zu viel Energie verschwenden. Ein Innenpool dagegen kann das gesamte Jahr betrieben werden. Folgende Laufzeiten müssen Sie beachten:

  • Außenpool: etwa 150 Tage
  • Innenpool: 365 Tage

Natürlich müssen Sie Ihren Innenpool nicht das gesamte Jahr über betreiben. Falls Sie aber auf diesen nicht verzichten wollen, müssen Sie die Betriebskosten für das ganze Jahr in die Rechnung einbeziehen. Da die Laufzeit an sich nur die Menge der Tage beschreibt, in denen der Pool betrieben wird, müssen Sie bei der Kalkulation die Zahl entsprechend anpassen. Natürlich dürfen Sie bei einem Innenpool nicht vergessen, die speziellen Geräte wie den Luftentfeuchter mit in die Rechnung einzubeziehen und bei diesen die Tage anzupassen.

Laufende Kosten für einen Pool werden von manchen Poolbesitzern nicht an die Betriebsdauer angepasst oder dieser Punkt wird schlichtweg ignoriert, wenn sie sich damit nicht auskennen. Vergessen Sie diesen Punkt aber nicht, um die endgültigen Kosten nicht unnötig zu erhöhen.

Hinweis:

Wenn Sie in besonders milden Gegenden wie den deutschen Weinbaugebieten oder südlich der Heimat wohnen, ist die Laufzeit des Außenpools meist deutlich länger, da der Winter entweder wärmer ist oder kürzer andauert. In diesem Fall verlängert sich die Laufzeit entsprechend der Außentemperaturen.

Filterpumpe

Einer der wichtigsten Kostenpunkte, der laufende Betriebskosten beim Pool ausmacht, ist die Filterpumpe. Ohne die Filterpumpe würde das Wasser nicht mehr zirkulieren und Sie würden mehr und mehr im eigenen Schmutz schwimmen müssen. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie hoch die entstehenden Betriebskosten für die Filterpumpe sein können. Die Betriebskosten für die Filterpumpe sind abhängig von der Stundenzahl, die durchschnittlich acht bis zehn Stunden pro Tag beträgt. Typische Filterpumpen verwenden 0,5 kWh, was vier bis fünf kWh pro Tag entspricht. Der durchschnittliche kWh-Preis liegt bei etwa 0,25 Euro. Das heißt, Sie bezahlen ein bis 1,25 Euro pro Tag für den Betrieb der Pumpe. Das sind zwischen 150 und 187,50 Euro pro Saison.

Heizung

Pools müssen beheizt werden, um die bevorzugte Badetemperatur zu ermöglichen. Durchschnittlich kühlen Außenpools um die 1°C bis 2°C pro Tag ab (in der Beispielrechnung wird mit 1,5 °C gerechnet). Um diesen Wärmeverlust entgegenzuwirken, kommt ein festgelegter Faktor von 1,16 kWh zum Einsatz, der die Menge an Energie beschreibt, die für die Erwärmung benötigt wird. Für die Heizung kommen entsprechend drei verschiedene Systeme zum Einsatz, die unterschiedliche Kosten verursachen:

  • Öl und Gas: 0,08 Euro pro kWh
  • Wärmepumpe: 0,25 Euro pro kWh
  • Solarenergie: 0 Euro pro kWh

Achten Sie hier drauf, dass die Kosten pro kWh abhängig von Ihrem Lieferanten oder Ihrer Ausrüstung sind. Diese Werte sind typische Schätzwerte. Solarenergie ist kostenlos, da Sie diese selbst erzeugen. Die Kosten für den Betrieb der Anlage können aber durch den Pool steigen.

Hinweis:

Die Berechnung eines Innenpools in Bezug auf die Wärmeversorgung ist deutlich komplizierter, da laufende Heizkosten für das gesamte Gebäude beachtet werden müssen. Hier sollten Sie einen Profi zu Rate ziehen.

Wasser

Die Wasserkosten werden anhand des Volumens berechnet. Wichtig dafür ist der Preis pro Kubikmeter Frischwasser, der von Region zu Region unterschiedlich ist. Um diesen Prozess zu vereinfachen, wird in vielen Rechnungen von fünf Euro pro Kubikmeter ausgegangen, obwohl das bei Ihnen deutlich günstiger sein kann. Die Wasserkosten werden für die Heizkosten, die saisonale Erstbefüllung und Rückspülung benötigt.

Tipp:

Gerade sehr große Außenpools können hohe Nebenkosten im Frühjahr verursachen, wenn diese wieder mit Frischwasser befüllt werden müssen. Da das Wasser in Innenpools meist nicht so schnell verdampft wie im Freien sind große Becken manchmal kostengünstiger, da diese immer wieder nachgefüllt, aber nicht komplett geleert werden müssen, was sich auf Dauer als günstiger herausstellen kann. Eine günstigere Alternative kann auch die Befüllung des Pools mit Brunnenwasser darstellen.

Rückspülung

Bei der Rückspülung entsteht immer ein Wasserverlust, der durch Frischwasser wieder ausgeglichen werden muss. Über die Saison werden etwa 20 bis 25 Rückspülungen, über das Jahr das Doppelte, benötigt. Eine Rückspülung verbraucht durchschnittlich 300 Liter Wasser. 20 bis 25 Rückspülungen kosten bei einem Preis von 5 Euro pro Kubikmeter demnach 30 bis 40 Euro jährlich.

Wasseraufbereitung

Chor Menge im Pool messen

Unter der Wasseraufbereitung werden die chemischen Mittel wie Chlor verstanden, die das Wasser sauber halten. Dazu gehören:

  • Chlor
  • pH-Senker
  • pH-Heber
  • Salzelektrolyseanlagen
  • Aktivsauerstoff

Da sich diese Kosten stark voneinander unterscheiden können, wird hier meist von Erfahrungs- und Schätzwerten ausgegangen. Diese können je nach Aufwand und Grad der Verschmutzung zwischen 150 und 250 Euro im Jahr liegen. Dazu kommen noch Reinigungsmittel für die Anlage.

Beispielrechnung

Laufende Kosten für den Pool lassen sich mit einer Beispielrechnung einfacher verdeutlichen. Anhand dieser erkennen Sie ganz genau, wie Sie Ihren Pool und dessen Verbrauch berechnen können. Für diese Beispielrechnung wird von einem Swimmingpool in der Größe 2 m x 4 m ausgegangen, was eine simple Größe für die Berechnung darstellt. Es wird hier von einer Tiefe von 1,4 m ausgegangen, die typisch für den heimischen Swimmingpool ist.

Ein abfallender Bereich wie es in Schwimm- und Freibädern der Fall ist, existiert in Privatpools nur äußerst selten und hier lohnt es sich, einen Profi zu engagieren. Die Berechnung solch eines Beckens kann sich als sehr kompliziert herausstellen.

Volumen berechnen

Die Berechnung des Wasserbedarfs steht bei der Beispielrechnung an erster Stelle. Hierfür benötigen Sie das Volumen Ihres Pools:

Höhe in m x Länge in m x Breite = Schwimmbecken in m³

Wenn Sie einen Pool planen, müssen Sie demnach das Volumen folgendermaßen errechnen:

1,4 m x 4 m x 2 m = 11,2 m³

Das ist die Volumenberechnung für ein rechteckiges Schwimmbecken. Falls ein rundes Schwimmbecken im Sinn haben, kommt die folgende Formel zum Einsatz:

Pi x Radius² x Höhe = Schwimmbecken in m³

Für die Volumenberechnung wird der Radius benötigt. Da ein Zylinder die typische Form für runde Pools ist, wird hier die genannte Formel genutzt. Da ein Zylinder keine Ausmaße von 4 m x 2 m haben kann, wird hier vor einem Radius von 2 m ausgegangen, wenn der Swimmingpool einen Durchmesser von 4 m haben soll. Die Berechnung wie folgt:

Pi x 2² x 1,4= 17,6 m³

Hiermit ist schon ein großer Teil fertiggestellt. Sobald Sie das Volumen Ihres Pools haben, müssen Sie nur noch die einzelnen Kostenpunkte verrechnen und Sie haben innerhalb kurzer Zeit den genauen Überblick über die möglichen Nebenkosten für den Betrieb Ihres Pools.

Wärmebedarf

Nun geht es an die Berechnung des Wärmebedarfs, der sich wie oben bereits beschreiben aus dem Volumen und dem Faktor für Wärmekapazität 1,16 zusammen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einen runden oder quadratischen Pool besitzen:

11,2 m³ x 1,16 = 12,992 kWh

Dieser Wert, die Kilowattstunden pro Grad, wird nun wie oben beschrieben mit dem Faktor 1,5 (da Wärmeverlust von 1-2 C°) multipliziert. Das ermöglicht die Berechnung des eigentlichen Wärmebedarfs, damit Ihr Pool eine dauerhaft angenehme Temperatur erreicht:

12,992 kWh x 1,5 = 19,488 kWh/Tag

Nun wissen Sie, wie viele kWh Ihr Pool am Tag verbraucht, um den Wärmebedarf zu decken. Natürlich reicht Ihnen dieser Wert nicht aus, um die gesamten laufenden Kosten des Pools über die Saison zu sehen, da Sie ja nicht nur einen einzelnen Tag berechnen. Dieser Wert wird nun mit den Tagen multipliziert, an denen Sie den Pool verwenden. Das heißt, Sie müssen den Wert entsprechend der Betriebsdauer berechnen:

19,488 kWh/Tag x 150 = 2.923,2 kWh

Sie haben es fast mit dem schwierigsten Teil der Berechnung geschafft. Nun werden diese kWh entsprechend mit den oben genannten Euro pro kWh für die Art der Wärmeentwicklung verrechnet. Für die Verdeutlichung wird der Außenpool genutzt. Den Innenpool können Sie auf die gleiche Weise berechnen:

Öl oder Gas: 2.923,2 kWh x 0,08 Euro/kWh = 233,86 Euro

Wärmepumpe: (2.923,2 kWh / 5) x 0,25 Euro/kWh = 146,16 Euro

Solar: 2.923,2 kWh x 0 Euro/kWh = 0 Euro

Gesamtkosten

Poolwasser

Zusammen mit den Kosten für Wärmeentwicklung müssen Sie jetzt nun alle anderen Kostenpunkte miteinander verrechnen. Neben den Wärmekosten müssen Sie zudem berechnen, wie viel Wasser Sie zu Beginn der Saison zum Auffüllen des Pools benötigen. Dafür nehmen Sie wieder das Füllvolumen und multiplizieren diesen mit dem Preis für einen Kubikmeter Frischwasser:

11,2 m³ x 5 Euro = 56 Euro

Die gesamte Rechnung für einen Pool mit den Ausmaßen von 2 m x 4 m x 1,4 m mit einer Betriebszeit von 150 Tagen im Jahr, der über eine Wärmepumpe erhitzt wird, sieht wie folgt aus:

  • Wärme: 146,16 Euro
  • Strom für Filterpumpe: 187,50 Euro
  • saisonale Erstbefüllung: 56 Euro
  • Rückspülung: 30 Euro
  • Wasseraufbereitung: 150 bis 250 Euro
  • Gesamtkosten: 569,66 bis 669,66 Euro im Jahr

Wie Sie sehen, ist schon bei einem kleinen Pool mit den Betriebskosten nicht zu spaßen. In diese Rechnung werden spezielle Geräte wie Lichtanlagen oder Jacuzzi-Pumpen nicht integriert. Ebenso Luftentfeuchter für Innenpools. Diese müssen zu den eigentlichen Betriebskosten separat dazugerechnet werden. Je nach Reinigungsaufwand entfallen die Kosten für die saisonale Erstbefüllung bei einem Innenpool, während die Wasseraufbereitungs- und Rückspülungskosten sich in den Kosten verdoppeln können.

Hinweis:

Trotz der simplen Ausmaße der Beispielrechnung sollten Sie deren Werte nicht einfach verdoppeln, wenn Sie ein größeres Becken haben, wie zum Beispiel 4 m x 8 m oder 8 m x 16 m. Zwar wirkt es auf den ersten Blick, als würden Sie einfach nur den Wert verdoppeln oder vervierfachen müssen, doch kann der Wasserbedarf nicht so einfach multipliziert werden.

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