Rosmarin erfroren: das ist jetzt zu tun
Rosmarin ist in unseren Breitengraden nicht vollständig winterhart. In sehr strengen Wintern kann es beim beliebten Küchenkraut schnell zu Frostschäden kommen. Ist der Rosmarin erfroren, kann er mit den richtigen Maßnahmen noch gerettet werden.
Auf den Punkt gebracht
- Nagelprobe machen
- erfrorene Triebe schneiden
- Rückschnitt erst nach Blüte
- nicht ins alte Holz schneiden
Inhaltsverzeichnis
Mäßig winterhart
Rosmarin (Salvia rosmarinus) sollte in keinem Kräutergarten fehlen. Der immergrüne mediterrane Halbstrauch ist nicht nur in der Küche ein beliebtes Würzkraut, sondern wird auch als Heilpflanze geschätzt. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum. Daraus ist bereits ersichtlich, dass der Halbstrauch kalte Temperaturen nur schlecht vertragen kann. Hierzulande ist das Küchenkraut sehr frostempfindlich. Allerdings kann Rosmarin mit einem richtigen Winterschutz Kälteperioden normal bis zu -10 °C unbeschadet überstehen. Nach noch niedrigeren Temperaturen kann es passieren, dass die Triebe des Rosmarins im Frühjahr mitunter erfroren sind. Die Winterhärte erreichen die Pflanzen erst im dritten Standjahr. Diese ist vom Standort und Boden abhängig.
Hinweis: Durch Züchtung sind verschiedene besonders winterharte Sorten entstanden wie „Arp“, “ Veitshöchheim“, „Backnang“, „Bavaria“ oder „Heilsberg“. An einem günstigen Standort können diese Sorten Temperaturen bis mindestens -20 °C gut überstehen.
Frostschäden erkennen
Das ganze Ausmaß der Frostschäden wird erst im April richtig sichtbar. Es sind dann mehr oder weniger braune Nadelblätter sichtbar. Falls nur wenige braun gefärbte Nadel auftreten, ist es kein Grund zur Sorge. Das ist normal. In der Regel muss hier nichts getan werden. Der neue Austrieb wird diese Nadel überwachsen. Bei Bedarf können sie jedoch mit der Hand leicht abgestreift werden. Problematischer wird es allerdings, wenn mehrere Triebe braun gefärbt sind. Das kann ein Anzeichen sein, dass der Rosmarin erfroren ist. Falls davon die ganze Pflanze betroffen ist, ist sie in der Regel kaum noch zu retten.
Nagelprobe machen
Mithilfe einer so genannten Nagelprobe kann ganz einfach festgestellt werden, ob der Rosmarin wirklich erfroren ist. Die Durchführung ist ganz einfach und auch ohne Hilfsmittel möglich:
- mit Fingernagel Rinde vom Trieb leicht abkratzen
- alternativ Gartenschere oder Messer verwenden
Kommt dabei dann eine leichte Grünfärbung zum Vorschein, dann ist noch Leben in dem Trieb. Es können nun weitere Maßnahmen vorgenommen werden, um die Pflanze zu retten. Sollte jedoch unter Rinde eine braune Färbung des Triebes sichtbar werden, dann ist dieser erfroren. Ist die ganze Pflanze betroffen, können Sie sie entsorgen.
Schneiden hilft
Ein Rückschnitt der erfrorenen Triebe regt bei dem immergrünen Halbstrauch einen Neuaustrieb an. Allerdings sollte er nicht sofort im April erfolgen, da der Rosmarin hier bereits Blüten angesetzt hat. Mit dem Schneiden ist daher bis nach der Blüte zu warten. Normal ist Ende Mai die Blütezeit vorüber. Ganz nebenbei muss dann auch nicht mehr mit Spätfrösten gerechnet werden. Weitere Gründe für ein Schneiden Ende Mai sind
- Pflanze treibt richtig durch
- junge, grüne Triebe leicht erkennbar
- Schnittstellen verschließen sich schneller
- Pilzerkrankungen haben keine Eintrittspforte
- wächst dann schön buschig
Schere vorsichtig ansetzen
Für den Rückschnitt muss eine saubere und scharfe Gartenschere verwendet werden. Es sollte dann auch nicht einfach darauf los geschnitten werden. Es gibt dabei einiges zu beachten, um der Pflanze nicht noch mehr zu schaden:
- nicht ins alte Holz schneiden
- treibt sonst nicht wieder aus
- lediglich nur braune und dünne Spitzen entfernen
- Trieb bis zu den ersten grünen Nadelblättern einkürzen
- vom vorjährig gewachsenem Holz 1 cm am Trieb belassen
Frostschäden vorbeugen
Bereits bei der Pflanzung von Rosmarin, kann einem Einfrieren der Pflanze in sehr kalten Wintern vorgebeugt werden. Daneben gibt es auch noch weitere Maßnahmen, um den Halbstrauch gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen wie
- winterharte Sorten pflanzen
- warmen, sonnigen, vor kalten Nordostwinden geschützten Standort wählen
- auf durchlässigen Boden achten
- stets im Frühjahr pflanzen
- regelmäßiger Rückschnitt nach Blüte
- letztmalig im Oktober achten
- für Winterschutz sorgen
- Laubschicht um Pflanzen verteilen
- alles mit Fichtenreisig abdecken
- im Frühjahr entfernen
- Kübelpflanzen im Haus hell und frostfrei überwintern
Normal können Nachtfröste noch bis zu den Eisheiligen Mitte Mai auftreten. Bis dahin benötigen die Pflanzen einen Schutz. Sie sollten während dieser Zeit nachts mit einem Vlies abgedeckt werden.
Hinweis: An einem optimalen Standort kommt die Sonne im Winter erst ab Mittag hervor. So kann sich die Pflanze langsam erwärmen und die Pflanzenzellen platzen nicht durch große Temperaturunterschiede auf.
Mehr Pflege-Tipps für gesunden Rosmarin
Häufig gestellte Fragen
Von Freilandpflanzen sollten nach Möglichkeit keine Triebe mehr geerntet werden. Anders sieht es bei Topfpflanzen im Haus aus. Hier können bei Bedarf einige Triebe geschnitten werden.
Der Boden sollte gut durchlässig, locker und mager, nach Möglichkeit sandig sein. Der Halbstrauch liebt einen neutralen bis alkalischen pH-Wert. Er ist kalktolerant. Schwere, lehmige Böden sind zum Anbau nicht geeignet.
Normal ist die Pflanze recht anspruchslos. Eine kleine Düngergabe von Kompost oder Hornspänen im Frühjahr ist bei Gartenpflanzungen ausreichend. Diese müssen auch nur an sehr heißen Tagen gegossen werden. Kübelpflanzen hingegen benötigen alle sechs Wochen eine Düngergabe, in Form von Flüssigdünger. Gegossen wird hier, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.