Wurzeltiefe Lebensbaum: so tief wurzeln Thuja-Hecken
Thuja, der Lebensbaum, ist ein beliebter Gast in zahlreichen Zier- und Vorgärten. Denn durch seinen dichten und kompakten Wuchs bildet er sehr schnell blickdichte Hecken oder lässt sich als Solitärpflanzung optimal in Form bringen. Allerdings sollte bei der Wahl der Standorte die Wurzeltiefe der Thuja berücksichtigt werden. Aber wie tief wurzelt die Thuja überhaupt? Wir verraten es Ihnen und klären auf, welche Voraussetzungen er diesbezüglich benötigt.
Inhaltsverzeichnis
Thuja Wurzeln
Befragt man die klassische Literatur, findet man hier im Allgemeinen die pauschale Aussage, dass es sich bei Thuja um so genannte Flachwurzler handelt, also um Pflanzen, die ihre Wurzeln zur Aufnahme von Nährstoffen und Wasser vor allem horizontal und recht dicht unter der Erdoberfläche in die Breite führen.
Hinweis:
Vielfach werden Flachwurzler in einem Atemzug mit durch Wurzelwerk angehobenen Gehwegplatten, Randsteinen und anderen Bauteilen genannt. Auch der Lebensbaum ist in der Lage, bei stark eingeengten Bedingungen einen gewissen Wurzeldruck zu entwickeln. Leichte, lose verlegte Terrassenplatten können unter diesem Druck tatsächlich in ihrer Lage verändert werden. Um Gehwege zu schädigen und in korrekter Tiefe verlegte Abwasserleitungen zu schädigen, fehlt der Thuja aber schlicht die Kraft!
Wurzeltiefe
Ganz so einfach ist es aber doch nicht. Denn obwohl Thuja Brabant dazu neigt, seine Wurzeln oberflächennah flächig auszubreiten, können unterschiedliche Situationen einen deutlichen Einfluss auf die Art der Wurzelbildung nehmen:
Anpflanzung
Werden Thuja als Hecken gepflanzt, entstehen mitunter dichte, zusammenhängende Wurzelgeflechte der einzelnen Pflanzen. Behindern sie sich gegenseitig, führen sie Wurzeladern in die Tiefe, um dort an die benötigten Nährstoffe und Wasserreserven zu gelangen.
Hindernisse
Ob Hecke oder Solitärgewächs, wird die Wurzelbildung seitlich behindert, weichen die Wurzelsysteme nach unten aus. Etwaige Hindernisse können sein:
- Andere Bepflanzungen mit kräftigerem Wurzelwerk
- Rabatten
- Bereiche mit verdichtetem Untergrund, wie etwa Geh- oder Fahrwege
- Zur Durchwurzelung ungeeignete Bodenmaterialien, wie Schotter, Grobkies etc., z.B. bei Sickerflächen, Traufstreifen etc.
Hinweis:
Obwohl nicht jede Bodenbeschaffenheit gleich als echtes Hindernis gilt, hat die Durchwurzelungsfähigkeit des Bodens Einfluss auf die Ausbreitung des Wurzelballens. Je leichter das Wurzelwerk in lockerem Boden gedeihen kann, umso eher dringen Wurzeladern auch in die Tiefe vor. Anders herum betrachtet wurzeln Thujapflanzen bei schweren, kompakten Böden mit lediglich oberflächlicher lockerer Humusschicht besonders flach.
Versorgung
Der Lebensbaum gilt eigentlich als recht unempfindlich und genügsam. Findet er oberflächennah jedoch selbst die geringen Nährstoff- und Wassermengen nicht vor, die er unbedingt braucht, sucht er sie in der Tiefe und weitet sein Wurzelgeflecht auch in diese Richtung zunehmend aus.
Größe
Je größer eine Pflanze wird, umso intensiver muss sie sich selbst über ihr Wurzelwerk versorgen. Zwar nimmt die Größe der Wurzeln und des Wurzelballens auch mit dem Alter zu, wird eine Thuja aber regelmäßig zurückgeschnitten, ist der Wurzeldruck deutlich geringer, als bei einem ausufernden Wachstum mit beständiger Zunahme des Pflanzenvolumens.
Wurzeltiefe Beispiel
Natürlich hängt es immer von den konkreten Umgebungsbedingungen, von der individuellen Pflanze und der Versorgungssituation ab, wie tief denn nun Thujagewächse konkret ihr Wurzelwerk ausstrecken. Unter „normalen“ Rahmenbedingungen, also einer guten Versorgung und einem weitgehend ungehinderten Entwicklungsraum in die Breite, kann man davon ausgehen, dass die Thuja Wurzeln in den ersten Jahren nicht tiefer als 30 bis 50 Zentimeter vordringen. Bei deutlich älteren und größeren Exemplaren kann es aber auch darüber hinausgehen. Bei einer Wuchshöhe von rund fünf Metern können durchaus auch Wurzeln bis in Tiefen von 70 bis 100 Zentimeter vorgefunden werden.