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Bittersalz-Dünger: Thuja und Koniferen richtig düngen | 10 Tipps

Thuja und Koniferen mit Bittersalz düngen

Bittersalz ist ein Dünger, der zum Düngen von Koniferen und Thuja genutzt wird, da diese wie viele andere Nadelgehölze häufig unter einem Magnesiummangel leiden. Dabei kommt es bei der Dosierung stark auf die Bodenbeschaffenheit an, da sich dies auf die benötigte Menge des Bittersalzes auswirkt. Das Magnesiumsulfat, das aufgrund des bitteren Aromas den heute gebräuchlichen Namen erhielt, lässt sich zudem zur Senkung des pH-Werts im Boden nutzen.

Video-Tipp

Bittersalz als Dünger

Bittersalz ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Magnesiumsulfat-Heptahydrat. Dabei handelt es sich um ein Mineral, das im gemahlenem Zustand perfekt als Dünger genutzt werden kann und für Nadelbäume genutzt wird, die häufig auf sauren Böden zu finden sind. Lebensbäume (Thuja) und andere Koniferen (Coniferales) müssen in deutschen Gärten nicht gerade selten mit Bittersalz versorgt werden, damit es nicht zu den folgenden, problematischen Symptomen kommt:

  • Nadeln verfärben sich gelblich, beginnend von der Spitze aus
  • im Endstadium braun
  • kümmerlicher Wuchs
  • anfälliger für Krankheiten
  • allgemein leidet die Vitalität unter einem Magnesiummangel
Nadelbäume im Gartenbereich
Nadelbäume im Garten

So reagieren Sie bei Nadelverfärbungen richtig:

Magnesiumsulfat

Gerade Thuja und andere Koniferen benötigen viel Magnesiumsulfat, da dieses die Bildung von Blattgrün, Chlorophyll, ermöglicht, das lebensnotwendig für den Großteil aller Pflanzen ist. Hat Ihr Boden zudem einen zu hohen pH-Wert, können Sie diesen durch das Magnesiumsulfat senken, was den Lebensbäumen und Koniferen gefallen wird. Das sollte jedoch nur geschehen, wenn Sie sich sicher sind, dass der pH-Wert gesenkt werden kann. Hier kommt es entsprechend auf die Dosierung an, damit der Boden nicht übersäuert wird.

Tipp: Ein Eisen- und Schwefelmangel bei den Pflanzen zeigt sich durch fast identische Symptome. Der einzige Unterschied: der Eisenmangel ist nur bei den jungen Nadeln bemerkbar und dadurch können Sie problemlos bestimmen, ob Sie mit Bittersalz düngen müssen.

Bester Zeitpunkt zur Düngung

Der Zeitpunkt der Düngung ist entscheidend, um den Mangel an Magnesium auf lange Sicht behandeln zu können. Dabei unterscheiden sich die Düngezeitpunkte entsprechend der Schwere des Mangels.

Bei erkennbarem Mangel

Sollen die Pflanzen aufgrund einer plötzlich auftretenden Mangelerscheinung behandelt werden, sollte dies unverzüglich einmalig vollzogen werden. Das Bittersalz zieht sehr schnell ein und wird innerhalb kurzer Zeit von den Lebensbäumen aufgenommen, was sich vorteilhaft auf deren Stoffwechsel auswirkt.

Dauerhafte Anwendung

Um dem Magnesiummangel vorzubeugen ist eine dauerhafte Düngung notwendig, wenn Ihr Boden auf Dauer keine gute Grundlage für die Koniferen bietet. Diese sollte im Frühjahr, am Besten im April vor Beginn der Vegetationsphase genutzt werden. Bei leichten Böden ist es notwendig, noch einmal im Sommer nachzudüngen. Checken Sie aber zuvor die Gesundheit der Thuja, um nicht zu viel zu düngen.

Bittersalz als Dünger für Nadelbäume
Bittersalz als Dünger für Nadelbäume

Langzeitdünger

Bittersalze werden in Kombination mit anderen Mineralien als Dünger mit Langzeitwirkung angeboten und müssen auf diese Weise nur einmal im Jahr gedüngt werden. Zu diesem Zweck erfolgt die Anwendung ebenfalls im April.

Hinweis: Halten Sie sich an diese zeitlichen Vorgaben, um den Dünger nicht zu früh zu verabreichen, denn es kann durchaus zu einem verfrühten Austreiben kommen, wenn Sie zu schnell düngen. Das könnte sich negativ auf die Vitalität der Pflanzen auswirken, auch wenn die Gattung im Allgemeinen sehr robust ist.

10 Anwendungs-Tipps für Bittersalz

Die Nutzung des Bittersalz-Düngers erscheint auf den ersten Blick recht einfach, doch können in Bezug auf die Dosierung viele Fehler gemacht werden. Dies sorgt dann für eine Übersäuerung des Bodens und in vielen Fällen sind keine hohen Mengen von diesem Dünger notwendig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die folgenden 10 Tipps helfen, das Bittersalz richtig zu verwenden.

Thuja, Lebensbaum
Thuja, Lebensbaum

Bodenanalyse durchführen

Bevor Sie den Dünger überhaupt nutzen, sollten Sie immer eine Bodenanalyse durchführen lassen. Da es noch andere Ursachen für die oben genannten Symptome bei adulten Trieben und Nadeln kommen kann, wirkt die Analyse aufklärend und es müssen andere Maßnahmen angewandt werden.

Folgende Ursachen können ebenfalls der Grund für die Mangelerscheinung sein:

  • Aluminium blockiert Nährstoffaufnahme aufgrund eines pH-Werts von unter 5
  • Magnesium ist wasserunlöslich, weil der pH-Wert über 7 liegt
  • haben Sie mit Gülle oder Harnstoff gedüngt?
  • diese beiden Stoffe können die Aufnahme von Magnesium über kurze Zeiträume behindern

Bei diesen Problemen sollten Sie nicht mit Bittersalz düngen.

Hinweis: Bodenanalysen können Sie entweder mit einem Bodenanalyse-Set durchführen oder die Bodenproben an ein Labor schicken. Labortests sind etwa fünf Jahre gültig.

Bodentyp erkennen

Sie können ebenfalls an der Beschaffenheit Ihres Bodens erkennen, ob mehr oder weniger Magnesium vorhanden ist, was eine Düngung mit Bittersalz notwendig machen könnte.

Folgend die Bodentypen und der Gehalt an Magnesium pro 100 Gramm Boden:

  • leichte Böden (Sand, Sand mit Lehmzusatz): 3 bis 4 mg
  • mittelschwere Böden (Lehm mit Zusätzen von Sand oder Humus): 4 bis 6 mg
  • schwere Böden (Lehm, Ton): 6 bis 9 mg
Bittersalz unter Nadelbäumen ausbringen
Bittersalz unter Nadelbäumen ausbringen

Natürlich wäre hier eine Bodenanalyse viel effektiver, doch können Sie sich an den Bodentypen recht gut orientieren.

Richtig dosieren

Die Dosierung ist entscheidend für die Verwendung des Düngers bei Thuja und anderen Koniferen. Dabei ist diese abhängig von der Art des Bodens, denn je schwerer der Boden ist, desto mehr Bittersalz muss benutzt werden. Der Grund hierfür liegt in der Bodenbeschaffenheit. Leichte Böden geben das Magnesium schneller an die Pflanzen ab, während mittlere und schwere Böden mehr Magnesium nach dem Düngen speichern und dieses über einen längeren Zeitraum an die Pflanzen abgeben. Aus diesem Grund ist der Magnesium-Ausgangsgehalt des Bodens wichtig, denn Sie nur über einen Test erfahren.

Ausgangsgehalt kennen

Sobald Sie den Ausgangsgehalt wissen, können Sie entsprechend die Dosierung vornehmen. Beachten Sie, dass der Ausgangsgehalt nicht nur den natürlichen Magnesiumgehalt des Bodens beinhaltet, sondern Magnesium aus früheren Düngezugaben mit einschließt. Die entsprechenden Dünger-Dosierungen pro m² anhand des Ausgangsgehalts und des Bodentyps:

  • sehr niedriger Ausgangsgehalt bei leichten Böden (1 bis 2 mg): 20 bis 30 g
  • mittlerer Ausgangsgehalt bei leichten Böden (3 bis 4 mg): 15 g
  • niedriger Ausgangsgehalt bei mittelschweren Böden (1 bis 4 mg): 30 g
  • mittlerer Ausgangsgehalt bei mittelschweren Böden (5 bis 10 mg): 15 bis 20 g
  • niedriger Ausgangsgehalt bei schweren Böden (1 bis 8 mg): 30 g
  • mittlerer Ausgangsgehalt bei schweren Böden (9 bis 13 mg): 15 bis 20 g

Falls Sie nicht wissen, was für einen Bodentyp Sie haben, können Sie dies ebenfalls über Bodenanalysen herausfinden.

Magnesiumüberschuss vermeiden

Ab einer bestimmten Menge Magnesium im Boden müssen Sie keine Düngerzugaben mehr geben.

Diese sind:

  • leichte Böden: ab 7 mg
  • mittelschwere Böden: ab 10 mg
  • schwere Böden: ab 15 mg

Hinweis: Bei diesen Konzentrationen würden Sie nur zu viel Dünger verabreichen, was sich negativ auf die Bodenbeschaffenheit auswirken würde. Düngen Sie nicht zu viel!

Bittersalz für gesunde Nadelbäume
Bittersalz für gesunde Nadelbäume

Ältere Koniferen großzügiger düngen

Haben Sie alte Thuja oder Koniferen im Garten? Dann können Sie ruhig etwas mehr Dünger verabreichen, denn mit jedem Jahr steigt das notwendige Magnesium, vor allem wenn es sich um eine gesunde Konifere handelt. Hier können Sie im Durchschnitt das zwei- oder dreifache düngen.

Richtiges Bittersalz wählen

Die Auswahl des Bittersalzes ist natürlich ein weiterer, wichtiger Punkt. Hier müssen Sie darauf achten, nur das Magnesiumsulfat auszuwählen, wenn Magnesium im Boden nicht ausreichend vorhanden ist. Falls noch weitere Nährstoffe und Spurenelemente fehlen, sollten Sie anstelle des Bittersalzdüngers einen Mehrkomponentendünger nutzen, der die entsprechenden Nährstoffe enthält.

Sprühlösung für Akutfälle herstellen

Mit der Sprühlösung behandeln Sie einen akuten Mangel auf direkte Weise und innerhalb kurzer Zeit. Dafür lösen Sie 200 mg Bittersalz in 10 l Wasser auf und behandeln wie folgt beschrieben:

  • bei Trockenheit die Koniferen zuerst mit Gartenschlauch abspritzen
  • Anwendung nach Regenschauer besonders effektiv
  • nicht bei Sonnenschein benutzen, da Nadeln sonst verbrennen
  • Nadeln der Koniferen und die Blattschuppen der Thuja mit der Lösung einsprühen
  • Unterseite der Nadeln und Blattschuppen nicht vergessen, denn darüber zieht die Lösung gut ein
  • achten Sie darauf, nur so viel zu benutzen, damit die Nadeln nicht triefen

Diese Form der Düngung ist nicht für die jährliche Nutzung zu empfehlen.

Jährliche Düngung durchführen

Die jährliche Düngung im Frühjahr und bei Bedarf im Sommer wird nicht als Sprühlösung aufgebracht.

Bittersalz als Langzeitdünger
Bittersalz als Langzeitdünger

Gehen Sie wie folgt vor:

  • bei Anwendung in reiner Form direkt auf Boden streuen
  • Bittersalz etwas einarbeiten
  • bei Verabreichung über Gießwasser, dosieren Sie es entsprechend der Herstelleranweisungen
  • anschließend gießen Sie den Dünger um die Koniferen und Thuja herum auf den Boden

Tipp: Falls Sie die Gießwasserlösung nicht selbst mischen wollen, können Sie fertige Lösungen im Handel erwerben. Jedoch lohnt sich die Nutzung des Salzes aus Kostengründen meist mehr.

Wurzeln schützen

Geben Sie den Dünger in großen Mengen niemals direkt auf die Wurzeln. Dieser könnte zu einer Beschädigung der Wurzeln führen, vor allem wenn nicht ausreichend gewässert wird und eine hohe Sonneneinstrahlung herrscht.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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