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Ananas-Pflanze selber ziehen – Kopf einpflanzen – Pflege-Anleitung

Ananas-Pflanze ziehen

In Zukunft können Sie sich Ihre Ananas selbst zu Hause ziehen und gleichzeitig von dem exotischen Anblick profitieren sowie Ihren Wohnraum, Balkon oder Garten mit einem süßlichen Duft füllen. Mit der ausführlichen Anzucht- und Pflegeanleitung erfahren Sie, wie Sie es richtig machen und erfolgreich Ihre Ananas vermehren können.

Video-Tipp

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
  • Gattung: Ananas
  • Trivialnamen: Ananas comosus
  • Herkunft: Südamerika
  • krautiges, mehrjähriges Bromeliengewächs
  • Wuchshöhe: ab 50 Zentimeter bis 200 Zentimeter
  • Blütezeit: Je nach Sorte von Mai bis Oktober
  • grüne, bis zu 120 Zentimeter lange, lanzettliche Blätter
  • selbststerile Blüten

Sie müssen keine Ananas mehr teuer im Supermarkt kaufen, sondern können diese selbst ziehen. Alles was Sie dazu benötigen ist ein wenig Feingefühl, Geduld und die richtige Pflegeanleitung für Jung- und erwachsene Ananaspflanzen. Zudem betört die Ananas-Pflanze durch ihr tropisches Gesamtbild als Zierpflanze und betört die Sinne durch den feinen süßlichen Duft. Sowohl bei der Vermehrung und der Anzucht, als auch bei der Rundum-Pflege, ist den Bedürfnissen einer Ananas leicht gerecht zu werden.

Ananas selber ziehen

Pflege

Durch die folgende Anleitung zum Selbstziehen und für die optimale Pflege einer Ananaspflanze, kann jeder Pflanzenfreund auch ohne Erfahrungen in den Genuss dieser süßlich duftenden Pflanze mit Frucht kommen.

Standort

Generell mag es die Ananas-Pflanze hell. Vollsonnig darf es während der Vegetationsphase sein, im Winter während der Ruhephase sollte darauf allerdings verzichtet werden. Die heiße Mittagssonne im Sommer verträgt sie nicht.

Bei tropischen Temperaturen zwischen 25 Grad Celsius und 30 Grad Celsius sowie einem Standort mit einer Luftfeuchtigkeit von circa 60 Prozent gedeiht die Ananas-Pflanze wie im beheimaten Südamerika. Zudem sollte ein zugluftfreier Standort gewählt werden, bei dem auch keine direkte Heizungsluft auf die Ananas-Pflanze wirken kann.

Substrat

Prinzipiell fühlt sich die Ananas-Pflanze in einem Substrat wohl, dass locker und wasserdurchlässig ist. Optimal eignet sich ein Kakteensubstrat sowie Palmenerde für die Topfhaltung.

Für das Gartenbeet ist ein Substrat mit einem Gemisch aus Weißtorf und Sand ideal. Zusätzlich mit Perlite angereichertes Substrat optimiert die Wasserdurchlässigkeit und minimiert das Risiko einer schädlichen Staunässe.

Aussaat

Als selbststerile Pflanze bieten obstliefernde Ananas-Pflanzen keine Samen. Ausschließlich nicht verzehrbare Ananas haben manchmal unterhalb ihrer Fruchtschale wenige Samen.

Im Handel werden Samen ebenfalls eher selten angeboten, da bei einer Aussaat es bedeutend länger dauert, bis eine gereifte Frucht entsteht. Deshalb ist die Nachfrage nach Samen nur gering und das Angebot limitiert.

Ananas-Pflanzen

Wer dennoch durch Aussaat eine Ananas-Pflanze ziehen möchte, geht wie folgt vor:

  • weichen Sie den Samen für circa 24 Stunden in lauwarmen Wasser ein
  • füllen Sie eine Saatschale mit speziellem Anzuchtsubstrat
  • drücken Sie die Samen rund einen Zentimeter in das Substrat
  • geben Sie eine dünne, lockere Schicht Substrat darüber und feuchten die Erde gut an
  • stülpen Sie ein Glas oder eine durchsichtige Kunststoffolie über die Saatschale
  • halten Sie das Anzuchtsubstrat gleichmäßig feucht
  • hat die Neupflanze nach der Keimung eine Höhe zwischen vier und sechs Zentimeter erreicht, kann sie pikiert werden
  • ein Umtopfen erfolgt, wenn eine Verwurzelung erkennbar ist

Grundsätzliche Informationen bei einer Aussaat:

  • beste Keimtemperatur: mindestens 20 Grad Celsius und maximal 30 Grad Celsius
  • Standort: Hell bis sonnig
  • Keimdauer: bis zu mehreren Monaten
  • Keimerfolgsquote: rund 50 Prozent
  • optimale Aussaatzeit: Frühjahr

Anzucht

Die Anzucht einer Ananas-Pflanze erfolgt mit einer herkömmlichen Ananas, die Sie im Supermarkt gekauft haben. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass die Ananas über frische grüne Blätter verfügt, das Fruchtfleisch bei Druck minimal nachgibt und ein deutlich süßer Geruch von ihr ausgeht.

Für die Anzucht gehen Sie dann wie folgt vor:

  • trennen Sie mit einem scharfen Messer das obere Drittel der Ananas mit den Blätter und dem Fruchtfleisch ab
  • das Fruchtfleisch wird so zurecht geschnitten, dass die Wurzelanlagen dünn umschlossen werden
  • die unteren Blätter werden nach unten abgezogen
  • Blattschopf mit Strunk werden für zwei bis drei Tage getrocknet
  • füllen Sie einen Topf mit Wasserablaufloch mit einer Drainage aus Tonscherben oder Quarzsand
  • verwenden Sie ein Substrat, das mit 25 Prozent Perlite angereichert ist
  • setzen Sie die Ananas mit der Hälfte des Fruchtfleisches in das Substrat und drücken Sie dieses leicht an
  • durchnässen Sie das Substrat, bis das Wasser aus dem Ablaufloch hinausläuft
  • rund 15 Minuten nach dem Gießen, trocknen Sie das überschüssige Wasser, um Staunässe zu vermeiden
  • stülpen Sie eine durchsichtige Kunststofffolie über den Topf
  • öffnen Sie die Folie alle ein bis zwei Tage und befeuchten Sie die Erde
  • sobald die Blattrosette austreibt, kann in frisches Substrat umgetopft werden
  • pflegen Sie von nun an die Ananas-Pflanze wie eine erwachsene Pflanze
  • Anzuchttemperatur: mindestens 25 Grad Celsius
  • Anzuchtsstandort: Hell, aber nicht vollsonnig
  • Luftfeuchtigkeit: 60 Prozent
  • optimale Anzuchtszeit: Ab Ende April

Pflanzen

Ab konstanten Temperaturen von mindestens 16 Grad Celsius kann die Ananas-Pflanze von Frühjahr bis zum Spätsommer im Gartenbeet eingepflanzt werden. Damit Sie dort eine gute Wachstumsphase verbringen kann, sollten Sie beim Pflanzen wie folgt vorgehen.

Ananas ziehen
  • graben Sie ein Pflanzloch, dass doppelt so groß und tief ist, wie der Wurzelballen
  • entfernen Sie Wurzelreste, Steine und Unkraut
  • vermischen Sie die Gartenerde mit Palmenerde oder einem Torf-Sand-Gemisch
  • Bodenbeschaffenheit: leicht lehmig
  • empfohlener Erde-pH-Wert: 5
  • Pflanzzeit: Mitte/Ende Mai

Umtopfen

Wenn die Ananas-Pflanze über den Topfrand hinauswächst und das Frühjahr angebrochen ist, ist nun der späteste Zeitpunkt  zum Umtopfen in ein größeres Behältnis gekommen.

Beim Umtopfen sollten Sie nur darauf achten, dass der Topfboden mit einer Drainage aus Kies, Tonscherben oder Quarzsand ausgelegt ist, damit keine Staunässe entsteht. Verwenden Sie hochwertiges Substrat, wie in der Rubrik „Substrat“ beschrieben und topfen Sie die Ananas-Pflanze so darin ein, dass die unterste Blattreihe dicht an der Erdoberschicht herausragt.

Gießen Sie so viel, bis überschüssiges Wasser aus den Wasserabzugslöchern abläuft. Warten Sie rund 15 Minuten nach dem Gießen, bis kein Wasser mehr ausläuft und stellen Sie den Topfboden trocken.

Gießen

Grundsätzlich gilt: je größer die Ananas-Pflanze ist, desto höher ist Wasserbedarf. Die Erde muss gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne dass Staunässe entsteht. Mit der Daumenprobe können Sie feststellen, wann der optimale Zeitpunkt zum Gießen gegeben ist. Lässt sich der Daumen mindestens drei bis vier Zentimeter in die Erde drücken, ist noch ausreichend Feuchtigkeit gegeben.

Ananas pflanzen
  • das Gießwasser sollte kalkfrei und lauwarm sein
  • Regenwasser eignet sich am optimalsten
  • zum Gießen sollten zusätzlich alle zwei bis drei Tage die Blätter mit lauwarmen Wasser besprüht werden
  • achten Sie beim Gießen und Besprühen darauf, dass kein Wasser in die Blattrosette gelangt

Düngen

Durch die hohe Bodenfeuchtigkeit, gehen vorhandene Nährstoffe schnell verloren. Da die Ananas-Pflanze diese aber für einen gesunden und kraftvollen Wachstum benötigt, sollte von Ende März/Anfang April während der Vegetationsphase bis circa Ende Oktober ein nähr- und stickstoffhaltiger Flüssigdünger alle 14 Tage verabreicht werden. Ein zusätzlicher Kaliumgehalt ist von Vorteil, während der Phosphor-Bedarf einer Ananaspflanze eher gering ist.

Überwintern

Die Ananas-Pflanze ist nicht winterhart, weshalb sie entsprechend artgerecht überwintern und gehalten werden muss. Die optimale Temperatur zum Überwintern beträgt zwischen minimalen 16 Grad Celsius und 25 Grad Celsius.

Da sie über die Wintermonate eine Wachstumspause einlegt, benötigt sie nur noch wenig Wasser und keinen Dünger. Am wohlsten fühlt sie sich an einem hellen Fensterplatz, an dem allerdings keine Heizungsluft aufsteigen sollte. Diese verursacht eine erhöhte Lufttrockenheit und auch während des Überwinterns darf der Wurzelballen nicht austrocknen.

Die Überwinterung dauert bis circa Ende März oder Anfang April. Ab diesem Zeitpunkt kann die die Ananas-Pflanze gleichmäßig wieder an höhere Temperaturen und das hellere Sonnenlicht gewöhnt werden. Ab konstanten Außentemperaturen von circa 20 Grad Celsius kann die Ananas-Pflanze nach draußen.

Vermehren

Da vor allem die fruchtbringende Ananas-Pflanze mindestens zwei Jahre benötigt, um eine Frucht wachsen zu lassen, lohnt sich eine Vermehrung, um in den Genuss zahlreicher Ananas für den Verzehr zu kommen.

Ananas-Pflanze pflegen

Kindel

Die sicherste und einfachste Art der Vermehrung erfolgt über Kindel beziehungsweise auch Schösslinge genannt. Dabei handelt es sich bereits um fertige Kindspflanzen, die an der Mutterpflanze regelmäßig wachsen. Um aus ihnen eine vollwertige und kräftige Ananas-Pflanze entstehen zu lassen.

Gehen Sie wie folgt vor:

  • legen Sie circa zwei bis drei Zentimeter den oberen Wurzelballen frei
  • schneiden Sie dort nun den Kindel mit einer Höhe von mindestens 20 Zentimeter, mit einem scharfen Messer ab
  • versiegeln Sie die Schnittwunden mit Holzkohleasche oder Schwefelpulver
  • verwenden Sie ein Substrat, wie in der Rubrik „Substrat“ beschrieben
  • benutzen Sie ein circa 10 Zentimeter großes Anzuchtgefäß oder einen Topf
  • füllen Sie das Pflanzbehältnis mit Substrat
  • drücken Sie ein Loch mit dem Finger in das Substrat, sodass dieses nach dem Einsetzen bis zur ersten Blattrosette reicht
  • setzen Sie nun den Schössling hinein und drücken Sie das Substrat leicht an
  • gießen Sie den Schössling mäßig mit kalkfreiem Wasser
  • spannen Sie eine transparente Plastikfolie über das Pflanzbehältnis
  • platzieren Sie die Neupflanze an einem warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • öffnen Sie alle acht bis zehn Wochen die Plastikfolie und feuchten die Erde mit lauwarmen, kalkfreien Wasser an
  • sobald die ersten Verwurzelungen zu sehen sind, kann umgetopft werden
  • nach dem Umtopfen wird die Pflanze wie eine erwachsene Pflanze gepflegt und erhält ihren ersten Nährstoffdünger
  • optimale Vermehrungszeit: Mai/Juni

Krankheiten

Ananas-Pflanzen sind in der Regel nicht sehr anfällig für Krankheiten. Treten diese auf, sind dies meist Folgeerscheinungen einer falschen Pflege, die überwiegend auf zu viel Feuchtigkeit zurückzuführen sind.

Wurzelfäule

Wenn eine Ananas-Pflanze zu feucht gehalten wird oder sie einer Staunässe ausgesetzt ist, kommt es meist zu einer Wurzelfäule. Diese macht auf sich aufmerksam mit nachlassender Stabilität von Blättern und Stamm, sowie Gelbverfärbungen der Blätter. Oft zeichnet sich auch eine Fruchtfäule ab.

Hier hilft ein Austopfen beziehungsweise Ausgraben aus dem Beet sowie Entfernen fauler Wurzelteile. Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, kann die Wurzel um zwei Drittel reduziert werden, wobei auch das Blattwerk entsprechend zurückgeschnitten werden sollte, um einen neuen, kräftigen Wachstum zu forcieren. Im Anschluss wird die Ananas-Pflanze in einen Topf oder Kübel eingepflanzt, der mit trockenem Substrat aufgefüllt ist. Gießen Sie nach dem Eintopfen die Ananas-Pflanze nur geringfügig in den ersten Tagen, bevor Sie mit der normalen Pflege weiter fortführen können.

Schädlinge

Schmierlaus

Ein typischer Schädlingsbefall für Ananas-Pflanzen ist die sogenannte Ananas-Schmierlaus. Sie ist Verursacher der Ananas Welke und bringt die Pflanze durch ihr Saugen an den Wurzeln, zum Absterben.

Zu erkennen ist die Schmierlaus nur schwer, da sie sich im Boden befindet. Sobald ein Welkstadium auffällt, sollte prinzipiell bereits bei Verdacht auf die Ananas-Schmierlauf reagiert und im ersten Schritt die Pflanze isoliert werden. Die Ananas-Pflanze ist auszutopfen beziehungsweise auszugraben und die Wurzeln sind mit hohen Wasserdruck abzuspritzen.

Lassen Sie die Pflanze einige Stunden abtropfen und topfen Sie sie danach in trockenes und frisches, nährstoffreiches Substrat ein. In der Regel erholt sich die Pflanze innerhalb weniger Wochen wieder und kann wie gewohnt gepflegt werden.

Ananas selber ziehen

Sorten

Es sind zahlreiche Sorten erhältlich, wobei allerdings nur wenige für den kommerziellen Gebrauch angebaut werden. Grundsätzlich wird in fünf Sortengruppen unterteilt.

Cayenne-Sorten

  • die sich durch ihre besondere Süße auszeichnet, wie Smooth Cayenne, Kew, Hilo und Baron Rothschild

Queen-Sorten

  • die kleiner als Cayenne-Sorten sind sowie nur wenige Fasern besitzen, wie  Natal Queen oder Ripley Queen

Spanische Sorten

  • die sehr faserreich sind, wie Singapore Spanish oder Red Spanish

Pernambuco-Sorten

  • aus Brasilien und Venezuela, die über keine Fasern verfügen, wie Abacaxi oder Paulista

Perolera-Sorten

  • die mit einem kräftigen Fruchtfleisch überzeugen
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