Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Gehölze » Laubgehölze » Wildgehölze » Felsenbirne » Ist die Felsenbirne giftig? Infos für Kinder und Tiere

Ist die Felsenbirne giftig? Infos für Kinder und Tiere

Felsenbirne, Amelanchier

Die Arten der Felsenbirne (bot. Amelanchier) gehören zu den vergessenen Favoriten der deutschen Gärtner und zeichnen sich durch ein romantisches Erscheinungsbild und bekömmliche Früchte aus. Die Gattung gehört zu den Kernobstgewächsen (bot. Pyrinae) und ist damit nahe verwandt mit anderen Obstbäumen, wie zum Beispiel den Äpfeln oder Birnen. Wie bei vielen Pflanzenarten, die nicht Teil des Alltags sind, stellen sich Menschen die Frage, ob auch die Felsenbirne giftig sein kann.

Video-Tipp

Inhaltsstoffe

Die Felsenbirne ist nicht giftig, doch um herauszufinden, ob die Arten der Gattung für Kinder und zahlreiche Tiere wie Hunde, Katzen und Pferde unverträglich ist, müssen deren Inhaltsstoffe betrachtet werden. Diese geben detaillierten Aufschluss über mögliche, toxische Stoffe, die sich unterschiedlich auf den Organismus auswirken können. Die Inhaltsstoffe sind die folgend Aufgeführten.

Felsenbirne im Garten
Felsenbirne im Garten

Cyanogene Glycoside

Bei diesen Glycosiden handelt es sich um Pflanzengifte, die bei den Felsenbirnen in den Blättern und Samen vorhanden sind. Bei ihnen handelt es sich um Verbindungen aus Alkoholen und Zucker, die zudem über eine Gruppe Nitrile verfügen. Bei Abbau erzeugt diese Blausäure, die hochgiftig ist und deren Verzehr unbedingt vermieden werden sollte.

Flavonoide

Diese sekundären Pflanzenstoffe sorgen für die Färbung der Blüten der Felsenbirne. Sie sind ein Antioxidans und wirken sogar vorteilhaft für den Körper, da diese gegen Radikale im Körper wirken und so gegen das Altern, zahlreiche Krankheiten und Stress wirken.

Gerbstoffe

Die Gerbstoffe sind ein Abwehrmechanismus der Pflanze. Sie lässt alle Teile bis auf die Beeren bitter schmecken, damit sich Fressfeinde an dem ansonsten schutzlosen Gewächs nicht einfach so vergreifen können.

Giftigkeit

Für Menschen

Die cyanogenen Glycoside sind der einzige wirklich giftige Bestandteil an den Pflanzen und stellen für erwachsene Menschen an sich keine Gefahr dar. Da sich der Stoff ausschließlich in den Blättern und Samen der Felsenbirne findet, kommen Sie beim normalen Gebrauch der Pflanze nicht einmal mit dem Stoff in Berührung. Zwar finden sich Samen innerhalb der Früchte, diese sind jedoch wie beim Apfel unbedenklich. Ja, Sie hören richtig, Apfelkerne verfügen ebenfalls über die Glycoside. Warum die Samen der Felsenbirnen keine Gefahr darstellen, erklärt sich wie folgt.

  • Samen enthalten nur äußerst geringe Mengen des Stoffes
  • Samen werden nicht vom Körper verdaut und einfach wieder ausgeschieden
  • gelegentlich werden Samen zerkaut
  • die Menge für eine gefährliche Vergiftung reicht bei einer normalen Portion jedoch nicht aus
  • es ist jedoch nie verkehrt beim Felsenbirne schneiden Handschuhe zu tragen
Felsenbirne als Strauch für den Garten
Felsenbirne als Strauch für den Garten

Je gesünder ein Mensch ist, desto höher ist die Verträglichkeit der Beeren auf den Körper. Auch Kinder dürfen problemlos die Beeren verzehren, nur sollten hier die Mengen aus reiner Vorsicht geringer gehalten werden. Besonders Kleinkinder könnten die Samen nicht vertragen, da ihr Organismus im Allgemeinen viel kleiner ist. Falls eine schwache Vergiftung vorliegen sollte, zeigt sich das in den folgenden Symptomen.

  • Unwohl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Diarrhö

Diese Symptome behandeln Sie durch ausreichend Flüssigkeit, auch in der Form von Tee. Wählen Sie dafür am besten einen beruhigenden Tee wie Kamille. Achten Sie bitte darauf, niemals die Blätter zu verzehren, da diese größere Mengen an Glycoside enthalten. Kinder sind meist geschützt gegen den Verzehr der Blätter, da diese sehr bitter sind und meist wieder ausgespuckt werden.

Tipp

Wenn Sie selbst eine Felsenbirne im Garten haben, wird die Ernte wahrscheinlich nicht groß ausfallen, da die Beeren äußerst beliebt bei Vögeln sind. Diese ernten die Bäume gerne ab und lassen meist nur noch wenige Beeren in einer unbedenklichen Menge übrig.

Für Hunde

Canine haben im Allgemeinen nichts zu befürchten in Bezug auf die Felsenbirne. Da sie nicht wirklich giftig ist, können Hunde eine geringe Menge essen, bevor es ihnen schlecht geht. Da der beste Freund des Menschen nicht zu viel süßes Obst aufgrund der zahlreichen Fruchtsäuren essen sollte, müssen Sie sich bei einer geringen Menge der Beeren keine Sorgen machen. Achten Sie aber verstärkt auf Welpen und futterneidische Vierbeiner, da diese riesige Mengen der Felsenbirnenbeeren zu sich nehmen. Bekommen Bello die Früchte nicht, kommt es zu Erbrechen oder Durchfall. Hält dies an, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Felsenbirne, Amelanchier
Felsenbirne, Amelanchier

Für Katzen

Mit Katzen wird es schon etwas komplizierter. Zwar sind die Beeren in angemessener Menge nicht giftig für die Samtpfoten, doch haben sie die Angewohnheit, Blätter im Garten anzuknabbern. Da domestizierte Katzen nicht wissen, welche Pflanzen giftig sind, probieren diese gerne das ein oder andere Gewächs aus. Die Gerbstoffe bemerken die Tiere auch nicht immer, da ihr Geschmackssinn im Vergleich zu Hunden und dem Mensch geringer ausgeprägt ist. Achten Sie also unbedingt darauf, dass Ihr Stubentiger, der Ihren Garten erkundet, nicht die Blätter anfrisst. Die Symptome sind hier ähnlich wie bei den Hunden.

Für Pferde

Für das Pferd sind weder Blätter noch die Beeren der Felsenbirne gefährlich. Zwar haben die recht großen Tiere kein Problem damit die Blätter von den Bäumen zu pflücken, doch interessieren sie sich eher für das Gras, Heu und andere Pflanzen, die viel bekömmlicher sind. Sie freuen sich gelegentlich über die Früchte, denn Pferde lieben Süßes, doch meiden die Blätter, da diese ihnen zu bitter sind. Ein weiterer Vorteil an den Huftieren ist ihre Größe und Masse, die sie resistenter machen.

Pferde auf der Koppel
Pferde auf der Koppel

Info

Nage- und Kleintiere sollten nur geringe Mengen der Beeren und keine Blätter zu sich nehmen, da diese im Vergleich zu Pferden viel empfindlicher sind.

Quellen:

  • http://www.gizbonn.de/96.0.html
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Cyanwasserstoff
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Cyanogene_Glycoside
Scroll Up