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Sträucher und Bäume mit blauen Beeren

17 Sträucher und Bäume mit blauen Beeren

Ein blauer Fruchtschmuck auf Gehölzen wirkt attraktiv. Einige Früchte sind essbar und selbst ungenießbar eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Wir stellen 17 Sträucher und Bäume mit blauen Beeren vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • nur eindeutig bestimmte genießbare blaue Beeren verzehren
  • Beeren überwiegend dunkel gefärbt
  • mittlere Größe vieler Sträucher und Bäume bis 200 cm
  • Früchte und Blüten wichtige Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und Wildtiere
  • Wildsträucher wie Felsenbirne oder Wald-Heidelbeere im Ertrag mäßig

Ungenießbare/giftige Beeren

Von den blauen Beeren dieser Bäume und Sträucher sollten Sie unbedingt die Finger lassen. Im schlimmsten Fall drohen lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen beim Verzehr größerer Mengen.

Hinweis: Denken Sie immer daran, dass bei Kindern und Haustieren oftmals bereits geringere Dosen toxisch wirken.

Von B bis J

Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum)

Die Blut-Johannisbeere ist ein Zierstrauch mit sehr schönen Blüten. Sie kommt ursprünglich aus Kalifornien, ist jedoch frostfest.

  • Wuchshöhe: 150 – 200 cm
  • Blüte: traubenförmige Blütenstände, rot bis rosafarben
  • Blütezeit: April – Mai
  • Beeren: dunkel-purpurfarben, blau bereift, rund, bis 10 mm
  • Reifezeit: ab Juli
  • Giftigkeit: ungenießbar

Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata)

Die Jungfernrebe wird oft auch als „Wilder Wein“ bezeichnet. Besonders attraktiv ist die rötliche Herbstfärbung der Blätter.

Beeren der Dreispitzigen Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata)
  • Wuchshöhe: 800 – 1000 cm
  • Blüte: gelbgrün, rispenförmig
  • Blütezeit: Juli – August
  • Beeren: blauschwarz, rundlich, bis 8 mm
  • Reifezeit: ab Oktober
  • Giftigkeit: ungenießbar

Tipp: Jungfernreben eignen sich hervorragend zur Fassadenbegrünung.

Glänzender Liguster (Ligustrum lucidum)

Der Liguster ist eine beliebte Heckenpflanze, da er immergrün und sehr schnittverträglich ist. Der für den Menschen ungenießbare Fruchtschmuck, wird von Vögeln gerne gefressen, die dadurch zur Verbreitung beitragen.

Glänzender Liguster (Ligustrum lucidum) mit blauen Beeren
  • Wuchshöhe: 300 – 600 cm
  • Blüte: weiß, einfach rispenförmig
  • Blütezeit: Ende Juli – September
  • Beeren: blauschwarz, rundlich, bis 10 mm lang
  • Reifezeit: ab September
  • Giftigkeit: ungenießbar

Julianes Berberitze (Berberis julianae)

Julianes Berberitze kommt sehr gut mit trockenen Standorten zurecht. Durch ihre großen dornigen Blätter wird sie oft mit der Stechpalme (Ilex) verwechselt.

Beeren an Julianes Berberitze (Berberis julianae)
  • Wuchshöhe: 200 – 300 cm
  • Blüte: gelb, einfach, in Trauben zusammengefasst
  • Blütezeit: Mai – Juni
  • Beeren: blauschwarz, bereift, bis zu 8 mm lang
  • Reifezeit: ab Oktober
  • Giftigkeit: leicht giftig

Hinweis: Die heimische Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) hat rote längliche Früchte. Sie ist essbar, sollte aber bei einem empfindlichen Magen nur gekocht verzehrt werden.

Von K bis S

Kaukasischer Efeu (Hedera colchica)

Ein Efeu ist eine Bereicherung in jedem Garten, da er spät im Jahr noch einmal für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Im Vergleich zum heimischen Efeu (Hedera helix) gehen die Früchte des Kaukasischen Efeus eher ins Bläuliche.

Kaukasischer Efeu (Hedera colchica)
  • Wuchshöhe: 500 – 700 cm
  • Blüte: grüngelb, einfach, in Dolden zusammengefasst
  • Blütezeit: September – Oktober
  • Beeren: blauschwarz, 5 – 9 mm, rundlich
  • Reifezeit: Oktober – März
  • Giftigkeit: giftig

Kissen-Berberitze (Berberis candidula)

Die Schneeige Berberitze ist mit ihrem immergrünen Laub, das an der Unterseite weiß ist, ganzjährig ein attraktiver Strauch. Sie gehört zu den Sträuchern und Bäumen mit blauen Beeren, deren leuchtende Blüten im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten bieten.

Beeren an Kissen-Berberitze (Berberis candidula)
  • Wuchshöhe: 80 – 100 cm
  • Blüte: glockenförmig, goldgelb
  • Blütezeit: Mai – Juni
  • Beeren: blauschwarz, bereift, 2 – 3 mm lang
  • Reifezeit: ab Ende September
  • Giftigkeit: leicht giftig

Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)

Hier ist Vorsicht geboten, denn sie kann leicht mit der Wald-Heidelbeere verwechselt werden. Die Rauschbeere erkennen Sie an ihrer eher ovalen Form, den braunen Zweigen und dem blaugrünen ganzrandigen Laub.

Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)
  • Wuchshöhe: 60 – 80 cm
  • Blüte: weißlich bis rosafarben, glockenförmig, traubig
  • Blütezeit: Mai – Juni
  • Beeren: blau, bereift, 6 – 8 mm lang, länglich
  • Reifezeit: ab August
  • Giftigkeit: in großen Mengen giftig

Hinweis: Die Giftigkeit der Rauschbeere ist nicht abschließend geklärt. Wir raten daher vom Verzehr ab.

Sadebaum (Juniperus sabina)

Der Sadebaum ist sehr schnittverträglich, weshalb er gerne als Zierpflanze für Gärten im japanischen Stil genutzt wird. Der Sadebaum ist zwar anspruchslos, bringt jedoch eher selten Früchte hervor.

Sadebaum (Juniperus sabina) mit blauen Beeren
  • Wuchshöhe: 50 – 60 cm
  • Blüte: unscheinbar, gelblich, glockenförmig
  • Blütezeit: Mai – Anfang Juni
  • Beeren: blaugrau, ei- oder kugelförmig, bereift, 5 – 7 mm
  • Reifezeit: ab August
  • Giftigkeit: sehr giftig

Hinweis: Der Sadebaum wird häufig mit dem heimischen Wacholder (Juniperus communis) verwechselt. Dieser hat jedoch stachelige Blätter und sticht unangenehm.

Genießbare/essbare Beeren

Entdecken Sie die folgenden blauen Beeren an Sträuchern und Bäumen können Sie bedenkenlos zugreifen.

Von A bis F

Amerikanische Heidelbeere (Vaccinium corymbosum)

Amerikanische Heidelbeere (Vaccinium corymbosum)

Die Amerikanische Heidelbeere ist zwar mit der heimischen Heidelbeere verwandt, ihr Fruchtfleisch ist jedoch hell. Im Garten wird die Amerikanische Heidelbeere jedoch bevorzugt, da sie einfach in der Kultur ist und größere Früchte hervorbringt.

  • Wuchshöhe: 100 – 150 cm
  • Blüte: einfach, hellrosa
  • Blütezeit: Mai – Juni
  • Beeren: dunkelblau, bereift, rund, 6 – 8 mm
  • Reifezeit: ab Ende Juli
  • Giftigkeit: essbar

Blaue Heckenkirsche (Lonicera caerulea)

Die Blaue Heckenkirsche ist eine anspruchslose Pflanze und sehr pflegeleicht. Sie wird daher gerne zur Begrünung von problematischen Böden, die mager oder steinig sind, verwendet.

Blaue Heckenkirsche (Lonicera caerulea) mit Beeren
  • Wuchshöhe: 100 – 200 cm
  • Blüte: gelblich bis weiß, einfach, kelchförmig
  • Blütezeit: Anfang April – Mai
  • Beeren: schwarzblau, rundlich bis elliptisch, bereift, fleischig
  • Reifezeit: Mai – Juni
  • Giftigkeit: essbar

Brombeere (Rubus sect. Rubus)

Bei den blauschwarzen säuerlich süßen Früchten der Brombeere handelt es sich im botanischen Sinne eigentlich gar nicht um Beeren, sondern um sogenannte Sammelsteinfrüchte. Dennoch zählt das Wildgehölz wohl zu den bekanntesten Sträuchern und Bäumen mit blauen Beeren.

Brombeeren (Rubus sect. Rubus)
  • Wuchshöhe: bis 200 cm
  • Blüte: weiß, selten rosa
  • Blütezeit: Ende Mai – Anfang August
  • Beeren: blauschwarz, aus zahlreichen zusammenhängenden Steinfrüchten, bis zu 30 mm
  • Reifezeit: Juli – Oktober
  • Giftigkeit: essbar

Tipp: Brombeersträucher können sich schnell im Garten ausbreiten. Wir empfehlen deshalb eine Pflanzung mit Rhizomsperre.

Echte Felsenbirne (Amelanchier ovalis)

Der Ertrag der Felsenbirne ist zwar eher klein, dafür sind die Früchte umso aromatischer. Vollreif ist die Felsenbirne süß und erinnert geschmacklich etwas an Pflaumen.

Blaue Beeren an Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
  • Wuchshöhe: 180 – 350 cm
  • Blüte: einfach, weiß
  • Blütezeit: April – Mai
  • Beeren: dunkelrot bis schwarzblau, bereift, rundlich, bis zu 10 mm
  • Reifezeit: Juli – August
  • Giftigkeit: essbar

Von M bis W

Mahonie (Mahonia aquifolium)

Die Mahonie ist ein beliebter Zierstrauch, doch ihre säuerlichen Beeren sind auch essbar. Sie enthalten ein Alkaloid, dass durch das Kochen abgebaut wird, weshalb die Früchte nur nach dem Erhitzen gegessen werden dürfen.

Mahonie (Mahonia aquifolium) mit blauen Beeren
  • Wuchshöhe: 80 – 120 cm
  • Blüte: goldgelb, einfach, traubenförmig
  • Blütezeit: April – Mai
  • Beeren: purpurschwarz, bläulich bereift, erbengroß, rundlich
  • Reifezeit: ab August
  • Giftigkeit: gekocht essbar

Maibeere (Lonicera kamtschatica)

Die Maibeere kommt ursprünglich aus Sibirien und etabliert sich hier langsam als essbare Beerenfrucht. Sie ist sehr robust und verträgt Temperaturen bis -45°C.

Maibeere (Lonicera kamtschatica)
  • Wuchshöhe: 100 – 150 cm
  • Blüte: grüngelb, einfach, trichterförmig
  • Blütezeit: März
  • Beeren: hellblau bis schwarzblau, bereift, länglich, 8 – 31 mm, länglich, walzenförmig
  • Reifezeit: Mai – Juni
  • Giftigkeit: gekocht essbar

Schlehdorn (Prunus spinosa)

Der Schlehdorn wird oft als ungenießbar eingestuft, obwohl die Früchte essbar sind. Aromatisch werden sie allerdings erst, wenn sie einmal Frost abbekommen haben, anderenfalls ist vor allem das Mundgefühl unangenehm und wird als pelzig beschrieben.

Schlehdorn (Prunus spinosa)
  • Wuchshöhe: 150 – 400 cm
  • Blüte: weiß, einfach
  • Blütezeit: April – Mai
  • Beeren: blauschwarz, rund, 6 – 18 mm, bereift
  • Reifezeit: Oktober – November
  • Giftigkeit: essbar

Tipp: Der Schlehdorn ist als Wildpflanze oft entlang von Waldrändern zu finden. Er lässt sich im Herbst einfach über Stecklinge vermehren.

Wacholder (Juniperus communis)

Die Beeren des Wacholders brauchen drei Jahre, bis sie vollständig reif sind. In der Zeit verändern sie ihre Farbe von Grün nach Blau bis hin zu Dunkelblau bis fast Schwarz.

Gemeiner Wacholder (Juniperus communis) mit blauen Beeren
  • Wuchshöhe: 50 – 250 cm
  • Blüte: männliche gelbe Blüten, weibliche Blüten unscheinbar
  • Blütezeit: April – Mai
  • Beeren: blauschwarz, bereift, 4 – 5 mm rundlich
  • Reifezeit: im dritten Jahr etwa ab dem Spätsommer
  • Giftigkeit: essbar

Hinweis: In vielen Regionen steht der Wacholder aufgrund der langen Reifezeit der Früchte unter Naturschutz. Im Handel werden oft Zuchtformen angeboten, die ebenfalls essbar sind.

Wald-Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

Wo die Wald-Heidelbeere zu finden ist, wurde früher der Wald beweidet, denn sie braucht eine offene Vegetation. Durch den Umstand, dass Waldweiden immer seltener werden, nimmt der natürliche Bestand ab.

Wald-Heidelbeeren (Vaccinum myrtillus)
  • Wuchshöhe: 40 – 60 cm
  • Blüte: grün-rot, einfach
  • Blütezeit: Mai – Juni
  • Beeren: hell- bis dunkelblau, rundlich, 4 – 8 mm
  • Reifezeit: Juli – September
  • Giftigkeit: essbar

Häufig gestellte Fragen

Lassen sich Sträucher und Bäume mit blauen Beeren im Topf kultivieren?

Ja, die meisten Sträucher und Bäume sind für die Topfkultur geeignet. Der Ertrag bei essbaren Sträuchern ist jedoch häufig deutlich geringer. Bei der Kultur im Topf müssen sich auf eine gute Versorgung mit Wasser und Nährstoffen achten. Im Winter muss der Wurzelballen auch bei frostfesten Pflanzen geschützt werden.

Kann ich im Wald gesammelte Heidelbeeren einfach essen?

Es ist empfehlenswert Beeren aus Wildsammlung vor dem Verzehr immer zu waschen. Dadurch werden nicht nur Verunreinigungen entfernt, das Risiko ist geringer Krankheitserreger wie jenen des Fuchsbandwurmes aufzunehmen.

Wie kann ich Sträucher und Bäume mit blauen Beeren vermehren?

Eine Vermehrung über Samen ist bei den meisten Arten möglich, jedoch sehr aufwendig. Zudem ist bei einigen Arten eine Verkreuzung mit anderen Arten nicht ausgeschlossen. Einfacher ist eine Vermehrung über Absenker, Stecklinge oder Wurzelschösslinge. Die so gewonnenen Jungpflanzen bringen im Vergleich zur Vermehrung über Samen meist früher einzelne blaue Beeren hervor.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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