Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Gemüsegarten » Fruchtgemüse » Tomaten » Gelbe Blätter an Tomaten: Ursachen und Lösungen | Tomatenblätter

Gelbe Blätter an Tomaten: Ursachen und Lösungen | Tomatenblätter

Gelbe Blätter an Tomaten

Tomaten (Solanum lycopersicum) aus dem eigenen Garten schmecken besonders gut. Sie benötigen nicht viel Platz und kommen selbst auf einem Balkon im Kübel zurecht. Neben regelmäßigem Gießen und einer wöchentlichen Düngung ist nicht viel zu tun, die Tomatenpflanzen sind pflegeleicht. Dennoch kann es zu Pflegefehlern, Krankheiten oder Schädlingen kommen, die zum Beispiel gelbe Tomatenblätter verursachen. Je nach Ursachen lässt sich das Problem mit einfachen Lösungen oder mit etwas Aufwand beheben.

Video-Tipp

Gelbe Tomatenblätter

Gelbe Tomatenblätter sind besonders dann beunruhigend, wenn es sich nicht um einzelne Flecken oder Blätter handelt, sondern wenn ein Großteil der Pflanze betroffen ist. Um die Ursache herauszufinden und die richtigen Lösungen wählen zu können, muss die Pflanze genau begutachtet werden. Folgende Fragen sollten dabei beantwortet werden:

  • sind nur einzelne Tomatenblätter, Tomatenpflanzen gelb oder betrifft es alle?
  • werden die älteren Blätter gelb oder die jungen?
  • vergilbt die komplette Tomatenpflanze?
  • sind weitere Auffälligkeiten erkennbar?

Pflegefehler

Obwohl die Kultivierung von Tomatenpflanzen nicht sehr kompliziert ist, kann es immer wieder zu kleinen, unbemerkten Fehlern kommen. Im Gegensatz zu Krankheiten oder Schädlingen sind sie jedoch leichter zu beheben. Pflegefehler können vor allem dann vermutet werden, wenn viele oder alle Pflanzen betroffen sind. In der Regel werden im Garten alle Tomatenpflanzen gleich gepflegt.

Möglich sind:

  • falsche Behandlung der Jungpflanzen
  • zu wenig Licht
  • falsche Düngung
  • zu viel oder zu wenig Wasser

Jungpflanzen richtig behandeln

gelbe Tomatenblätter

Gelbe Tomatenblätter nach dem Umzug ins Freie treten besonders dann auf, wenn die Tomatenpflanzen nicht ausreichend abgehärtet wurden. Bei einer Anzucht unter Glas oder in der Wohnung ist Solanum lycopersicum das Sonnenlicht nicht gewöhnt. Werden die Jungpflanzen ohne Abhärtung ins Freie gestellt, führt die Umstellung zu gelben Blättern an den Tomaten.

Weitere Symptome

  • schlaffe Blätter trotz Gießen
  • langsames oder ausbleibendes Wachstum
  • Verbrennungen auf den Blättern

Abhilfe

Im konkreten Fall kann man nur abwarten und versuchen, die Pflanzen optimal zu versorgen, damit sie sich wieder erholen. Die Gelbe Färbung der Tomatenblätter verschwindet dann mit der Zeit. Es kann auch passieren, dass ältere Blätter abgestoßen werden. Der Neuaustrieb ist dann jedoch gesund.

Die nächsten Jungpflanzen werden dann durch schrittweises Gewöhnen an das Sonnenlicht abgehärtet. Dafür bringt man sie, sobald es ausreichend warm ist, tagsüber ins Freie. In den ersten Tagen in den Schatten, später auch in die Sonne. Nachts oder wenn es zu kalt ist, bleiben die Pflanzen noch drinnen.

Richtige Lichtverhältnisse

Tomaten gehören zu den Pflanzen, die sehr lichthungrig sind. Am besten wachsen sie in voller Sonne, alternativ auch im Halbschatten. Wenn die Pflanzen zu wenig Licht abbekommen, können sich die Tomatenblätter gelb verfärben.

Weitere Symptome

  • Geiltriebe (lange Triebe ohne Blätter)
  • Neuaustrieb bleibt schwach
  • kaum Blüten

Abhilfe

Am einfachsten ist das bei Pflanzen, die im Kübel wachsen, sie werden einfach an einen Ort gestellt mit mehr Sonneneinstrahlung. Pflanzen die im Freiland wachsen, müssen eventuell umgepflanzt werden oder es kann auf andere Art mehr Lichtzutritt gewährleistet werden. Starke Mittagssonne sollte vermieden werden.

Nährstoffversorgung

gelbe Blätter an Tomaten

Solanum lycopersicum gehört zu den Starkzehrern, nur bei regelmäßiger und hoher Nährstoffzugabe entwickeln sich gesunde, kräftige Pflanzen, die reichen Ertrag bringen. Je nachdem, welcher Nährstoff fehlt, kann es zu unterschiedlichen Erscheinungen an der Tomate kommen:

  • mangelndes Wachstum, gelbe Keimblätter, ältere Blätter sterben ab, Früchte bleiben klein: Stickstoffmangel
  • ältere Tomatenblätter werden von innen her gelb, Blattadern und -ränder bleiben grün: Magnesiummangel
  • gelbe Ränder und Spitzen am Laub, später braun, Welketracht, kleinbleibende Blätter und Pflanzen: Kaliummangel
  • gesamte Pflanze wird gelb, Blüten faulen: Kalziummangel (Ursache für die Blütenendfäule)
  • gelbe Blätter mit grünen Adern: Eisenmangel (möglicherweise zu viel Kalk im Boden)
  • vergilbte Blattspitzen, eingerollte, absterbende Blätter: Kupfermangel
  • kümmert die Pflanze trotz erfolgter Düngung: Kalkmangel

Abhilfe

Tomaten wachsen am besten in sehr nährstoffreicher Erde. Der Boden sollte entsprechend vorbereitet sein. Kompost oder Mist kann schon im Herbst eingebracht werden. Gründüngung wird kurz vor dem Pflanzen der Tomaten abgemäht und untergegraben. Beim Pflanzen selbst werden Hornspäne und Gesteinsmehl in das Pflanzloch gegeben. Dies gilt auch bei Topfpflanzen.

Tipp:

Ist der Kübel ausreichend groß, kann als unterste Schicht eine Lage Mist eingebracht werden. Darauf folgt etwas Erde, damit die Wurzeln der Jungpflanzen nicht verbrennen.

Bei gut versorgtem Boden reicht es, die Tomaten alle zwei Wochen zu düngen. Werden sie die ganze Zeit über gemulcht, kann eine Düngung noch seltener erfolgen. Kübelpflanzen hingegen werden einmal wöchentlich mit Flüssigdünger versorgt oder es werden Hornspäne in die oberste Erdschicht eingearbeitet. Einmal im Monat mischen Sie dann Gesteinsmehl unter das Substrat, das verhindert einen Kalkmangel.

Tipp:

Es kann sich lohnen, eine Bodenprobe aus dem Garten auf Nährstoffmangel hin untersuchen zu lassen.

Richtige Wasserversorgung

Bei Tomaten kann es sowohl ein zu viel als auch ein zu wenig an Feuchtigkeit geben. Die Symptome ähneln sich dabei:

  • schlaffe Pflanzen, Blätter hängen nach unten
  • gelbe Tomatenblätter, bei Trockenheit eventuell auch braune
  • aufgrund mangelnder Nährstoffversorgung reduzierter Neuaustrieb

Abhilfe

Ist das Substrat zu trocken, sollten Sie häufiger und durchdringender wässern. Eine Mulchschicht verhindert zusätzlich das Verdunsten von zu viel Wasser. Sandiger Boden kann mit Hilfe von Humusgaben Wasser besser speichern. Schwieriger ist es, wenn die Pflanzen zu nass stehen. Staunässe kann die Wurzeln zum Faulen bringen. Topfpflanzen werden am besten umgetopft. Dabei sollten Sie die beschädigten Wurzeln entfernen. Im neuen Kübel sollten Sie ebenfalls einen guten Wasserabfluss gewährleisten. Werden Tomaten im Freiland gepflegt, muss schon bei der Pflanzung auf eine gute Drainage geachtet werden. Ist der Standort dennoch zu nass, werden auch kümmernde Freilandtomaten umgepflanzt. Lehmiger Boden lässt sich mit Sand durchlässiger machen.

Krankheiten und Schädlinge

Sind die Tomatenpflanzen gut versorgt und Pflegefehler lassen sich ausschließen, müssen Sie Krankheiten und Schädlinge in Betracht ziehen. Dies gilt auch, wenn nur einzelne Pflanzen der Tomaten gelbe Blätter aufweisen. Die wichtigsten Ursachen sind:

  • Blattfleckenkrankheit
  • Bakterienwelke
  • Thripse
  • Weiße Fliegen

Blattfleckenkrankheit

überdachte Tomaten
Tomaten mit Überdachung

Tomaten sind anfällig für sehr viele Pilzkrankheiten. Eine von denen, die ebenfalls für vergilbendes Blattwerk sorgt, ist die Blattfleckenkrankheit (Septoria lycopersici). Dabei bilden sich noch vor dem Gelbwerden der Blätter kleine, wässrige Flecken mit schwarzem Rand. Die befallenen Blätter sterben irgendwann ab, die Pflanze wird dabei geschwächt. Die Früchte bleiben klein, sind jedoch essbar. Die Krankheit lässt sich im Hausgarten nicht behandeln. Befallene Blätter sollten Sie jedoch entfernen und am besten im Hausmüll entsorgen.

Vorbeugung (für alle Pilzkrankheiten)

  • Pflanzen oberhalb der Erde trocken halten
  • Überdachung schützt vor Regen
  • luftiger Standort und weite Pflanzabstände sorgen für genug Luftzirkulation
  • Pflanze regelmäßig ausgeizen, um zu dichtem Wuchs zu verhindern
  • besondere Vorsicht in schwül-warmen Sommern, Pflanzen öfters kontrollieren
  • resistentes bzw. tolerantes Saatgut verwenden
  • bei Pflanzen im Gewächshaus häufig lüften
  • unteren Blätter am Stängel entfernen

Bakterienwelke

Bakterienwelke an Tomate

Die Bakterienwekle (Corynebacterium michiganense) zeichnet sich durch gelbe Tomatenblätter aus. Aufgeschnittene Triebe zeigen dabei braun-gelbe Gefäße. Wenn die Krankheit voranschreitet, werden die Blätter braun und fallen ab. Die Infektion kann sich auch auf die Tomaten ausbreiten, sie werden dann ungenießbar. Zur Vorbeugung sollten Sie die gleichen Hinweise beachten wie bei der Blattfleckenkrankheit.

Behandlung erkrankter Pflanzen:

  • gesunde von kranken Pflanzen trennen
  • betroffene Blätter entfernen und vernichten
  • Mulch entfernen und Erde auflockern
  • verdichtetes Erdreich mit Sand mischen
  • Düngung zurückfahren
  • Stärkungsmittel sorgen allgemein für gesundes Wachstum

Thripse

Diese winzigen Fliegen saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, sie verfärben sich gelb. Die Larven hingegen befallen die Wurzeln. Im Freien werden Thripse (Thysanoptera) meist nicht so häufig, dass eine Behandlung notwendig ist. Im Gewächshaus können sie großen Schaden anrichten. Dort ist die Bekämpfung jedoch einfacher.

Behandlung:

  • im Freien mit Schmierseifenlösung einsprühen (1 Liter Wasser mit 15 ml Schmier- oder Kernseife mischen)
  • alternativ Tomaten mit Gesteinsmehl einstäuben
  • im Gewächshaus können Nützlinge (Raubmilben, Schwebfliegen) eingesetzt werden
  • hilfreich sind auch Leimtafeln

Weiße Fliegen

weiße Fliege

Die kleinen weißen Fliegen (Trialeurodes vaporariorum) schädigen sehr viele Gemüsearten. Im Gewächshaus können sie jedoch besonders lästig werden. Wie Thripse saugen auch sie den Saft aus den Pflanzen. Die Blätter der Tomaten verfärben sich dann mit der Zeit gelb und die Tomate kümmert. Im Freien schützt ein Gemüseschutznetz vor einem Befall mit weißen Fliegen. Stehen die Tomaten in einem Tomatenhaus, können Sie die gesamte Konstruktion mit einem Netz überziehen, dieses muss jedoch sehr dicht sein.

Behandlung:

  • im Gewächshaus mit Leimtafeln oder Schlupfwespen
  • im Freien können Gelbtafeln ebenfalls helfen, die Pflanzen ab und an schütteln, damit die Fliegen auffliegen und an den Tafeln hängen bleiben

Weitere Tipps für Tomatenpflanzen

Scroll Up