Kiwi düngen: wann, womit und wie oft?
Kiwis sind gesund und sehr beliebt. Damit sie prächtig gedeihen und viele Früchte bringen, benötigt der Boden regelmäßig Dünger. Selbstanbauer sollten sich hier informieren, wann, womit und wie oft Kiwi zu düngen ist.
Auf den Punkt gebracht
- Organischer Dünger ideal für Kiwis
- Vorsicht mit Mineraldünger
- manche Hausmittel zum Düngen geeignet
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt zum Düngen
Bei dem richtigen Zeitpunkt kommt es auf zwei Faktoren an.
Pflanzzeit
Bei der Kiwi handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze. In den ersten beiden Jahren nach dem Einpflanzen ist sie nicht zu düngen, wenn sie als Jungpflanze in frische Gartenerde beziehungsweise nährstoffreiches Substrat oder in kompost-angereicherte Erde gesetzt wurde. Dann reicht die Bodenqualität in den ersten beiden Standjahren aus und eine zusätzliche Düngung könnte zu einer Überdüngung führen.
Das dritte Standjahr ist zudem das, an dem Sie (frühestens) mit der ersten Fruchtbildung rechnen können und dementsprechend steigt auch der Nährstoffbedarf an.
Deshalb gilt: Erste Düngung frühestens ab dem dritten Pflanzjahr.
Ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung der Pflanze ist der pH-Wert des Bodens, der bei Kiwis zwischen 4,5 und 5,5 liegen sollte. Ein regelmäßiger pH-Test gibt Aufschluss, ob/wann hier gegebenenfalls ein pH-Wert verändernder Dünger zu verabreichen ist, der übrigens keinem speziellen Zeitpunkt unterliegt, sondern bei Bedarf zu verabreichen ist.
Jahreszeit
Die beste Jahreszeit zum Düngen der Kiwi ist das Frühjahr. Ab Mitte März kann gedüngt werden, dann steht der Vegetationsbeginn mit dem erste Austrieb bevor und die Pflanze erhält durch die Düngung einen guten Start für ein kräftiges Wachstum. Ab dem dritten Pflanzjahr sollte die Frühjahres-Düngung nicht später als Ende April/Anfang Mai erfolgen, damit die Düngung noch einen positiven Einfluss auf die Blüten nehmen kann, die je nach Sorte bereits Mitte/Ende Mai beginnt.
Der richtige Dünger
Es gibt verschiedene Arten von Düngemitteln, die zur Anwendung kommen können:
Kompost
Den besten organischen Dünger für Kiwi stellt reifer Kompost dar. Je nach Materialien ist ein Kompost nach etwa 12 Monaten ideal reif zum Düngen von Kiwis. Pro Quadratmeter sind rund drei Liter in die Erde um den Wurzelbereich herum einzuarbeiten.
Alternativ zum Kompost ist auch Pferdemist als Dünger für Kiwis optimal. Hierbei ist darauf zu achten, dass er gut abgelagert und vor allem abgekühlt ist, weil er sonst zu Verbrennungen an der Pflanze und im Boden sorgen kann.
Hornmehl
PH-neutrales Hornmehl ist ein idealer Dünger für Kiwis, die Unterstützung beim Wachstum grüner Pflanzenteile benötigen. Hornmehl ist nämlich mit 14 Prozent Gehalt reich an Stickstoff, der den Grünwuchs anregt. Er kommt deshalb häufig bei älteren Pflanzen zum Einsatz, die zunehmend kahler werden. Phosphor bis maximal fünf Prozent, Kalium mit um ein Prozent und Kalzium mit bis zu sechs Prozent sind zwar auch in Hornmehl enthalten, spielen bei dem Grund der Düngung von Hornmehl aber eher eine untergeordnete Rolle.
Mineraldünger
Sie können Kiwis auch mit herkömmlichem Mineraldünger düngen. Er enthält viele Mineralien, die sich positiv auf das Wurzelsystem, das Blattgrün, die Blüten- und Fruchtbildung sowie den allgemeinen Zustand der Pflanzen auswirken. Allerdings gilt Mineraldünger als nicht umweltfreundlich, weil die Mineralien nicht abgebaut werden, sondern den Boden belasten können.
Zudem sind manche Kiwi-Sorten salz- und kalkempfindlich und es kann bei diesen schnell zu einer Überdüngung kommen. Deshalb und der Umwelt zuliebe ist Mineraldünger stets nur geringfügig zu verabreichen. Am besten eignet sich dazu Rhododendron-Dünger.
Kaffeesatz
Kaffeesatz ist ein ideales Hausmittel zum Düngen von Kiwis, wenn der pH-Wert des Bodens zu hoch ist. Er besitzt die Eigenschaft, den pH-Wert zu senken.
Eierschalen
Als Gegenspieler von Kaffeesatz gelten Eierschalen. Sie steigern den pH-Wert und können gedüngt werden, wenn dieser für die Kiwis über 5,5 liegt.
Kartoffel- und/oder Nudelwasser
Kartoffeln und Nudeln beinhalten viel Stärke, die sich beim Kochen auch im Wasser absetzt und Kiwis reichlich Energiereserven zuführen. Zudem sind natürliche Mineralstoffe in Kartoffel- und Nudelwasser zu finden, die das Wachstum und die Blütenbildung begünstigen.
Wichtige Nährstoffe sind auch im Gemüsesud enthalten, wie beispielsweise von Brokkoli, Rosen- und Blumenkohl, wenngleich auch Kartoffel- und Nudelwasser nicht mit Nährstoffen geizt.
Diese Inhaltsstoffe sind im Kochwasser enthalten und für Kiwis relevant:
- Kalzium
- Eisen
- Phosphor
- Magnesium
- Kalium
- Zink
Bananenschalen
Bananenschalen sind hervorragende Kalium-Lieferanten. Kalium ist vor allem zur Förderung der Kälteempfindlichkeit wichtig. Es erhöht den Salzgehalt in den Pflanzen, sodass das Erfrierungsrisiko gemindert wird. Hierbei sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie Bananenschalen nur bei den Kiwi-Sorten verwenden, die nicht salzempfindlich sind.
Außerdem ist grundsätzlich mit Kalium sparsam umzugehen, weil zu viel davon auch bei den salzverträglichen Exemplaren der ph-Wert zu hoch steigen lassen und zu Schäden führen kann. Mehr als zwei bis maximal drei Bananenschalen sollten es pro Düngung nicht sein.
Düngehäufigkeit
Wie oft zu düngen ist, kommt auf das Düngemittel und die Bodenqualität an.
Folgendes gilt als Richtlinie:
- Kompost: einmal jährlich
- Hornmehl: je nach pH-Wert
- Mineraldünger: ein- bis zweimal jährlich; Frühjahr und/oder während Blütezeit
- Kaffeesatz: maximal alle zwei Wochen als Grunddüngung oder bei Bedarf
- Eierschalen: maximal alle zwei Wochen als Grunddüngung oder bei Bedarf
- Kochwasser: einmal wöchentlich, insbesondere während der Blüte
- Bananenschalen: im Herbst zur Winter-Vorbereitung
Ein Düngen sollte ab August nicht mehr vorgenommen werden. Dadurch könnten das Wachstum und die Verholzung der Triebe gefördert werden, was weniger Fruchtbildung und Ernteerträge zur Folge hat. Eine Ausnahme bildet allerdings Kaliumdünger zur Winter-Vorbereitung.
Häufig gestellte Fragen
Ja und Nein. Durch die beschränkte Menge an Substrat liegt der Nährstoffbedarf bei Kiwis höher, als in einem Gartenbeet mit viel Erde rundherum. Vermutlich soll aufgrund des Geruchs auch kein Kompost in geschlossenen Räumen gedüngt werden. Am besten verwenden Sie einen organischen Langzeitdünger aus dem Handel und mischen alle zwei bis drei Wochen einen Hausmittel-Dünger unter das Substrat.
Wenn die Kiwi nicht blüht, liegt das häufig an einer zu kalkhaltigen Erde, wodurch die Wurzeln an der Aufnahme von Nährstoffen und Feuchtigkeit gestört werden. Geben Sie reichlich alkalische Rhododendron-Erde in die Erde und/oder düngen Sie viele Eierschalen zur zügigen pH-Wert-Steigerung.
Eisen und Magnesium fördern die Fruchtreife und verhindern Gelbfärbungen der Blätter. Im Umkehrschluss können gelbe Kiwi-Blätter auf einen Mineralmangel und im Speziellen auf einen Eisen- und/oder Magnesiummangel hindeuten.