Mangokern in Wasser keimen lassen
Mangos sind das perfekte Obst für jeden, der es süß, exotisch und gesund mag. Lässt man den Mangokern im Wasser keimen, kann man leicht seine eigene Mangopflanze ziehen.
Auf den Punkt gebracht
- nicht jede Mango zur Anzucht geeignet
- teilweise mit keimhemmenden Mitteln behandelt
- Fruchtbildung bei selbst gezogenen Pflanzen eher selten
- Keimung im Wasser besonders erfolgversprechend
Inhaltsverzeichnis
Keimfähigen Kern finden
Die meisten Mangos aus dem Supermarkt sind für eine Selbstanzucht nicht geeignet. Oft sind sie mit keimhemmenden Mitteln behandelt worden, die eine Keimung praktisch unmöglich machen. Darüber hinaus können sich der lange Transport, eine frühzeitige Ernte und zwischenzeitliche Kühlung negativ auf den Samen bzw. das Keimverhalten auswirken.
Die besten Chancen hat man vermutlich mit dem Kern einer Bio-Mango, die sind unbehandelt und besitzen eine bessere Keimfähigkeit. Natürlich muss die betreffende Mango voll ausgereift sein. Auf Flugmangos sollte man aufgrund ihrer schlechten Klimabilanz generell verzichten.
Hinweis: Da Mangobäume normalerweise unter völlig anderen Bedingungen aufwachsen, bilden hierzulande selbst gezogene Exemplare in der Regel keine Früchte.
Mangokern vorbereiten
Hat man eine geeignete Mango erstanden, geht es darum, den Kern auf die Keimung vorzubereiten, indem man zunächst ihn und anschließend den eigentlichen Samen im Innern freilegt.
- Kern sorgfältig vom Fruchtfleisch lösen und dabei Kernhülse möglichst nicht beschädigen
- Kern etwa eine Woche antrocknen lassen
- letzte Fruchtfleischreste entfernen beispielsweise mit einer Wurzelbürste
- Kern vorsichtig mit einem Messer oder einer Schere von der Spitze über die Längsseite aufbrechen
- Samen kommt zum Vorschein
Der Samen im Innern des Kerns hat die Form einer flachen Bohne. Er sollte hellgrün, weißlich-grün oder braun sein, nur dann ist er keimfähig. Verletzten Sie diesen nicht beim Aufhebeln des Kernes.
Tipp: Empfindliche Personen sollten beim Hantieren mit dem Kern Handschuhe tragen, denn er enthält reizende Stoffe.
Mangokern im Wasser keimen lassen
Ist der Samen freigelegt aus dem Mangokern und unbeschädigt, kann er zum Keimen gebracht werden, indem man ihn in Wasser einweicht.
- Oberfläche des Samens vorsichtig ankratzen oder mit Schleifpapier abreiben
- beides beschleunigt die Keimung
- Samen für 24 Stunden in warmem Wasser am besten in einer flachen Schale einweichen
- anschließend in feuchtes Papiertaschentuch oder Küchentuch wickeln
- das Ganze in einen Druckverschluss-Gefrierbeutel geben
- an einen dunklen und warmen Ort legen
- Küchentuch bis zur Keimung feucht halten, öfter belüften
- oder alle 2-3 Tage vorsichtig wechseln
- Mangokern keimt nach etwa zwei Wochen
Nach einigen Tagen haben sich in der Regel die ersten Wurzeln gebildet. Bald darauf folgt der Keimling. Hat dieser eine Größe von 2-3 cm erreicht, ist er bereit zum Einpflanzen.
Tipp: Anstelle eines Küchentuches, welches man immer wieder befeuchten oder wechseln muss, kann man auch normales Moos verwenden. Das bleibt in der Regel dauerhaft feucht und muss nicht gewechselt werden.
Wichtig beim Einpflanzen
Man kann den Kern samt Keimling anfangs in einen kleineren Anzuchttopf setzen und sobald er ausreichend Wurzeln entwickelt hat in einen größeren Kübel umpflanzen. Diesen Arbeitsschritt kann man sich sparen, indem man ihn direkt in einen ausreichend großen Topf pflanzt:
- tiefen Topf mit Mindestdurchmesser von 40 cm wählen
- lockere, nährstoffarme, leicht saure Substrate verwenden
- Mischung aus normaler Gartenerde, Kompost und Kokosfaser optimal
- alternativ handelsübliche Anzuchtsubstrate oder torffreie Kübelpflanzenerde
- Keimlinge empfindlich gegenüber Pilzen und Bodenschädlingen
- Substrat deshalb am besten keimfrei machen
- Samen dann aufrecht in die Erde bringen
- Keimling muss aus Erde herausschauen
Die Erde sollte in ersten Wochen leicht feucht gehalten, aber Staunässe unbedingt vermieden werden. Darüber hinaus ist auf eine hohe Luftfeuchtigkeit und konstante Temperaturen zu achten. Hat alle geklappt, sollte nach ca. sechs Wochen bereits ein kleines Mangobäumchen gewachsen sein.
Tipp: Das Pflanzgefäß muss entsprechend tief sein, damit die langen Pfahlwurzeln, die ein Mangobäumchen bildet, ausreichend Platz finden.
Erfahren Sie mehr zum Einpflanzen eines Mangokerns
Häufig gestellte Fragen
Es sollten vor allem kleinwüchsige Sorten sein. Leider ist genau die beim Kauf einer Mango normalerweise nicht zu erkennen. In Deutschland sind vor allem die Sorten ‚Cogshall‘ und ‚Carrier‘ zu finden. Beide sind sehr gut geeignet. An seinen natürlichen Standorten kann ein Mangobaum Höhen von bis zu 45 m erreichen. Hier werden sie auch aufgrund der Kübelhaltung in der Regel nicht größer als zwei bis drei Meter.
Zeigt er eine graue Färbung und eine schrumpelige Struktur, ist er nicht mehr keimfähig, eine Anzucht wird demzufolge nicht gelingen.
Das ist generell das ganze Jahr über möglich. Allerdings kann es im Winter aufgrund des geringeren Lichtangebotes und der niedrigeren Temperaturen etwas länger dauern, bis der Samen keimt.
Auf Kalk im Gießwasser reagiert die Mangopflanze empfindlich. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man ausschließlich mit weichem, also Regenwasser gießen. Steht nur Leitungswasser zur Verfügung, muss das mindestens eine Woche lang abgestanden sein. Auch zum gelegentlichen Einsprühen der Pflanze sollte das Wasser weich sein. Kalk könnte zudem unschöne weiße Flecken auf den Blättern hinterlassen.