Opa Langbein: ist der Weberknecht eine Spinne?
Wer keine Spinnen mag, mag auch keine Weberknechte. Nicht zuletzt weil es scheint, als würde es sich bei diesen Tieren auch um Spinnen handeln. Ob dem so ist und Opa Langbein tatsächlich eine Spinne ist, erfahren Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- Weberknechte (Opiliones) gehören nicht zu den echten Spinnen
- sie sind aber Spinnentiere (Arachnida)
- es gibt verschiedene Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- auffälligstes Unterscheidungsmerkmal: Körpergliederung
Inhaltsverzeichnis
Weberknechte
Acht lange Beine, die gleichen schnellen Bewegungen. Es scheint offensichtlich, dass es sich bei dem Weberknecht um ein Spinnentier handelt. Tatsächlich gehört er jedoch nicht zur Ordnung der Webspinnen (Araneae), die die eigentlichen Spinnen beinhalten. Die Weberknechte bilden eine eigene Ordnung innerhalb der Spinnentiere. Wer die Tiere genauer betrachtet, erkennt auch offensichtliche Unterschiede zu anderen Spinnen.
Hinweis: Zu den Spinnentieren gehören außerdem Skorpione, Milben und Pseudoskorpione.
Lebensweise
Der Weberknecht ist nachtaktiv. Er jagt keine größeren Insekten, sondern mikroskopisch kleine Lebewesen. Außerdem verzehren Weberknechte ebenso winzige Aasteilchen. Tagsüber und im Winter können sie sich zu mehreren Exemplaren zusammenfinden, um zu ruhen. Besonders wenn Sonne scheint, sitzen sie gern an aufgewärmten Häuserwänden. Größere Vorkommen der Tiere gibt es außerdem in Laubwäldern.
Mit ihren acht sehr langen Beinen können sie sich sehr schnell und wendig fortbewegen. Da Opa Langbein überwiegend am Boden lebt, ist er darauf angewiesen, auch zwischen Laub und Gras schnell laufen zu können. Zu diesem Zweck besitzen die Beine mehrere Gelenke.
Unterschiede
- Körperbau: Spinnen untergliedert in Vorder- und Hinterkörper, Weberknechte miteinander verwachsen
- Anzahl der Augen: Weberknechte 2, Spinnen 6 bis 8
- Weberknechte weniger wehrhaft
- besitzen nur Stinkdrüsen
- Spinnen dagegen Giftdrüsen und kräftige Klauen
- jagen auch größere Insekten
- meiste Spinnen bauen Netze, Weberknechte dazu nicht fähig
Hinweis: Auch in der Fortpflanzung unterscheidet sich Opa Langbein von „richtigen“ Spinnen. Zum Beispiel sind die Geschlechtsunterschiede nicht so ausgeprägt.
Häufig gestellte Fragen
Sie besitzen zwar Kieferklauen, doch diese sind zu klein, um damit wirklich zubeißen zu können. Außerdem können sie nicht stechen und besitzen auch keine Giftdrüsen.
Es ist nicht ratsam, den Weberknecht an einem Bein hochheben zu wollen, um ihn aus dem Haus zu tragen. In den meisten Fällen verliert das Tier das Bein. Der Grund dafür ist, dass er Beine abwerfen kann, um eventuellen Fressfeinden zu entkommen. Deshalb bewegen sich abgeworfene Beine auch noch eine Weile.
Am ehesten ist Opa Langbein mit Zitterspinnen zu verwechseln, die ebenfalls sehr lange Beine und einen kompakt erscheinenden Körper besitzen. Allerdings leben diese in Gebäuden und nur selten außerhalb.