Goldregen, Laburnum: Standort, Pflanzen und Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai, Juni
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend, Überhängend
- Höhe
- bis zu 7m hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Hülsenfrüchtler, Fabaceae
- Pflanzenarten
- Ziersträucher, Parkbäume, Kübelpflanzen, Topfpflanzen, Kleinbäume
- Gartenstil
- Parkanlage, Innenhof, Blumengarten
Die kleine Gattung der Goldregen erfreut sich aufgrund der intensiven Gelbfärbung der Blüten seit mehreren Jahrhunderten größter Beliebtheit als Zierpflanze. Seine Anspruchslosigkeit und die anpassungsfähige Art machen Laburnum zu den idealen Ziersträuchern, die nicht viel Pflege benötigen und sogar den Winter ohne Schutz aushalten. Dennoch müssen Sie Vorsicht walten lassen, wenn Sie einen Goldregen im Garten haben, da der Schmetterlingsblütler äußerst giftig für Menschen, Haus- und Hoftiere ist.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Goldregen, egal ob es sich um den Gemeinen Goldregen (Laburnum anagyroides), Alpen-Goldregen (L. alpinum) oder Hybrid-Goldregen (L. watereri) handelt, ist ein anspruchsloses Gewächs, das sich problemlos in zahlreichen Gärten anpflanzen lässt. Zu den wichtigsten Voraussetzungen der Pflege gehört der Standort, durch den die Pflanze robust wachsen und den Winter problemlos überstehen kann. Der Standort sollte folgendermaßen beschaffen sein:
- sonnig bis halbschattig
- warm
- luftig
Zudem benötigt der Goldregen viel Platz, da die Breite etwa die Hälfte der Höhe beträgt. In den meisten Fällen erreichten ausgewachsene Exemplare eine Breite von drei bis fünf Metern. Daher sollten Sie den Schmetterlingsblütler so pflanzen, dass er nicht an andere Pflanzen oder an der Hauswand anstößt, da dies den Wuchs negativ beeinflusst. Ebenso kann die Höhe von bis zu sieben Metern ein Problem darstellen, wenn Sie Laburnum an einer überdachten Stelle pflanzen. Wenn Sie die Pflanze im Kübel halten, muss der Standort ebenfalls sonnig und warm sein. Je sonniger der Standort, desto größer ist der Blütenreichtum.
Tipp: Sie können Goldregen sogar an schattigen Standorten pflanzen, solange diese nicht zu feucht und wie oben beschrieben, warm sind. Jedoch müssen Sie sich dann mit einer nicht so reichen Blüte zufriedengeben, da viel Sonne für die Ausbildung der goldgelben, traubigen Blütenstände notwendig ist.
Boden
Neben dem Standort ist ein passender Boden wichtig. Dieser sollte über die folgenden Eigenschaften verfügen:
- wasserdurchlässig
- nährstoffreich
- kalkhaltig
- humos
- luftdurchlässig
- pH-Wert: 6,0 bis 8,0
- toleriert felsigen Boden
- toleriert Trockenrasen
Vorgezogene Topfpflanzen kaufen
Falls Sie selbst nicht schon ein Laburnum-Exemplar im Garten oder in der Nähe haben, über das Sie die Pflanze vermehren können, bietet sich der Erwerb einer vorgezogenen Topfpflanze an. Beim Kauf sollten Sie jedoch auf einige Punkte Acht geben, damit sie kein für Schnecken anfälliges Exemplar kaufen, falls Sie das Gewächs auspflanzen wollen. Folgende Punkte sind zu nennen:
- eine Größe von mindestens 100 cm
- drei oder fünf Triebe
- sollte gesund wirken und nicht von Läusen oder Spinnmilben befallen sein
Falls Sie sich für eine noch junge Pflanze entscheiden, die noch keine Höhe von einem Meter erreicht hat, sollten Sie diese solange in einem Kübel halten. Dadurch bewahren Sie das Gewächs vor einem Befall durch Schnecken, die sich mit Freuden an den noch jungen Pflanzen laben. Je älter und größer Goldregen ist, desto resistenter ist er und entwickelt dadurch seine hohe Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Schädlinge und Krankheiten.
Tipp: Achten Sie darauf, beim Kauf den Indischen Goldregen (bot. Cassia fistula) nicht mit den Laburnum-Arten zu verwechseln. Dabei handelt es sich nicht um einen Goldregen, sondern um eine äußerst pflegebedürftige Kassie, die nicht giftig ist und deren Früchte sogar essbar sind, was sie zu einer dekorativen Alternative zu Laburnum macht.
Pflanzen
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen in den Garten ist noch vor Beginn des Frühlings von Februar bis Ende März. In dieser Zeit können sich die Wurzeln gut ausbilden. Ebenso bietet sich der Herbst von Oktober bis November an. Da das Gewächs nach dem Einpflanzen im Freien winterhart ist, müssen Sie sich keine Sorgen um die Gesundheit von Laburnum machen. Beim Pflanzen gehen Sie wie folgt vor:
- graben Sie ein Loch am gewünschten Standort in der doppelten Größe des Ballens
- muss nicht tief gepflanzt werden
- setzen Sie die Pflanze in das Loch
- schütten Sie das Loch zu
- ausreichend wässern, nicht düngen
Achten Sie darauf, dass der ausgewählte Standort der endgültige Platz für den Goldregen ist. Mit zunehmendem Alter reagiert der Schmetterlingsblütler mit hohem Stress auf ein mögliches Umpflanzen und geht häufig ein.
Kübelkultur
Wenn Sie einen Goldregen in Kübelkultur halten wollen, sollten Sie ihn unbedingt nach dem Kauf umtopfen, da die Erde im Topf häufig verdichtet ist. Das Umtopfen gelingt sehr einfach, Sie benötigen nur das richtige Substrat:
- Gartenerde völlig ausreichend
- mit ein wenig Kompost anreichern
- Sand hinzugeben zum Auflockern
Mischen Sie das Substrat einfach vorher zusammen und geben es zur Hälfte in den Topf. Anschließend setzen Sie den Goldregen in den Topf und füllen das restliche Substrat ein, bis der gesamte Wurzelballen bedeckt ist. Anschließend wässern und düngen Sie entsprechend der Pflegeanleitung.
Pflege
Die Pflege des Goldregen ist nicht schwer. Hat es sich Laburnum erst einmal im Garten gemütlich gemacht, müssen Sie nur auf die richtigen Düngerzugaben und Wasserzufuhr achten, vor allem wenn es trocken ist.
Hinweis: Jede Pflegemaßnahme, bei der Sie die Pflanze anfassen, sollte mit Handschuhen geschehen, da die Giftstoffe im Goldregen allergische Reaktionen auf der Haut verursachen könnten.
Gießen
Ein ausgepflanzter Goldregen muss nur über lange Trockenzeiten gegossen werden. Kübelpflanzen müssen regelmäßig gegossen werden, jedoch sollten Sie immer eine Fingerprobe machen um zu sehen, ob es wirklich notwendig ist. Folgende Arten Wasser bieten sich zum Gießen an:
- Regenwasser
- gefiltertes Regenwasser
- abgestandenes Leitungswasser
Achten Sie nur darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt.
Tipp: Alternativ können Sie Rindenmulch um die Pflanze verteilen, um mehr Feuchtigkeit zu speichern, aber niemals zu viel gießen.
Düngen
Gedüngt wird nur bei nährstoffarmen Böden oder wenn die Pflanze geschwächt ist, zum Beispiel durch Schädlinge. Verwenden Sie Dünger, die über viel Phosphat und Kalium verfügen, zum Beispiel spezielle Goldregen- oder Blauregen-Dünger. Ebenfalls können Dünger für große, blühende Pflanzen verwendet werden. Halten Sie sich entweder an die Angaben auf der Flasche des Herstellers oder verdünnen Sie den Dünger stark und wenden Sie nur geringe Mengen Dünger, wenn es dem Laburnum schlecht geht.
Schneiden
Einen Schnitt benötigt der Goldregen nicht. Die Pflanze sorgt, solange sie gesund ist, in dieser Hinsicht für sich alleine und sieht selbst nach einem harschen Winter üppig aus. Nur wenn Äste abgeknickt oder von Schädlingen und Krankheiten befallen sind, müssen Sie zur Schere greifen. Schneiden zu Beginn des Frühlings den betroffenen Zweig mit einer sauberen, scharfen Gartenschere ab. Handelt es sich um einen Befall oder eine Krankheit, sollten Sie sofort die Schnittmaßnahmen ausführen, um diesen einzudämmen. Kübelpflanzen sollten Sie ein wenig stutzen, damit diese Ihnen nicht über den Kopf wachsen, aber zu heftige Schnittleistungen sorgen für eine schwache Blüte:
- gekürzt werden Triebe mit einer Dicke von unter 2 cm
- mit sauberer Schere abschneiden
- nur nach oben wachsende Triebe kürzen
- alternativ können Pflanze im Sommer vorsichtig auslichten
Tipp: Falls Sie die Blüte anregen wollen, entfernen Sie über den Sommer die bereits vertrockneten Trauben. Diese Vorgehensweise sorgt dafür, dass die Pflanze mehr Nährstoffe in die Ausbildung von Blüten stecken kann.
Überwintern
Das Überwintern gelingt sehr einfach. Im Freiland ausgepflanzte Exemplare benötigen überhaupt keinen Winterschutz, außer es handelt sich um ein frisch ausgepflanztes Exemplar. Dieses muss mit einem Winterschutz komplett isoliert werden. Dafür eignen sich:
- Reisig
- Grasverschnitt
- Stroh
- Bambusmatten
- Gartenvlies
Für Kübelpflanzen wird wie folgt vorgegangen:
- Pflanze in unbeheiztem hellem Raum platzieren
- hierfür eignen sich vor allem Wintergärten und Garagen
- Wassergaben reduzieren
- nicht düngen
Falls der Goldregen zu groß ist oder kein Raum zur Verfügung steht, packen Sie ihn mit einer der folgenden Varianten ein:
- in Gartenvlies einwickeln
- Wurzelballen mit Grasschnitt, Stroh oder Rindenmulch bedecken
- um Gartenvlies folgen nun Bambusmatten
- alternativ Reisig oder Folie mit Luftlöchern anwenden
Vermehren
Sie können Goldregen entweder über Samen oder Stecklinge vermehren. Bei der Vermehrung über Samen gehen Sie wie folgt vor:
- Goldregensamen in normale Anzuchterde pflanzen
- mit dünner Erdschicht bedecken
- anschließend bei normaler Zimmertemperatur keimen lassen
- Erde etwas feucht zu halten
- pikieren, nachdem Keimlinge etwa 10 cm hoch
Die Anzucht über Samen gelingt in den meisten Fällen. Für die Stecklingsvermehrung schneiden Sie einen grünen oder verholzten Trieb in einer Länge von 15 Zentimetern ab. Dann folgen Sie dieser Anleitung:
- Stecklinge in einem Glas Wasser oder Anzuchterde platzieren
- bei Pflanzung in Anzuchterde, regelmäßiges Anfeuchten der Erde nicht vergessen
- Anzucht gelungen, sobald neue Wurzeln oder Blätter zu sehen
- Stecklinge im Haus überwintern und im kommenden Frühling sofort ins Freie oder einen Topf pflanzen
Tipp: Der Goldregen vermehrt sich von alleine gerne selbst weiter. Wenn Sie das Gewächs in Ruhe lassen, verliert es Samen, die im nächsten Jahr zu Keimlingen heranreifen, die Sie anschließend ausgraben und in Töpfen anpflanzen können.
Schädlinge und Krankheiten
Goldregen leidet an sich nicht unter Schädlingen und Krankheiten, jedoch kann es in seltenen Ausnahmefällen zu einem Befall mit Bleiglanz, Spinnmilben und Läusen kommen. Das passiert aber nur, wenn der Standort nicht stimmt, Staunässe vorherrscht oder es zu trocken ist. Gehen Sie bei einem möglichen Befall wie folgt vor:
- alle befallenen Äste entfernen
- besonders effektiv gegen Bleiglanz
- kranke Pflanzenteile nicht auf dem Kompost entsorgen
- Nützlinge wie Marienkäfer einsetzen
- Hausmittel gegen Spinnmilben verwenden, zum Beispiel eine Spritzmischung aus Rapsöl und Wasser
- falls der Befall nicht eingedämmt werden kann, gesamte Pflanze entfernen
Giftigkeit
Goldregen zählen zu den gefährlichsten Giftpflanzen. Alle Laburnum-Arten sind in allen Pflanzenteilen giftig. Besonders in den Samen findet sich viel vom Gift der Pflanze, dem Cytisin. Bei Verzehr kleiner Mengen der Pflanzenteile kommt es zu den folgenden Symptomen:
- Erbrechen
- Durchfall
- Übelkeit
- Lähmungserscheinungen
- Schüttelfrost
- Schweißausbrüche
- Schwindelgefühle
- Kopfschmerzen
Diese Symptome klingen mit der Zeit ab, da die Inhaltsstoffe ein sofortiges Erbrechen auslösen. Jedoch wird es gefährlich, wenn das Erbrechen nicht ausgelöst wird, denn dann verbleibt der Großteil des Gifts im Körper und kann zu Atemstillstand bis zum Tod führen. Daher sollten Goldregen niemals in Haushalten mit kleinen Kindern und Haustieren gepflanzt werden, da vor allem die Samen einfach auf den Boden fallen und dort gefunden werden.