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Rasenkrankheiten: 13 Schadbilder erkennen | Ist ihr Rasen krank?

Rasenkrankheiten
Rasenkrankheiten

Ein schöner, dichter Rasen gehört für viele Menschen zum Garten wie eine gut gepflegte Hecke oder ein Gartenteich mit quirligen Bewohnern. Zahlreiche Rasenkrankheiten können die grüne Fläche mit unschönen Flecken trüben oder auf längere Zeit sogar zum Verlust ganzer Abschnitte führen, die neu ausgesät werden müssen. Ist der Rasen krank, müssen Sie das Schadbild betrachten, um die entsprechende Krankheit zu erkennen und anschließend Maßnahmen zur Behandlung ergreifen.

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Anthracnose

Von Frühjahr bis Herbst zeigt sich diese Erkrankung, die aufgrund von Rasenfilz, Überbelastung, einem Nährstoffmangel, Trockenheit oder Dauernässe entsteht. Neben den Flecken in rotbraun ist die Anthracnose an Auswüchsen zu erkennen, die Dornen ähneln und sehr auffällig sind. Auf den ersten Blick erscheint die Krankheit wie Trockenschäden und aus diesem Grund verabreichen viele Gärtner zu viel Wasser. Jedoch sollten Sie die folgenden Maßnahmen ergreifen, um gegen die Anthracnose vorzugehen:

  • gründlich mähen
  • Bodendurchlässigkeit erhöhen
  • unbedingt auf Trockenheit oder Staunässe verzichten

Ganz wichtig ist das Vermeiden von Rasenfilz. Dieser lässt sich bekämpfen durch eine intensive Pflege des Rasens. Nach dem Mähen sollten Sie den Rasenschnitt kompostieren und abseits dieses Pflegeschrittes regelmäßig mit der Harke die Rasenfläche bearbeiten.

Blattfleckenkrankheit

Blattfleckenkrankheit am Rasen
Blattfleckenkrankheit am Rasen

Diese Pilzerkrankung gehört zu den eher unbedenklichen Rasenkrankheiten und wird hauptsächlich durch schlechte Bedingungen ausgelöst. Hier zeigen sich kleine Flecken in weißer oder gelber Farbe bei 10 °C bis 30 °C. Vor allem Staunässe oder zu tiefes Mähen zählen zu den Auslösern der Krankheit. Als Maßnahmen bieten sich regelmäßiges Mähen von maximal einem Drittel der Halmlänge, eine gute Rasendüngung und Bewässerung an. Achten Sie darauf, den Rasenschnitt nach dem Mähen zu entfernen, damit sich kein Filz bildet.

Dollarflecken-Krankheit (Sclerotinia homeocarpa)

Diese Krankheit ähnelt dem Schneeschimmel, tritt aber nur bei Temperaturen über 25 °C und vergleichsweise kühlen Nächten auf. Ursachen hierfür sind meist Nährstoffmangel, Trockenheit und hohe Beanspruchung durch Mensch und Tier. Die Symptome sind:

  • strohfarbene Flecken mit Durchmesser bis zehn Zentimeter
  • bei Feuchtigkeit bildet sich ein Pilzgeflecht

Auch hier sollten Sie auf die richtige Düngung achten. Rasenflächen überstehen die Dollarflecken-Krankheit sehr gut, wenn Sie wieder ausreichend Nährstoffe erhalten. Der Boden ist hier meist zu trocken und muss regelmäßig mit ausreichend Wasser versorgt werden. Dennoch sollte dieser durchlässig sein. Bei Bedarf also die Bodendurchlässigkeit verbessern, was durch Vertikutieren oder Aerifizieren ermöglicht wird.

Echter Mehltau

Selbst Echter Mehltau zählt zu den Rasenkrankheiten und ist am typischen mehligen Belag zu erkennen. Krank werden Rasenflächen aufgrund einer schlechten Lage im Schatten, durch Staunässe oder durch falsche Pflege. Auftreten kann er das gesamte Jahr, solange die Temperaturen zwischen 0 °C bis 30 °C liegen. Das Einzige, was hier wirklich hilft, ist die Verbesserung der Lichtverhältnisse und der Bodendurchlässigkeit. Alternativ können Sie Ihren Rasen mit schattenresistenten Arten versehen.

Fusarium

Diese Pilzerkrankung ist als Sommerfusarium bekannt, da die typischen Halbringe aus hellen Halmen nur bei Temperaturen über 25 °C entstehen. Ursache sind entweder Rasenfilz, Staunässe oder eine Vernachlässigung der Pflege. Je schlimmer der Befall, desto rötlicher oder bräunlicher färben sich die Halme. Passen Sie die Pflege der Rasenfläche an, um diese Mängel zu beseitigen. Keine Sorgen. Fusarium gehört zu den Rasenkrankheiten, die recht leicht behandelt werden kann.

Hexenringe

Hexenringe zählen zu den Krankheiten mit mehreren Typen. Eines haben Sie jedoch gemeinsam: Es bilden sich bei allen drei Arten der Hexenringe Hutpilze aus, die deutlich sichtbar sind. Folgend die Symptome der einzelnen Typen:

  • 1. Typ: Ringe in dunkelgrün, gefolgt von Pilzbildung und absterbenden Gräsern
  • 2. Typ: Ringe in dunkelgrün, gefolgt von Pilzbildung auf satten Rasenflächen
  • 3. Typ: Pilze in Ringen werden gebildet, Rasen wird nicht geschädigt

Auslöser der Pilze im Ringformat sind organische Reste im Boden, die sich zersetzen und gleichzeitig ein festes Pilzgeflecht bilden. Ist es nun über eine längere Zeit trocken, bilden sich aus dem Pilzgeflecht im Boden Hutpilze aus, die vor allem auf Böden mit viel Sand und ohne Nährstoffe entstehen. Wässern Sie den Rasen ausgiebig und entfernen Sie die Pilzgeflechte über einen Bodenaustausch.

Kronenrost

Kronenrost am Rasen
Kronenrost am Rasen
Quelle: Brauna55, Puccinia coronata, Auzu vainagrūsa, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Diese zählt zu den Krankheiten, die durch zwei verschiedene Rostpilze ausgelöst wird:

  • Oranger Rostpilz
  • Brauner Rostpilz

Gemäß dem Namen ist der Kronenrost an Sporenlagern auf und zwischen den Halmen zu erkennen, die in der entsprechenden Farbe der Pilzart gehalten sind. Neben diesen treten zudem hellgelbe Flecken auf. Sie müssen vor allem über den Sommer aufpassen, da die Pilze als Sporen auf den Rasen gelangen und sich dort ausbreiten. Ab Mitte Herbst erholt sich die Rasenfläche, wenn sie bis dahin nicht stark mitgenommen ist. Ebenso können hohe Belastung und Trockenstress hierzu führen. Die folgenden Maßnahmen helfen dabei, den Rostpilz zu bekämpfen:

  • Rasenfläche gründlich durchharken
  • geharktes Gras im Hausmüll entsorgen
  • nachsäen der kahlen Stellen
  • in regelmäßigen Abständen mähen
  • Rasen ruhen lassen
  • effektiv düngen

Rotspitzigkeit

Rotspitzigkeit im Rasen
Rotspitzigkeit im Rasen
Quelle: Torben von Elling – Rasenprofi.de, Rotspitzigkeit, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0 DE

Mit der Rotspitzigkeit findet sich eine weitere Krankheit, die aufgrund von zu viel Feuchtigkeit und einem Mangel an Stickstoff entsteht. Laetisaria fuciformis und Corticium fuciforme sind die Pilze, die dafür sorgen, dass Ihre Rasenfläche krank wird und durch charakteristische Symptome sofort auf die Rotspitzigkeit hinweist:

  • Halme bräunlich oder strohgelb verfärbt
  • Bildung einer roten Pilzflechte
  • diese ähnelt in der Form einem Geweih

Besonders effektiv können Sie diese Pilze bekämpfen, wenn Sie etwas mehr Stickstoff verabreichen und ab Herbst diese Menge reduzieren. Dadurch kommen die Pflanzen nicht auf die Idee, mehr Stickstoff zu verbrauchen als notwendig ist und dadurch den Boden auszulaugen. Unbedingt ausreichend wässern, damit die Pflanzen nicht an Trockenstress leiden.

Schleimpilze

Schleimpilze entstehen auf die gleiche Weise wie Hexenringe, nur bleiben die Pilze im Boden. Sie sind nur selten oberflächlich an Tropfen auf den Halmen in den folgenden Farben zu erkennen:

  • violett
  • gelb
  • orange

Hier sind ebenfalls ein Bodenaustausch und eine gute Nährstoffversorgung zu empfehlen.

Schneeschimmel

Schneeschimmel im Rasen
Schneeschimmel im Rasen
Quelle: Rasenprofi, Schneeschimmel1, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Beim Schneeschimmel handelt es sich um eine Krankheit, die von den Pilzen Microdochium nivale ausgelöst wird. Erkennbar ist diese an den folgenden Symptomen:

  • bräunliche Flecken mit etwa drei Zentimetern Durchmesser
  • können bis zu 30 Zentimeter Durchmesser erreichen
  • grauweißes bis rosafarbenes Pilzgeflecht am Rand
  • Flecken wirken schleimig-feucht

Im Extremfall überlappen die Flecken und bedecken dadurch große Flächen. Ausgelöst wird Schneeschimmel durch eine Überdüngung mit Stickstoff im Herbst, Staunässe, oder feuchte Schichten Laub, Mulch oder Schnee. Die notwendige Temperatur liegt zwischen 0 °C und 8 °C, kann aber sogar schon bei -20 °C bis über 30 °C entstehen, also das gesamte Jahr über. Sobald Sie die Flecken bemerken, sollten Sie den Rasen aerifizieren oder vertikutieren. Ebenso sollten Sie in regelmäßigen Abständen mähen, den Rasenschnitt entfernen und gegen Herbst mit mehr Kalium und weniger Stickstoff düngen.

Schwarzbeinigkeit

Das Schadbild der Schwarzbeinigkeit gestaltet sich wie folgt:

  • braune bis schwarze Wurzeln
  • etwa zehn Zentimeter große Flecken
  • Flecken sind gelb, orange oder rötlich
  • können überlappen
  • Zeitraum: Frühjahr bis Herbst

Falls Sie Flecken auf dem Rasen entdecken, die in den oben genannten Farben auftreten, sollten Sie vorsichtig einige Gräser an den befallenen Stellen aus der Erde ziehen. Überprüfen Sie anschließend, ob die Wurzeln schwarz oder braun sind. In diesem Fall handelt es sich um Schwarzbeinigkeit, die aufgrund von zu hohen pH-Werten, Nährstoffmangel, Trockenheit und Staunässe entsteht. Treffen Sie entsprechende Maßnahmen anhand der Beschaffenheit Ihres Rasens. Wenn Sie den pH-Wert, am besten unter 7,0, senken wollen, bieten sich folgende Mittel an:

  • Eichenlaub-Kompost
  • Nadelerde
  • Nadelholz-Mulch
  • Kaffeesatz
  • Schwefel

Wurzelbrand

Wurzelbrand im Rasen
Wurzelbrand im Rasen

Wurzelbrand ist eine der Krankheiten, die häufig bei neu angelegten Rasenflächen auftritt, da diese in den ersten Wochen stark belastet sind. Nur bei äußerst schlechter Pflege kann Wurzelbrand bei gut etablierten Flächen auftreten. Symptome sind helle Flecken mit schleimigen Halmen, die leicht aus dem Boden gezogen werden können. Achten Sie beim Herausziehen auf den Hals der Wurzeln, denn diese müssten dunkel gefärbt sein. Hier hilft eine gute Pflege des Rasens mit ausreichender Nährstoffversorgung und guter Bewässerung. Hochwertiges Saatgut wirkt ebenfalls gut gegen Wurzelbrand.

Wurzelhalsfäule

Die Wurzelhalsfäule ist dem Schneeschimmel sehr ähnlich, das Schadbild ist jedoch deutlich ausgeprägter und kann innerhalb kurzer Zeit den gesamten Rasen betreffen. Erkennbar ist die Wurzelhalsfäule, die durch den Erreger Typhula incarnata ausgelöst wird, an hellbraunen bis braunen Flecken mit einem Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern.

Unter Schnee- oder dauerfeuchten Mulchschichten sogar 100 Zentimeter. Diese können überlappen. Die Krankheit schlägt vor allem im Herbst oder zu Frühlingsbeginn bei Temperaturen um die 0 °C zu. Der große Unterschied zum Schneeschimmel sind die Halme, die nicht schleimig-feucht, sondern trocken wie Papier sind. Wurzelhalsfäule wird auf die gleiche Weise wie Schneeschimmel behandelt.

Tipp: Wurzelhalsfäule ist nur einer der Namen für diese Krankheit. Sie wird ebenfalls unter dem Begriff Grauer Schneeschimmel oder Typhula-Fäule aufgeführt.

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