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Rasen ist verbrannt und vertrocknet: was tun?

Rasen ist verbrannt/vertrocknet

Hitzeperioden, vor allem im Sommer, machen nicht nur uns Menschen zu schaffen. Auch der Garten leidet unter der Hitze und der damit oft verbundenen Dürre. Und eh man sich versieht, ist der Rasen verbrannt oder vertrocknet. Dies ist aber noch kein Grund, die Rasenfläche aufzugeben, denn mit einem Verwöhnprogramm kann das Gras gerettet werden.

Video-Tipp

Schadbild am Rasen

Die Hauptursache für vertrockneten bzw. verbrannten Rasen ist oft eine längere Hitzeperiode ohne Gewitter oder Regen, denn das Gras leidet dann unter Wassermangel und trocknet aus. Ist der Rasen gelb oder braun geworden, ist die Austrocknung bereits weit vorangeschritten. Daher sollten Sie auf erste Alarmzeichen des Rasens achten:

  • eingerollte Grasspitzen
  • bläuliche Verfärbung der Grashalme
  • lange Sichtbarkeit von Tritten auf der Rasenfläche
vertrockneter Rasen
vertrockneter Rasen

Zudem sollten Sie die Ränder der Rasenfläche regelmäßig kontrollieren. Die ersten gelben Stellen zeigen sich nämlich oft an der Grenze zu Hauswänden, Mauern oder der Terrasse.

Ursachen für vertrockneten/verbrannten Rasen

Nicht nur die sommerliche Hitze macht dem Rasen zu schaffen. Auch die folgenden Pflegefehler beim Wässern oder Mähen können zu gelben bzw. strohfarbenen Stellen führen.

Falsche Bewässerung

Ist der Sommer verregnet, bekommt das Gras zu viel Wasser und wird gelb. Dies tritt aber auch ein, wenn die Rasenfläche während einer Hitzeperiode falsch bewässert wird, also auf künstlichem Weg zu viel Wasser bekommt. Hier gilt, besser seltener bewässern, aber dafür durchdringend. Die Faustregel bei Hitzeperioden lautet: Ein- bis zweimal pro Woche die Rasenfläche mit etwa 15 bis 20 Litern Wasser pro Quadratmeter sprengen.

Tipp: Eine Wasseruhr oder ein Regenmesser hilft Ihnen, die Wassermenge zu kontrollieren.

Wasseruhr im Garten
Mit einem Gartenwasserzähler lässt sich Geld sparen.

Falsches Mähen

Den Rasen an heißen Tagen zur Mittagszeit unter praller Sonneneinstrahlung zu mähen, ist nicht nur für den Menschen eine große Anstrengung. Auch die Grashalme tun sich damit schwer, denn beim Mähen wird der Halm abgeschnitten, was für die Pflanze eine Verletzung bedeutet, die sie heilen muss. Wird nun unter praller Sonne gemäht, hat der Halm keine Chance die Schnittwunde zu versiegeln, da die Sonnenstrahlen die Wunde bzw. den Halm sofort austrocknen. Die Folge sind braune Grashalme bzw. braune Spitzen.

Tipp: Mähen Sie morgens oder abends, wenn die Sonne noch nicht auf- bzw. bereits untergegangen ist. So hat der Rasen Zeit, die Schnittwunden zu versiegeln.

Hilfemaßnahmen

Grashalme, die vertrocknet bzw. verbrannt sind, bleiben auch vertrocknet bzw. verbrannt. Die Rettung des Rasens zielt nämlich darauf ab, dass neue, frische, grüne Grashalme nachwachsen. Deshalb braucht das Gras eine besondere Pflege, damit es sich wieder erholen kann. Dies erfordert nicht viel Aufwand, aber etwas Geduld. So sollten Sie dem Gras für die Erholungsphase zwei bis drei Wochen Zeit geben, bevor Sie zu radikalen Maßnahmen greifen.

Ausreichend bewässern

Rasensprenger
Rasensprenger

Gegen Wassermangel hilft Wasser. Allerdings hilft es nur, wenn es der Rasenfläche in der richtigen Menge verabreicht wird. Ein künstlicher Starkregen nützt dem Rasen, auch wenn er vertrocknet oder verbrannt ist, nicht. Wichtig ist, dass das Wasser tief in den Boden eindringt, so dass die Wurzeln das kühle Nass gut aufnehmen können. Optimal ist eine Wasserdurchdringung des Bodens von mindestens 20 Zentimetern.

Tipp: Wie viel Liter Sie pro Quadratmeter tatsächlich benötigen, überprüfen Sie am besten, indem Sie ein nach der Bewässerung ein kleines Stück Rasen ausstechen. So sehen Sie, wie tief das Wasser in den Boden eingedrungen ist.

Zu welcher Tageszeit Sie die Rasenfläche sprengen, ist umstritten. Um den Wasserverbrauch in Grenzen zu halten, ist sicherlich der Morgen oder der Abend die beste Tageszeit. Allerdings spricht auch nichts gegen eine Bewässerung zur Mittagszeit. Dem Gras schadet es per se nicht, jedoch verdunstet beim Sprengen viel Wasser, was zu erhöhten Kosten führt.

Richtig düngen

Wasser ist ein Teil des Verwöhnprogramms, die Gabe von Nährstoffen ist der andere. Da ein trockener Boden dem Gras fast keine Nährstoffe bietet, sollten Sie es unbedingt düngen.

Tipp: Fragen Sie im Fachhandel nach, welcher Dünger sich am besten eignet, wenn Ihr Rasen vertrocknet oder verbrannt ist, denn nicht jeder Dünger ist für diesen Fall geeignet.

Rasen düngen
Rasen düngen

Wie bei den Wassergaben muss auch beim Düngen auf die richtige Dosierung geachtet werden. Denn ein „Zuviel“ ist auch hier der falsche Weg. Ist der Boden, auch wenn man es gut meint, überdüngt, kann sich das Gras nicht erholen. Und es wachsen auch keine frischen Halme nach. Außerdem kann es bei manchen Sorten dazukommen, wenn der Boden überdüngt wird, dass das Gras verbrennt. Damit der Boden nicht überdüngt wird, halten Sie sich genau an die Angaben auf der Düngerpackung.

Tipp: Damit das Düngen auch wirklich hilft, also der Dünger auch in den Boden kommt, sollten Sie die Rasenfläche nach dem Düngen bewässern bzw. vor dem Wässern düngen.

Radikale Maßnahmen

Ist auf der Rasenfläche nach dem Düngen und Bewässern nach zwei bis drei Wochen kein neues Grün zu entdecken, dann können radikale Maßnahmen eingesetzt werden, damit es wieder grünt.

Nachsaat

Eine Nachsaat empfiehlt sich, wenn die Rasenfläche nur stellenweise verbrannt ist. Sie schließt nicht nur die vertrockneten Stellen, sondern dient auch dazu, die Ausbreitung von Unkraut so gering wie möglich zu halten.

Saatgut beim Rasen säen gleichmäßig verteilen
Saatgut beim Rasen säen gleichmäßig verteilen

Vertikutieren

Beim Vertikutieren werden die abgestorbenen Pflanzen aus dem Boden entfernt. Sollte sich noch altes Gras auf der Fläche befinden, wird dieses vorab auf der niedrigsten Stufe des Rasenmähers abgeschnitten und auf dem Kompost entsorgt.

Beim eigentlichen Vertikutieren gehen Sie, wie folgt, vor:

Sieht die Rasenfläche wie ein Acker aus, dann können Sie das Vertikulieren einstellen. Im Anschluss gehen Sie folgendermaßen vor.

  • Start-Dünger und Rasenmischung gleichmäßig auf der Fläche verteilen
  • ggf. mit an den Füßen geschnallten Holzbrettern das Saatgut in den Boden drücken
  • Fläche mit Torf abdecken (maximal ein Zentimeter)

Bewässern

Da die Keimlinge im ersten Monat keine Wurzeln ausbilden, müssen Sie sie täglich mit Wasser versorgen. Danach können Sie die Wasserversorgung reduzieren, da sich die jungen Grashalme nun selbst über ihre Wurzeln versorgen können.

Tipp: Nach dem Einsatz des Start-Düngers sollten Sie die Rasenfläche nicht sofort nachdüngen, denn sonst stellt sich das Problem „verbrannt“ erneut ein.

Vorbeugen

Neben der richtigen Bewässerung gibt es vorbeugende Maßnahmen, die Sie anwenden können, damit Ihr Rasen erst gar nicht vertrocknet.

Rasenfläche im Gartenbereich
Rasenfläche im Gartenbereich

Rasen erziehen

Damit das Gras eine Hitze- bzw. Dürreperiode gut übersteht, können Sie es „erziehen“. Das meint, dass die Halme lange Wurzeln ausbilden. Denn mit langen Wurzeln erreichen die Pflanzen tiefere Bodenschichten, die sie länger mit Wasser versorgen.

Tipp: Wird der Rasen zu oft, sogar täglich, mit nur wenig Wasser gewässert, bleiben die Wurzeln flach, und der Rasen trocknet bei Hitze/Dürre schneller aus.

Schnittlänge

Den Rasen kurz zu halten, ist für viele Hobbygärtner wichtig. Allerdings leidet ein zu kurz geschnittenes Gras im Sommer stark unter der Sonneneinstrahlung. Deshalb sollte er in den Sommermonaten nicht unter fünf Zentimeter geschnitten werden.

Gräsermischungen

In Regionen, in welchen im Sommer der Regen in der Regel spärlich fällt, helfen trockenheitsverträgliche Gräsermischungen, den größten Schaden abzuwenden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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