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Rosenkrankheiten-Übersicht: 8 Schadbilder erkennen und Hilfe

Rosenkrankheiten
Rosenkrankheiten

Rosen galten früher als die Blumen der Könige. Denn nicht umsonst schmücken sie noch heute so manchen herrschaftlichen Zier- und Lustgarten. Und nicht umsonst hat sich die Rose dabei als eines der Ziergewächse schlechthin in unzähligen privaten Vor- und Ziergärten als fester Bestandteil des sommerlichen Blütenschmucks etabliert. Damit die Freude an ihrer Pracht möglichst lange besteht, dienen Ihnen die folgenden Informationen zu bekannten und immer wiederkehrenden Krankheiten und Schadensbildern als Hilfe, sie zunächst zu erkennen und dann effektiv zu bekämpfen oder sogar von vorn herein zu vermeiden.

Video-Tipp

Typische Rosenkrankheiten

Sternrußtau Rosen

Obwohl eine Vielzahl an Krankheiten im Einzelfall auftreten kann, wird die Rose in der überwiegenden Zahl der Fälle von einer der folgenden, typischen Rosenkrankheiten befallen. Daher lohnt es, das dazu gehörige Schadbild erkennen und die Verursacher gezielt beseitigen zu können.

Sternrußtau (Diplocarpon rosae)

Sternrußtau auf Rosenblatt
All ihrer Pracht zum Trotze, sind Rosen leider auch für Schädlinge und Krankheiten (hier: Sternrußtau) anfällig.

Symptome

  • unterschiedliche große, unregelmäßige grauschwarze Flecken mit strahlenförmig auslaufenden Rändern
  • im Umgebungsbereich Flecken meist gelbliche bis gelbrötliche Verfärbung der Rosenblätter

Ursachen

  • wirtsspezifischer Pilz
  • befällt in aller Regel ausschließlich Rosengewächse
  • verbreitet sich dabei vor allem bei feuchter und kühler Witterung

Folgen

  • bei intensivem Befall frühzeitiger Blattabwurf bereits im Sommer
  • Schwächung der gesamten Pflanze bis hin zum Absterben von Jungtrieben
  • danach reduzierte Wuchsleistung im Folgejahr

Bekämpfung

  • bereits beim ersten Erkennen Einsatz geeigneter und zugelassener Fungizide

Hinweis: Sternrußtau gilt als die häufigste unter den Rosenkrankheiten, so dass es lohnt, bereits von vorn herein geeignete Pilzbekämpfungsmittel zur Hand zu haben, um sie bei Bedarf unverzüglich einsetzen zu können.

Die Überwinterung der Pilzsporen erfolgt dabei im toten Laub am Beetboden. Um sich dann das erneute Bekämpfen im Folgejahr möglichst zu ersparen, sollte abgefallenes Laub entfernt und entsorgt werden. Eine Kompostierung oder das Mulchen der Blätter sollte dagegen unbedingt vermieden werden, da die Sporen diese Vorgänge problemlos überleben und sogar noch weiter verbreitet werden!

Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. Rosae)

Echter Mehltau an einer Weide
Echter Mehltau 

Symptome

  • weißlicher, mehlartiger Belag auf Blattoberseiten, aber auch an Blütenstilen, Knospen und Kelchblättern
  • Blattunterseiten wegen geringerer Besonnung meist weniger stark befallen

Ursachen

  • Pilzerkrankung
  • so genannter „Schönwetterpilz“, der vor allem bei schwül-warmer Witterung auftritt und sich verbreitet
  • Befall daher selten vor Juni
  • tritt vor allem an sehr gut versorgten Rosen auf, da hohes Wachstum zu dicken, weichen Blättern führt, die dem Pilzgeflecht wenig Widerstand leisten

Folgen

  • Schwächung der Blätter, Blüten und gesamten Pflanze
  • bei intensivem Befall Blattabwurf und dann geringeres Wachstum der betroffenen Bereiche oder der gesamten Rose

Bekämpfung

  • Einsatz geeigneter Fungizide
  • Vorbeugung dabei auch gut durch Pflanzenstärkungsmittel wie Schachtelhalmbrühe, oder schwefelhaltige Pflanzenschutzmittel möglich

Tipp: Insbesondere stark stickstoffhaltige Dünger führen dabei zu einer erhöhten Anfälligkeit für den echten Mehltau. Setzen Sie Stickstoff daher nur in Maßen ein, um ein echtes Bekämpfen der Krankheit von vorn herein zu vermeiden

Rosenrost (Phragmidium mucronatum)

Rosenrost, Phragmidium mucronatum

Symptome

  • auf Blattoberseite der Rose zahlreiche orange- bis rostrote Flecken mit teils dunkler Umrandung, bei intensivem Befall ineinanderfließend
  • auf Blattunterseite längliche, auf Blattoberseite hervorstehende Sporenlager in kräftigem Rot

Ursache

  • Rostpilz

Folgen

  • bei starkem Befall Blattabwurf
  • in Folge Schwächung des Triebs und der gesamten Pflanze

Bekämpfung

  • Einsatz geeigneter Fungizide mit Zulassung
  • bei intensivem Befall Entfernen und Entsorgen befallener Triebe, um Sporenausbreitung zu verhindern

Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)

falscher Mehltau

Symptome

  • runde, violette Flecken auf der Blattoberseite
  • bei Ausdehnung häufig ineinanderlaufend
  • Anordnung häufig entlang der Blattmittelrippe
  • im Herbst gräulicher, schimmelartiger Belag an der Blattunterseite

Ursachen

  • Blattpilze
  • Auftreten vor allem bei kühlen und feuchten Wetterlagen durch Wassertropfeninfektion

Folgen

  • befallene Blätter fallen ab
  • Schwächung des Triebs für das Folgejahr
  • bei intensivem Befall Absterben der ganzen Pflanze

Bekämpfung

  • unmittelbar nach Feststellung Entfernen und Beseitigen befallener Triebe
  • zur Vorbeugung der Ausbreitung Einsatz geeigneter Fungizide

Achtung: Obwohl Falscher Mehltau als einer der aggressivsten Blattpilze gilt, ist die Auswahl zugelassener Mittel zur Bekämpfung stark eingeschränkt. Derzeit sind für den privaten Gebrauch nur eine Handvoll Mittel zugelassen und somit auch erhältlich.

Rindenfleckenkrankheit (Coniothyrium fuckelii Sacc.)

Rindenfleckenkrankheit, Coniothyrium fuckelii Sacc.

Symptome

  • braune bis rötlich-violette Rindenflecken an Stamm und Trieben
  • meist ausgehend von Triebknospen oder Rindenverletzungen
  • später dann Austrocknen und Aufreißen der befallenen Stellen

Ursachen

  • Pilzerkrankung
  • zumeist an vorjährigen Trieben auftretend
  • begünstigt durch eine stark stickstoffhaltige Düngung

Folgen

  • Absterben der Triebe oberhalb der befallenen Stelle

Bekämpfung

  • Abschneiden und Entsorgen der befallenen Triebe
  • idealerweise durch Verbrennen oder Entsorgung im Restmüll
  • bei Kompostierung oder Häckseln Gefahr der Weiterleitung der auf diesem Wege nicht zu zerstörenden Sporen

Tipp: Eine Behandlung mit fungiziden Mitteln im Herbst hilft, den Pilz dabei bereits vor der Überwinterungsphase einzudämmen und einen raschen Ausbruch der Infektion im Frühjahr zu unterbinden.

Häufige Parasiten und Schädlinge

Neben Krankheiten finden auch immer wieder tierische Gäste Gefallen an einer im heimischen Garten meist gut gepflegten und dabei üppig im Wachstum stehenden Rose. Dass dies zumindest bei den folgenden bekannten und immer wieder anzutreffenden Schädlingen nicht auf die Gegenliebe des Hobbygärtners stößt, liegt auf der Hand.

Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae)

Blattlaus-Befall
Blattlaus-Befall an einer Rose

Erkennungsmerkmale

  • ca. 3 bis 4 Millimeter große längliche Tiere mit blass-grüner Färbung und teils durchscheinenden Körpern
  • anzutreffen dabei vor allem an jungen Trieben, Blütenknospen und Blättern
  • bei intensivem Befall im Einzelfall zunächst Farbverlust
  • später dann einrollen und abfallen betroffener Blätter

Schadbild

  • starke Beeinträchtigung der befallenen Pflanzenteile durch Honigtauausscheidungen der Blattläuse

Folgen

  • reduzierte Photosyntheseleistung der Blätter
  • in Folge daher schlechtere Versorgungssituation
  • bei extremem Befall Austrocknung von Blattteilen oder ganzen Blättern mit frühzeitigem Abfall

Bekämpfung

  • Einsatz von Pestiziden
  • biologische Abhilfe bei mäßigem Befall beispielsweise durch Brennnesseljauche oder Lösung aus Schmierseife

Tipp: Bereits geringe Blattlauspopulationen lassen sich durch die Begünstigung ihrer natürlichen Fressfeinde, darunter beispielsweise der Marienkäfer, die Schlupfwespe und die Florfliege, bekämpfen. Wird die Rose in Umgebung von Wirtspflanzen bzw. Brutmöglichkeiten dieser Tierarten gezogen, erledigt sich das Blattlausproblem häufig von vorn herein, ohne dass der Hobbygärtner davon überhaupt groß Notiz nimmt.

Rosenblattwespe

Erkennungsmerkmale

  • im Frühjahr Eiablagen an den Blattunterseiten
  • markantestes Merkmal eines Befalls jedoch grün-gelbliche Larven mit stark eingekrümmtem Hinterleib
  • Körpergröße bis zu 10 Millimeter

Schadbild

  • Fraßschäden
  • durch sogenannten Fensterfraß meist nur noch Blattskelette erhalten
  • dabei teilweise überspannt mit verbliebenen, durchscheinenden Häuten der Blattober- oder Unterseiten

Folgen

  • intensive Schädigung befallener Triebe
  • bei starkem Befall bis hin zum Absterben der Triebe durch mangelnde Versorgung

Bekämpfung

  • Bekämpfung nach Befall nicht möglich
  • da Bekämpfungsmittel nicht zugelassen
  • Absammeln der Raupen dagegen nicht effektiv
  • wirksamer Schutz jedoch nur durch Abdecken der Pflanzen mit Insektenschutznetzen

Rosenzikade (Edwardsiana rosae)

Rosenzikade, Edwardsiana rosae
Rosenzikade, Edwardsiana rosae
Quelle: AfroBrazilian, Edwardsiana rosae 04, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Erkennungsmerkmale

  • ungefähr 3 Millimeter großer Schädling
  • erkennbar gut durch die Ansammlung der gelblich-grünen Larven, sowie der ausgewachsenen Tiere in Gruppen an der Blattunterseite
  • bei Annäherung an die Pflanzen dabei häufig gut erkennbares Aufspringen der ausgewachsenen Tiere

Schadbild

  • kleine, meist runde, hellgrüne Bissspuren in Vielzahl über die Blätter verteilt

Folgen

  • Beeinträchtigung der Blattfunktion bis hin zum Austrocknen und Abfallen durch Aussaugen des Pflanzensafts

Bekämpfung

  • Ansiedelung von Fressfeinden, wie Laub- und Raubkäfer, sowie Spinnen
  • Vorbeugung der Überwinterung durch Rückschnitt von Jungtrieben im Herbst, da Eiablage im Herbst in die Rindenritzen der Jungtriebe erfolgt

Vorbeugung

Rosenkrankheiten von vorn herein aus dem eigenen Garten fern halten

Zwar ist die Auswahl und Effektivität von chemischen Mitteln zur Beseitigung zahlreicher Schadbilder enorm. Jedoch ist die Zahl der Erkrankungen, gegen die es schlicht noch keine Hilfe gibt, mindestens ebenso groß. Daher gehen die Züchter bei der Rose heute einen anderen Weg, indem immer neue, immer resistentere Arten hervorgebracht werden. Durch die Auswahl möglichst unempfindlicher Sorten bietet sich für den Züchter und Hobbygärtner dabei die Möglichkeit, zahlreichen Krankheiten von vorn herein aus dem Weg zu gehen.

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