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Stockrosen im Kübel halten: Aussaat und Vorziehen im Topf

Stockrosen im Kübel halten

Balkongärtner kultivieren Stockrosen im Kübel, um sich fernab von Beet und Bauerngarten am romantischen Blütenzauber zu erfreuen. Für ambitionierte Pflanzenfreunde ist es Ehrensache, die opulenten Sommerblumen eigenhändig aufzuziehen. Wichtige Rahmenbedingungen sind zu beachten, damit die Anzucht von Stockrosen im Topf zum gärtnerischen Erfolgsprojekt avanciert. Maßgebliche Kriterien sind bester Zeitpunkt, perfektes Werkzeug und Zubehör, ideale Keimtemperatur, optimaler Standort sowie umsichtige Pflege. Diese Anleitung erklärt praxisbezogen, wie Aussaat und Vorziehen von Alcea rosea hinter Glas vorbildlich gelingt.

Video-Tipp

Bester Zeitpunkt für Stockrosen im Kübel

Das ideale Zeitfenster für die Aussaat öffnet sich im Spätsommer und bleibt geöffnet bis Februar. Mit dieser Terminwahl wird garantiert, dass sich majestätische Stockrosen im prächtigen Blütengewand pünktlich zum Beginn der nächsten Saison im Kübel in Szene setzen. Als zweijährige Staude bilden die malerischen Malvengewächse im ersten Jahr lediglich eine Blattrosette als florales Fundament. Im zweiten Jahr erhebt sich daraus ein kräftiger Stängel mit den ersehnten Blütenschalen. Späteres Vorziehen im Topf ab März/April kann folglich die erste Blütezeit verzögern auf die nächstjährige Saison.

Tipp:

Aussaat von Alcea rosea Samen in Quelltöpfen senkt die Ausfallquote merklich. Eine vorgezogene Stockrose wird mitsamt dem schützenden Quelltopf in den Kübel umgesetzt, sodass die empfindliche Pfahlwurzel nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Werkzeug und Zubehör

Zertifiziertes Saatgut aus dem Fachhandel lässt keine Zweifel am späteren Blütenergebnis. Alternativ fragen Sie doch einfach bei befreundeten Hausgärtnern nach reifen Kapselfrüchten, die sich aus den verwelkten Blüten einer Stockrose bilden. In jeder Kapsel befinden sich zahlreiche Samen mit einer handlichen Größe von bis zu 8 Millimetern. Freilich bleibt es dann bis zum Beginn der Blütezeit ein Geheimnis, in welcher Farbe und Blütenform sich Ihre vorgezogenen Alcea rosea präsentieren. Über das richtige Werkzeug und Zubehör für die gekonnte Anzucht gibt es indes kein Rätselraten:

  • Anzuchterde (idealerweise Kokosfasersubstrat oder torffreie Saaterde)
  • kleine Töpfe mit mindestens 9 cm Durchmesser und Bodenöffnung
  • Tonscherben, Splitt oder Blähtonkugeln
  • Abdeckmaterial (Klarsichtfolie und Haushaltsgummis oder Glasplatten)
  • Gießkanne mit Brauseaufsatz
  • Mini-Pikierset (Pikierstab, Schaufel und Harke im Kleinformat)
  • selbstklebende Etiketten, Schreibstift

Penible Sauberkeit gibt den Ausschlag für ein prächtiges Resultat. Reinigen Sie bitte alle Werkzeuge sorgfältig mit heißem Wasser und Seife. Sofern Sie Anzuchterde mit humosen Komponenten verwenden, empfehlen wir eine Desinfizierung im Backofen. Füllen Sie das Substrat in eine feuerfeste Schale, besprühen es mit Wasser und legen einen Deckel locker auf. Bei 80 bis 120 Grad Ober- und Unterhitze sind innerhalb von 30 Minuten alle pathogenen Erreger vernichtet, die sich in der Erde verbergen könnten. Kokosfasersubstrat kommt von Natur aus keimfrei daher, sodass sich dieser Arbeitsschritt erübrigt.

Aussaat-Anleitung

Stockrose

Stellen Sie Saatgut und Arbeitsmaterialien griffbereit auf einen Tisch. Eine alte Decke fungiert als Schmutzfänger. Handschuhe sind nicht zwingend anzulegen, weil Stockrosen und deren Samen nicht giftig sind. Zu Beginn legen Sie bitte in jedem Topf eine Drainage an als Schutz gegen Staunässe. Schon eine Tonscherbe über der Bodenöffnung reicht aus, damit überschüssiges Gießwasser gut ablaufen kann. Alternativ breiten Sie eine dünne Schicht aus feinkörnigem Splitt oder Blähtonkugeln aus. So verfahren Sie weiter:

  • jeden Topf zu zwei Drittel bis drei Viertel befüllen mit Anzuchterde
  • Substrat durchdringend anfeuchten mit feiner Brause aus weichem, gut abgestandenem Wasser
  • mit Pikierstab mittig ein 1 cm tiefes Saatloch ins Substrat drücken
  • idealerweise je Topf zwei Saatlöcher im Abstand von 5 cm anlegen
  • Samen in eine Saatmulde legen, mit feuchter Erde bedecken und andrücken
  • Klarsichtfolie oder Folienbeutel über den Topfrand ziehen und mit Haushaltsgummi fixieren
  • an jedem Topf ein beschriftetes Etikett befestigen mit Pflanzenname und Datum der Aussaat

Die Samen von Alcea rosea sind Dunkelkeimer, sodass eine 1 bis 1,5 cm dicke Substratschicht wichtig ist für eine reibungslose Keimung. Leichtes Andrücken der Erde sorgt für einen guten Bodenschluss. Weiterhin nimmt die transparente Abdeckung eine Schlüsselfunktion ein. Es bildet sich ein lokales, feucht-warmes Mikroklima, das der Keimfreudigkeit von Stockrosen-Samen auf die Sprünge hilft. Wir empfehlen zum Vorziehen schnell wachsender Stockrosen im Kübel einen Folienbeutel als ideale Haube. Im Gegensatz zu Klarsichtfolie oder Glasplatte kann eine Plastiktüte zumindest in der Anfangsphase mitwachsen. Folie oder Glasplatte müssen frühzeitig weichen, um einen Kontakt mit den Keimblättchen zu vermeiden.

Standort und Keimtemperatur

Ein heller, nicht vollsonniger Standort bietet Samen und Keimlingen ideale Rahmenbedingungen. Obschon Alcea rosea zu den Sonnenanbetern gehören, lässt direkte Sonneneinstrahlung Jungpflanzen verschmachten, solange sich noch kein vollständiges Wurzelsystem entwickelt hat. Für eine zügige Keimung innerhalb von 14 bis 21 Tagen garantieren angenehme Temperaturen von 20 °C bis 22 °C. Fällt das Thermometer unter 18 °C, werden Sie nach den Keimblättchen vergeblich Ausschau halten.

Stockrosen im Kübel pflegen

Stockrosen pflegen

Lüften Sie die Abdeckung an jedem Anzuchttopf täglich, damit sich kein Schimmel bildet. Bei dieser Gelegenheit überprüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt im Substrat. Drücken Sie dafür einen Finger wenige Millimeter in die Erde. Ertasten Sie keine Feuchtigkeit, besprühen Sie das Substrat mit weichem, zimmerwarmem Wasser. Dünger erhalten junge Stockrosen in diesem Stadium des Wachstums nicht. Je magerer die Erde, desto mehr bemühen sich Ihre Zöglinge um ein kräftiges Wurzelsystem. Haben sich über den Keimblättern mindestens drei Blattpaare gebildet, dann bringt eine erste Gabe verdünnter Flüssigdünger das Wachstum in Schwung. Ab diesem Zeitpunkt stellen Sie bitte jeder Stockrose einen stützenden Stab zur Seite.

Hinweis:

Wenn Sie Stockrosen hinter Glas vorziehen, beginnt Anfang Mai eine Phase der Akklimatisierung. Stellen Sie die Kübelpflanzen deshalb tagsüber draußen an einen halbschattigen, warmen Standort. Bis Mitte/ Ende Mai räumen Sie die Blumen am Abend ein, um der Gefahr von verspäteten Bodenfrösten aus dem Weg zu gehen.

Eintopfen

Stockmalve

Je länger eine junge Stockrose im Anzuchttopf verweilen kann, desto problemloser verläuft der Wechsel in den Kübel. Hat ein Keimling seinen Topf vollständig durchwurzelt und lugen gar erste Wurzelstränge aus der Bodenöffnung hervor, dann steht der letzte Schritt der Anzucht auf dem Programm. Wählen Sie dafür bitte einen Kübel mit 40 Zentimetern Durchmesser und einer Bodenöffnung als Wasserablauf. Eine torffreie, nährstoffreiche und gut durchlässige Kübelpflanzenerde stellt dabei die Weichen für ein vitales, blütenreiches Wachstum. So machen Sie es richtig:

  • im Kübel eine 5-10 cm hohe Drainage anlegen
  • Substrat einfüllen bis auf einen Gießrand von 5 cm
  • von Hand oder mit Schaufel eine Pflanzmulde ausheben
  • Stützstab neben der Mulde in die Erde stecken
  • vorgezogene Stockrose austopfen und mittig einpflanzen
  • durchdringend angießen, bis erste Tropfen aus der Bodenöffnung laufen

Wichtig zu beachten ist, dass die bisherige Pflanztiefe Ihrer jungen Stockrose unverändert bleibt. Schenken Sie beim Um- und Eintopfen den Pfahlwurzeln deshalb bitte Ihrer besondere Aufmerksamkeit. Wurzelstränge sollten dabei nicht geknickt oder anderweitig beschädigt werden. Die Nährstoffvorräte im Substrat decken den Bedarf für etwa vier Wochen ab. Anschließend profitieren Stockrosen im Kübel von einem gehaltvollen Flüssigdünger, den Sie in Intervallen von 10 bis 14 Tagen dem Gießwasser hinzufügen.

Wissenswertes über Stockrosen / Stockmalve

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